Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIENSTAG, 25. FEBRUAR 2003 VOLKS I 
IIVII A 
IVIN LESERINNEN UND LESER MEINEN BLATT I I IM Ln IM 
U NACHRICHTEN LESERMEINUNG Ein doppeltes Nein löst die Probleme nicht In den letzten Tagen wurde immer wieder der Vorschlag für ein doppeltes Nein propa- . giert. Wollen wir diese Schlammschlacht tatsächlich weiterführen? Wollen wir die Gräben, die zwischen Freunden und Famili­ en aufgerissen wurden, noch vertiefen? Das kann und darf doch nicht unser Ziel sein. Wir alle wissen, dass bei einem doppelten Nein unsere Fürstenfamilie in Zukunft nicht mehr in Liechtenstein wohnen wird. Die Folgen für unser Land wären katastrophal. Das Vertrauerf in den Fmanzplatz würde noch grösseren. Schaden nehmen, was in Liechtenstein unweigerlich zu höheren Steuern, höheren Hypthekarzinssätzen, , höheren-Mieten, den Verlust von Arbeits­ plätzen etc. führen würde. Liechtensteins Zukunft steht talsächlich auf dem Spiel. Nur mit einem klaren Ja zum Verfassungsvörschlag unseres Landesfüß- ten und "Erbprinzen und einem ebensö kla- - ren Nein zur sogenannten Friedensinitiative­ können wir unsere Stabilität und einen . gewissen Wohlstand flir unsere Kinder und . Kindeskinder erhallen. Helfen Sic mit, diesen-Verfassungsstreit endlich ?u beenden. David Vogt, Rheinstrasse 54, Balzers FORUM Der Staatsgerichtshof spielt Katz und Maus Für-Demokraten scheint es derzeit unmög­ lich, vor einem liechtensteinischen Gericht Recht zu bekommen: Da arbeitet die VBI alle Mängel der bevorstehenden Abstim­ mung über die Fürstcninitiative heraus - wirft dem Fürsten gar Rechtsverletzung vor - und kommt dann doch zu dem nicht nachvollziehbaren Schluss, dass dies alles durch die - umfassende Information «geheilt» sei. Der Staatsgerichtshof (StGH) geht nicht einmal so weit; Die Quintessenz seiner abschlägigen Entschei- . dung erschöpft sich in der banalen Feststel­ lung, die Beschwerdeführer hätten den Zeitpunkt fürihre Eingabe nicht ganz rieh-, tig getroffen. • Einer 150seitigen, juristisch fundierten, vom Ethos der Verteidigung der Demokra- 1 tie getragenen Bcschwerdeschrift wird lapidar entgegengehalten, sie sei vier Tage (!) zu früh gekommen. Bei allem gebote­ nen Respekt vor unseren Gerichten: Da fragt man sich schon, was für Vorstellun­ gen von der Würde eines Höchstgerichts • und von der Qualität eines letztinstanzli­ chen Urteils die Richter in diesem Fall heg­ ten. - Ja woher hätten die Beschwerdefüh­ rer denn wissen können und sollen, wel­ ches der definitiv richtige Zeitpunkt für die , Beschwerde 
ist, ist die Rechtslage hier doch völlig unklar, wie aus den Ausführung 1 gen des StGHs selbst hervorgeht. Da muss doch die Differenz einiger-Tage für den richtigen Eingabe-Termin abgewogen und für leicht befunden werden im Vergleich zu der auf dem Spiel stehenden Sache! Die Entscheidung des StGHs grenzt "an Rechtsverweigerung. Die Vermutung drängt sich auf, dass er hier einer politisch heiklen Frage durch eine rein formalisti­ sche Argumentation aus dem Weg gehen wollte. Durch eine Strategie, die sich flexi­ bel anwenden lässt. Hätten die Beschwer- deführer zugewartet, hätte es einfach heis- sen können, es sei für die Beschwerde zu f 
" spät. Wie bei «Igel und Hase» oder «Feggi und Möli» - sie konnten wohl nur verlieren. Aber wie sollen schon Richter über eine • Beschwerde entscheiden, wenn ihre kürif- • tige Wiederernennung" im Amt. - bei \ Annahme der Fürsteninitiative - voll und j ganz vom Beschwerdegegner abhängen ; wird. " Für den Arbeitskreis Demokratie und Monarchie ; Der Ausschluss 
LESERMEINUNGEN Zwei Walter Kieber Ich möchte klärstellen, dass es sich bei dem in Zeitungsmeldungen zusammen mit.Alfred Hilbe und anderen Personen genannten Wal­ ter Kieber um den damaligen Vor­ steher von Schellenberg handelt. Dr. Walter Kieber, Alt-Regierungschef, Schaan Richtigstellung Die Äusserungen der VU «Wir sind keine Beuge- oder Schwenkpartei» lassen sich nicht , mit der Aussage vom Präsidium und Landesvorstand am VU-Parteitag «Die Lösung liegt in der Beibehaltung der bestehenden Verfassung 
von 1921» in Einklang bringen (Samstagausgabe Vater- land>. Wenn die VU um das Wohle der Staatsbürger besorgt wäre, würde sie dem Fürstenhaus nicht wieder die 2ler-Verfassung aufzu­ drängen versuchen und wenn sie nicht schon vergessen hätte, dass der Auslöser des Verfassungstreits auf die 2ler-Verfassung zurückzuführen ist, die auch sie als veraltet und nicht mehr zeitgemäss angesehen hat. Nur mit einem Neubeginn, verbunden mit einem Ja zur Fürsteninitiätive ist uns Liechtensteinern eine konstruk­ tive Mitarbeit unseres regierungser­ fahrenen und weitsichtigen Fürsten- • hauses zugesichert. Heinrich Frick, Franz-Josef- Oehri-Strasse 376, Mauren 
tagsäbgeordneter von . 1966 bis J982 und Ehrenpräsident der FBP, stehe ich mit vollster Überzeugung. Für seine 'Courage im Interesse 'unserer Zukunft danke ich ihm. Ich denke, dass es unserer Regierung und den FBP-Landtagsabgeordne- ten, als Hauptverantwortliche unse­ rer Zukunft, zu denken geben müsste. Ein stolzer Liechtensteiner und überzeugter Monarchiefreund. Martin Büchel, Rotengasse 340, Ruggell So viel Zeit muss sein Liebe Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner Bitte nehmt euch die paar Minuten Zeit, um die Gedanken von Dr. Peter Marxer zum Verfassungsfrie­ den, abgedruckt in der Volksblatt Ausgabe vom Samstag, 22. Febru­ ar auf den Seiten 7 und 8 mit dem Titel «Verlieren wir unsere innere Einheit?», zu lesen. Zum Stand­ punkt von Dr. Peter Marxer, 
Land-Organisationstalent 
der LBA Das sie nicht in der Lage sind den öffentlichen Verkehr bei uns im Lande Zu disponieren, zeigte sich, am Sonntag den 23.Februar einmal mehr. Seit fast zwei Wochen herr­ scht super Wintersportwetter. Das . Radio L bringt folgende Verkehrsinfo afn Sonntag um 10 Uhr: «Parkplätze in Malbun belegt! .Mann könnte glauben man sitze im falschen Filfti, aber es ist Tatsa­ che, die LBA fährt genau nach, Fahrplan und bietet nicht" einen Zusatzbus an nach dieser Verkehrs­ meldung im Radio. L! Dafür über­ volle Busse, in denen die Sicher­ heit der Fahrgäste in Frage gestellt werden muss.. Die Verantwortlichen des öffent­ lichen Verkehrs kümmert dies überhaupt nicht. Die leidtragenden sind wieder einmal die Chauffeure, die sich an einem schönen Sonntag so manche Vorwürfe anhören müs­ sen. Jan Alicke, Balzers 
keine Alternative», meint der VU- . Präsident im Liechtensteiner Vater­ land. Dies ist in meinen Augen ein Trug$chluss. So einfach ist die Angelegenheit leider nicht mehr, ob uns das nun passt oder nicht. Der Fürst hat seine Initiative mit der Vertrauensfrage verbunden. Bei einer Ablehnung wird die Fürsten-- familie also wegziehen, den Wohn­ sitz nach Wien verlegen. Wenn eine grosse Partei wie die Vaterländi­ sche Union heute die Nein-Parole beschließt, so sagt sie damit: Fürst, deine Zeit ist abgelaufen,.wir haben das Vertrauen in dich verlo­ ren. Wenn dem so ist, dann müsste die Parteileitung dazu stehen und. ihren Mitgliedern dies auch so sagen". Wer jedoch sagt, bei einer Ablehnung der Verfassungsinitiati­ ve des Fürstenhauses bleibe alles beim alten, der übersieht (absicht­ lich?) ein paar aktuelle Fakten und die damit verbundenen Konsequen­ zen. Eine Monarchie mit einem in Wien" residierenden Monarchen ist für mich . kein • Wünschbarer Zustand. Wir brauchen keine Pseu-. do-Monarchie. Wenn die Funktion des Monarchen nur noch auf dem Verfassungs-Papier existiert und nicht mehr, gelebt wird; so fehlt uns eine wichtige Ressource. Wenn dieser Fall eintritt, dann müssen wir über die Staatsform nachden­ ken, bzw.uns eine republikanische Verfassung geben. Ich wünschte mir jedoch, dass dies aufgrund reif­ licher Überlegung und zum Wohl des Landes geschieht und nicht aus einer Trotzhaltung heraus. Hansrudi Sele, Pradafant 1, Vaduz Verfassungsabstim- mung: Nein-Parole? Die Parteileitung der VU empfiehlt ihren Anhängern die Nein-Parole zur Verfassungsinitiative des Lan­ desfürsten. «Will man Demokratie _und auch Monarchie nicht gefähr­ den, so gibt es zum doppölten Nein 
Für Gott, Fürst und Vaterland Der Brief mit dem Aufkleber und . seiner Aussage, am 20. Februar als Wurfsendung in alle Haushaltungen gesandt, bewegt mich diesen Brief zu schreiben. Ich bin eine Frau, geboren 
in Liechtenstein, ich schätze die Staatsform meiher Heimat, Fürst und Volk sehr. Ich besuchte im Herbst eine Veranstaltung der FBP zur Mei­ nungsbildung über die Verfassungs­ initiative des Fürsten. Die Informati­ on über die Fürsteninitiätive War gut, leider dominierte die Angst über eine mögliche Abreise des 
Fürsten. Am 17. Februar besuchte ich die Veranstaltung der verschiedenen Par­ teien 
und Organisationen . zum Thema Veifassurigsfrieden in Rug­ gell. Der Abend war sehr informativ und der Inhalt der Friedensinitiative gefällt mir gut. Ich denke, so unge­ fähr müsste ein gesundes Miteinan­ der von Fürst und Volk in einer über­ arbeiteten Verfassung verankert wer­ den. Meine Erlebnisse der letzten Jahre, unter anderem die Art und Weise, wie wir zu einem Erzbistum «geMacht» wurden, bringen mich nun zum Entschluss, ein Nein für die Fürsteninitiätive einzulegen. Öffent­ liche DisTcussionen und Gespräche in den nächsten Wochen werden mich zu einem doppelten Nein oder zu einem Ja für die Friedensinitiative , führen. Marianne .Krampl-Goop, . Schellenberg HINWEIS Damit unter der Rubrik «Leserbrie­ fe» möglichst viele Meinungen Platz finden, ersuchen wir unsere Leserbriefschreiberinnen und - schieiber, sich kurz zu halten. Bele­ bend wirken Leseibriefe nur, wenn sie kurz und. prägnant verfasst sind, ansonsten bewirken sie das Gegen­ teil. Da auch unsere Rubrik «Leser­ briefe» einer Planung bedarf, bitten wir unsere Leserinnen und Leser, als Limite eine max. Anzahl vön 2500 Zeichen (inkl. Leerzeichen) zu respektieren. Die Redaktion behält es sich vor, zu lange öder Leserbriefe mit ehrverletzendem Inhalt abzulehnen. Überdies bitten wir, uns die Leserbriefe bis spätes­ tens 16 Uhr zukommen zu lassen. redaktion@volksblatt.Ii I ; ... I (( Typisch liechtensteinisch >} ... und Ich hoffe dieTWch in Zukunft für unser"Fursfelfttlurff"LiecHtehstejn! «Seine Durchlaucht war sehr freundlich und mich beeindruckte-seine sympathi­ sche und absolut unkomplizierte Art, uns Jungbörgerinnen und Jungbürger auf Schloss Vadpz zu empfangen», erinnert sich Christian Casutt aus Mauren mit herzlichen Gefühlen. «Ich spürte beim persönlichen Gespräch mit dem Landes­ fürsten, dass er nicht nur zuhörte, son­ dern sich für die Anliegen, Anregungen und das Befinden der Jugendlichen über ihre Zukunft sehr interessierte. Er ging auf uns zu und nahm sich für.alle Zeit. Der Besuch auf.Schloss Vaduz anlässlich der Jungbürgerfeier war für mich tatsäch­ lich etwas ganz Besonderes. Die Mög­ lichkeit, mit einem Fürsten - dem Staats­ oberhaupt - einfach so ein Gespräch führen zu können , mit einem Glas Wein anzustossen, hat man höchstwahr­scheinlich 
nur bei uns in Liechtenstein», ist Christian überzeugt. Er kann dies Wohl gut einschätzen, ist er doch Zahnmedi­ zin-Student in Zürich und in permanen­ tem Kontakt mit anderen jugendlichen Staatsangehörigen, die sich so etwas gar nicht so richtig vorstellen können. Und schon ganz und gar nicht, dass sich die Fürstliche Familie anlässlich dem Staats- feiertag ohne ein Heer von Bodygards inmitten unter das Volk mischt. Christian Casutt ist begeistert: «Das ist typisch liechtensteinisch und ich hoffe, dass dies auch in Zukunft so bleibt. Die Fürstenfamilie hat dem Land viel gebrächt und bringt uns heute noch sehr viel. Die Fürstenfamilie ist meines Erach­ tens ein wichtiger Teil unseres Lebens, unserer Identität und unseres nationalen Erbes, auf das wir Stolz sein dürfen.»
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.