Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DONNERSTAG, 27. MÄRZ 2003 VOLKS I IMI 
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5 STABÜBERGABE «Offizielle» Stabübergabe Feuerwehr-Vereinspräsident Jürgen Bieder­ mann, Vorsteher Freddy Kaiser, Vizevorste­ herin Doris Wohlwend, Vizekommandant Max Bühler und Kommandant Thomas Ker­ schbaum (von links) anlässlich der offiziel­ len Amtseinsotzung im Gemeindehaus Mau­ ren. MAUREN - Die Führung der Freiwilligen Feuerwehr Mauren ist in neue Hände über­ gegangen. Im Rahmen einer kleinen Feier­ stunde wurde am Dienstagabend die offizi­ elle Amtseinset/ung des neuen Komman­ danten und des Vizekommandanten auf Gemeindeebene vollzogen. An der Generalversammlung 2003 der Feuerwehr Mauren wurden Thomas Kersch- baum zum neuen Kommandanten und Max Biihler zum neuen Stellvertretenden Kommandanten gewählt. Gemeindevorste­ her Freddy Kaiser, der von 1094 bis zu die­ ser GV an der Spitze stand, wurde zum Ehrenkommandanten ernannt. Nach der ein­ helligen Bestätigung der Neuwahlen durch den Gemeinderai nahm Vizevorsteherin Doris Wohlwend nun am 25. März die offi­ zielle Amtseinsetzung vor. Hin gemeinsa­ mes Abendessen mit weiteren Geladenen beschloss den kleinen Festakt. Leidenschaft und Erfahrung Thomas Kerschbaum übernehme von Freddy Kaiser eine intakte, gut organisierte und modern ausgerüstete Gemeindefeuer­ wehr, der in absehbarer Zeit auch ein neues Depot zur Verfügung stehen werde, hielt Doris Wohlwend fest. Zugleich beglück­ wünschte sie in ihrer kurzen Laudatio den Verein: «Eine bessere Kommandanten-Wahl hätte die Feurwehr 
nicht treffen können. Mit derselben Leidenschaft, mit der Thomas Kerschbaum alljährlich seine Hauptrolle auf der Theaterbühne 
spielt und damit unsere Lachmüskeln strapaziert, widmet er sich seit vielen Jahren auch <seiner> Feuerwehr. Zu dieser Leidenschaft gesellt sich ein reicher Erfahrungsschatz. In seiner 
-Laufbahn als aktives und engagiertes Mitglied der Feuer­ wehr Mauren und der Hilti-Betriebsfeuer- welir liess sich Thomas Kerschbaum zum Offizier und in einem weiteren Schritt zum Feuerwehrinstruktor ausbilden. Zudem bekleidete er in den letzten neun Jahren diverse Chargen im Vereinsvorstand. Dieser Leistungsausweis und seine Persönlichkeit befähigen Thomas Kerschbaum ohne Zwei­ fel, das verantwortungsvolle Amt des Kom­ mandanten zu übernehmen. Ich bin jeden­ falls der festen Überzeugung, dass er unsere Feuerwehr in eine erfolgreiche Zukunft führen und mit den Behörden eine gute Zusammenarbeit pflegen wird.» Was für Thomas Kerschbaum gelte, näm­ lich Leidenschaft, Engagement und Erfah­ rung, trifft laut Doris Wohlwend auch auf seinen Stellvertreter Max Bühler zu. «Als ausgebildeter Offizier, als langjähriger Chef der Atemschutzabteilung und als Vorstands­ mitglied der letzten neun Jahre gehört Max Bühler ebenfalls zu den wichtigsten Stützen des Vereins. Seine Wahl zum Stellvertreten­ den Kommandanten war deshalb keine Überraschung, sondern eine logische Folge seines vieljährigen und verdienstvollen Wir­ kens für den Verein», so die Vizevorsteherin. (gema) 
«Luxemburg, nur kleiner...» Michael Stürmer seziert im Volksblatt-Gespräch die Rolle Europas in der Welt Seit einem Jahr ist Michael Stürmer im Expertenrat der Regierung vertreten, der über die europäische Lage und die damit für Liechtenstein verbun­ denen Weichenstellüngen berät. Die Biografie des bekann­ ten deutschen Historikers kann mit Gastprofessuren in den wichtigsten Denkzentren der Weit - unter anderem Harvard, Sorbonne oder Bologna - auf­ warten. Im Volksblatt-Gespräch sparte Stürmer nicht mit poin­ tierten Meinungen zur EU, zu den USA, zum Irak-Krieg und zu Liechtensteins Rolle in Europa. • Wolfnanq Zechne r Volksblatt: Herr Professor Stür­ mer, ist der FAVR in Zeiten der Erweiterung der Union eigent­ lich noch zeit£emüss bzw. glau­ ben Sie, dass der EWR auf lange Sicht überleben wird? Michael Stürmer: Ein Reduit, aber ohne die Alpen: Island und Norwegen öffnen die Tore. Kann das Fürstentum Liechtenstein einen «Mini-EWR» bilden? Schön wär's, aber vielleicht nicht realistisch. Wie sieht es mit der EFTA aus? Hat diese Organisation ange­ sichts der realpolitischcn Tatsa­ chen in Europa noch noch eine politische Bedeutung? Ich sehe sie nicht. Worin sehen Sie die Vorteile bzw. die Nachteile einer engeren Anbindung Liechtensteins an Europa (eventuell sogar Beitritt zur Europäischen Union)? Die Vorteile sind längst da. Die Nachteile liegen auf der Hand. Wie sehen Sie das Problem der Rechte der «kleineren» EU-Staa­ ten? Könnte sich ein Land wie Liechtenstein in einem giganti­ schen Bund von Staaten, wie es die EU ist, überhaupt noch Gehör verschaffen, bzw. seine Rechte durchsetzen? Zur Zeit von Kohl und Mitterand 
«Ich fürchte, mit der politischen Einigung Europas ist es auf lange Zeit vorbei.» Michael Stürmer als «pessimistischer Realist»? hätte die Antwort «Ja» geheissen. Nachdem Schröder Österreich in die Ecke gestellt hat und Chirac erst acht und dann zehn kleinere und mittlere Länder abgekanzelt hat, ist die Antwort «Nein». Welche Folgen hätte ein mögli­ cher EU-Beitritt auf den liech­ tensteinischen Finanzplatz? Kurz formuliert: Luxemburg, nur kleiner. Kann Liechtenstein als Land im Herzens Europa sich überhaupt auf längere Sicht der politischen Einigung Europas entziehen? Ich fürchte, mit der politischen Einigung Europas ist es auf lange Zeit vorbei. Sie sind also nicht besonders optimistisch, bezüglich einer politischen Einigung Europas, angesichts der inneren Zerissen- heit Europas in der Irak-Frage? Wir verschwenden unsere Zeit, wenn wir länger darüber sprechen. Der atlantische Riss geht mitten durch Europa. Die «Freihandelszo­ ne Deluxe» 
wird bleiben. Der Rest sind wahrscheinlich Wolkenschlös- ser.' Man 
mag es bedauern, aber 
dies ist das Resultat. Wir hatten eine Stunde der Wahrheit, die auf Jahre und Jahrzehnte nachwirken wird. Zeigt die Irak-Diskussion, dass der Zenit der europäischen Inte­ gration überschritten ist, oder wäre das eine Fehlinterpretation? Die politische Integration war eine schöne Illusion der50er-Jahre. Ob allerdings ohne weit engere politische, insbesondere sozial und finanzpolitische Zusammenfüh­ rung der Euro sich eines langen, stabilen Lebens erfreuen wird, ist fraglich. GASP? SPRECHEN SIE DAS MAL AUF ENGLISCH AUS. Kanzler Kohl war 1991, als es auf Maastricht zuging, anderer Meinung. Zum Thema gemeinsa­ me Aussen- und Sicherheitspolitik kann ich nur sagen: GASP? Spre­ chen Sie das mal auf Englisch aus. Schon 
bevor der erste Schuss im Irak fiel, war die politische Hand­ lungsfähigkeit Europas ein Opfer. 
Glauben Sie, dass sich Europa auf lange Sicht gesehen als Gegengewicht zu den USA eta­ blieren wird können? Die Antwort lautet eindeutig: Nein. Im Übrigen, wenn Sie erlau­ ben, die falsche Frage. ... GEGEN AMERIKA ZERBRICHT ELJROPA • Die ganze Architektur Europas braucht Amerika. Washington hat 1949 insistiert, die Europäer sollten sich ökonomisch einigen und Rest­ deutschland in den Club aufneh­ men. Seitdem zwang der Kalte Krieg die Europäer zu Mass und Vernunft, weit über ihre normalen Übungen hinaus, und Amerika hielt alle Ungleichgewichte im Lot. Ohne Amerika ist Europa fragil, gegen Amerika zerbricht Europa - hat die Irak-Krise als Beleg nicht gereicht? Wie beurteilen Sie den Irak- Krieg? Stehen sie auch auf der Seite des Grossteils der europäi­ schen Bevölkerung, der den Irak-Krieg ja zum Teil sehr vehe­ ment ablehnt? Also: Wenn die Mehrheit dage­ gen ist, bedeutet das noch lange nicht, dass das die Wahrheit ist. Auch wenn man dafür ist, dass Weltordnung letzten Endes auch durchgesetzt werden muss. muss man noch lange nicht jedes Wort, jede falsche Geste, jede falsche Diplomatie von George W. Bush unterschreiben. Die PR in diesem Krieg ist auf beiden Seiten, im Pro und im Con­ tra, schlechthin katastrophal. Trotz­ dem: Wenn dieser Krieg nicht statt­ gefunden hätte, dann würde Sad­ dam Hussein der Herr der Massen­ vernichtungswaffen, der Herr des Öls und der Herr der Araber sein. Wenn irgendjemand in Europa glaubt, dies sei zu unserem Vorteil, oder es auch nur indifferent sieht, dann zöge er besser auf einen ande­ ren Planeten. Osec Road Show in Schaan, Liechtenstein «Erfolg im Export - aber wie?» - so dasThema der Road Show Zürich/Schaan - «Erfolg im Export - aber wie?» so das Thema der Road Show, die Osec Business Network Swifeerland in Zusammenarbeit mit der Gewerbe- und Wirtschaftskam­ mer Liechtenstein (GWK) am Mittwoch in Schaan durchführ­ te. Rund 10 liechtensteinische Firmen mit Interesse an Aussenwirtschafts- fragen Hessen es sich nicht neh­ men, sich über die spezifischen Dienstleistungen der Osec für das Fürstentum zu informieren. Um Schweizer und Liechtenstei­ ner KMU die Dienstleistungen des Osec 
Business Network Switzer- land vor Ort in den Regionen vor­ zustellen, führt die Osec seit Dezember 2001 so genannte Road- shows durch. An diesen Anlässen präsentiert die Osec jeweils in Zusammenarbeit mit ihren Innen- netzpartnem, zumeist den kantona­ len Handelskammern, ihre Servi­ ces und beantwortet Fragen zu Aspekten wie Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten im Export, 
Exportrisikogarantie (ERG), Ex­ portfinanzierung oder allgemein Hilfestellungen durch die IHK zu beantworten. Am Mittwoch machte die Osec Roadshow nun Station im 
liechtensteinischen Schaan. Während Thomas Hafen, Leiter der Standort- und Exportpromoti­ on, im Staatssekretariat für Wirt­ schaft seco, Bern, die Exportförde­rungsinstrumente 
der Eidgenossen­ schaft vorstellte, präsentierte Oscc- Marketingleiter Christoph dell'Ava in Schaan das Dienstleistungspor- tefeuille- der Osec. Beides Mass- nahmenpakete, die durchaus auch von Liechtensteiner Firmen in Anspruch genommen werden kön­ nen. Umgekehrt sprachen von Liechtensteiner Seite aus Arnold Matt, Präsident der GWK, Karin Zech vom Liechtensteiner Amt für Volkswirtschaft sowie Wilfried Pir- cher, vom Amt für Zollwesen des Nachbarlandes. ANZEIGE H#RRM CEHTKR ̂6 Mt til • Irw wwfa fk ht imgen M«ta md Uo Schnddtr 
iKUn-Ontir AG a-MfiO V«dux. im LofrCffft» Tel. *43n99 ja 60 Fm *421399 38 61 In den Räumlichkeiten des GWK In Schaan fand ein Treffen zwischen der OSEC Wirtschaftsminister Hansjörg Frick und Vertretern der GWK statt Von links: Noldi Matt, Monika Remund, Christoph Dell'Ava, Hansjörg Flick und Paul Altwegg.
	        

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