Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 8. MÄRZ 2003 
VOLKS I 
IXI II Tl I D KULTUR MACHT BLATT I 
IVU L. I Uli DAS LEBEN REICH 
33 KULTURTIPPS Gerolf Hauser Kulturjournalist Nichts wie hin VADUZ - Sic haben «Die Fledermaus», gespielt von der Operettenbühne Vaduz, noch nicht gesehen? Dann haben Sie etwas versäumt und jetzt die Gelegenheit, es nach­ zuholen. Die professionellen Musiker/- innen nehmen, nach neun erfolgreichen Vor­ stellungen und einer kurzen Pause, heute um 19.30 Uhr im Vaduzer Saal die Königin der Operetten für weitere sechs Vorstellungen wieder auf (8., 9., 14., 15., 21. und'22. März, ausser am 9. 3. (18 Uhr) jeweils um 19.30 Uhr im Vaduzer Saal). Vorverkauf: Schuh- häus Thöny, Vaduz, Tel: 233 22 22 und www.operette.li Frauenfilmtag SCHAAN - Das Frauen- netz, hat sich zum Interna­ tionale Frauen­ tag ein beson­ deres Pro­ gramm einfal­ len lassen. Heute, Sams­ tag, 8. März, beginnt um 14 Uhr der Tag des Frauen­ films: im TaKino um 14 Uhr «Pauline und Paulette», um 16 Uhr «Fucking Amal», um ' 18 Uhr «Frida Kahlo» und um 22.30 Uhr «Dolores Claiborne». Dazwischen, um 20.09 Uhr gibt es im TaK einen kulinari­ schen Apero mit Filmbeilage («The- Womcn»). Mona Lisa ST. GALLEN - Das geheimnisvolle Lächeln der Mona Lisa feiert dieses Jahr seinen 500. Geburtstag. Das Bild inspirierte Beatrice Dovsky dazu, ein fantastisch düste­ res Libretto zu schreiben, das Max von Schillings vertonte. 1915 erlebte das Stück in Stuttgart seine Uraufführung und war eines der meistgespielten Stücke der 20er Jahre. Regisseur Jakob Peters-Messer insze­ nierte «Mona Lisa» für St. Gallen. Stadt-, theater St. Gallen: «Mona Lisa» im März: 8. (19.30), 12. (20 Uhr), 15. (19.30) und 26. (20 Uhr). 
Eine Art Unsterblichkeit Ingo Ospelt mit «Hagsticker» im Schlösslekeller in Vaduz VADUZ - Das Leben des «liech­ tensteinischen Eulenspiegels» Jdhann Baptist Schädler, genannt «Hagsticker», iässt Ingo Ospelt in seinem Erzählabend «Wie der Hagsticker dreimal die letzte Ölung erhielt» auferste­ hen. Damit können wir den Schauspieler, nach «Die Tigerin» oder «Münchhausen», erneut mit seiner grossen Liebe zur Kunst des Erzählens erleben. Geroll Hauser In «Wie der Hagsticker dreimal die letzte Ölung erhielt» zeigt Ingo Ospelt (Musik: Marco Schädler) an sechs Abenden im Schlösslekeller in Vaduz (Premiere: Mittwoch 12. Mär/., weitere Aufführungen: 14. bis 16., 20. und 21. 3., jeweils 20 Uhr) das Multitalent und Triesen- berger Dorforiginal Johann Baptist Schädlcr ( 1877 geboren), Geschichten und Anekdoten um einen «Bürger Lebenslauf». Ein einfacher Mensch «Es ist die Geschichte über einen einfachen Menschen, der die Zei­ ten vor dem Zweiten Weltkrieg und während des Krieges erlebte», sagt Ingo Ospelt, «der also den grössten Teil seines Lebens in einem Liech­ tenstein ohne Fürst verbrachte.» Doch sei nicht dies das Hauptthe­ ma. sondern: «Interessant ist, wenn ein Mensch durch sein Tun, ähnlich wie bei Münchhausen, zu einer bekannten Figur wird, die etwas symbolisiert, die präsenter ist als der leibhaftige Mensch. Der ist ver­ gänglich. Was bleibt ist die Idee, also eine Art Unsterblichkeit.» Bei einem Probenbcsuch im Schlössle­ keller konnten wir einen kleinen 
Keine Angst, Ingo Ospelt frisst niemanden auf, wenn er ab 12. 3. im Schlösslekeller in Vaduz den «Hagsticker» lebendig werden Iässt Vorgeschmack auf die Erzählkunst des Ingo Ospelt erleben, dem es gelingt, lebendige Bilder zu zeich­ nen, komische und tragische. Wie Ingo Ospelt eine Situation schil­ dert, z. B. wenn der Hagsticker in seiner Verzweiflung, nachdem ihm Frau und Kinder gestorben waren, einen Strick nimmt, ihn sich um den Hals schlingt, das andere Ende um einen Balken im Stall wirft und zu ziehen beginnt - das.ist beein­ druckend. Und dann die Pointe: Plötzlich, so der Hagsticker. hatte er Musik gehört, die immer schö­ ner wurde, bis er spürte, jetzt muss er aufhören zu ziehen, sonst wird es zu schön. Grosse Aufgabe «Das Erzählen», so Ingo Ospelt, «ist ein Genre, das mich fasziniert, weil man mit sehr wenigen äusse­ren 
Mitteln im Dialog mit dem Publikum eine Welt erstellen kann. Wenig äussere Mittel heisst aber nicht, dass nur rezitiert wird, ich erzähle, spiele, singe. Das Erzählen von Geschichten ist immer direkt an das Publikum gerichtet, und dabei wird man als Schauspieler sehr breit gefordert. Durch das Erzählen kicke ich die verschieden­ sten Bilder bei den Zuhörer/-innen an.» Erzählen ist eine umfassende Schauspiel-Arbeit. Erzählen braucht eine grosse Kraft. Jede Geste, jede Mimik muss bei den Zuschauer­ innen eine Reaktion hervorrufen. Das ist eine grosse Aufgabe, denn es gibt nichts auf der Bühne, ausser der Schauspiclerkraft und Fantasie. «Hagsticker», Vaduz, .Schlössle­ keller, Vorverkauf: www.postcor- ner.li, Tel: 239 63 66, Poststellen Vaduz und Eschen. KULTURKALENDER SAMSTAG, 8.3. Theater ZUrich, Schauspielhaus. Pfauen. 20 Uhr: Der gute Vi CD 
sc Ii von Sezuan; Schiffbau, 20 Uhr: Lina Büglis Reise Musi k  • • - Vaduz, Vaduzer Saal. 19.30 Uhr: Die Fle­ dermaus St. Gallen, Theater. 19..10 Uhr: -Mona Lisa», Oper von Max von Schillings Zürich, Oper, 19 Uhr: Verdis «Un Ballo in Maschera» Chur, Jazzclub, Motel 3 Könige, 20.15 Uhr: Vinccnt Herring'Quartct Kino Schaan,TaKino, 14 Uhr: Fraucn-Film-Fest: «Pauline und Paulette», 16 Uhr: «Fucking Amal», 18 Uhr: «Frida Kahlo». 22.30 Uhr: «Dolores Claiborne» Schaan,TaK, 20.09 Uhr: Fraucn-Film-Fest: «The Woinen». anschliessend Gesprach 
Dlverte s Schaan, TaK. II Uhr: Michael Kijhlmeicr: Vom mythologischen Umfeld des Trojani­ schen Kriegs Kin o  ' Schaan, TaKino-, 18 Uhr: Fucking Amal; 20 Uhr: Frieda Kahlo 
D0NNERSTA6,13. 3. Musik MONTAG, 10.3. Kino Schaan, TaKino, 20 Uhr: Ciirlflight DIENSTAG, 11.3. 
St. Gallen, Theater, 19.30 Uhr: Holtmanns Erzählungen Rankweil, Altes Kino, 20 Uhr: Orquestra de Salsa & Tcntacion dcl Caribc Diverse s Vaduz, Kunstmuseum, 18 Uhr: Carte blan­ che an Evi Kliemand, Ixsung Kin o Schaan, TaKino, 20 Uhr: Gambling, Gods and 
LSD Theater SONNTAG, 9.3. Musik Vaduz, Vaduzer Saal, 18 Uhr: Die Fleder­ maus ZUrich, Oper, 14 Uhr: Verdi «Don Carlo» St. Gallen, Theater, 14.30 und 20 Uhr: Musical Miss Saigon Ta m  • ZUrich. Oper, 19 Uhr: «Joscphslcgcndc», Ballet von Heinz Spocrli Literatu r Chur, Werkstatt, Untere Gasse, 
17 Uhr: «Gygaxiadc», Lesung 
Sl. Gallen, Theater, 20 Uhr: Der Besuch einer alten Dame Diverse s Vaduz, Kunstraum Engländerbau, 18 Uhr: Veronika Egli: Begegnung mit dem Einhorn Kin o Schaan, TaKino, 20 Uhr: Boys Don't Cry MITTWOCH, 12. 3. Theate r Vaduz, Schlösslekeller, 20 Uhr: «Hag­ sticker» mit Ingo Ospelt und Marco Schiid- Icr Musi k Chür, Werkstatt, 20.30 Uhr: Jazz, mit Je/. Lovc & The Bad Pcnnics St. 
Gallen, Theater, 20 Uhr: «Mona Lisa», Oper von Max von Schillings Wn o  • ; Schaan, TaKino, 20 Uhr: The Virgin Suicides 
FREITAG, 14.3. Theater Zürich, Schauspiel, Pfauen, 20 Uhr: Blithe Spiril; Schiflbau, 20 Uhr: Apres Solei! Musi k Vaduz, Vaduz.er Saal, 19.30 Uhr: Die Fle­ dermaus St. Gallert, Theater, 19.30 Uhr: Nabucco Zürich, Oper, 19.30 Uhr: Verdi «Don Carlo» Ta m  • .Bregenz, Festspielhaus: Bregenzer Früh­ ling, 20 Uhr: «Rain» .(Anne Teresa de Keersmacker) Diverse s Rankweil, Altes Kino, 20 Uhr: «Mime Crime», Slapstick & Comcdy Kin o Schaan, TaKino, 20 Uhr: Lc (Iis; 22 Uhr: Princcss Mononoke 
KUNST Carte Blanche VADUZ - Das Kunstmuseum vergibt an Künstler/-innen eine Carte Blanche, d. h. die Kunst­ schaffenden haben freie Hand bei der Gestaltung eines Abends. Am Donnerstag, 13. März ab 18 Uhr, wird Evi Klie­ mand diese Carte Blanche, in der Hand halten. «Es fiel mir schwer», sagt sie, «aus den breit angelegten Arbeitsprozessen etwas für heute herauszuholen.» Evi Kliemand wird Textpassa­ gen aus verschiedenen Werken lesen, u. a. aus ihrem umfangrei­ chen Skript «Paul Grass» (das Buch wird 2004 erscheinen) und aus ihren Tagebüchern. Dabei wird sie dem vergangenes Jahr verstorbenen Kulturwissen- schaftler Ralph Kellenberger gedenken, der seine Bildsamm­ lung dem Kunstmuseum ver­ macht hat (hier wird ein Video­ film Ergänzendes beitragen). AKTUELL Vaduz, Kunstmuseum, Don­ nerstag 
13. 3., 18 Uhr: Carte Blanche mit Ev,i Kliemand Triesen, Atelier 
11 (Alle Spo- erry), 
18.30 Uhr: Verriissage: Daniel Couvreur Schaan, DoMuS, 
19.30 Uhr: Vernissage: Ursula Batlincr- Ebnöther Bregenz, Kunsthaus, Donners­ tag, 
13. März, 
19 Uhr: Michael Schmid im Gespräch mit Win­ fried Nussbaummüllcr in der Ausstellung von Mariko Mori Bregenz, Kunsthaus, Freitag, 14. 3, 19 Uhr: Verena Kuni: Höhere Wesen. Phänomene der Levitation in der modernen und zeitgenössischen Kunst AUSSTELLUNGEN Vaduz, Kunstmuseum: Jochen Gerz: Verkehrte Zeit Vaduz, Kunstraum Engländer­ bau: Epistro'fos, Tapisserien von Artemis Vaduz, Schichtwechsel, Land­ strasse 
73: Die «Subversiven Enten» Bregenz, Kunsthaus: Wafe UFO von Mariko Mori Feldkirch, Palais Liechtenstein: Der ephemere Körper (Fotogra­ fien) St. Gallen, Kunsthallc: Gitte Villesen Chur, Bündner Kunstmuseum: Leonhard Meisser
	        

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