Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIENSTAG, 18. MÄRZ 2003 
VOLKS BLATT 
INLAND 
8. LIECHTENSTEIN-KOLLOQUIUM NACHRICHTEN NACHRICHTEN Entwicklung der Persönlichkeit SCHAAN - Grundsätzlich'kann daran teil­ nehmen. wer Persönlichkeit klar definieren, aufbauen, emotional-intelligenter einsetzen und dadurch sein Führungsverhalten optimie­ ren will. Die Teilnehmer/-inncn lernen, indi­ viduelle Erwartungen formulieren und schal­ ten damit die Basis für ihr persönliches Com- mitmem in Privatleben und Beruf. Sie setzen sich mit Ausprägung und Ausrichtung ihrer individuellen Kompetenzen auseinander, erarbeiten Haupt- und Detailkriterien für den persönlichen Kompetenzaufbau sowie die Anwendung im Alltag. Themen unter ande­ ren sind: generelle Lernzielbestimmung, Problemerfassung und Chancenbestimniung. Selbststudium «Carpe Horam - nutze die Stunde», Werkzeuge der persönlichen Entfal­ tung. persönlicher Lebensplan. Konipetenz- Kompass. persönlicher Performance-Plan - persönliche Zielsetzung (Aktionsplan). Der Kurs findet am Donnerstag, den 3. April und Donnerstag, den l(). April von 9 bis 17.30 Uhr bei der Gewerbe- und Wirtschaftskam­ mer statt. Der Kurs ist ein Teil der Unterneh­ mer- und Mitarbeilerschulung. einem Koope­ rationsprojekt mit der Erwachsenenbildung Stein-Egerta. Für Informationen und Anmel­ dungen kontaktieren Sie bitte die Gewerbe- und Wirtschaftskammer. Berufliches Weiter- bildungsinstitut, E-Mail  gwk@gwk.li oder Telefon 00423/237 77 88. GWK Was soll ich meinen Kindern von Gott erzählen? SCHAAN - Viele Eltern möchten ihren Kin­ dern - oder auch Grosseltern ihren Enkeln - von Gott erzählen. Doch das. was sie in der Schule gelernt haben, das können und wollen sie so nicht weitergehen. Und trotzdem bedeutet ihnen der Glaube an Gott etwas. Was also den Kindern vermitteln? Und wie? Was ihnen erzählen? Barbara Oehry war lange Zeit Religionslehrerin und ist jetzt in der Erwach­ senenbildung tätig. An diespn beiden Aben­ den im Haus Stein-Egerta, Mittwoch, den 26. März und 2. April soll Platz, für all die Fragen sein, die Eltern bzw. Grosseltern haben, wenn sie ihren Kindern/Enkeln von Gott erzählen und ihnen einen bodenständigen und lebens­ frohen Glauben vermitteln wollen. Informa­ tionen und Anmeldungen bei der Erwachse­ nenbildung Stein-Egerta, Tel. 232 48 22 oder E-Mail  info@stein-egerta.li .  (Eilig.) lassmeisterschaft TRIESEN - Am kommenden Wochenende findet im Gemeindesaal Triesen die 21. Jassmeisterschaft des Radfahrclubs Triesen statt. Gespielt wird im Einzeljass. und zwar am Samstag, den 22. März von 15 bis 24 Uhr und am Sonntag, den 23. Marz von 12 bis 18 Uhr. Es gibt sehr schöne Geldpreise, Pokale und Naturalpreise zu gewinnen. Die Preisverteilung erfolgt am Sonntagabend um ca. 18.30 Uhr, für das leibliche Wohl ist ebenfalls bestens gesorgt. (Eing.) 
Strukturen sind immer nur ein Teil 8. Liechtenstein-Kolloquium zum Wiederaufbau Afghanistans TRIESENBERG - Strukturen stel­ len immer nur einen Teil beim Aufbau eines Staates dar. Das gilt insbesonders, wenn ein Staat 23 Jahre Kriegsgeschich­ te mit sehr stark gewordenen Einflüssen von religiöser Seite erfahren hat. Das 8. Liechten­ stein-Kolloquium, welches letz­ tes Wochenende in Triesenberg stattgefunden hat, beschäftigte sich praxisnah mit einer stabi­ len Zukunft für Afghanistan und stellt die Eröffnungskonfe­ renz im I/Viederaufbauprozess Afghanistans dar (siehe Kasten). « Irls Ot t Das Liechtenstein-Kolloquium steht unter der Schirmherrschaft des Hau­ ses Liechtenstein und des «Liech­ tenstein Instituts on Self-Determi- nation» (LISD) der Princeton-Uni- versität und lud vom 13. bis 16. März zum Thema «Stability and Viability in Afghanistan» rund 30 Personen zum unabhängigen Exper­ tentreffen ein. Vertreten waren u.a. Erancesc Vendrell, EU-Repräsen- tant für Afghanistan; Mohammed Amin Earhang, Minister für den Wiederaufbau Afghanistans; Guenther Winkler (Institut für Staatsrecht an der Universität Wien) und Hans-Ulrich Seidt. (Aussenmi- nisteriuni in Berlin) sowie weitere Verfassungsrechtler, Politologen und Afghanistankenner. Am Sams­ tag reiste USA-Bötschafter David Johnson (zuständig für Afghanistan und Pakistan) extra für diese Konfe­ renz nach Europa, um damit, wie er betonte, ein Zeichen zu  setz.cn: «Afghanistan soll wissen, dass die USA gerade auch in dieser Irak- Krise sie nicht im Stich lassen.» Während der drei Tage in Triesen­ berg ging es nicht um theoretische Gebilde, sondern vielmehr darum, unterschiedliche und afghanistan­ spezifische Erfahrungen und Mög­ lichkeiten auszutauschen. Das zeigte sich nicht zuletzt in der zweistündi­ gen Videokonferenz unter der Lei­ tung von Prof. W. Danspeckgruber (Vorsitzender des Liechtenstein- Kolloquiums), in welcher die in Liechtenstein anwesenden interna­ tionalen Wissenschafter und Diplo­ maten mit einer Delegation in Kabul diskutierten. Sozusagen face-to- face, über einen USA-Server, wur­ den wichtige Anregungen und Fra­ gen ausgetauscht. Unter den Gespräehsleilnehmem und Teilneh­ merinnen in Kabul befanden sieh Dr. Asifa Kakar und Botschafter Robert Finn. Asifa Kakar ist 
Universitäts-IAI. 
F. Danspeckgruber, S. D. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein, M. G. Weinbaum (Süd- und Ostaslenspezlallst, Illinois), M. A. Farhang und Fran- sesc Vendrell. Professorin 
für Recht in Kabul, arbeitete in einem hohen Richter­ amt, bevor sie von 1990 bis 99 an der Universität in Peshawar ziviles und Sharia-Rccht für afghanische Flüchtlinge lehrte. Robert Finn, der eigentlich nach Liechtenstein reisen wollte, dessen Ausreise aus Afghanis­ tan allerdings nicht möglich war, ist US-Botschafter in Afghanistan. In der Diskussion ging es um die zahlreichen erschwerenden Einflüs­ se für Afghanistans Wiederaufbau wie beispielsweise Menschenrechte, Frauenrechte, ethnische und religiö­ se Gruppierungen, sprachliche Unterschiede, Sicherhcitsaspekte, die Zusammenarbeit der einzelnen Ministerien etc. So betonte einer der Redner Afghanistans, dass die Struktur nur ein Standbein zum Wie­ deraufbau sei. Nach 23 Jahren Krieg sei in Afghanistan keine politische Kultur mehr vorhanden gewesen, geschweige denn ein regierungsfähi­ ges Ministerium. Asifa Kakar ergänzte, dass bezüglich der Men- schcn- und vor allem der Frauen­ rechte die Afghaninnen und Afgha­ nen erst ihre Rechte kennen lernen müssten, um von diesen überhaupt Gebrauch machen zu können. In einem sind sich die Kolloqui- ums-Teilnehmer einig: Ein stabiles Afghanistan bedingt finanzielle Unterstützung von aussen, die Parti­ zipation aller Parteien und Individu­ en, die Zusammenarbeit der regiona­ len und lokalen Ministerien, ein aus­ geprägtes Bildungs- und Gesund­ heitswesen, einen wirtschaftlichen Aufschwung des gesamten Staates und nicht nur einzelner Regionen, Frieden und als wohl wichtigste Grundlage die Akzeptanz der politi­schen 
Reformen von Seiten der afghanischen Bevölkerung. «Positives Reisegepäck» Minister Francesc Vendrell, der bereits am Samstagmittag nach Brüssel weiterreiste, nahm in seinem gedanklichen Gepäck vor allem viele neue Ideen und Anregungen für die notwendigen Prozesse mit nach Afghanistan zurück. Er lobte am Liechtenstein-Kolloquium die praxisnahe und direkte Auseinander­ setzung mit so vielen Experten unterschiedlichster Nationen und Erfahrungen. Guenther Winkler sah sich eher als Beobachter und zum Meinungsaustausch vor Ort. Der Wiener Verfassungsrechtler verfügt über ein fundiertes Wissen, war er doch bereits in verschiedenen Staa­ ten, darunter Südkorea und Polen, im Verfassungsaufbau dabei. Das Liechtenstein-Kolloquium aner­ kennt er deshalb als besonders wich­ tig, weil er die Tage in Triesenberg mit gehaltvollen, praktischen Dis­ kussionen und der notwendigen Nähe zur Gesellschaft Afghanistans erlebte. Hans-Ulrich Seidt erwartete sich vom Liechtenstein-Kolloquium mehr Wissen über den aktuellen Stand der Verfassungsdiskussion Afghanistans sowie den Austausch über Verfahren, die zum Wiederauf­ bau dieses Staates beitragen können. Seine Erwartungen seien voll erfüllt, so der langjährige Afghanistanken- ner. «Es ist gelungen, eine gute Mischung aus Gesellschaftswissen­ schaften!, Verfassungsrechtlern und Praktikern und dazu aus ganz ver­ schiedenen Staaten an einen Tisch zu bringen und Vorstellungen praxis­ nah zu beleuchten.» Alle drei sind 
sich einig, dass das Selbstbestim­ mungsrecht der Völker der Leitge­ danke im Aufbau einer neuen Ver­ fassung sein muss und jedem Volk ein existenzielles Anrecht auf Ver­ fassungsautonomie zusteht. Eine Verfassung, die von aussen oktro­ yiert wird, ist nur totes Papier. Die europäischen Verfassungskonzepte bieten sich auch in dieser Diskussion um den Wiederaufbau Afghanistans nur als formale Rahmen an. Stein um Stein «Eine Verfassung ist die Existenz­ grundlage für Afghanistan», so Mohammed Amin Farhang, Wieder­ aufbau-Minister Afghanistans. «In den letzten 70 Jahren wurde bereits mehrmals versucht, einen demokra­ tischen Staat aufzubauen. Aber auch jetzt, beim vierten Versuch, können wir nicht einfach das politische System eines anderen Staates über­ nehmen, weil dabei die landestypi­ schen Grundwerte sowie die ethni­ schen Unterschiede nicht berück­ sichtigt werden. Wie jedes Land hat Afghanistan seine Traditionen, die gilt es an ein demokratisches System anzunähern.» Mohammed Amin Farhang ist von einem integrierten Staatssystem, welches die Zusam­ menarbeit mit der weltlichen Gemeinschaft erst ermöglich, über­ zeugt. Das Liechtenstein-Kolloqui­ um stellt für ihn ein (oder mehrere) Bausteine im Aufbau eines solchen Systems dar. «Wie und wo die (Ver- fassungs-)Steine zu liegen kommen, das muss das afghanische Volk gemeinsam entscheiden. Und das wiederum stellt einen Generationen übergreifenden Prozess dar, in dem wir hoffentlich nie den Mut und die Kraft verlieren.» WEITERE KONFERENZEN Die Konferenzen als Teil des LISD-Projektes über den Wie­ deraufbau Afghanistans: 9 März 2003: Liechtenstein- Kolloquium (Staatsstrukturen). 9 Mai 2003: Heidelberg (Sicherheitspolitik). 9 Sept. 2003: Kabul (Staats­ strukturen, Verfassung, Sicher­ heit). • Winter 2003/04: Canberra, Australien (Afghanistan in der Region). 9 Frühling 2004: Brüssel und Princeton (Zusammenführung der Ergebnisse aus den vier Konferenzen; anschliessend Verfassen eines Buches zuhan­ den Afghanistans). AN/! Hil JAGUAR S-TYPE 
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