Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIE TAGESZEITUNG FÜR LIECHTENSTEIN 125 W JAHRE VOLKSBLATT 
VOLKSWETTER Heute Morgen 10° ANZEIGE VOLVO SAMSTAG. 15. MARZ 2003 LANDTAG Die LBA soll umge­ wandelt werden. Um ; ! das «Wie» gab es ges­ tern im Landtag eine heftige "Debatte. 3 VOLKS BLATT 
MIX Ambroz verlässt «10vor10» ZÜRICH - Alenka Ambro/, hört Ende April als Moderatorin der TV-Sendung «lOvorlO» auf. Die 41-jährige Journalistin will sich auf ihr Wirtschaftsstudium an der Universität St. Gallen konzentrieren, wird jedoch beim Schweizer Fernsehen DRS Projekte betreuen. «lOvorlO» verliere eine ausgezeichnete, erfahrene Journalistin und beliebte Moderatorin, wird TV-Chefredak­ tor Ueli Haldimann zitiert. Die Nachfolge von Ambroz soll in den nächsten Wochen bestimmt werden. Bettenangebot auf Mallorca wird drastisch verringert PALMA DK MALLORCA - Weil immer weniger Touristen nach Mallorca reisen, wollen die Hoteliers der spanischen Fcrien- insel ihr Bettenangebot drastisch verrin­ gern. Zahlreiche preisgünstige Herbergen sollen abgerissen werden. VOLKI SAGT: «Sapperlott, do'hcnd gcschtert aber an Hufa 
Liit d*Root- hiiüscr gschtürmt.» ANZEIGE Verfassungsinitiative Fürstenhaus Gegen einen Richterstaat! ivv K". i' 
^INHALT Wetter 2 
Soort 17-21 Kino 2 
Rätsel 27 Inland 3-11 TV 
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International 32 www.uolksblatt.li Tel. +423/237 51 51 125.JAHRGANG, NR. 61 
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I LANDTAG Ärztestopp soll um ein halbes Jahr verlängert werden. VU-Parlamen- tarier erkannten alte Versäumnisse. 5 
PORTRÄT Einer, der jeden Tag mit Freude zur Arbeit geht, erzählt, warum er das Leben mag und wie er es sieht. 
7 Vor Rekordbeteiligung 60,9 Prozent haben abgestimmt - 90 Prozent erwartet VADUZ - Bei der Schicksalsab­ stimmung über den weiteren Weg von Fürst und Volk in Liechtenstein zeichnet sich eine Rekordstimmbeteiligung ab. Gestern haben bereits 60,9 Pro­ zent aller 16 931 Stimmberech­ tigten ihre Stimmkarte zu den beiden Verfassungsinitiatiuen abgegeben. • Martin Frömmel t  2 
_ Eines kann bereits gesagt werden: Dieser richtungsweisende Volksent­ scheid über den weiteren Weg des Fürstentums Liechtenstein wird sehr breit abgestützt sein. Die Befürchtungen, dass der harte Umgangston der letzten Monate zu Politikverdrossenheit geführt haben könnte, haben sich somit erfreuli­ cherweise nicht bestätigt. Die gestrige Stimmbeteiligung von 60,9 Prozent liegt um rund 9 Prozent über der Freitag-Stimmbe­ teiligung der Gcmeindewahlen vom 
31. Januar. Die stärksten Zunahmen gegenüber den Gemeindewahlen wurden in Gamprin und Ruggell verzeichnet, wo gegenüber Ende Januar nun jeweils rund 14 Prozent mehr Stimmberechtigte an die Umen gingen. Einzig aus Planken wurde eine leicht geringere Stimm- beteiligung (minus 0,1 Prozent) gemeldet. Gamprin am eifrigsten Am höchsten war die gestrige Stimmbeteiligung mit 68,3 Prozent in Gamprin. Die Übersicht: • Gamprin 68,3 Prozent • Schellenberg 67,1 Prozent • Ruggell 66,5 Prozent • Mauren 63,3 Prozent • Planken 62,4 Prozent • Schaan 60,9 Prozent • Triesenberg 60,5 Prozent • Eschen 60,5 Prozent • Triesen 60,0 Prozent • Balzers 58,3 Prozent • Vaduz 57,0 Prozent 
Lag die Stimmbeteiligung bei den letzten Gemeindewahlen noch bei 79,7 Prozent, so dürften dies­ mal gegen 90 Prozent erreicht wer­ den. Maurens Vorsteher Freddy Kaiser erwartet sogar mehr als 90 Prozent. «Wir haben auch eine sehr hohe Briefwahl-Beteiligung», so der Vorsteher von Mauren. Bei den letzten Sachabstimmun­ gen, wie der Verkehrsinitiative, pendelte die Abstimmungsbeteili­ gung zwischen 61 und 65 Prozent. Mehr als bei EWR-Abstimmung? Die letzte Volksabstimmung, die in den Bereich von 90 Prozent kam, war die erste EWR-Abstim- mung 1992, an der sich 87 Prozent aller Stimmbürger beteiligt hatten. 1984 lockte die Abstimmung über das Frauenstimmrecht 86 Prozent an die Urnen. Die absoluten Rekordwerte liegen bei 95,6 Pro­ zent und gehen auf die Landtags­ wahlen 1932 und 1966 zurück. . Di e Schicksalsabstimmung über den weiteren Weg von fürst und Volk hat gestern zu einer rakordvenläditlgen Stimm­ beteiligung geführt Milliardenverlust der Swiss Miserables viertes Quartal - geschrumpftes Eigenkapital BASEL - Die Airline Swiss ist In ihrem ersten Betriebsjahr mit einem Verlust von 980 Millio­ nen Franken in die tiefroten Zahlen geflogen. Das Ergebnis wurde durch einmalige Kosten von 322 Millionen Franken und ein miserables viertes Quartal belastet. Auch das Eigenkapital schrumpfte. 2003 wird für Swiss ein schwieriges Jahr. Swiss sieht trotz des massiven Ver­ lustes die Vorgaben des Business­ plans erfüllt, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Ursprünglich hatte die Swiss-Konzernleitung um Andr£ Dosd einen Verlust von 1,1 Milliar­ den Franken budgetiert, später das Ziel aber mit 800 Millionen Fran­ ken neu formuliert. Dass dieses 
nicht erreicht wurde, liegt an einem miserablen vierten Quartal 2002, in welchem ein Reinverlust von 398 Swiss: fast eine Milliarde Verlust 
Millionen Franken anfiel. Swiss hatte bereits im Februar von einem drastischen Einbruch bei den Passa­ gierzahlen gewarnt. Im Jahreser­ gebnis sind gemäss Mitteilung Son­ deraufwendungen von 322 Millio­ nen Franken verbucht. Darin ent­ halten sind 180. Mio Franken für .die Erweiterung der früheren Cros- sair zur interkontinental tätigen Swiss inklusive der Kosten für die Einführung der Marke. 142 Millio­ nen Franken stammen aus Wertbe­ richtigungen des Flugzeugparks und der Nachlassstundung der zusammengebrochenen SAir- Group. Ohne die Einmaleffekte hätte der Verlust 658 Mio. Franken betragen. Der Umsatz belief sich auf 4,278 Milliarden Franken. 
GEFORDERT Der FC Vaduz muss heute beim Leader der NLA/NLB-Auf-/Ab- stiegsrunde Aarau an­ treten. . 17 KOMMENTAR In Liechtenstein scheint man die Bodenhaftung zu verlieren. Wäre es nach der VU gegangen, könnten sich die USA nämlich ihren Rechts- hilfeveitrag mit Liechtenstein ans Bein schmieren. Das Motto: Was bitte kümmern üns die USA? Obwohl die USA zunächst einen uneingeschränkten Informa­ tionsaustausch verlangten, konnte ein eingeschränktes Verfahren ausgehandelt werden. Gewiss: Auch Liechtenstein kam nicht umhin, der Supermacht 
bestimm- DIE BODENHAFTUNG VÖLLIG VERLOREN? te Konzessipnen einzuräumen. Entscheidend: Letztlich geht dieser Vertrag weniger weit als die Forde­ rungen von EU und OECD. ' Trotz des im Gesamtpaket guten Verhandlungsergebnisses gab es von Landtägsvizepräsident Wolff harsche Kritik wie Blauäu­ gigkeit und Wurstigkeit. Ist es aber nicht gerade Blauäugigkeit, wenn Liechtenstein glaubt, sich der Welt verschliessen zu kön­ nen? Man müsse die Souveränität verteidigen, meinte etwa VU- Fraktionssprecher Sprenger, der diese Souveränität bei anderer Gelegenheit dann aber doch lie­ ber in Strassburg geregelt wissen will. Der Unterschied: Bei der Wirtschaftsmacht USA geht es nicht um philosophische Ansich­ ten über nicht definierte Stan­ dards, sondern schlicht darum, ob Liechtenstein im Konzert der Weltwirtschaft akzeptiert wird. Das letztens so arg strapazierte Wort Isolation lässt griissen. Entspricht das Abkommen wirklich einem Dammbruch? Im Gegenteil: Es gibt nun keinen objektiven Grund, warum EU und OECD Liechtenstein mehr abverlangen können sollen als der wichtigste Partner der Welt­ wirtschaft. Es scheint, als ob die Opposi­ tion aus der Vergangenheit (Stichwort FATF) nichts gelernt hat. Das nun proaktive Handeln der Regierung aber eröffnet Liechtenstein die Möglichkeit, als anerkannter Partner im inter­ nationalen Konzert mitzuspie­ len. Martin Frommelt ANZEIGE
	        

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