Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MONTAG, 24. FEBRUAR 2003 VOLKS BLATT 
SPORT 
INTERVIEW MIT MARCO BÜCHEL EBERHARTER GEWINNT ABFAHRT 
12 STIMMEN ZUM SIEG Klqus Büchel (Chef Alpin): «Der erste . Weltcupsieg' von Marco Büchel war aufgrund seiner Fähigkeiten eigent­ lich schon längst Überfällig, und nun ist es tatsächlich .wahr geworden. Es ist ihm heute einfach genau aufgegangen. Zudem fuhr er in dieser Saison schon zweimal hauchdünn am Sieg vorbei. Ich freue mich riesig für Marco, und auch für den Skiverband ist es etwas sehr Schönes. Ich hoffe nun, dass er sich im letz­ ten Rennen abholen kann, was ihm zusteht: Die kleine Kristallkugel.» Stefan Dürr ' (Präsident LSV): «Wir sind sehr glücklich. Marco Büchel hat eine her­ vorragende Leistung gebracht. Er hat. der ganzen Welt gezeigt, dass er der König im Super-G ist. in der Super-G-Wertung ist er nun Erster und kann sich die kleine Kristall­ kugel holen.» 
 j WELTCUP-NEWS Max Rauffer am Knie verletzt Der Deutsche Max Rauflfer zog sich bei sei­ nem Sturz in der Weltcup-Abfahrt vom Samstag in Garmisch-Partenkirchen eine vermutlich schwere Knieverletzung zu. Der 30-Jährige wird heute Montag in München genauer untersucht. Es besteht der Verdacht auf einen Kreuzbandriss im linken Knie und eine Verletzung des Schienbeinkopfs. SKI-WELTCUP Wellcup-Suptr-G Männer Gtrlhltch Garmbch-Pirtenklrchtn (Dt). .Wtltcup-Supcr4» der Min­ nen l.NUrco Büchel (Lle) 1:16,13.2. Stephan Eberturter (ö) 0,13 lurtlck. 3. Tobias Grtlnenreider (Sz) 0.20. .4. Friu Sirohl (O) 0.30. J. Pierre-Emmanuel Dalcin (Fr) 0.32. 6. Christoph Gniber (Ö) 0,40. 7. Kjeiil Andrt Aamotjl (No) 0.45. 8. Daran Rahlver(USA) 0,49.9. Bruno Kernen (Sz) 0,53. 10. Slbasiien Foumier (Fr) und Erik Guay (Ka) 0,56. 12. Hannes Reichelt (Ö) 0,77. 13. Franco Cavegn (Sz) 0,79. 14. Didier Cuche (Sz) 0,80. 15. Andreas SchifTerer (ö) 0,82. 16. Patrik Järtiyn (Sd) 0,91. 17. PeterFill(ll)0,93. 18, JanHudec(Ka) I.Ol. 19. Josef •Strahl (Ö) 1,04. 20. Didier CXfago (Sz) 1,12, 21. Kam Knauss (ö) 1,26. 22. Wcmct Franz (ö) und Stefan Slankalla (De) 1.30. 24. Ambrosi Holtmann (Sz) 1.32. 25. Gregor Sparbvcc (Sin) 1,61. 26. Bjame Solbakken (No) 1,63. 27. Giorgio Gros (It) 1,74. 28. Kristian Ghedinadt) 1,77,29. Klaus Krttll (0) 1,79. 30. Aksel 
LuikI Svindal (No) 1.99. - Ausgtsfhledrti u.a.: Marco Sullivan (USA), Bode Miller (USA) und Michael' Wal<;hhofer (ö). Weltcup-Abfahrt Männer Gartnisch • Garmisch-Partenkirchen (De). Weltcup-Abfahrt der Min­ nen I. Stephan Eberhan er (ö) 1:55.68. 2. Didier Cuche (Sz) 1.07 zurtlck. 3. Daron Rahlves (USA) 1,30.4. feter Rzchak (ö) 1,56. 5. Christoph Gruber (ö) 1,60. 6. Gregor Sparovec (Sin) 1,78. 7. Andreas SchifTerer (Ö) 1,83.8. Fritz Strobl (ö) 2,14.9. . Bruno Kernen (Sz) und Josef Strobl (ö) 2,30. 11. Cidric Meil- leur (Fr) 2.38. 12. Ambrosi Ho ITmann (Sz) und Roland Fischnaller Jlt) 2.52. 14. Franco Cavegn (Sz) 2.55. 15. Didier D^fago (Sz) 2.56. 16. Nicolas Burtin (Fr) 2,61.-1?. Rolf von Weisscnfluh (Sz) 2.66. 18. Kjeiil Andrf Aamodt (No) 2.85.19. Marco Büchel (Lle) 2,94.20. Werner Franz (ö) 3,08.21. Erik Guay (Ka) 3,11. 22. Andrej Jerman (Sin) 3.40. 23. Patrik Jür- byn (Sd) 3,61. 24. Bjame Solbakken (No) 4,06. 25. JUrg Gril- ' nenfelder (Sz) 4,09. 26.. Peter Fill (Ii) 4,10. 27; Daniel Zllger (Sz) 4.12. 28. Bode Miller (USA) 4,33. 29. Beni Hofer (Sz) 432. 30. Stfbaslien Foumier (Fr) 4,76. Der Strand Im FIS-Audl-Weltcup - 23.2.200 3 •_ MSnner. Gesamtwertung (nach 30 von 39 Prüfungen): I. J Stephan Eberharter (ö) 1145. 2. Bode Miller (USA) 960. 3. Kjctil Andrrf Aamodt (No) 825. 4. Didier Cuche (Sz) 635. 5. Daran Rahlves (USA) 587. 6. Andreas Schifferer (ö) 550. 7. Didier Wlago (Sz) 538. 8. Michael Walchhofcr (0) 532. 9. Ivica Kostelic (Km) 512. 10. Bruno Kernen (Sz)-48l. II. Ambrosi Hoffmann (Sz) 475. 12. Christoph Gnibei* (Ö) 472. 13. Fritz Strobl (ö) 458. 14. Hannes Trinkl (ö) 451. 15. Benja­ min Raich (Ö) 426. 16. Hans Knauss (ö) 415. 17. Marco Büchel (Lle) 404.18. Kalle Palander (Fi) 398. 19. Josef Strobl (Ö) 385. 20. Michael von GrUnigen (Sz) 382. Abfahrt (nach 10 von 11 Rennen): 1. Stephan Eberharter (ö)   i 710 (steht all Abfahrts-Weltcupsieger Test). 2. 
Daron Rahlves' (USA) 533. 3. Michael Walchhofer (ö) 406. 4. Hannes Trinkl (Öf 34J. 5. Friu Strobl (Ö) 334. 6. Didier Cuche (Sz) und Bruno Kernen (Sz) 311. 8: Andreas Schifferor (ö) 290.9. Kjet- il Andrt Aamodt (No) 289. 10. Ambrosi Holtmann (Sz) und Klau» Kröll (ö) 288. 12.' Bode Miller (USA) 268. 13. Peter Rzchak (0)243. 14. Äntoine Wr^riaz (Fr) 237. 15. Josef Stro­ bl (0) 226, Super-G (nach 5 von 6 Rennen): 1. Marco Büchel (Lle) 280. 2. Stephan Eberharter (ö) 256. 3. Didier Cuche (Sz) 238. 4. " Kjctil Andrd Aamodt (No) 201; 5. Didier Dtfagd (Sz) 180. 6. Andrea« Scftifleier (O) 165. 7. Christoph Gniber (ö) 163. 8. Bode Miller (US A) 138.9. Hannes Reichel! (ö) und Josef Stro­ bl (ö) 134. II. Fritz Strobl (Ö) 124. 12. Hannes Trinkl (ö) 110. J3. Tobias GrUnenfelder (Sz) 107. 14;Hans Knauss (ö) 102, 1J. Hermann Maier (ö) 100. ' Nationen (nach 54 von 72 Wertungen): I. Osterreich II 177 (Minner 
7364+Frauen 3613). 2, Schweiz 4713 (3159+1554). 3 USA 3829 (2183+1646). 4. Italien 3172 (1320+1852). 5. Frankreich 3038 (1623+1415). 6. Norwegen 2632 (2084+548). 7. Kroatien 1905 <512+1393). 8. Deutschland 1830 (187+1643). 9. Schweden 1607 (354+1253). 10. Slowenien 1101 (622*479). 11. Kanada 1024 (312+712). 12. Finnland 925 (472+453). 
13. Liechtenstein 596 (425+171). 
«Mir kamen die Tranen» GarmisGh-Sieger Marco Büchel im Volksblatt-Interview GARMISCH-PARTENKIRCHEN - Nun hat es Marco Büchel also geschafft. Auf der berühmten Kandahar-Strecke in Garmisch- Partenkirchen raste dar Liech­ tensteiner im Super-G zum 1. Weitcup-Sleg seiner Karriere. Das Volksblatt unterhielt sich mit «Büx» über seinen grossen Ttiumph. «MH Marco Büchel «pradi Ollrar Beck Volksblatt: Herzliche Gratulati­ on zum 1. Weltcupsieg Ihrer Karriere. Wie fühlen Sie sich nach diesem riesigen Erfolg? Marco Büchel: Ich bin sprach­ los und glücklich. Als jeh gemerkt habe, was ich heute erreicht habe, sind mir die Tränen gekommen. Ich habe so lange auf einen Sieg im Weltcup hingearbeitet, und nun ist er endlich da. Viele Emotionen und Eindrücke erfüllen mich, aber irgendwie fühle ich mich auch leer. Sie haben Ihren-Triumph also noch gar nicht realisiert? Noch nicht. Das kommt dann heute Abend oder morgen. ICH HABE ÜBERHAUPT NICHT AUF EINEN SIEG SPEKULIERT Sie haben in diesem Winter schon einige Top-Platzierungen im Super-G herausgefahren. Haben Sie insgeheim mit einem Sieg in Gartnisch gerechnet? In Garmisch habe ich überhaupt nicht auf einen Sieg spekuliert. Die Strecke gefallt mir eigentlich nicht, was man in der Abfahrt ja gesehen hat, wo ich 19. wurde. Für den Super-G habe ich mir die Strecke einfach angeschaut und gedacht, dass ich- mich auf meine Intuition verlasse. Dennoch habe ich nie mit einem Sieg gerechnet. Was ist Ihnen durch den Kopf gegangen,' als Sie im Ziei die 1' aufleuchten sahen? Mein erster Gedanke war: Das hätte ich nicht gedacht. Ich meinte, dass meine Fahrt nicht optimal war und rechnete mit einer Klassierung zwischen Platz 7 und 10. An einen 
Marco Büchol: «Viele Emotionen und Eindrücke erfüllen mich, aber Irgendwie filhla Ich mich euch leer.» Podestplatz und an den Sieg sowie­ so habe ich eigentlich gar nicht gedacht: Wie beurteilen Sie Ihren Sieges­ lauf? Wie ist es Ihnen während Ihrer Fahrt ergangen? Ich war oben am Start und habe noch Bode Miller zugeschaut, der zeitweise neben der Piste fuhr. Da sagte ich mir, dass ich das besser mache. Im Flachteil bin ich gefah­ ren, wie sich das gehört. Bei einem »Tor im oberen Mittelteil habe ich dann ein wenig geschlafen, fuhr sonst aber recht gut. Kurz vor der «Hölle» beging ich einen Fehler und hatte Glück, düss ich im Ren­ nen blieb. Die FIS-Schneise habe ich bisher immer gehasst, aber die­ ses Mal habe ich sie wirklich gut erlischt. Ich habe den Ski immer gehen lassen und voll attackiert. Was haben die Konkurrenten zu Ihrem Sieg gemeint? Alle haben mir den Sieg richtig gegönnt. Auch Stephan Eberharter hat sich gefreut und gesagt, dass es schön sei, dass ich auch einmal gewinne. Didier Cuche, der Dritter in der Super-G-Wertung ist, mein­ te/wir hätten in Kvitfjell noch etwas auszutragen. . 
In der Super-G-Wertung haben Sie jetzt 26 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten 
Ste­ phan Eberharter. Wie schätzen Sie bei einem verbleibenden Ren­ nen in Kvitfjell Ihre Chancen auf die kleine Kristallkugel ein? AUCH STEPHAN EBERHARTER HAT SICH GEFREUT Die Chance ist natürlich gross. . Allerdings muss ich unglaublich stark fahren, um die Disziplinen­ wertung zu gewinnen. Ich werde jetzt aber nicht rechnen und darü­ ber nachdenken, sondern einfach versuchen, ein gutes Rennen zu fahren. Wenn ich die kleine Kris­ tallkugel gewinnen würde, wäre das wunderschön. Entweder es funktioniert oder es funktioniert nicht. Das Leben geht so oder so weiter. Und sowieso müssen auch die anderen Fahrer Gas geben, das ist das Gute 
an der Geschichte. Kennen Sie die Strecke in Kvit­ fjell? Ja, ich bin dort schon einige Male gefahren. Die Strecke gefällt mir 
sehr gut. In Kvitfjell muss man tech­ nisch stark fahren, und das liegt mir Welche Bedeutung. hat der Erfolg in Garmisch für Sie? Zählt er vielleicht sogar mehr als Ihre WM-Silbermedaille im Rie­ senslalom? Dieser Weltcupsieg ist etwas völ­ lig anderes. WM-Silber ist bisher das Beste, was mir in meiner Kar­ riere passiert ist, denn ein WM- Rennen findet im Gegensatz zu Weltcuprennen nur alle zwei Jahre statt. Dennoch hat dieser Sieg einen sehr hohen Stellenwert für mich, denn ich habe wirklich sehr lange dafür gearbeitet Warum haben Sie sich eigentlich nicht schon zu einem früheren Zeitpunkt dafür entschieden, Super-G zu fahren? Das ist eine längere Geschichte. Ich bin in einer Abfahrt einmal gestürzt und habe mir dabei den Arm gebrochen. Seit diesem Erleb­ nis hatte ich Respekt vor den schnellen Disziplinen, und wer in der Abfahrt nicht fährt, kann auch im Super-G nichts reissen. Eigent­ lich bin ich von meiner Statur und ' meinem Können her aber ein prä­ destinierter Super-G-Fahrer. Souveräner Sieg von Eberharter Büchel 19. - Cuche führt Schweizer Podestserie fort GARMISCH-PARTENKIRCHEN - Stephan Eberharter sicherte sich in Garmisch-Partenkirchen mit seinem achten Saisonsieg vorzeitig den Abfahrts-Weltcup. Didier. Cuche belegte Platz 2, womit er für den fünften Schweizer Abfahrts-Podestplatz in Serie (inklusive WM) sorgte. Marco Büchel klassierte sich als 19. Auf der ungemein anspruchsvollen Kandahar-Strecke, die völlig ver­ eist und mit unzähligen Schlägen durchsetzt war, fuhr Eberharter in einer eigenen Liga. Ohne Mühe gings aber auch beim 33-jährigen Tiroler nicht: «Es war mit den wechselnden Licht- sowie den Pistenverhältnissen extrem schwie­ rig, so schwierig wie noch nie in 
Stephan Iberharter fuhr der Konkurrenz auf und davon. dieser Saison. Ich musste von oben bis unten.kämpfen. Ich bin froh, dass ich heil im Ziel bin.» Eberharter distanziertedie Konr kurrenz bei seinem sechsten r 
Abfahrtssieg in diesem Winter, dem 24. Weltcup-Erfolg total, um mindestens 1,07 Sekunden und zeigte seine beste Leistung einmal mehr im Rennen. 
Beide Abfahrten abgesagt SIERRA NEVADA - Die Fortset­ zung des Frauen-Weltcups verzö­ gert sich: Die beiden Abfahrten in der Sierra Nevada (Sp) wur­ den abgesagt und müssen vo­ raussichtlich ersatzlos aus dem Kalender gestrichen werden. Am Samstag hatten rund 15 cm nasser Neuschnee, eine aufge­ weichte Piste, Wind und katastro­ phale Sichtverhältnisse zur Absage geführt. Trotz eitel Sonnenschein konnte auch am Sonntag nicht gefahren werden. Windböen im oberen Teil stellten a) ein grosses Sicherheitsrisiko dar und hätten b) eigen regulären Wettkampf verun- möglicht. 
Da das Material der nur 38 Athletinnen noch am gleichen Tag auf die Reise nach Innsbruck geschickt werden musste, konnte die Startzeit nicht länger als bis 11.30 Uhr hinausgezögert werden.
	        

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