Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MITTWOCH, 26. MÄRZ 2003 VOLKS I 
lAflCC CM ZECKEN-BIG BROTHER BLATT I VVIOOCIM ANTIKÖRPER-COCKTAIL 
26 RATGEBER Beatrice Marty Dipl. Astrologin AFB Im Zeichen des Wid­ der: 21.03. - 20.04. Symbolische Deutung Das astrologische Symbol zeigt zwei Hörner die emporgestreckt und jederzeit bereit sind, jeden Kampf aufzunehmen. Der Widder ist in einer Zeit gehören, wo der Frühling den Winter ahlöst. Er spürt die Stärke und Lehenskraft der Natur, welche die ersten Pflanzen aus der kahlen lirde treibt. Und auch er wird von dieser Energie angetrieben, die Welt immer wieder neu zu erobern. Zum Widder gehört der Planet Mars, er ist ein Feuerzeichen. Welche Eigenschaften gehören zum Widder? Der Widder ist kein Mensch, der lange über­ legt, Gefühlen oder Träumen nachhängt. Denn sein Lebenselixier ist die Tat. Immer muss er in Bewegung bleiben. Am liebsten folgt er seinen spontanen Ideen sowie seiner Begeisterungsfähigkeit. Wo er auftaucht, da ist etwas los. Der Widder ist unkompliziert, direkt und unbekümmert. Er hat ein sportli­ ches Talent und die meisten erfolgreichen Sportler sind Widder. Welche Schwächen hat der Widder? Weil der Widder alles sofort möchte, stellt ihm seine Ungeduld oft im Wege. Grundsätzlich reagiert er schnell und heftig. Er nimmt sich selten Zeit, sein Handeln genau zu überlegen. So folgt er meist seinen stets sich wandelnden Eingebungen, ohne lange nach dem Woher oder Wohin zu fra­ gen. Darum hat er oft kein Durchhaltever- mögen. Sich mit seinem Innenleben zu beschäftigen liegt ihm fern. Ich habe nur sehr selten Widdergeborene in meiner Bera­ tung. Sein körperlicher Schwachpunkt ist der Kopf. Glücksbringer und Lieblingsbeschäftigung Seine Glückszahl ist die Neun. Sein Wochentag der Dienstag. Zu seinen Farben gehört ein glühendes Rot. Sein Glücksstein ist der Rubin. Er liebt schnelle Sportwagen, wo er oft zu fest aufs Gaspedal drückt. Übrigens, wenn Sic ein rotes Auto fahren, dann haben sie bestimmt schon viele Geschwindigkeitsbussen bekommen. Typi­ sche Berufsberciche sind: Polizei, Militär, Sportler, Medizin. Technische Berufe und Handwerk, bei denen mit Feuer gearbeitet wird. Er will Aufgaben, die Pioniergeist ver­ langen. Mein Tipp für das Jahr 2003 Juni bis September stellt für die erste Deka­ de, die Sonne von Saturn ist in einem Spun- nungsaspekt. Für die zweite Dekade ist das von September bis Dezember. Für die dritte Dekade von Dezember bis April 2004. Sie werden aufgefordert Bilanz zu ziehen. Prob­ leme können Sie dann nicht mehr länger umgehen. Was bisher nicht in Ordnung war, muss geändert werden! 
Zecken-Big Brother Neue Erkenntnisse der kleinen Blutsauger gewonnen Mit Hilfe eines Elektronenmikroskops haben die Forscher bei den Zecken lichtempfindliche Zellen entdeckt. BERN - Im Rahmen seiner Doktorarbeit an der Univer­ sität von Neuenburg hat Jean-Luc Perret eine Ver­ suchsanordnung geschaffen, die Einblicke in das verbor­ gene Leben der Zecken gewährt. Dabei hielt er die berüchtigten Überträger von Viren und Bakteri­ en während zehn Tagen in einem geschlossenen Raum gefangen, variierte verschiedene Umweltbe- dingungen und beobachtete ihre nächtlichen Wanderungen - eine Weltpremiere! . Das Phänomen beginnt unfehlbar am Ende jeden Winters von Neuem. Von Griiscrspitzcn lauem dieZecken ihren Opfern auf, um ihnen Blut von der Wade abzuzapfen. Taucht kein Wirt in unmittelbarer Nähe ihrer 
Mundwerkzeuge auf, klettern die kleinen Parasiten zurück auf den Boden. Hier verlieren sich ihre Spu­ ren. «Wir wussten nicht, was aus den Zecken wird, wenn sie ihre Warte verlassen haben», bemerkt Jean-Luc Perret, Doktorand und Parasitologc an der Universität Neuenburg. «Sie sind wie vom Erdboden verschluckt, bis sie wieder auf den Plauzen auf­ tauchen.» Was geschieht in der Zwi­ schenzeit'.' Und wenn sie einfach den Standort wechseln: Welche Reize lösen ihre Wanderungen aus? Zur Beantwortung dieser Fragen musste der Biologe zuerst alle durch den Beobachter entstehen­ den Störfaktoren ausschalten. «Da der Mensch von den Zecken als Wirt sehr geschätzt wird, muss jeder Kontakt vermieden werden», erklärt Lise Gern, Betreuerin der Doktorarbeit. «Dank eines beson­ deren Vcrsuchssystems konnten 
wir Daten sammeln, ohne das Ver­ halten der Parasiten durch den menschlichen Genich zu stören.» Jean-Luc Penret. der seine Disser­ tation am II. März der Öffentlich­ keit vorstellte und deren wichtigste Resultate im Journal of Experimental Biology publiziert werden, schlüpfte dazu mit Unterstützung des Schwei­ zerischen Nationalfonds in die Rolle eines Regisseurs. Die Zecken, die Akteure des Schauspiels, können sich frei bewegen: Sie befinden sich in einem transparenten Gehege, das auf einem Tisch steht und mit verti­ kalen Rillen versehen ist, welche die Rolle der Grashalme übernehmen. Der untere Bereich der Rillen ist mit Watte ausgekleidet. Diese Watte ragt in ein Wasserbad und übernimmt damit die Funktion des feuchten Humusbodens im Wald. Die klimati­ schen Bedingungen sind gezielt ver­ änderbar. Achtung: Kamera läuft! Antikörper-Cocktail Geschmacksneutrales Puder für Nahrungsindustrie www.free-live.cli 
NEW ORLEANS - Forscher der University of Alberta/Kanada haben ein antibakterielles Puder entwickelt, das Nah­ rungsmittel desinfiziert. Das geschmacksncutrale Puder enthält Antikörper, die den Anga­ ben zufolge einlach über das ver­ dächtige Lebensmittel gesprüht werden können und jedes gefährli­ che Bakterium entkräften. Theoretisch könnte die Substanz in Zukunft vor Infektionen mit Escherichia-Coli-Bakterien und Salmonellen schützen. Als Einsatz­ gebiete sehen die Entwickler, die das «antibakterielle Gewürz» auf dem Treffen der American Chemi­ cal Society präsentierten, die Gastronomie sowie die Lebensmit­ telindustrie. Antikörper werden bereits an Tiere verfüttert, um sie vor Diarr­ hoe zu schützen, berichten die kanadischen Forscher. Eine für die menschliche Ernährung entwickel­ te Antikörper-Substanz sei ein Novum. «Jüngste Tierversuche verliefen erfolgversprechend. Tests am Menschen können in einem Jahr beginnen», so der Lebensmit­ telchemiker Hoon Sunwoo. Produziert werden die Antikör­ per mit einer nicht ungewöhnlichen Methode, 
die mit der Injektion 
Cocktail mit Antikörper-Zusatz gefällig? Ein neues Puder wird getestet geringer Mengen an E.-Coli, Sal­ monellen oder anderen Pathogenen von Hühnern beginnt. «Diese Hüh­ ner produzieren Antikörper im Blut. Diese konzentrieren sich im Hühnereigelb. Die Antikörper wer­ den durch die Gefriertrocknung des Dotters gewonnen. Sic binden sich an die möglichen Erreger, die vom Immunsystem leicht beseitigt wer­ den können». Sunwoo hofft, dass 
er Hühner auch mit jenem Bakteri­ um impfen kann, das Akne auslöst. Auf diesem Weg könnten Zusatz­ stoffe für Gesichtscremen produ­ ziert werden. 
KURZ-IMEWS Lock-Molekü! reicht für Spermienreaktion JÜLICH - Neue Antworten gibt es auf die Frage, wie Sper­ mien die Eizelle finden. Wie Biophysiker des Forschungs­ zentrum Jülich herausgefunden haben, reicht bereits ein einzi­ ges Lockstoff-Molekül aus, um die Signalkette in Spermien in Gang zu setzen. Eine ahnlich hohe Empfindlichkeit ist bisher nur von Sehzellen bekannt, die durch ein einziges Lichtquant • erregt werden können. BUCHTIPPS Die zivilisierte Zivilisation von Horst Kumitzky Die westlichen Gesellschaften erleben gerade einen der radi­ kalsten Brüche der letzten 200 Jahre. Nachdem sie sich in jahr­ hundertelangen Auseinanderset­ zungen fast aus der Unmündig­ keit befreit. haben, überlassen sie sich nunmehr den Launen des Marktes. Die Regeln des Warenaustausches werden zu ehernen, alles bestimmenden Gesetzen erhoben, die weltweit Zivilgesellschaften und Solidar- gemeinschaftcn unterpflügen. War das grösste Ziel der Politik einst eine demokratisch verfass- te Gesellschaft autonomer Individuen, welche die Form ihres Zusammenlebens selbst bestimmen, so wird Politik zu einer Ware der Unterhaltungsin­ dustrie, und das Wahlvolk wählt - ohne jede Sachkenntnis - Politiker wie Popstars. Die Krise der Politik von Zygmunt Bauman Hatten die politischen Denker der beginnenden Moderne den Menschen eine positive Freiheit versprochen, die Freiheit, dem Weg der Vernunft zu folgen, so hat diese Idee heute den gröss- ten Teil ihrer Glaubwürdigkeit eingebüsst. Zurückgeblieben ist die Idee der negativen Freiheit: Freiheit wird nur noch als Feh­ len von Beschränkungen, die eine politische Autorität aufer­ legt, begriffen. Ist Deregulie­ rung das Tor zur wahren menschlichen Freiheit? Mit ihrem Verzicht darauf, zumin­ dest den Rahmen der Entschei­ dungen, die den Einzelnen offenstehen, festzulegen, ist die Politik immer mehr zum Spiel­ ball der Gesetze des Marktes geworden. Die Macht ist an andere Institutionen übergegan­ gen, die nicht mehr gewählt und nicht mehr kontrollierbar sind. Marktzwänge ersetzen die poli­ tische Legislative. Diese Buchbesprechungen stellte uns freundlicherweise Ulrike Vransak von der Liechtensteinischen Landes­ bibliothek zur Verfügung. ANZEIGü HARLEKIN Buchhandlung CO ROM l .im.."'U F 
:L f-J'M S- Kmm DAS BUCH - FÜR ALLE. DIE ES WISSEN WOLLEN! 9
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.