Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIENSTAG, 18. MÄRZ 2003 VOLKS BLATT 
INTERNATIONAL DES TAGES 
32 BLml SPLITTER Neue israelische Offensive JERUSALEM - Auf der Suche nach palästinensischen Extremisten haben israeli­ sche Truppen eine neue Offensive in einem Flüchtlingslager im Gazastreifen gestartet. Dabei kam es in Nusseirat zu Feuergefcch- ten. denen nach Angaben aus Krankenhäu­ sern mindestens fünf Palästinenser zum Opfer fielen, darunter ein vierjähriges Mädchen. Auch in Dschenin im Westjordan­ land fanden neue Razzien statt. Oppositionelle Zentrumspartei gewinnt ParJamentswahl HELSINKI — Finnland steht vor einem Regierungswechsel: Die oppositionelle Zen­ trumspartei gewann am Sonntag mit knap­ per Mehrheit die Parlamentswahl vor den Sozialdemokraten. Die Partei von Jaatteen- maki erreichte 27,5 Prozent, wie die Wahl­ kommission bekannt gab. Sie lag damit vor den regierenden Sozialdemokraten von Ministeqiräsidcnt Lipponen, die auf 26,5 Prozent kamen. Ob die Zentrumspartei aus­ reichend Koalitionspartner für eine Regie­ rungsbildung finden würde, war zunächst unklar. Möllemann ausgetreten BERLIN - Der frühere Bundeswirtschafts­ minister und ehemalige Vizechcf der Freien Demokraten, Möllemann, hat seinen Austritt aus der FDP erklärt. Seine Mandate als Bun­ destagsabgeordneter und als Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen will er aber offenbar nicht aufgeben, wie er in einer Pressemitteilung mitteilte. Elf-Schmiergeldskandal vor Gericht PARIS - Im Elf-Schmiergeldskandal hat ein Prozcss gegen 37 Angeklagte begonnen, die in die weitverzweigte Affäre um die schwarzen Kassen des französischen Olkon- zerns verstrickt sein sollen. Erstmals wird in dem Verfahren auch die Leuna-Affäre vor einem Gericht verhandelt, bei der Elf Anfang der 90er-Jahre mehr als 40 Millio­ nen Euro Kornmissionen zahlte. Der deut­ sche Lobbyist Holzer muss sich wegen Bei­ hilfe zur Veruntreuung von Firmengeldern verantworten. ANznor. DIE IRFOLGS-SENSATION AUS LONDON 
} *' DIE ABBA-HIT-SHOW LIVi ON STAGE Die ultimative ABBA-Hit-Show mit über 20 Welthits der legendären Kult-Band von »MAMMA MIA« bis »WATERLOO« mit LIVE BAND Vaduz - Vaduzersaal SA 05.April 2003,20.15 Uhr | Vorverkauf: Treff AG - lova Cantar • iwUtMn Vadui fc Trlaxn | 9450 Vaduz - Talafon 00421/ 3M 20 20 Tickets 
unter   www.stella-theater.ch - oder Stella TIcketLIne 0901 258 258 < 70umiro 
Diplomatie am Ende Irak-Konflikt: Alle Zeichen .stehen auf Krieg WASHINGTON/BAGDAD - Im Irak-Konflikt sind alle diploma­ tischen Bemühungen geschei­ tert. Die Zeichen stehen auf Krieg. US-Präsident George W. Bush wollte sich in der Nacht zum Dienstag (02.00 Uhr MEZ) in einer Rede an die Nation wenden. Aus- senminister Colin Powell sagte, Bush werde Saddam Hussein ein Ultimatum zum Verlassen des Lan­ des stellen. Dabei gehe es um eine Frist von 72 Stunden. Ultimatum abgelehnt Der irakische Präsident räumte erstmals persönlich ein. dass sein Land früher Massenvernichtungs­ waffen besessen hat. Mit diesen Waffen «haben wir uns im Krieg gegen den Iran verteidigt», wurde Saddam Hussein im irakischen Fernsehen zitiert. Zugleich lehnte Bagdad «jedes Ultimatum» ab, wie Aussenminister Nadschi Sabri sagte. Die USA zeigten sich kriegsbe­ reit. «Das Fenster der Diplomatie schliesst sich», sagte Colin Powell. Saddam Hussein sei «schuldig», gegen die UNO-Auflagen Verstös­ sen zu haben. Er habe widerwillig einige Zugeständnisse gemacht, aber nicht die Art von Zusammen­ arbeit gezeigt, die gefordert sei. 
US-Aussenminister Colin Powell: «Das Fenster der Diplomatie schliesst sich.» Im UNO-Sicherheitsrat beende­ ten die USA ihre Bemühungen um ein ausdrückliches Kriegsmandat. Gemeinsam mit Grossbritannien und Spanien zogen sie den Entwurf für eine neue Irak-Resolution zurück. Der UNO-Botschafter der USA, Jolm Negroponte. sagte, angesichts eines französischen Vetos sei es miissig, die Ja-Stim­ men zu zählen. Dagegen erklärte der französische UNO-Botschafter 
Jean-Marc de La Sabliere. die USA hätten eingesehen, dass die Mehr­ heit des Rats einen Militärschlag gegen Bagdad nicht autorisieren würde, solange die Inspektionen zu einem Ergebnis führten. Powell kritisiert Sicherheitsrat Nach dem Scheitern der Diplo­ matie begannen die gegenseitigen Schuldz.uweisungen. US-Aussen­ minister Powell sagte, der Sicher­heitsrat 
habe mit seinem Wider­ stand gegen den Kurs der USA ver­ sagt. «Dies ist ein Test, den der Sicherheitsrat nicht bestanden hat.» UNO-Generalsekretär Kofi An­ nan sagte, er sei «sehr enttäuscht und frustriert». An einer Krisensit­ zung des höchsten UNO-Gremi- ums informierte er die Ratsmitglie­ der über die für Dienstag geplante Evakuierung der Waffeninspekto­ ren. Falun Gong-Anhänger trotzen Demo-Verbot Jahreskonferenz der UNO-Menschenrechtskommission in Genf eröffnet GENF - Trotz Oemonstrations- verbot am Eröffnungstag der Sitzung der UNO-Menschen­ rechtskommission haben sich am Montag in Genf mehr als 1000 Falun-Gong-Anhänger ver­ sammelt. Die Polizei verzichtete auf ein Eingreifen. Laut einem Bewegungsmitglied haben am Sit-In im Parc des Basti­ ons rund 1500 Personen teilgenom­ men. Damit protestierten die Falun Gong-Anhänger gegen die «absur­ de Repression», welche die Bewe­ gung seit 4 Jahren in China erlei­ den müsse. Die Versammlung wurde trotz Demonstrationsverbot abgehalten, da bei dessen Publikation - am Freitagnachmittag - bereits -Hun­ derte von Anhängern aus mehreren Kontinenten nach Genf unterwegs gewesen seien, teilte die Bewegung 
Mehr als 1000 Falun-Gong-Anhänger versammelten sich trotz Demon­ strationsverbot in Genf. mit. Die Polizei beschränkte sich keine Störenfriede, rechtfertigte darauf, die Versammlung zu beob- eine Polizeisprecherin den Verzicht achten. Die Bewegung beherberge auf ein Eingreifen. Die Vereini­gung 
riskiere aber eine Verwar­ nung. Schwarze Wolken Die 59. Jahrestagung der UNO- Menschenrechtskommission (MRK) ist unter dem Eindruck eines mög­ lichen Irak-Krieges eröffnet wor­ den. «Wir sehen in der Region schwarze Wolken aufziehen, die drohende Katastrophe eines Krie­ ges, der mit Bestimmheit Men­ schenrechte verletzen wird, vor allem das Recht auf Leben», sagte die libysche Botschafterin und Vor­ sitzende Nadschat Hadschadschi. UNO-Hochkommissar für Men­ schenrechte, Sergio Vieira de Mello, erklärte, Sicherheit müsse auf den Prinzipien der Menschen­ rechte basieren. Er rief das UNO- Gremium dazu auf, die internatio­ nalen Rechtsnormen zu verteidi­ gen, die gegenwärtig bedroht seien. Rätselraten Mysteriöse Lungenentzündung HONGKONG/GENF - Experten haben am Montag weiter über die Ursache der mysteriösen Lungenentzündung gerätselt, die weltweit bislang neun Todesopfer gefordert hat. Nach Angaben der Weltgesund­ heitsorganisation (WHO) in Genf ist die Krankheit offenbar doch behandelbar. Die neuseeländische Ministerpräsidentin Helen Clark erklärte jedoch unter Berufung auf WHO-Kreise, die Infektion könne schlimmstenfalls Ausmasse wie die Grippeepidemie von 1918 anneh­ men, an der mindestens 20 Millio­ nen Menschen starben. Unklar war, ob zwischen den Erkrahkungsfäl-len 
in Asien und Europa eine Ver­ bindung besteht. Entwarnung in der Schweiz Die Krankheit war vor fünf Monaten in China ausgebrochen. Todesfälle wurden zuletzt auch aus Vietnam, Kanada und Hongkong gemeldet. Hunderte infizierten sich. In der Schweiz gab das Bun­ desamt für Gesundheit (BAG) indes Entwarnung. Bei den beiden Personen, die sich nach der Rück­ kehr aus Südostasien am Wochen­ ende bei den Gesundheitsbehörden des Kantons Genf mit Fieber und Atembeschwerden gemeldet hät­ ten, könne eine Infektion mit SARS ausgeschlossen werden. 
Die Bären sind los G0LDAU - Im Tierpark Goldau sind die Bären los. Gestern erkundeten die drei syrischen Jungbären, die am 14. Dezember das Licht der Weit erblickten, bei ihrem ersten Freigang die neue Umgebung.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.