Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

FREITAG, 28. FEBRUAR 2003 VOLKS I 
C DAD T NORDISCHE WM 2003 BLATT 
SPORT IN VAL DI FIEMME 
14 WM-SPLITTER Bayerische VUeisswürstl Wenn Italiener, Norweger und Japaner in Val di Fiemme etwas unbeholfen ein Weiss- wüfstl aus ihrer Haut befreien und statt gepflegtem Wein frisch gezapftes Bier in die Gläser fliesst. dann liegt das an Oberstdörf. Dort nämlich finden die nächsten Nordi­ schen Weltmeisterschaften 2005 statt, und das Örganisationskomitee haut mächtig auf die Werbepauke. Denn man . rechnet sich Einiges aus. Mehr als 34 Millionen Euro beträgt der Kostenumfang inklusive der •Weltcupveranstaltungen (Skifliegen. Kom­ bination) im kommenden Winter, davon werden rund 24 Millionen für Baumassnah- men an der Heini-Klopfer-Schanze und im Langlaufstadion aufgewandt. Die Region Allgäu soll von 60 bis 70 Mio. Euro Ein­ nahmen profitieren. «Wir wollen den Gästen aus aller Welt das zauberhafte Lächeln der Allgäuer, deren Gastfreun^lichkeit und Tra­ dition zeigen», erklärte OK-Chef Rudi Höl­ ler, der auch Fanclub-Programme ankün­ digt, um die Stimmung kräftig anzuheizen. Massenstart kommt gut an Gianfranco Kasper (Bild), Präsident des internationa­ len Skiverbands (FIS), freut sich über das Dauer-Hoch über Val di Fiemme. Fünf­ zig Prozent der Stimmung bei einer WM macht das Wetter aus. «Ich .bin froh, dass wir die WM nicht, wie von den Orga­ nisatoren gefordert, auf Errde Januar vorver­ legt haben.» Aber Kasper hat auch Verbes­ serungsbedarf entdeckt. Das Programm soll bei künftigen Weltmeisterschaften gestrafft werden. Ausserdem soll es mehr Mas­ senstarts beim Skilanglauf ̂eben. Sein Ver­ gleich mit der alpinen WM in St. Moritz fällt salomonisch aus: «Im nordischen Bereich geht es etwas beschaulicher zu, es gibt nicht diesen kommerziellen Stress.» Bente Skarifehlt auch im WM-Rennen über 30 km Die fünffache Langlauf-Weltmeisterin Bente Skari (30) wird wegen Mägen-Darm- Problemen auch nicht zum WM-Rennen über 30 km Skating starten. * . WM-RESULTATE Qualifikation Normalschan/c Val di Kitmme (Ii). \VM. Springen. Normalschanze. Quali­ fikation (Gatt 16/60 Springer): I. Tami Kiuru (Fi) 132.5 (102.5 m). 2."Arttu Lappi (Fi) 130.5 (102,5). 3. Matti Hautamaki (Fi) T3Ü.0 (102.5). 4. Vcli-Maiii Limlslrrtm (Fi) 128.5 (101.5). 5. Georg Späth (De) 124.5 (99.5). 6, Lars öyslöl (No) und Tommy Ingcbrigu»en (Nu), je 124,0 (99,5). 8. Simon. Ammann (S?) 123.5 (99,5). - Ferner: 28. Sylvain Freiholz (Sz) 99,5 (89). 35.'Andreas Kütlcl (S/) 95,0 (86): 37. Marco Steinauer (Sz) 89.5 (84). , Die Besten der Vorqualifizierten (Gate 15/9 Springer): 1. Adam Malysz (Pol) 138,0 (105). 2. Sven Hannauatd (De) 125,5 (99.5). 3. Noriaki Kasai (Jap) 124,0 (102). 4. Martin Höllwanh <Ö) 120.5 (97,5). 5. «orian Lieg! (ü) 119.5 (97.5). - Primoz Fcterka (Sin) nicht am Slait. * WM IM TV -Freitag, 28. Februar 2003 SFl 9.10 Nord. Kombination, Sprint „ I0.4Ö 30-km-Langlauf Frauen 12.55 Nord. Kombination, Sprint : 13.45 30-km-Langlauf Frauen ZDF 9.05 Nord. Kombination, Sprint 10.45 30-km-Langlauf Frauen 13.00 Nord. Kombination, Sprint 17.15 Springen Normalichaiue ORF1 -9.05 Nord. Kombination, Sprint 10.35 30-km-Langlauf Frauen 12.50 Nord. Kombination, Sprint 17.50 Springen Normalschanze Ennwpor t  • 9.00 Nord. Kombination, Sprint 10.15 Quali Springen Normaltchaiuc 10.45 30-km-Langlauf Frauen 13:00 Nord. Kombination, Sprint 13.30 Quali Springen Normalichaiuc 17.30 Quali Springen Normalschanze 18.00 Springen Nomtthchaiue 23.00 Springen Normalschanze 
Hasler sucht Bestätigung Abschluss der nordischen Ski-WM mit dem 50-knvMarathon •WAL"Dl.FIEMME - Am Samstag stehen beide Liechtensteiner Langläufer In dem die. nordi­ sche Ski-WM in Val di Fiemme (It) abschliessenden 50-km- Lauf im Einsatz. Sowohl Markus Hasler wie Stephan Kunz geben sich betont vorsichtig. Die lange Distanz beinhaltet einige Risiken. Der Eschner möchte seinen 4. Rang im Skiatlom bestätigen, der Trieseriberger seine angestrebte Top-Ten- Klassierung verwirklichen. »Toni HB Uli, Val di Hemm a Nach dem Sprint vom Mittwoch­ abend waren .vecitändfichcrweise keine harten Trainings mehr ange­ sagt. Sowohl bei Hasler wie bei • Kunz standen am Donnerstag Ski­ tests im Vordergrund. Kunz legte immerhin die halbe Distanz auf den Ski zurück und empfand die 12,5-km-Runde als «harte Geschichte». Ähnlich sah es auch Hasler: «Die ersten 2 km mit har­ ten Steigungen sind happig. Danach zieht es sich leicht hin. Nicht unterschätzen darf man auch" die Kombinierer-Sehlaufe zu 5 km. Wichtig wird vor allem sein, die Rhythmuswechsel gut zu verkraf­ ten.» Rennen gut einteilen In der Geschichte des 50:km- •Marathons sind genügend Beispie­ le für Einbrüche von Athleten auf den letzten Kilometern zu finden, die vorher im Verlaufe des Wett­ kampfes Spitzenpositionen befegt 
hatten. Deshalb klingen auch die beiden Liechtensteiner Teilnehmer vorsichtig, was ihre Taktik betrifft. Kunz: «Das Rennen gilt einteilen, nicht zu hart laufen, faljs noch Kraft-vorhanden ist, auf den zwei­ ten 25 km aufdrehen.» Hasler: «Ohne grössere Krise durchkom­ men und am Schluss nicht total neben den Schuhcn stehen. Man muss mit dem Kopf laufen und eine vernünftige Kadenz anschlagen, um den Motor nicht zii überdre­ hen.» Der 50-km 
:Lauf bei den Olympi­ schen Winterspielen in Salt Lake City sei härter gewesen, fügt Mar­ cus Hasler an. Der Elektromon­ teur hat in seinem Trainingsla­ ger in der Ramsau im ersten Block mit ruhiger Basisarbc'it die Grundlage geschaffen, die ihm helfen soll, die Distanz durchzustehen. Als Medaillenanwärter nennt der Eschner Christian Hoffmann (Ö) - «das ist das einzige Rennen, das für ihn zählt» -, • Pietro Piller Cottrer (1t), Ser­ gej Krianin (Russ), Per Elofsson (Sd), Lukas Bauer (Tsch) und auch Thomas Alsgaard (No): «Er ist ein Fall wie ich. Wenn er durchzuziehen vermag, ist ( alles möglich.» «Ich muss Realist bleiben» N Morgen Samstag wird Markus Hasler den 15. Langstrecken-Lauf seiner Karriere bei einem Grossan- lass (Weltcup, WM, Olympia) bestreiten. Seine rangmässige 
Stephan Kunz will beim 50-km-Rennen seine angestrebte Top-Ten-Klas- sierung verwirklichen. Markus Hasler möchte am Samstag seinen 4. WM-Platz bestätigen. 
Bestleistung datiert immer noch vom 16. März 1996, als er am Hol- m.enkollen in Oslo Siebter ge­ worden war. Dass er sich für seinen 4. Rang im Skiatlom schadlos halten möchte, bestreitet der Eschner nicht. Er warnt aber auch: «Ich muss Realist bleiben und will nicht übertreiben. Auch wenn ich es <nur> unter die ersten sechs schaffe, habe ich ein Top-Resultat erzielt.» «Markus, falls er so gut drauf ist wie im Skiatlom!» Die Antwort auf die Frage nach den Favoriten kommt bei Stephan Kunz wie.aus der Pistole geschossen. Ansonsten: «Jene Athleten, die noch frisch sind und nicht zu viele Rennen in den. Beinen haben. Ich denke an Hoff­ mann, Alsgaard, den Deutschen Ren<5 Sommerfeldt, Piller Cottrer, falls er nicht einen taktischen Feh­ ler begeht wie im Skiatlom. Dann wird sicher auch ein Schwede vorne sein. Den Franzosen Vincent Vittoz habe ich an dieser WM nicht super erlebt. Er wird weniger eine 
. Rolle spielen.» Ebenfalls am Holmenkollcn in Oslo hat Stephan Kunz am 20. März- 1999 als 15. sein bestes Ergebnis in einem Wettkampf von 50 km oder noch grösserer Länge erzielt. Der Primarlehrer setzt ein kleines Fragezeichen, ob er seine WM-Ziclsetzung einer Top-Tcn- Klassierung erfüllen kann. Nur soviel: «Ich werde mein Bestes geben.» Aussprache mit Stefan Dürr Heute Freitag findet die ersehnte Aussprache mit- dem LSV-Präsi- denten Stelan Dürr statt. Diese war ursprünglich auf den Dienstag angesetzt gewesen, und Stephan Kunzhatte bereits Kaffee und einen Panettone besorgt. Mittlerweile ist der Panettone etwas hart geworden. Aber es könnte sein, dass die bei­ den Parteien zu einer Lösung kom­ men, die Kunz sowohl einen würdi­ gen Weltcup-Abschluss dieses Win­ ters, wie auch eine Zukunft als Langläufer sichert.' Schweizer Quartett qualifiziert Ammann überzeugte erstmals auf Normalschanze PREDAZZO - Simon Ämmann präsentierte sich im Qualifikati­ onswettkampf für das WM- Springen vom Freitagabend auf der Normalschanze in Predazzo (It) van seiner besten Seite. Der Toggenburger und die übrige Konkurrenz scheint gegen den Polen Adam Malysz allerdings machtlos. Sylvain Freiholz, Andreas Küttel und Marco Steinauer mit den Rän­ gen 28, 35 und 37 jener Springer, 
die sich die. Startberechtigung für den einzigen Wettkampf dieser Sai­ son von einer Normalschanze erkämpfen mussten, erfüllten zumindest das Minimalziel und dürfen heute Freitag nochmals antreten. Nachdem Ammann im Probe­ durchgang mit 96 m die drittbeste Weite, gestanden war, bot er im Qualifikationsumgang mit 99,5 und Rang 11 aller Springer emeut eine solide Leistung. «Das Materi­ al stimmt und die technischen 
Angelegenheiten habe ich nun im Griff», erklärte der Doppel-Olym- piasieger. In der eisigen Anlaufspur blieben 
die Schweizer bezüglich Geschwindigkeit im Gegensatz zu den Wettkämpfen der Vierschan­ zen-Tournee nicht mehr im Hinter­ treffen. Im Gegenteil: Ammann ist nun klar schneller als Malysz und Klittel verblüffte in der Speed- Rangliste im Probedurchgang mit Rang 5. «Die Jungs stehen besser auf dem Ski», führte Trainer Berni Schödler als Hauptgrund an. 
In einer eigenen Liga springt der? zeit Grossschanzen-Weltmeister Adam Malysz. Der Pole nahm trotz leicht geringerem Anlauf als Ammann mit 105 m der Konkur­ renz mindestens 2,5 m ab. Eine eindrückliche, und geschlossene. Mannschaftsleistung boten die vier Finnen Kiuru, Lappi, Grössschan- zen-Silbermedaillen-Gewinner Hautamäkki und Lindströn mit den Rängen 2 bis 5. Sie übertrafen wie Noriaki Kasai (Jap) und Malysz als Einzige die 100-m-Marke. t. t > t
	        

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