Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MITTWOCH, 26. MÄRZ 2003 
VOLKS BLATT 
I IVI I 
AlVin DEMO FÜR DEN FRIEDEN I IM LMI« IJ NACHRICHTEN IN KÜRZE 
3 IN KÜRZE Aufruf zur Blutspende SCHAAN - Für alle, wcichc - autofahren, heiraten, an die Urne gehen und - wenn ihr das Gefühl habt, anderen helfen zu wollen, auch Blul spenden. Möchtet ihr anderen hel­ fen'.' Seht ihr den Sinn darin, damit Leben zu retten? Dann kommt doch einfach vorbei. Heute Abend von 17 bis 21 Uhr im Rathaus­ saal in Schaan. Für Verpflegung ist gesorgt. Auf euer Kommen freut sich der Samariter- vercin Schaan. (Eing.) Schülerkonzert TRIESEN - In Zusammenarbeit mit der Kultur­ kommission Trie- sen veranstaltet die Liechtensteinische Musikschule heute Mittwoch, 26. Mar/ um 19 Uhr im Gemeindesaal Triesen ein Schtilerkon/ert. in dem Schüle­ rinnen und Schüler verschiedener Alterstu­ fen ihr Können /eigen werden. In Einzel- und Gruppenvorträgen werden Kompositio­ nen aus vielfaltigen Slilepochen vorgetra­ gen. so dass dem Publikum ein abwechs­ lungsreiches. fröhlich beschwingtes Pro­ gramm geboten wird. Dieses. Konzert bietet eine gute Übersicht über das Angebot der Musikschule und über die Arbeit der Musik­ lehrerinnen und -lehrer in der Gemeinde Triesen. Iis bietet einen Querschnitt durch die musikalische Betätigung der Jugend und zeigt den wichtigen Beitrag zum Kulturle­ ben der Gemeinde, der dadurch geleistet wird. Iis sind daher alle Eltern und Angehörigen. Gemeindevertreter, Kulturver- antwortlichen und Musikliebhaber herzlich zu diesem Konzert eingeladen. Für alle Schülerinnen und Schüler, die sich in ihrer Instrumentenwahl noch nicht entscheiden konnten, bietet sich die gute Gelegenheit, in diesem Konzert eine Vielzahl von Instru­ menten sehen und hören zu können und dabei vielleicht ihr Lieblingsinstrument zu entdecken. Eintritt frei. Kollekte. Das Kon­ zert findet heute Abend um 19 Uhr im Gemeindesaal Triesen statt. (Eing.) Die Kunst der langen Weile BALZERS - Die hektische Betriebsamkeit unserer Zeit kann auch als Flucht vor der Langeweile verstanden werden. Ohne Aktio- niMiuis und Zerstreuungen droht der Absturz, in die Langeweile. Die Auseinandersetzung mit philosophischen und psychologischen Gedanken und Erklärungen zum Phänomen der leeren und reizlosen Zeit in der Lange­ weile soll Antwort geben auf folgende Fra­ gen: ® Warum und wovor flüchten wir eigentlich? ® Weshalb wollen wir zwar lang leben, es aber immer kurzweilig haben? © Ist die Langeweile nur langweilig oder hat sie auch wichtige seelische Funktionen? © Wie könnte eine Kultur der Langeweile aussehen? Die Referentin Dr. "Ulrike Zöllner ist Psy­ chologin. Autorin und Mutter von zwei Kin­ dern. Sie hat verschiedene 'erfolgreiche Bücher verfasst, u. a. «Die Kinder vom Zürichberg», «Die ganz andere Art, sich etwas Gutes zu tun» und «Die Kunst, nicht ganz perfekt zu sein». Die Vorträge und Bücher von Dr. Ulrike Zöllner haben es in sich: Sie stellen sich quer zu trendigen Life­ styles, rechnen mit dem Selbstkult in unserer Gesellschaft ab und zeichnen sich allesamt durch einen mutigen und erfrischenden Wertkonservatismus aus. Das Referat «Die Kunst der langen Weile» findet am Sonntag, den 30. März um 10 Uhr im Haus Gutenberg, Balzers, statt. Zu dieser öffentlichen Veranstaltung lädt die Stefanus- Erwachsencnbildung alle Interessierten herzlich ein. Keine Anmeldung erforderlich. (Eing.) 
c<War is not the answer» 500 Menschen bei gestriger Friedensdemonstration in Vaduz VADUZ - Fahnen, Plakate, Musik und Jede Menge junge Leute demonstrierten gestern für den Frieden. Organisatoren war einige Schüler des liech­ tensteinischen Gymnasiums. Eine Petition mit 665 Unter­ schriften wurde anschliessend Regierungschef Otmar Hasler übergeben. «Lucas Ebne r  • Die Schüler starteten mit Polizei­ eskorte um circa 15.15 Uhr beim LG. Um 16.00 Uhr fanden sich alle bei der Parkgaragc in Vaduz ein. Verschiedene -Redner riefen zu Solidarität auf und dankten den Demonstranten für ihren Einsatz für den Frieden. Der Direktor des LG, Josef Biedermann, war stolz auf seine Schüler: «Danke, dass ihr alle gekommen seid. Niemand hat in Liechtenstein zu einer Demon­ stration aufgerufen - ausser euch Schülern. Diese Aktion ist wichti­ ger als Unterricht, das ist Lebens­ schule.» Zu den Klängen von «Give Peace a Chance» von John .Lennon 
Grosser Andrang herrschte bei dem Tisch, an dem die Petition unterschrieben werden konnte. bestand anschliessend die Mög- schreiben. Einige Unterschriften lichkeit, eine Petition zu unter- konnten die Schüler bereits im LG 
sammeln - den Rest, direkt bei der Parkgarage, Insgesamt verlangten Mehr Bilder unter www.VOLKSBLATT.ii Einer der Organisatoren, Fridolin Walch, überreichte Regierungschef Otmar Hasler die 665 Unterschriften. 
665 Menschen mit ihren Unter­ schriften das Ende des Krieges. Übergabe der Petition Im Anschluss an die Demonstra­ tion begaben sich die Initianten der Demonstration zum Regierungsge­ bäude. Dort überreichte einer der Organisatoren, Fridolin Walch, Regierungschef Otmar Hasler die Unterschriftenbögen. Sie sollen an die UNO weitergeleitet werden. Otmar Hasler erkundigte sich nach dem Demonstrationsverlauf und bedänkte sich für das Engage­ ment der jungen Leute. «Wir sind gegen jede Art von Krieg» Meinungen von jungen Liechtensteinerinnen und Liechtensteinern Larissa Berger: «Ich finde es gut, dass protestiert wird - wir sind gegen den Krieg», sagt Larissa Berger aus Vaduz. Sie besucht die Realschule in Vaduz. «Man sieht die ganzen Sachen sonst immer nur im Internet oder im Fernsehen - hier kann ich einmal selbst etwas tun.» 
Moritz Rheinberger: «Ich wollte mich mit den Schülern solidarisch zeigen - deshalb bin ich hier», sagt der Student aus Vaduz. «In Liech­ tenstein- wird einfach zu wenig gemacht - das hier ist für die Leute sehr wichtig. Ich fühle mich selbst ab und zu ohnmachtig - hier kann ich eine aktive Rolle übernehmen.» 
Judith Fehr: «Es ist nicht gut, wenn wegen öl Zivilisten sterben müssen», erklärt die LG-Schülerin aus Eschen. «Kein Krieg bringt etwas, ausser toten Menschen. Saddam Hussein ist ein Tyrann, der aufgehalten werden muss - aber nicht auf Kosten von unschul­ digen Menschen.» 
Joel Grandchamp: «Endlich raffen sich die Liechtensteiner einmal zu so etwas auf», freut sich der LG-Schüler aus Ruggell. «Bewirken können wir natürlich nicht viel. Aber die Unter­ schriften werden ja der UNO weiter­ geleitet. Die sehen dann, dass man sogar in so einem kleinen Land gegen den Krieg auf die Strasse geht.»
	        

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