Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MONTAG, 24. FEBRUAR 2003 VOLKS 
I CDADT NORDISCHE WM 2003 BLATT I OrV/n lIN VAL DI FIEMME 
13 STIMMEN ZUR WM Sensationelles Resultat Die herausragende Leistung von Markus Hasler brachten auch Michael-Schädler (Chef Nordfsch) und LSV-Präsident Stefan Dürr ins Schwärmen. Chef Nordisch Michael Schädler: «Der vierte Platz von Markus Hasler ist natürlich ein sehr gutes Ergebnis. Leider hat es im Fotofinish nicht für eine, Medaille gereicht,. da fehlte wirklich wenig. Das ist etwas schade, dennoch ist das ein sensa- " tionelles Resultat. Das ösjerreichische Team hat zudem super für ihn gearbeitet, er hatte einen sehr schnellen .Ski. Für Stephan Kunz lief es nicht so gut. Er hatte noch das Ren­ nen vom Freitag in den Beinen. Der 34. Rang ist bestimmt ein ariständiges Ergebnis, wir haben uns aber mehr erwartet. Doch um . ein. gutes Resultat zu 'erreichen, müssen . eben mehrere Faktoren zusammenpassen.» LSV-Präsident Stefan Dürr: «Ich bin überglücklich. Zuge­ traut habe ich es Mar­ kus üuf. jeden Fall, dass. er vorne hinein­ fahren kann. Es ist schade, dass er . eine Medaille wegen 10 Zentimetern verpasst hat, aber er ist trotzdem hervorragend gelau­ fen und hat ein sensationelles Ergebnis erreicht, sein bestes bei einer WM. Ich gra­ tuliere'ihm recht herzlich.» (leni/bo) WM-NEWS Diskussionen um die neue Wettkampfform Noch immer dauern die Diskussionen um die neue Wettkampfform an, zu def die Ath­ leten im letzten Dezember gar eine Protest­ note an den Internationalen Ski-Verband (FIS) lanciert hatten, der aber längst schub- ladisiert ist. Sowohl Elofsson wie auch die Frauen-Siegerin Kristina Smigun (Est) möchten dieses Rennen so schnell wie möglich aus dem WM-Programm gekippt haben. «Es ist gut möglich, dass" kleine Teams einen Nachteil bei der Material­ präparation haben. Aber das hängt auch davon ab, wie sie sich vorbereiten», meinte. Markus Hasler. «Ich bin Athlet und muss laufen, was angesagt ist. Ich ziehe den Intervallstart vor, wo es keine «Schränze- rei» gibt und wo ich meinen eigenen Rhythmus laufen kann. Doch in den Wett­ kämpfen mit Massenstart ist Action. Für das Spektakel müssen solche Rennen ihre Berechtigung haben. Für den Langlaufsport sind sie eine Bereicherung.» So der Kom­ mentar von Stephan Kunz. Toni Nötzli, Val di Fiemme WM IM TV r Montag, 24. Februar 2003 SFt 9.10 Nord. Kombiniiiion, Teams 11.53 4 x 5-km-StafTcl Frauen 15.55 Nord. Kombination, Teams ZDF ' 
\ ' 9.05 Nord. Kombination, Teams 11.55 4 x 5-km-Staffel Frauen ORF1 9.05 Nord. Kombination. Teams 11.50 4 x 5-km-StafTcl Frauen 15.50 Nord. Kombination, Teams Eurosoort 8.30 Nordische Kombination 9.15 Nord. Kombination, Teams II. 13 Skispringen 120-m-Sclwtie 11.43 4x5-km-Slaflel Frauen 13.30 Nord. Kombination. Team« 16.00 Nord. Kombination, Teams 19.15 Nord. Kombination, Teams 23.43 Nord. Kombination, Teams 
Minimal an Bronze vorbei Markus Hasler sorgt mit Rang 4 für die beste FL-WM-Klassiefung aller Zeiten Hochspannung beim »Öleinlauf der Doppelverfolgung. Markus Hasler (rechts) schrammte dabei um eine Zehntelsekunde an Bronze vorbei. VAL DI HEMME - An der WM Im Val di Fiemme (It) Ist Markus Hasler um eine Zehntelsekunde än der grossen Überraschung des Gewinns der Bronzemedail­ le vorteigeschrammt. Im dop­ pelten ^Verfolgurigsstartrennen wurde der Eschner im Sprint von sieben Athleten aul der Ziellinie noch von Jörgen Brink (Sd) abgefangen. »Toni NBtzll, Val dl Hemm a Der 3. Platz hinter Per Elofsson (Sd) und Tore Ruud Hofstad (No) "hätte für Markus Hasler nach einem taktisch grpssartigen Ren­ nen die Krönung seines ersten WM-Einsatzes und seiner Karriere schlechthin dargestellt. Der Eschner nahm die Zielgerade in dritter Position in Angriff.-Erst ati'f der Ziellinie hatte Brink in einer" verzweifelten Bewegung seinen rechten Fuss etwas weiter vome als Hasjer seinen linken. Die unmittel­ bar; folgende* Geste der Enttäu­ schung des Elektromonteurs zeig­ te, dass er sich sofort des Ausgan­ ges bewusst währ, Schwester Judith brauchte die Champagner­ flasche (noch) nicht zu entkorken. Ihr trockener Kommentar: «Ich habe noch zwei weitere Flaschen dabei. Trinken werden wir sie trotzdem.». 
- Enttäuscht und erfreut «Ich bin enttäuscht und erfreut zugleich. Enttäuscht deshalb, weil ich so "nahe an einer Medaille war. Zufrieden deshalb, weil ich meine Zielsetzung eines Top-Ten-Ergeb- nisses im ersten Anlauf schaffte und mein WM-Bestergebnis des 6. Ranges von Lah(i verbessern konn­te.» 
So äusserte sich Markus Has- ler, nachdem er erstmals Atcro geschöpft hatte. Und fügte bei: «Etwa 50 m vor dem Ziel hatte ich Skikontakt mit Axel Teichmann. Vielleicht hat mich dies die ent­ scheidenden Zentimeter zurückge­ worfen. Im Eihlaufkorridor darf er mich eigentlich .nicht belästigen. Aber Protest einlegen mag ich des-> halb'nicht. Am-Ergebnis der vor mir klassierten Athleten.würde eine Einsprache nichts ändern.» Der 15 : km-Weltmeister Axel Teichmann war während des Wettkampfes mit Jörgen Brink ms Gehege gekom­ men und gestürzt. An den Kontakt mit Hasler im Zielbereich erinnerte sich der 
Deutsche nicht: «Ich habe nichts gespürt.» Strategie perfekt . aufgegangen In diesem «Skiatfom» - so die aus dem norwegischen stammende, merkwürdige heue" Bezeichnung des doppelten Verfolgungsstartes über, je 10 km in klassischer und freier Technik mit Ski- und Stock­ wechsel bei einem sogenannten «Pit-stop» - war Markus Haslers Strategie perfekt aufgegangen. Nach dem Start befand sich der Eschner zwar etwas weit hinten. Er arbeitete sich aber bald in die besten Positionen vor und meister­ te damit den Knackpunt klassische Technik ausgezeichnet. Einzige Einschränkung: «Vor dem Start war ich etwas- angespannt.» Aber das war ja logisch, nachdem dem Eschner von verschiedenen Seiten klar gemacht worden war, dass die­ ser Wettkampf entgegen seinem. Eindruck sehr gut auf seine Fähig­ keiten zurecht geschnitten ist.' 
Den Ski- und Stockwechsel nahm Markus Hasler in aller Ruhe vor. Mit 31,1 Sekunden, würde für ihn nur die 40. Zeit registriert Damit war er aber immer noch .schneller als der neue Weltmeister . Per. ElofsSon (32,7 Sekunden, 51. Zeit). Im Skating hielt sich der Elektromonteur immer in den vor­ dersten Positionen auf. Als Pietro Piller-Cottrer einen Vorstoss lan­ cierte, lag es nicht aqi Liechtenstei­ ner, die Nachführarbelt einzuleiten. Diese Aufgabe lastete auf jenen Mannschaften, die mit mehreren Athleten vertreten waren. Nachdem der Klassisch-Spezia- ljst A'ndrus Veerpalu (Est) im Klas- sisch-Abschnitt einen Vorstoss unternommen hatte, musste Hasler mehr aufpassen, dass er nicht an seine.Grenzen stiess. Super Material Als es in die Vorentscheidung ging, lag Markus Hasler an 5. Stel­ le. Dank hervorragend gleitenden Ski rückte'er in der letzten kleinen Abfahrt um zwei Positionen vor - genau gleich, wie Per Elofsson dank ausgezeichnetem Material an Tore Ruud Hofstad vorbei "fuhr. «Ich hatte fünf Wachser zur Verfü­ gung. Sie haben alle bestens für mich gearbeitet,» Es ehrt den Eschner, dass er in den.hektischen Ministen nach dem Zieleinlauf 
seine Serviceleute nicht vergass. Und schon hatte der Elektromon­ teur ein wichtiges Papier zu unter­ schreiben. Nicht nur" die Medail­ lengewinner, sondern auch die» Nummer 4 sowie mindestens zwei ausgeloste Athleten müssen sich an der 
WM der Kontrolle stellen. Stephan Kunz: «Hut ab!» «Hut ab vor seiner Leistung. Ich gratulier? Markus. Er ist' .super drauf. Schade nur, dass es nicht zu einer Medaille für Liechtenstein gereicht hat.» Mit diesen Worten wartete Stephan Kunz auf, der eigentlich nie richtig ins Rennen kam. Der Triesenberger hatte auf ' den ersten drei km versucht, voll mitzugehen. Nach sechs km zeigte • . eine Lücke von zehn m zur Haupt- gruppe an, dass der Bruch nahte. Als daraufhin in der Steigung das Tempo, noch erhöht wurde, über­ drehte der als 34. klassierte Primar- lehrer seinen Motor: «Ich versuch­ te, klassisch noch gut abzus'chlies- sen. Äusserst schlecht verliefen- danach die ersten Kilometer im . Skating. Später vermochte jeh mich ein wenig zu fangen. Wahr­ scheinlich War ich noch müde von den 15 km vom Freitag. Wahr­ scheinlich war es auch ein Fehler, zu Beginn so länge mit der Haupt­ gruppe mithalten zu wollen.» Mehr auf Seite 14 •! ÜflgjSjfeBiy 
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— e £ Das Zielfoto musste Im Kampf um die Medaillen herangezogen werden: Markus Hasler (vorne) hatte hauchdünn das Nachsehen gegenüber Tor* Ruud Hofstad (oben) und Jürgen Brink (Mftta). Der Sieg von Per Elofsson stand Indessen ausser Frage. Stephan Kunz kam bei seinem zweiten WM-Bnsatz auf Rang 34.
	        

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