Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIENSTAG, 25. MÄRZ 2003 VOLKS BLATT 
IMI A IVm DER KÖNIG UNTER DEN BAGGERN I IM LM IM 
V INTERVIEW MIT HILDEGARD CORBA 
5 Aus DEN GEMEINDEN Diakon Marius Kaiser verlässt die Pfarrei MAUREN - Ende Juni 2003 wird 
Diakon Marius Kaiser die Pfarrei Mauren verlas­ sen. weil er von seinem Bischof an eine neue Wirkungsstätte im Bistum Chur beru­ fen wurde (Hausen am Albis). Kaiser wurde im vergangenen Mai von Bischof Amddife Grab in Chur zum Diakon geweiht und somit auch im Bistum Chur inkardiniert. Die bisher vom Diakon in Mauren wahrge­ nommenen Aufgaben sollen nach seinem Weggang auf mehrere Personen verteilt werden. In diesem Zusammenhang wurde auch bekannt gegeben, dass 
Pater Anto Poonoly seine Arbeit als Seelsorger von Mauren auf jeden Fall bis mindestens Som­ mer 2005 fortsetzen wird. Wiederaufnahme des Bauverfahrens unzulässig MAUREN - Im Zusammenhang mit der Einstellung der Bauarbeiten bei der Auf­ stockung eines Einfamilienhauses in Mau­ ren liegt der Gemeinde Mauren nun ein VBI-Entscheid vor. In ihrem Urteil vom 27. Februar 2003 erklärt die Vcrwaltungsbe- schwerdeinstanz die Wiederaufnahme des Bauverfahrens für unzulässig. Es wird nun Aufgabe des Hoclibauamtes sein, eine Abbruchverfügung zu erlassen, die wieder­ um rechtsmittelfähig ist. Mauren übernimmt Patronat für Radkriterium MAUREN - Einstimmig hat der Gemein­ derat beschlossen, für das Radkriterium vom 1. Mai das Hauptpatronat in Höhe von 4000 Franken zu übernehmen. Elektrische Dosenpresse MAUREN - Für die Sammelstelle Lang­ mahd in Mauren hat der Gemeinderat eine elektrische Dosenprcssc und die damit ver­ bundenen Kosten von 17 000 Franken genehmigt. Diese ersetzt die nicht mehr zeitgemässc Dosenpresse mit Handkurbel. 211 000 Franken für WC-Anlage in Schaan SCHAAN - Einstimmig hat der Schaaner Gemeinderat die Baukostenabrechnung für die öffentliche WC-Anlage Dux genehmigt." Mit Kosten von 2ll 600 Franken musste eine Kostenüberschreitung von 31 600 Fran­ ken oder 17,5 Prozent verzeichnet werden. Internetauftritt geplant PLANKEN - Die Gemeinde Planken will dieses Jahr eine Internet-Plattform eröffnen. Für die Koordination und Ausarbeitung eines Konzeptes wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Als Vorsitzender amtiert Gemeinderat 
Gerhard Hermann. Als neue Messmer-Stellvertreterin wurde Antonia Jehle-Vogt bestellt. Ihre Vorgänge­ rin Lynne Haas wurde per Anfang 2003 zur Messmerin ernannt. INFOABEND Hospizarbeit - was ist das? VADUZ - Heute Abend veranstaltet die Hospizbewegung Liechtenstein um 19 Uhr im Betagtenwohnheim Vaduz einen Vortrags­ und Informationsabend zum Thema Hospiz­ arbeit. Anlass ist das zweijährige Bestehen des Vereins Hospizbewegung Liechtenstein. Inhalt des Abends sind folgende Themen: Was ist Hospiz überhaupt? Welches Men­ schenbild steht hinter dem Hospiz-Gedan- ken? Bericht und Erfahrungen aus dem sta­ tionären Hospiz in Innsbruck (mit Video), Hospizarbeit in Liechtenstein (Gegenwart und Zukunft) sowie Diskussion und Frage­ runde. Die 
Leitung liegt in den Händen von Franz-Josef Jehle, Präsident der Hospizbe­ wegung Liechtenstein und DGKS Angelika Feichtner, Leiterin Pflegedienst stationäres Hospiz Innsbruck. Keine Voranmeldung. 
Der König unter den Baggern grosse Graben in Schaanwald: Kaiser AG präsentiert sich in Bestform 1 - lAfflnn PS In nphmrn zilhlt niimlirh 711 den inrin- P 
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Das SCHAANVUALD - Wenn es in Liechtenstein ein Unternehmen gibt, dass sich im wahrsten Sinne des Wortes den Erfolg selbst «abgräbt», dann ist das die Kaiser AG in Schaanwald. Am vergangenen Wochenende lud der Spezialist für Kommu­ nalfahrzeuge und Schreit- Mobil-Bagger seine Kunden zur Hausmesse ins Stammhaus nach Schaanwald. »WoUnann Zcchne r Ein oft im Ausland gehörtes falschesVorurteil über Liechten­ stein, ist folgendes: Im Fürstentum gibt es nur Banken und Briefkas­ tenfirmen. Man muss jenen Perso­ nen gar nicht das Wasser abgraben, indem man Hilti oder Hilcona als Gegenbeispiel nennt - es reicht schon ein Hinweis auf die Kaiser AG. Das 1913 von Josef Kaiser scn. gegründete 
Traditionsuntcr- 0er neue Schreit-Bagger der Kai­ ser AG macht vor allem im unweg­ samen Gelände eins ausgezeich­ nete Figur. 
ee zält älic zu e ino- vativsten Aushängeschildern des liechtensteinischen Industriestand- ortes. Die 135 Mitarbeiternerwirt­ schaften allcine im Stammhaus Schaanwald einen jährlichen Umsatz von rund 40 Millionen Franken. Zudem gemessen die Bagger der Schaanwälder Kon­ strukteure internationales Ansehen und decken im Segment Schreit- Bagger sogar 30 Prozent des Welt­ marktes ab. Und die illustre «Bag­ ger-Familie» aus Schaanwald konnte erst unlängst doppelten Nachwuchs vermelden: Im Rah­ men seiner Hausmessc präsentierte der Fahrzeughersteller am Wo­ chenende seine beiden jüngsten «Prachtstücke»: Das Schreit-Bag- ger-Modell S1, das vor allem durch seinen neuen, massiven Unterwa­ gen besticht, sowie den Bagger S2, der mit seiner Allradlenkung auf dem Weltmarkt einzigartig ist. Beide Modelle gelten als absolute «Spezialisten» im steilen Gelände und bieten höchstmögliche Stand-' festigkeit und Sicherheit auf der «schiefen Ebene». Rund 300 Bcsucher «pilgerten» am vergangenen Freitag und am Samstag auf das Firmengelände, um die blau-gelben Technikwun­ derwerke zu bestaunen. Wobei die potenziellen Käufer die Bagger nicht nur bestaunen, sondern gleich selbst Hand anlegen durften. Unter fachkundiger 
Aufsicht konnten Interessierte somit gleich die diver­ sen Schreit-Bagger steigen, um zur Probegrabung zu schreiten. Auch der Verfasser dieser Zeilen durfte im Führerhaus eines Schreit-Bag- gers Platz nehmen, um 
postwen-Vertreter 
des Gemeinderates von Mauren besuchten die Kaiser-Haus­ messe. Von links: Claudia Pfeiffer, Seniorschefin Johanna Kaiser, Theo Oehri, Fred! Kaiser (Vorsteher) und Kaiser-Geschäftsführer Hans Peter Locher. dend zu beweisen, dass seine Ent­ scheidung, nicht Bagger-Fahrer zu werden, eine richtige war. Kundenbetreuung spielt zentrale Rolle Die Kaiser AG kann aber mit weit mehr mehr aufwarten, als ein Kaufgespräch samt Probegrabung. Erstens bieten die Schaanwalder Baggerprofis professionelle Fahr- schulungen für ihre Fahrzeuge an und zweitens glänzt die Kaiser AG durch ein Netzt von Fachleuten. Diese erledigen etwaige Reparatu­ ren blitzschnell und können dabei auf ihr umfassendes Ersatzteillager zurückgreifen. Im Notfall werden sogar Ersatz-Bagger für die Dauer der 
Reparatur zur Verfügung gestellt. Dass man mit diesem Kon­ zept auch bei wirtschaftlich eher tristen Rahrhenbedingungen Erfol­ge 
erzielen kann, sollte auch nicht unerwähnt bleiben. «Mit Erfolg sind wir ins Jahr 2003 gestartet. Bestellungsaufgang und Auftrags­ bestand haben sich sehr erfreulich entwickelt und 
liegen deutlich über, den Vorjahreswerten», so Hans Peter Locher, der neue Geschäfts­ führer 
der Kaiser AG. Dass die Firma auch stetig über die liechten­ steinischen Grenzen hinaus wächst, beweist die erst kürzlich erfolgte Übernahme der Bagger­ sparte der italienischen Firma Moro Teveico. Und dass die Kaiser AG auch gerne Hilfe leistet, wenn Not am Mann ist, dies aber nicht unbedingt an die grosse Glocke hängt, ist auch «amtskundig»: Im vergangenen Jahr wurden während der Hochwasserkatastrophe in Österreich kostenlos Bagger zur Verfügung gestellt. «Jeder Mensch lebt seine Trauer anders» Heute informiert die Hospizbewegung in Vaduz über ihre Arbeit - Ein Interview SCHAAN - Hildegard Corba ar­ beitet bei der Hospizbewegung Liechtenstein. Ein Gespräch über das Leben und den Tod. Cornelia Hofer Volksblatt: Was ist Trauer? Hildegard Corba: Trauer ist etwas, das einen durchs Leben begleitet, denn man hat etwas Wertvolles verloren. Die Trauer legt man nicht einfach ab, weif eine gewisse Zeit verstrichen ist. Sie ist aber auch nicht nur etwas Dunkles, Schweres, sondern kann etwas Hel­ les und Leichtes sein. Jeder Mensch erlebt und lebt seine Trau­ er anders - wir alle haben unsere eigene Geschichte, keine ist gleich und das ist wichtig, zu erkennen. Für wer ist die Hospizbewegung? Die Tür der Hospizbewegung ist für alle offen. Ein grosses Anliegen sind für mich auch Kinder und Jugendliche, denn wenn man meint, junge Menschen würden einen Todesfall einfach auf Grund ihres jungen Alters wegstecken, irrt sich. Oft kommt es dann vor, dass junge Leute Jahre später Probleme haben, sei es vor der Matura, der Lehrabschlussprüfung oder einer sonstigen Ausnahmesituation. Grund dafür kann sein, dass Kinder und Jugendliche das Gefühl haben, die Trauer stünde nur der Mutter oder dem Vater zu. Sie möchten dem hinterbliebenen Eltemteil das 
Leben nicht noch schwerer machen und verdrängen ihre Trauer. Doch die kommt irgendwann immer wie­ der zum Vorschein.. Was machen Sie bei Ihrer Arbeit? Ich höre den Menschen zu, beob­ achte sie und versuche, ihnen Impulse zu geben. Das Wichtigste dabei ist für mich, mich selber zurückzunehmen, zuzuhören und meinem Gegenüber zu helfen, dass dieser Mensch seine eigenen Ant­ worten findet. Das ist etwas ganz Wunderbares, denn ein Mensch, der trauert, ist total offen und abso­ lut verwundbar. Es geht nie darum, eine Patentlösung vorzulegen. Erstens gibt es die nicht und zwei­ tens geht jeder Mensch seinen eigenen, unvergleichlichen Weg. Gibt es Situationen, wo Sie an Ihre Grenzen stossen? Absolut und eins ist klar: Ich bin keine Therapeutin! Wenn ich merke, dass ich mit einem Men­ schen nicht mehr weiterkomme, wir uns im Kreis drehen oder ein Mensch in Richtung Depression läuft, bin ich die falsche Ansprech­ partnerin. Dann ist es an mir, mit offenen Karten zu spielen und diese Person an eine andere Fach­ stelle zu verweisen. Woher nehmen Sie die Kraft für Ihre Arbeit? . Von den Menschen, mit denen ich zu tun habe. Denn, auch wenn 
Hildegard Corba: «Trauer ist etwas, das einen durchs Leben begleitet.» ich viel von mir gebe, erhalte ich auch sehr viel zurück. Vor allem das Vertrauen, dass mir wildfremde Menschen entgegenbringen, gibt mir viel Kraft. Daneben sind es meine Enkel, die mich auf ganz andere Gedanken bringen und mir Zeit und Raum zum abschalten und 
auftanken geben. Wichtig ist für mich auch die Vernetzung mit anderen Institutionen wie bei­ spielsweise dem Kriseninterventi­ onsteam, dem Amt für Soziale Dienste oder den Heimen. Dieser Austausch zeigt mir, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Ist es Beruf oder Berufung für Sie? Diese Arbeit ist aus meiner eige­ nen Biografie entstanden. Ich habe vor Jahren meinen Mann verloren und 
habe dabei die Erfahrung gemacht, dass ausser meiner Kin­ der niemand da war. Es gab keine Stelle und keinen Ort, wo ich mich hätte hinwenden können. Gleich­ zeitig war der Tod meines Mannes aber auch ein Wendepunkt in mei­ nem Leben. Erstmals musste ich auf eigenen Beinen stehen, konnte mich nicht mehr anlehnen und sah dies nach einiger Zeit als Chance für mich. ANZEIGE Sie führt \ zu einer \ Kostenlawine. 
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