Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DONNERSTAG, 27. MÄRZ 2003 VOLKS I 
IIVII A IVI n GESPRÄCH MIT ANGELIA FEICHTIMER BLATT I IIML.MIML/ LESERMEINUNGEN 
9 ZUM GEDENKEN Erna Beck-Eberle, Triesen t Was du im Leben hast gegeben, dafür ist jeder Dank zu klein. Du hast gesorgt für deine Lieben, von früh bis spät, tagaus, tagein. Du warst im Leben sehr bescheiden, im Hintergrund wirktest du. Mit allem warst du stets zufrieden, nun schlafe wohl in sel'ger Ruh. Nach einem reich erfüllten Leben wurde Erna Beck-Eberle am 3. Februar 2003 von ihren Leiden erRist. Erna hinterlässt bei ihrer Familie. Freunden und Bekannten eine grosse Lücke, doch in ihren Herzen werden sie ihr immer ein ehrendes Andenken bewahren. Geboren wurde Erna am 14. April l 
l)24 in Triesenberg. Zusammen mit- ihren vier Geschwistern wuchs sie in einer wohl behüte­ ten Familie am Wangerberg auf. Nach der Schulzeit arbeitete sie in Österreich, da hier' keine Arbeit zu finden war. Später kam sie in die Zahnfabrik nach Schaan. Am 18. Novem­ ber l')44 vermählte sich Erna mit Fredi Beck aus Triesen. Der Ehe wurden drei Kinder geschenkt, welche Erna mit viel Liebe und Fürsorge erzogen hat. Erst wohnte die Familie auf der Säge und später im eigenen Heim im Dorfzentrum. Viele werden Erna noch kennen von ihrer Zeit als Wirtin im Siemen, den sie zehn Jahre geführt halte. Nach dieser'Zeit liess sie sich in der Elastin anstellen und arbeitete dort bis zu ihrer Pensionierung. Grosse Freude bereiteten ihr die beiden Enkel Stefan und Manfred, bei deren Erziehung sie mitwirken durfte. Doch auch Schicksalsschläge mussle Erna in ihrem Leben hinnehmen. Hart traf sie auch den Tod ihres Mannes im Jahre I9H0. Neben ihren vielen Arbeilen und dem pflichl- bewussten, ausgefüllten Lehen fand sie immer Zeit für ihre Hobbys: die Gartenpflege und das Anfertigen schöner Handarbeiten. Auch ver­ brachte sie ihren Urlaub gerne auf Mallorca oder nahm an Leserreisen teil. Vor zwei Jahren ereilte sie eine Krankheit, die sie mit viel Mut und Tapferkeit ertragen hat. Besonders in die­ ser Zeil freute sie sich immer auf die vielen Besuche. Dank der Fliege ihrer Kinder konnte sie bis zu ihrem Tode zu Hause sein. Am Mon­ tagvormittag des 3. Februar 2(X)3 nahm Erna vom irdischen Leben Abschied und kehrte zu ihrem Schöpfer zurück. Erna ruhe in Frieden. LESERMEINUNG Droh- und Schmähbriefe - so nicht! Mit Entsetzen und Abscheu nehmen wir zur Kenntnis, mit welchen widerwärtigen Drohun­ gen Exponentinnen und Exponenten der politi­ schen Auseinandersetzung um die Verfassung eingedeckt wurden. Betroffen ist nicht nur die Familie Frick, sondern eine ganze Reihe von Frauen und Männern und deren Familien. Die Drohungen und Schmähungen sind unfassbar, wir verurteilen sie aufs Schärfste. Wie tief sind die Gräben, dass dennassen primitive Gelüste geweckt wurden'.' Solche Geschehnisse sind nicht nur die Privatsache der angesprochenen Personen. Es ist vielmehr ein öffentlicher Aufschrei nötig, um die Meinungs­ freiheit entschieden zu verteidigen - sie ist die Basis der Demokratie. Solchen Machenschaf­ ten ist unbedingt der Boden zu entziehen, sie schaden dem Zusammenleben in unserem klei­ nen Land und säen Hass auf lange Zeit. Wir rufen vor allem auch offizielle Stellen auf, die Saat des Hasses zu verurteilen. Genau­ so wie wir den Landesfürsten ersuchen, im Interesse Liechtensteins zu diesen Vorgängen klar Stellung zu beziehen. Gabi Jansen, Geschäftsführern!, lnformations- und Kontaktstelle für Frauen Doris Hassler für den 
Vorstand der infra 
«Es geht ums Leben» Angelika Feichtner ist Leiterin des stationären Hospiz Innsbruck - Ein Gespräch VADUZ - Angelika Feichtner ist Leiterin des stationären Hospiz Innsbruck. Diese Woche war sie Gastreferentin bei der Hos­ pizbewegung Liechtenstein. • Cornelia Hofer • Volksblatt: Bei Ihrer Arbeit wer­ den Sie täglich mit dem Tod kon­ frontiert - wie gehen Sie damit um? Angelika Feichtner: Viele Leute fragen mich, woher ich die Kraft für meine Arbeit nehme und wie ich auftanke. Ich sage dann immer, dass mir meine Arbeit sehr viel Kraft gibt, denn in meinem Arbeits- alltag geht es eigentlich viel weni­ ger um den Tod als vielmehr um das Leben. Im Hospiz, wird denn auch sehr viel gelacht. Die Zeit, die den Menschen im Hospiz noch bleibt, ist immer begrenzt. Diese Zeit wird aber immer ganz bewusst gelebt und genutzt. Ich lerne täg­ lich im Umgang mit schwer kran­ ken Menschen und ich spüre, wie ich mich verändere und ganz ande­ re Prioritäten setze. Für diese Erfahrungen bin ich sehr dankbar. 
Wie sieht das Leben im sta­ tionären Hospiz in Innsbruck aus? Wir haben acht Zimmer auf unserer Station und das Wichtigste und damit auch der grösste Unter­ schied zu einem Spital ist. dass die Menschen, die zu uns kommen, ihre letzte Zeit selber bestimmen. Wenn sie zu uns kommen, fragen wir sie zu allererst nach ihren Wün­ schen. Sie können die Bettwäsche auswählen, den Zeitpunkt des Essens bestimmen, jederzeit ein Bad nehmen, ihr Zimmer ^itb- schliessen. Besucher empfangen und über Nacht bei sich haben - all das sind kleinere und grössere Details, in der letzten Zeit eines Lebens sind aber gerade diese Dinge ent­ scheidend für das seelische Wohl­ befinden eines Menschen. Sie übergeben Ihren Patienten damit auch Eigenverantwortung. Für Uns ist es wichtig, dass unse­ re Gäste, wie wir sie nennen, auch in ihrer letzten Zeit Selbstbestim­ mung erleben und leben können.. Ich erzähle Ihnen ein Beispiel: Auf die Frage nach seinem Wunsch, 
Angelika Feichtner: «Für uns Ist es wichtig, dass unsere Gäste auch in ihrer letzten Zeit Selbstbestimmung erleben und leben können.» antwortete mir ein Mann: «Kaffee und Zigaretten». Er trank täglich rund 30 Tassen Kaffee und rauchte eine Zigarette nach der anderen. Eines Tages schlug ich ihm einen Spaziergang vor, weil die Sonne so schön schien. Er schaute mich an und sagte: «Ich habe alles, was ich brauche, um glücklich zu sein: Kaffee und Zigaretten.» 
Welche Rolle spielen die Angehörigen im Hospiz? Das Umfeld ist sehr wichtig. Dabei geht es aber nicht nur um Blutsverwandte, sondern um alle die Menschen, die für den kranken Menschen wichtig sind. Und nicht selten wartet jemand noch wochen­ lang auf den Besuch einer Person, bevor er oder sie loslassen kann. LESERMEINUNGEN Wer schweigt - stimmt zu Ich hoffe sehr, dass sich die Grup­ pierungen, die sich für die Fürs­ teninitiative stark gemacht haben und auch der Landesfürst selber, klar und eindeutig distanzieren von solchen hasserfüllten Drohungen, wie sie die Familie von alt Regie­ rungschef Frick erleben müssen. Wer schweigt - stimmt zu. Gerda Bicker, Lawciiastrassc 63, Triesen Informativer Journalismus? Am vergangenen Donnerstag, lud der Liechtensteinische Ärzteverein zu einer Medieninformation. Im Mittelpunkt stand der Vernehmlas- sungsbericht der Regierung betref­ fend der Revision des Krankenver- sicherungsgesetzes. Im Liechten­ steiner Vaterland wurde sehr aus­ führlich und sachbezogen über das aktuelle Thema das zudem die gesamte Bevölkerung unseres Lan­ des tangiert - berichtet. Die Berichterstattung des Liechtenstei­ ner Volkblattes hingegen hat uns - gelinde ausgedrückt - doch sehr befremdet. Dass die Länge eines Artikels und dessen Platzierung Sache der Redaktion eines Mediums ist, akzeptieren wir selbstverständlich. Nicht aber die journalistische Form des 
Berichtes. Aus dem Artikel geht nicht hervor, dass die Ärzte­ schaft zu einer Medieninformation geladen hat. Im Gegenteil: Im Bericht wird der Eindruck erweckt, dass es sich um ein Streitgespräch zwischen Gesundheitsminister Hansjörg Frick und Vertreter/-innen der Ärzteschaft handelte, bei wel­ chem dem Regierungsrat zudem noch mehr Redezeit zugestanden wurde. Wir können uns des Ein­ drucks nicht erwehren, dass in der Redaktion des Volksblattes nicht journalistisches Handwerk und Informationspflicht die Feder 
schwingen', sondern «politisch motivierte Lektoren», den Korrek­ turstift ansetzen. Medien-Gruppe des Liechtensteinischen Ärztevereins Anmerkung der Redaktion Es entspricht unserer Auflassung von journalistischer Pflicht, dass wir einer Seite, die angegriffen wird, die Gelegenheit geben, kon­ kret zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Wir hoffen, dass es auch dem Ärzteverein um Information und nicht einfach nur um politisch motivierte einseitige Darstellung geht. Die Redaktion Nach der Wegzugsdro­ hung die Vertreibung So also sieht der Friede aus, der nach der Abstimmung ausbricht: Menschen, die sich gegen die Vor­ schläge des Fürsten geäussert haben, werden weiterhin bedroht und beschimpft, sie sollen mundtot gemacht oder vertrieben werden. Die Vertreiber sind nichts weiter als die übereifrigsten Schüler des Fürsten. Hans-Adam II. hat damit angefangen, die Kritiker und Kriti­ kerinnen seiner Vorlage zu diffa­ mieren: Er hat sie Staatsgegner oder Denunzianten genannt, er hat sie mit den Nationalsozialisten ver­ glichen. Der Weg zum Vorwurf des Landesverrats 
ist da nicht mehr weit. Wenn der Fürst es ernst meint mit seiner Hoffnung, dass nach der Abstimmung wieder Friede einge­ kehrt, dann wird er jetzt dafür sor­ gen müssen, dass er die Geister, die er rief, wieder los' wird. Ich bitte den Fürsten deshalb, jetzt mit der Friedenspolitik zu beginnen. Durchlauchter Landesfürst, Ich bitte Sie, sich bei den Gegnern und Gegnerinnen Ihres Verfassungsvor- schlages für Ihre Diffamierungen zu entschuldigen. Ich bitte Sie: Verurteilen Sie öffentlich alle ano­ nymen und öffentlichen Drohun­ gen und Beschimpfungen. Erklären 
Sie öffentlich, dass Sie niemanden als Gegner des Staates ansehen. Erklären Sic, dass es das Recht der Bürger und legitim war, den Euro­ parat um seine Meinung zu fragen. Erklären Sie, dass die Beschwerde­ führerinnen und -bcluhrer nicht das Volk entmündigen wollten, son­ dern in Sorge um die Demokratie die Gerichte angerufen haben. Erklären Sie, dass niemand hier die Monarchie abschaffen wollte, um eine Diktatur zu errichten. Sagen Sie, dass Sie es nicht so gemeint haben. Und schenken Sie uns bitte gute Richter, die mit aller Kraft die Rechte aller Menschen in Liech­ tenstein schützen und alles Unrecht verfolgen. Joachim Batliner, Aspen 56, 9492 Eschen Bitte so nicht! Anonyme, Drohungen gegen alt- Regicrungschcf Mario Frick und seine Familie belegen, welches Klima sich in unserem Land breit gemacht hat. Andersdenkende wer­ den beschimpft, es wird ihnen Schweigen nahegelegt, sonst geschehe Schlimmeres. Fanatisier- te Anhänger der Fürsteninitiative befinden sich im Siegesrausch. Ich bitte unsere Regierung und insbesondere auch unser Staats­ oberhaupt, sich öffentlich von sol­ chen Machenschaften zu distanzie­ ren. Wir müssen dringend wieder Wege suchen zu einem Klima der Toleranz, zu einem Miteinander, das von gegenseitiger Wertschät­zung 
geprägt ist, auch wenn in Sachfragen unterschiedliche An­ sichten bestehen. Klaus Biedermann, St. Joscfsgasse 3, Vaduz Weit über der Grenze des Erträglichen! Niederträchtig, ungeheuerlich und schockierend sind die einzigen Worte, die ich für das anonyme Schreiben an Mario Frick finde. Wie lange müssen sich die Abstimmungsverlierer die verfaulten Früchte, welche von Siegern gesät wurden, noch servieren lassen? Es ist an der Zeit, dass die Sieger (Fürsten­ haus, Landtagspräsident, Regierung und FBP-Spitze) die Drohungen und Attacken verurteilen und versuchen, die aufgehende Drachensaat im Keim zu ersticken. Ruth Ganlner-Ospelt, Vaduz Schmäh- und Drohbrie­ fe an Dr. Mario Frick Solchen schändlichen Tätern ist das Handwerk zu legen. Aber die Saat ist aufgegangen. Im «Kampf» um die Verfassung fielen die geeig­ neten Ausdrücke: Verfassungs­ feind, Fürstenhasser, Vaterlands­ verräter, Totgeburt, Nazi, Galgen etc. die zu solchen Auswüchsen führen. Die Geister, die man rief, wird man die so schnell wieder los? . Jakob Quaderer, Bildgass 27, Schaan ANZElüU «ich möchte in der nähe einkaufen gehen, dadurch stärke ich auch die einheimischen geschäfte.» angela batliner, balzers liechtenstein 
land
	        

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