Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

DIE TAGESZEITUNG FÜR LIECHTENSTEIN MIT AMTLICHEN PUBLIKATIONEN 
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m JAHRE VOLKSBLATT 
VOLKSWETTER Heut« Morgen DIENSTAG, 25. FEBRUAR 2003 I t * 
BERUFS-WM Was die sieben Kandida­ ten reizt, sich im Juni in SL Gallen der internatio­ nalen Berufskonkurrenz zu stellen. 5 buht I M I X Drei Terror-Verdächtige in Kuwait festgenommen KUWAIT - Die Behörden in Kuwait haben drei Männer.festgenpmrrten, die Ter­ roranschläge auf die im Land stationierten US-Truppen geplant haben sollen. In einer Stellungnahme des Innenministeriums hiess es am Montag, bei den drei Verdäch­ tigen im Alter zwischen 28 und 32 Jahren seien Waffen und Munition gefunden wor­ den. Blair kritisiert USA LONDON - Der britische Premierminister Tony Blair hat die Klimapolitik der ameri­ kanischen Regierung kritisiert. Blair stellte am Montag in London sein Programm zur Reduzierung der Treibhausgase vor. Er kündigte an, Grossbritannien werde die Emission des schädlichen Kohlendioxids bis 2050 um 60 Prozent senken. VOLKI SAGT: «I wed o bi dr Bruafs- Olympiada metmacha. I 
mira Kategorie - Spröchklopfa - wer i ao heissa Medaillia- tipp.» B^TTIINHALT Wetter 2 
. Sport 13-16 Kino 2 Gesundheit 22 Inland 3-10 TV 23 Wirtschaft 
9+11 International 24 www.ujolksblatt.li Tel. «423/237 51 51 125.1AHR6AN6, NU 45 
Fr. 1.50 Verbund SUdostsdiwelz »www WWW. Grösstes Text- und Bildarchiv auf Liechtensteins Mediensite No.1 
GOLDEN-GIRLS Die deutsche Damen- Staffel (im Bild Evi Sachcnbacher) holte an der WM Gold vor Finn­ land und Norwegen. 
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WELLNESS. . Massagen, Einreibun­ gen, Bäder und Medita­ tionen bringen die jnne- re Schönheit zurück. 22 
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ABGERÄUMT Die junge Sängerin und Pianistin Norah Jones ist die grosse Siegerin der Grammy-. Nacht.'• 
24 «Nur ein Ja bringt uns weiter» FBF-Parteipräsident Johannes Matt zum heutigen SonderparteJtag Heute Abend findet der FBP-Son- derparteitag zur Abstimmung über die Verfassungsinitiativen statt. Dieser Sonderpqrteitag bildet den Schlusspunkt des innerparteilichen Meinungsbildungsprozesses zur Verfassungsfrage. Der FßP-Lan- desvorstand empfiehlt den Dele­ gierten-die Ja-Parole zur Verfas- süngsinitiative des Fürstenhauses. Wie ist es zu dieser Empfehlung gekommen? Nach dem Zustandekommen der Initiative des Fürstenhauses hat sich das Parteipräsidium eingehend mit dieser Vorlage befasst und befür­ wortend dazu Stellung genommen. Am 11. Januar hat sich der FBP- Landesvorstand in einer Klausur mit beiden. Verfassungsinitiativen auseinandergesetzt und ebenfalls Stellung bezogen. Auch hier wurde das Für und Wider-sorgfältig abge­ wogen. Wie im Parteipräsidium setzte sich auch im Landesvorstand die Überzeugung durch, dass ein Ja zur Verfassungsinitiative des Fürs­ tenhauses sich zum Wohl unseres Landes auswirken wird. - " Die Verfassungsvorlage des Fürs­ tenhauses ist identisch mit dem zwischen der Verfassungskommis­ sion und dem Ländesfürsten ausge­ handelten Kompromiss, der im Landtag leider das erforderliche zwei Drittel-Quorum nicht erhalten hat. Sie 
ist ein Vcrhandlungsergeb- nis, das sowohl von der Regierung, wie von der Verfassungskommissi­ on des Landtages als auch vom Fürstenhaus als gangbarer Weg bezeichnet wird. Bei der Friedens­ initiative, die zu einem späteren Zeitpunkt lanciert worden ist, han­ delt es sich um einen Alleingang. 
Ihr fehlt die Akzeptanz, weil ihr das Fürstenhaus als Verhandlungs­ partner fehlt.: Die Verfassungsfrage hat sich zur Vertrauensfrage für oder gegen das Fürstenhaus entwickelt. Ohne zu., übertreiben kann man wohl sagen, dass wir vor einer schicksalshaften Entscheidung stehen. Ein Miss- trauensvotum gegen das Fürsten­ haus dürfte viel weitreichendere Folgen haben als manche wahrha­ ben wollen. Man kann mit Sicher­ heit davon ausgehen, dass wir bei einem Nein zur Verfassungsinitiati­ ve vor einem Scherbenhaufen ste­ hen. Für unser Land gäbe es wohl mehrere Verfassungsvarianten. Wir werden auch nie eine Lösung fin­ den, die wirklich allen passt. Es ist 
mittlerweile deutlich geworden, dass es bald weniger um die Ver-- fassurfg geht als um Sieg oder Nie­ derlage. Die .Verfassungsdiskussion hat sich leider zu einem Machtkampf entwickelt. Es gibt gewisse Kreise, die alles daran setzen, dem Fürs­ tenhaus eine-Niederlage zu berei­ ten. Anders kann man sich manche Agitationen vor allem auch im Ausland, die unserem Land nach­ weislich schaden, nicht mehr erklären. 
- Die Kunst des Möglichen Politik ist die Kunst des Mögli­ chen. Nach zehn Jahren Diskussi­ on, Streit und Auseinandersetzung brauchen wii\eine Lösung,, eine zukunftsorientierte Lösung. . «Ein Ja bringt uns voran»: FBP-Präsident Johannes Matt hofft, dass sich der FBP-Parteitag heute klar für die initiative des Fürstenhauses ausspricht 
Ein Ja bringt uns voran. Wir wer­ den mit der neüen Verfassung unse­ re Erfahrungen sämmeln: Auch die neue Verfassung wird nicht auf immer und ewig der .Weisheit letz­ ter Schluss sein. Auch sie wird sich weiterentwickeln lassen. «Plötzlich wieder vertierriidit» Ein Nein hingegen wird uns um Jahre zurückwerfen. Die noch bestehende Verfassung, die in den letzten Tagen plötzlich wieder ver­ herrlicht wird, weist Mängel und Unklarheilen auf. Deshalb hat sich - der Landtag ja seinerzeit .für die Verfassungsrevision entschieden. Sie ist revisionsbedürftig. Das Fürstenhaus allerdings wird sich bei" einem Nein aus unserem Lande zurückziehen! Wir köniien nicht "davon.ausge­ hen, dass private Bittsteller hier Wunder zu bewirken "vermögen.. Welche Folgen wird dieser Wegzug nach sich ziehen? Wie wirkt-sich dies "auf das politische Geschehen innerhalb unseres Landes aus, wenn der Monarch sich nicht mehr-aktiv daran beteiligt? Auf alle Fälle"fehlt uns eine wichtige politische Kon-, stante, die gerade in den vergange­ nen Jahren überaus nützlich war. Bei der Veifassungsabstimmung . am 14./16. März dieses Jahres ste­ hen wir vor einer Weichenstellung. Das "Parteipräsidium,, der FBP- Landesvorstand und ich persönlich, wir wünschen uns, dass die Dele­ gierten am,heutigen JFBP-Sonder- parteitag sich für die Ja-Parole-zur Verfassungsvorlage 
des Fürsten-- hauses entscheiden- Denn nur ein Ja bringt uns-wei­ ter, führt zu einer Lösung der Ver- . fassungsfrage. 
- VU: Zweimal Nein 96 Prozent nach Boykott der Befürworter WWW. 
VADUZ Am VU-Parteitag waren die Gegner der Fürst­ lichen Verfassungsinitiative gestern Abend fast unter sich. Nachdem sich die Gruppe der Befürworter zu einem Boykott entschlossen hatte, votierten 209 der 221 Stimmberechtigten (96 Prozent) für eine Resoluti­ on, die ein Nein zu beiden Initiativen empfiehlt. »Martin Frömmel t Si<? seien von der'Parteiführung nie ernst genommen und massiv abge­ drängt worden, kritisierte die von alt Regierungschef Alfred Hilbe und dem früheren Fraktionsmit­ glied Karlheinz Oehri angeführte .Gruppe, die gestern ursprünglich 
eine Resolution für Stimmfreigabe vertreten wollte. Da sie von der VU-Führung ausgegrenzt würden, würden sie der Parteileitung mit ihrem Boykott nun ermöglichen, dass die VU, welche sich als Volks­ partei 
mit einer Meinungsvielfalt verstehen wolle, nun ein Resultat von möglichst 100 Prozent zu errei­ chen ... Und so kam es: Der Parteitag folgte mit überwältigenden 96,4 Prozent der 221 abgegebenen Stim­ men (209 Ja, 9 Nein, 3 ungültig) der Empfehlung des Ländesvor­ standes. Dieser hatte der sich am 10. Februar, als die Gruppe der Befürworter der Fürsteninitiative noch dabei war, mit 87 Prozent für diesen Weg 
ausgesprochen. 
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USA setzt auf Krieg «Irak hat letzte Möglichkeit versäumt» NEW YORK - Im gemeinsamen. Resolutionsehlwurf der USA, Grossbritanniens und Spaniens für den Weltsicherheitsrai fin­ det man deutliche Worte in Richtung Irak. In "dem Dokument heisst es: «Irak , hat es versäumt, die letzte ihm in der Resolution 1441 eingeräumte • Chance zu ergreifen». Dieser Satz am Ende des etwa eine Seite umfassenden Textentwurfs bildet die Kernaussage des Dokuments für eine zweite Irak-Resolution, die die drei Staaten noch am Montag­ abend offiziell in das JiöcKste UN- Gremium . einbringen wollten. Frankreich, Deutschland und Russ­ land brachten neue Vorschläge ziir 'friedlichen Lösung des Konflikts in 
den Sicherheitsrat ein, ? die einen Zeitplan zur Entwaffnung Iraks beinhalten. UN-Chefinspekteur Hans Blix schloss die Anwendung militärischer Gewalt.zur Abrüstung Iraks nicht aus. 
"Seite 24 *jut"  r r- - - • Im UN-SIcfterheHsrit ln Ntw York coli die Entscheidung falten. •i
	        

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