Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MONTAG, 10. MÄRZ 2003 VOLKS I BLATT I 
IIVII AlVin JAZZ IN DER TANGENTE I IM UM IM U LESERMEINUNG 
8 LESERMEINUNG Das Schweigen des Hirten In einem Interview im Liecht. Vaterland vom Samstag 8. März nimmt der Gene­ ralvikar des Erzbistums Vaduz Stellung zum Rückgang der katholischen bzw. christlichen Bevölkerung in unserem Lande. Er erläutert darin seine Ansichten und Schlussfolgerungen. Dies ist sein gutes Recht. Aber das Programm der Verantwortlichen des Erzbistums wird darin einmal mehr erklärt und bekräftigt: «. . . sodass die getreue Weitergabe des Glaubens erste Priorität hat.» Es stimmt mich sehr traurig, dass die offizielle katholische Kirche hier im Lande keine Sorge um den Weltfrieden zeigt, beson­ ders im Angesicht eines drohenden Krie­ ges am Golf, und sich auch nicht um die Wirren und Verfehlungen in der Verfas­ sungsfrage bei uns zu interessieren scheint. Wenn Gott klein an den Rand gerückt, ja gedrängt wird, um Ideale ins Zentrum zu stellen, wo um Himmels Willen bleibt die sich um Frieden bemühende, vielleicht auch vermittelnde Stimme unseres Kirchenfürsten? Anders als Papst Johannes Paul IL, welcher sich sehr um den Frieden und den Dialog in der Welt bemüht, schweigt sich unser Oberhirte samt seinem Stellvertreter beharrlich aus. Nicht einmal im Hirten­ brief zur Fastenzeit, welcher dieser Tage in unseren Kirchen verlesen werden muss, findet der Erzbischof Worte auf aktuelle Sorgen und Nöte dieser Zeit. Ich bin der Ansicht, dass es seine apostoli­ sche Hirtenpflicht wäre, wenigstens kleine Impulse, für ein christliches Mit­ einander in Gesellschaft und. Kultur aus­ zusenden. Impulse die Vertrauen schaf­ fen und Heimat in der Kirche geben könnten. Dies ist aber kaum oder gar nicht geschehen. Wenn sich die offiziel­ le Kirche Liechtensteins der Welt ver- schliesst und wenn Strukturen wichtiger werden als die Sorgen und Nöte der Menschen, wird sie auf Dauer nicht bestehen können. Sie trocknet aus und wird zur Wüste. So kann auch Schwei­ gen zur Sünde werden. Erich Ospelt, Mitteldorf 10, Vaduz 
Seltsam leidenschaftslos Jazz mit dem Vincent Herring Quartett in der Tangente ESCHEN - Vincent Herring, der aus Bhioklyn, New York, stam­ mende Jazzmosiker er gilt als einer der talentiertesten Alt- und Sopran-Saxophonisten ist mit seinem Quartett auf Euro- patour und machte auch in der Eschner Tangente Station. »GaraH Hauta r Mehr als 14 CD's als Leader and weit über 100 als Sideman hat Vin­ cent Herring auf seinem Konto. Dabei sind Aufnahmen u. a. mit Freddie Hubbard, Nat Adderly, Art Blakey & The Jazz Messengers, Horace Silver, Jack De Johnette. Auch Bassist Essifct Essiet war jah­ relanges Mitglied bei Art Blakey; Pianist Renato ' Chicco ist der hauptsächliche Komponist des Herring-Quartetts und Schlagzeu­ ger Joris Dudli spielte beim Vienna Art Orchestra, dem Art Farmer Quintet und im Joe Zawinul Syndi- cate. Blendende Klarheit Seltsam leidenschaftslos, akade­ misch korrekt, fast klinisch rein, mit strukturiert aufgebauten Arran­ gements und Improvisationen und Silicon Valley l\<|iiitics V\\ \- i Kurs 7 . 1 in 48.18 
Akademisch korrekte Arrangements und Improvisationen bot das Vincent Herring Quartett In der Tangente In Eschen. It's Money www.hermdnnlinance.ioin 
in ausgezeichnetem Zusammen­ spiel zeigte sich das Quartett mit Bebop-Mainstream in Eschen. Es entstand der Eindruck, hier wird zu viel gedacht, zu wenig aus dem Bauch heraus gespielt, zu «cool» umgegangen mit dem musikali­ schen Material. Diese unterkühlte Stimmung übertrug sich aufs Publikum. Noch nie war eine so leise Pause in der Tangente zu erle­ ben, man wagte kaum, laut zu spre­ chen. Ohne Frage, der Abend war von technisch brillanter Musik erfüllt, die gerade deshalb zeitwei­ se steril wirkte. Anders gesagt: Das Quartett verlangte mit seiner Musik, mit den intensiven Phrasie- rungen, sowohl in den rasanten, 
wie auch, oder vor allem bei den ruhigen und stillen Passagen, ein hoch konzentriertes Lauschen, um den Einfallsreichtum der Improvi­ sationen - von allen vier Spielern - zu erkennen. Herrings Spiel ist von einer fast blendenden Klarheit, gleich ob bei Jazzstandards. Eigen­ kompositionen oder Pop-Klassi­ kern wie z. B. dem Beatles-Song «Norwegian Wood». Der aus Itali­ en stammende Pianist Renato Chicco sorgte für präzise Linien, Bassist Essiet Essiet (der, wie Her­ ring mit leiser Stimme, wie bei all seinen Ansagen, erklärte, seinen Namen von einem Dorf in Nigeria herleite, aber in Nebraska, USA, geboren sei) behandelte sein 
Instrument virtuos wie eine Gitarre und der Schweizer Schlagzeuger Joris Dudli sorgte für eine mal swingende, mal groovende rhyth­ mische Grundlage-, PanAlpina Sicav Alplna V Preise vom 7. Mörz 2003 Kategorie A (thesaurlerend) Ausgabepreis: € 40.84 Rücknahmepreis: € 41.70 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 39.19 Rücknahmepreis: € 40.00 Zahlstelle In Liechtenstein: Swisslirst Bflnk (Liechtenstein) AG Austrasse 61, Postlach, FL-9490 Vaduz ANZEIGE Amtlicher Stimmzettel Volksabstimmung vom über zwe i Initiativbege 
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