Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 11. JÄNUAR 2003 VOLKS I. 
Ii I 11 XI I D KUNSTMUSEUM BLATT 
I I\ U L I U n TAKINO 
33 TaKino «Flower Island» Drei junge Frauen mit verletzten. Seelen sind unterwegs zu einer Blumeninsel, auf der es kein Unglück mehr gibt. Das Road- xnovie aus Südkorea erzühlt das Exis- tenzielle mit äusserst sinnlichen Mitteln. •Drei Frauen: Die eine hat sich prostituiert, • um ihrer Tochter ein Klavier zu kaufen, und damit ihre Ehre verloren; die andere ist an Krebs erkrankt und will sich umbringen; die - dritte hat abgetrieben und sucht nach ihrer , Mutter. Zufällig treffen sich Ök-nam und Hye-na in einem Bus,.der statt am jeweili- • gen Ziel im Nirgendwo hält; die Endstation liegt in verschneiten Wäldern. Hier finden die beiden die suizidale Yob-jin. Zu dritt, ohne viel voneinander zu wissen", machen sie sich auf, die Blumeninsel zu suchen. Dort, erzählt Ok-nam, wohne ihre «Engels- . freundin»; dort, am wundersamen Ort, wer- . den alles" Unglück ausgelöscht, die Sorgen getilgt, Krankheiten geheilt. Regisseur Song Ilgon macht in seinem Erstlingswerk Nähe zum dominanten Aus­ drucksmittel. Ohne Distanz rückt- er den Suchenden auf den Leib. Hye-na. trägt eine Digitalkamera auf sich, die sie rege benutzt; die Videoästhetik ist stilbildend und nimmt in Beschlag. «Flöwer Island» bildet in der geografischen Reise den inneren Trip der , drei Frauen" zu sich selbst ab. Mitunter braucht er dafür mythische Bilder - der Weg . zur Blumeninsel geht durch das Geheimnis. ' «Flower Island» ist von heute Samstag bis- Montag jeweils um 20 Uhr zu sehen. «Vanlshing Point» . Der Vietnam-Veteran und ehemalige Rennfahrer Kowalski wettet mit seinem Kollegen, er könne in fünfzehn Stundeii von Denver nach San Francisco fahren, und fast los. Bald wird sein Vorhaben öffentlich bekannt, und er gilt als, «der letzte, freie Mann auf Erden». Gleichzeitig aber löst er eine Verfolgungsjagd der P.olizei quer durch die USA aus, die ihn immer mehr in die • Enge treibt. «Kowalskis physische Bewegung ist metaphorisch für seine geistige Bewegung. Er ist mit Amphetaminen aufgeputscht und schläft nie. Dennoch wird alles als Albtraum . gezeigt: verzerrte Wahrnehmung, zer- .. . stückelte, wechselnde Perspektiven, akusti­ sche Sinnestäuschungen ... Das Auto und die Jagd sind Verbildlichungen von Kowals­ kis Innenleben; Der Film wird zu einer sur­ realen und halluzinogenen Westernvariante. Er war 1971 ein Grosserfolg.» (Chris Barry) «Vanishing Point» ist heute Samstag um . 22 Uhr im TaKino zu sehen. «ir09"01 -11. September» Elf Minuten, rieun Sekunden und ein Bild: Es ist die erste Antwort des Autorenkinos auf den 11. September und die Namen der betei- ' ligten Filmemacher lesen sich wie ein Who is Who des • Weltkinos: Youssef Chahine aus Ägypten, Shohei Imamura aus Japan, Claude Lelouch aus Frankreich, Ken Loach aus Grossbritannien, Mira Nair aus Indien oder Sean Penn aus den USA. Sie alle setzen sich aus ihrer persönlichen Sicht und aus der Per­ spektive ihres Landes mit dem Tag des Schreckens auseinander. Bereits im Vorfeld war der Film umstritten: Kritiker unterstell­ ten ihm anti-amerikanische Tone. Kritisiert wurden insbesondere die Beiträge von Mira Nair, Youssef Chahine und Ken Loach. Letz­ terer erinnert an den Sturz des chilenischen Präsidenten Salvador Allende 1973, der mit US-Unterstützung erfolgte - und ebenfalls am 11. September stattfand. Die indische Regisseurin Mira Nair beschreibt den Rassis­ mus gegenüber einem Amerikaner pakistani­ scher Herkunft, nach dem 11. September, i «11'09"01- September 11» hatte bei den Filmfestspielen in Venedig Premiere, wurde heftig diskutiert und hat bis heute noch kei- nen amerikanischen Verleih gefunden. • «11'09"01 -11: September» ist am Sonn­ tag um 18 Uhr sowie am kommenden. Dienstag'um 20 Uhr im TaKino zu sehen. ' Filmclub-Frohsinn 
Einladung zum Sehen Das Kunstmuseum Vaduz zeigte einen Film über den Maler Paul Klee VADUZ - Will Grohmann, so die Kunsthistorikerin Kristin Schmidt, die seit Anfang dieses Jahres im Vaduzer Kunstmuse­ um tätig ist und am Donners­ tagabend dort eine Einführung zu Grohmanns Film über Paul Rlee gab, sei nicht nur ein Kunsthistoriker gewesen mit einem theoretischen Anspruch, sondern sei vor allem persönli­ cher Freund vieler Künstlerper­ sönlichkeiten. »Geröll Mause t  ~ Der 1887 geborene Will-Grohmann war acht Jahre jünger als Paul Klee (1879-1940) und .wird als Wegbe- : reiter der Moderne bezeichnet. Er führte zahl- und umfangreiche Kor­ respondenzen 
mit Künstlern, z. B. mit Baumeister, Kirchner, Kan- dinsky, Schlemmer, Feininger und natürlich mit Paul Klee. Bemerkenswerte Eindrücke Die Kunsthistorikerin Kristin Schmidt gab nicht nur Informatio­ nen über Will Grohmann, sondern auch über Paul Klee und den Film. «Will Grohmann verfasstc ver­ schiedene Künstlermonögrafien, die bis, in die 70er Jahre des ver­ gangenen. Jahrhunderts zu Stan­ dardwerken der Kunstgeschichte gehörten (eine erste über Paul Klee erschien 1929). Er regte auch die Basis für die Klee-Forschung an. 
Sehen ein.» Dies allerdings erwies sich als nicht immer richtig. Im ersten Drittel des dreissigminüti- gen Films wechselten die Bilder in sekundenschneller Folge, so dass kaum. Zeit zum Sehen blieb. (Regie: Georgia>an der Rohe). Später verlangsamte sich die Bild­ folge, dafür wurden die Kommen­ tare ausführlicher. Trotzdem gab der Film bemerkenswerte Ein­drücke 
über das Schaffen Paul Klees wieder. Das Kunstmuseum zeigt Werke von Paul Klee aus der Sammlung Djerassi. Am Sonntag, 12. Januar wird um 14.ß0 Uhr. Marion Gruber. ejne Führung für Kinder von 5 bis 10 Jahren und ihre Eltern geben. Am Donnerstag, 16. 1. führt Anet­ te Philp um 18 Uhr durch die'Klee- Sammlung. Das Kunstmuseum zeigte einen Film über Paul Klee von Will Groh­ mann (Bild). Bereits 1923 äusserte er sich aus­ führlich über die Arbeiten von Paul Klee. Dieser Film zeigt deutlich, wie Grohmann Paul Klee sah. Der Film entstand erst* nach dem Tod des Malers. So steht nicht so sehr der Künstler im Mittelpunkt des Films, sondern seine Bilder.». Das bringe einerseits eine gewisse Schwierigkeit mit.sich, wenn klein­ formatige Bilder durch die Kamera- auf 
zwei mal drei Meter vergrössert werden, z. T. auch Bjldausschnittb gezeigt werden. Es ergäben sich dadurch.aber auch Möglichkeiten, Details mit grösster Genauigkeit sehen zu können. ̂ «Da die Kom­ mentare. zu den Bildern relativ sparsam sind, .-lädt der Filna zum IVOLKSBLATT DIE TAGESZEITUNG FÜR LIECHTENSTEIN 
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Kunst am Mittag - Werkbetrachtungen VADUZ - Jeweils Mittwochmittag . von 12.30 bis 13 Uhr besteht in lockerer Form die Möglichkeit, - sich der Kunst im gemeinsamen Gespräch zu nähern. Ein Werk oder ein Werkaspekt wird in einer halben Stunde eingehend betrach­ tet. In diesem Semester soll .der Frage nach der Abstraktion im 20: Jahrhundert anhand von fünf Bild-. werken nachgegangen werden. Die Daten 
sind folgende: .15.-Januar, 19. Februar, 12. März, 9. April, 14. Mai. Eine Anmeldung ist nur für denr gesamten Zyklus möglich (Tel. 232 48 22 oder E-Mail info@stein- egerta.li). Veranstaltet von der Erwachsenenbildung Stein-Egerta. Die Betrachtungen finden im Kunstmuseum Vaduz statt und ste­ hen unter vder 
Leitung von Christi­ ane Meyer-Stoll und Dr. Friede­ mann Malsch. (Eing.) ANZEIGE Schaan / Liechtenstein So r12.:l./11h,laK, 
Schaan «Der Intendant lädt ein» DavTaK Programm der nächsten Monate Do, 16.1 v 
20.09 h, TnK, Schaan > " «Werther!» . Fit f$rs 3. Jahrtausend Vaduz.er Konzerte 
- urlrklüSMk Fr. 17.1:> 20 h, Pfarrkirche Schaan AAM Chamber Ensemble Mit Robert levln, Klavier .. i MözartQuintett f.BlÄser & KJMer KV 452 Beethoven: Sonata «PatMtlque» Op. 13 Quintett f. Klavier 4 BliserOp.161 , - - V v.-w'jt'-y, ~ ' Ht frawriMwr UnUnUtma ht V> toA www.tak.il 
...immer au( dem Laufendenl Vorverkauf Mo-Fr, 10-12 + 1S-18 Uhr Telefon (00423)237 5969 - ,/ - Ff* (0jJ423) 237 59;.«> 
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