Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

SAMSTAG, 22. FEBRUAR 2003 VOLKS I 
CDHDT MORDISCHE WIM 2003- 
22 BLATT I. OrUnl 
IN VAL DI FIEMME WM-NEWS Kunz-Saison nach WM vorbei? v> ' ' ' . Enttäuscht zeigte sich Stfcphan Kunz von der Pressemitteilung des Liechtensteiner Skiverbandes «Keine zusätzliche finanzielle Unterstützung für Stephan Kunz» (die Pres­ semitteilung des LSV ist auf Seite .24 abge­ druckt). In dieser Medienmitteilung Hess der LSV verlauten, dass es in der laufenden Saison keine weiteren finanziellen Mittel für Kunz geben wird. «Mein Blidget für diese Saison ist aufgebraucht und ich habe beim LSV um weitere finanzielle Unterstüt­ zung angesucht. Doch leider bleibt mir diese verwehrt. Das heisst für mich.im Klartext, dass wenn nichts Aussergewöhnliches pas­ siert, ist für mich die Saison nach der WM ' vorbei. Da gehen mir natürlich einige wich­ tige Weltcuprennen durch die Lappen. Von daher bin ich schon enttäuscht vom LSV- Vorstand», so Kunz, der nach wie vor über­ zeugt ist, mit seinem Alleingang den für ihn richtigen Weg gegangen zu sein: «.Der 14. WM-Rang hat doch War gezeigt, dass ich aus sportlicher Sicht alles richtig gemacht habe.» • (rob) WM-RESULTATE Langlauf Männer 15 km - Yal di Fiemme (lt). WM. Langlauf. Männer. 15 km (klassi­ sche Technik): I. Axel Tciqhmann (De) J.V47.5. 2. Jaak Mac (Esl) 6,9.3. Frodc Estil (No) 8.5. 4. Kris Frccman (USA) 10.6. 5. Andrea* Schlutter (De) 10.6. 6. Ivan Batory (Slk) 17.6. 7. Mathias Frcdriksson (Sd) 17.6. 8. Andres Vecrpalu (Est) 21.4. 9, Witali DenisOw (Russ) 23.1. 10. Odd-Bjürn Hjdmcscth (No) 25.7. II. Andrej Nutrichin (Russ) 28.6. 12. Per Elolsson fSd) 39.4, 13. Michail Botwinovt (Ö) 54,7.14. Stephan Kunz (Lle) 55,0. 15. Roman Virolalnen (WRuss) 55.5. - Ferner: 21 Reto Bürgermeister 1:13.8. 33. Beat Koch 1:53.8. 35. David Romer 1:58.6. 37. Christian Stcbler 2:05.8, - 87 klassiert. Nordische Kömbination Val di Fiemmellt). WM. Nordische Kombinalion. Einzel (2 Sprünge Normalschanze, 15-km-LanglauO. Schlimklassc» menl: I. Ronny Ackermann (De) 37:54,2. 2. Felix Gottwald (0*52,1.3. Samppa Lajunen (pi) 1:15.9.4. Georg Mellich (Do) 1:35.9. 5. Kristian Hammer (No) 1.40,9. 6. Christc>ph Bieter (0) 1:56.2. 7-. Björn Kircheisen (De) 1:56.3. 8. Wilhelm Dcnifl (ö) 2:11,7. 9. Kcnneih Braaten (No) 2:21,0. lO^Daito Taka- hashi (Jap) 2:21.8. 11. Hannu Manninen (Fi) 2:i9."5- 12. Mi­ chael Gruner (ö) 2:35,3. 13. Jaakko Tallus'(Fi) 2137,0. 14. Todd Lojlwick (USA) 3:07 J. 15. Öle Motten Graesli (No) 3:08.3. - Ferner: 17, Andreas fyirschler 3:47.1. 27. Jan Schmid 5:24,6. 30. Andy Martmiann 5:47,5. 31. Ronny Heer 5:49.3. - 50 klassiert. - Skispringen. Qualifikation Grossschanz e Val di Fiemme (lt). Skispringen Qualifikation. Grossschan­ ze: 1. Matti Hauiamüki (Fi) 136.0(130). 2.Tommy Ingebrigtsen (No) 127,6 027). 3'Afllu Lappi (Fi). 125,4. 4. Robert Knmjec (Sin) 124,0 (125). 5. Simon Ammann (Sz) 122.3 (123,^). 6. Tami Kium (Fi) 121.4 (123). 7. Michael Uhrmann (De) 116.8 (121) 8. Kazuyosh» Funaki (Jap) 115,4 fl20.5). 9. Georg Späth (De) 114.0 (120). 10. Christof DufTner (De) 110.4 (120). Ii. Martin Schmitt (De) 105,8 (118). 12. Roberto Cecon (10 103.6 (114.5). - Ferner: 29. Marco Steinauer (Sz) 84.0 (105). 30. Syl- vain Freiholz (Sz) 83.1 (104,5). 32. Andreas KUttcl (Sz) 79,1 (102). alle für den Wcttkampf vom Samstagabend qualifiziert. Dip besten Weiten der 13 vorqualifizierten Springer: I. Noriaki Kasai (Jap) 138.7 (131.5). 2. Adam Malysz (Pol) 131.8 (128*5). 3. Hidcham Miyahira (Jap) 126,4 (125.5). 4. Andreas Widholz! (ö) 120,9 (123). 5. Björn Einar Romoercn (No) 118,2 (124). 6. Jannc Ahonen (Fi) 117,4 (120,5)! - Femer: II. Sven ilannawald (De) 108.6(119,5). MEDAILLENSPIEGEL Der Medaillenspiegel der nordischen Ski- WM in Val di Fiemme (nachTünf Entschei­ dungen): . -  "  Gold Silber Brome Gesam t' 1. Norwegen 3 1 3 7 2. Deutschland 2 0 0 2 3. Estland " 0 " 3 • 0 3 4. Österreich 0 10 1 5. .Russland 0 0 1 I Finnland '0 0 1. i r 
WM IM TV Samstag, 22. Februar 2003 SF 2 9.25 Doppelverfolgung Frauen 17.45 Skispringen I20-m-Schanzc ORF 1  . 9.20 Doppelverfolgung Frauen 18.00 Skispringen 120-m-Schanze Eurwpor t  : 
 . 8.30Quali Skispringen 120-m-Schanze 9.30 Doppelvcrfolgung Frauen 18.00 Skispringen J 20-m-Schanze Sonntag, 23. Februar 2003 SF2 9.23 Doppelverfolgung Männer 17.45 Mamuchaf»-Skis| .-pringen ORFI 
Das Kribbeln beginnt Markus Hasler reiste am Donnerstag zur hordischen Ski-WM in Val di Fiemme an VAL DI FIEMME - Ars einer der letzten Teilnehmer ist Markus Hasler am Donnerstag In Val di Fiemme zur nordischen Ski-WM eingetroffen. Die ersten Wett­ kämpfe. hatte der Elektromon­ teur daheim am Fernsehen ver­ folgt. Schon damals stieg das Kribbeln im Magen. Jetzt geht es für den Eschner um die erste Standortbestimmung. «Toni Nttbll, Val dl Flamme Nach seinem Trainingslager in der Ramsau (Ö) hatte Markus Hasler noch einige Tage daheim ver­ bracht. Im Steg trainierte er bei perfekten Verhältnisse und wun­ derte sich dann bei seiner Anreise, dass südlich der Alpen nur noch in den Schatfenpartien Schneereste zu finden sind - abgesehen von jenen' Stellen, wo der Mensch der Natur mit Schneekanonen nachgeholfen hat. . Kribbeln stellte sich ein Die Rennen, die in seiner Abwe­ senheit stattfanden, verfolgte Mar­ kus Hasler am Fernseher. «Vor allen der Massenstart der Männer über- 30 km war sehr spannend. Es" wurde taktisch gelaufen. Es gab - viele Positionswechsel. Da stellte sich bei mir das Kribbeln im Magen ein, und die Frage tauchte auf, wo ich wohl stehe.» Mit diesen . Worten schilderte, der Eschner seine Eindrücke. Der Gewina des WM-Titels über 1.5 km durch Axel Teichmann (De) gestern Freitag" überraschte den Elektromonteur ein wenig: «Nachdem er in der Ramsau gesiegt hatte und im Welt­ cup noch zwei weitere Mal aufs Podium gekommen war, konnte er kaum als 
Aussenseiter bezeichnet werden.. Aber dass er es gleich zur Goldmedaille schafft, das kam für_ mich doch ein wenig unerwartet.» Der Triumph kam wohl auch für den Deutschen unerwartet. Seine Angehörigen befanden sich auf der 
Markus Hasler fiebert seinem morgigen ersten WM-Auftritt in Val di Fiemme entgegen. Anreise, als er seinen grossen Erfolg auszukosten begann. Auch sie waren von der Annahme ausge­ gangen, dass morgen Sonntag Teichmanns grosse Stunde schla-" gen würde. «Jetzt zählt.er wirklich zu den Favoriten», stellte Markus Hasler im Hinblick auf den Skiath­ lon von morgen Sonntag fest, bei dem je 10 km in klassischer und' freier Technik mit Ski- lind Stock­ wechsel gelaufen werden. Grosser Favoritenkreis Aber es ist ausserordentlich schwer abzuschätzen, wer zum Favoritenkreis zählt. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Frage mitspielt, wer welche Rennen bestritten hat, weil die kurz bemes­ sene Erholungszeit nicht ausreicht, 
um wieder völlig zu neuen Kräften zu kommen. Im Hinblick auf den Ski<\thlon verzichtete auch der 30- km-Weltmeister Thomas AJsgaard auf 
die 15 km von gestern Freitag. Doch jetzt ist der Norweger von Magenbeschwerden-befallen, und seine'Teilnahme an diesem neu im WM-Programm figurierenden Rennen war am Freitagabend höchst ungewiss. Eingewöhnung Bei Markus Hasler ist wenigs­ tens gewiss, dass er sich bei guter Gesundheit • -befindet. Beim Eschner stand der Freitag im Zei­ chen. der Eingewöhnung, der Gespräche mit dem früheren Olympiasieger und derzeitigen Serviceman Nikolai Simjatow, um 
genauer Bescheid über die Bedin­ gungen auf der Loipe zu erhalten, sowie den Tests verschiedener Paar Klassisch-Ski im Hinblick auf ihre Härte. Der umfassende Skitest ist auf heute Samstag 'angesagt. Danach läuft der Countdown iu Markus Haslers erstem WM-Ein­ satz in Val di Fiemme bei seinem nunmehr zehnten Grossanlass. Der Eschner blickt 
auf eine Erfahrung von vier Olympischen Winterspie­ len und fünf Weltmeisterschaften zurück. Zweiter Einsatz von Kunz Für Stephan Kunz steigt morgen mit dem Skiathlon der zweite WM- Einsatz. Der Triesenberger will dabei an-seine gute Leistung von gestern anschliessen. Flieg Simi, flieg! 9.20 Doppelverfolgung Männer Enrotport 8.30 Sklipringen 120-m-Schanze 9.30 Doppelverfolgung Männer 18.00 MannichafU-SKupringcn 
Heute werden erstmals die Ski­ springer im Einsatz sein. Dabei werden viele Augen auf Simon Ammann gerichtet sein. Kann der Doppelolympiasieger auch an Weltmeisterschaften für eine Über­ raschung sorgen? Kann der junge Toggenburger seine bisherigen ent­ täuschenden Saisonresultate weg­ stecken und das zeigen, wozu er eigentlich fähig ist? Zu gönnen wärs ihm. Vor drei Tagen hab ich ihn beim Nachtessen getroffen. Ganz kurz, für ein paar Minuten nur, haben wir zusammen geplaudert. Vorher hab ich. ihn nur aus. dem Fernsehen gekannt. Und aus unzähligen Zei­ tungsberichten. Am Mittwoch stand er mir persönlich gegenüber und er war mir'auf Anhieb sympa­ thisch, dieser junge Topathlet. Dabei ist mir nicht entgangen, dass es für ihn nicht mehr so einfach ist, seine Lockerheit und . seine Unbekümmertheit aufrecht zu erhalten. Vor den Olympischen Spielen in Salt Lake City vor einem Jahr war Simon Ammann ein guter Skisprin­ ger. Ein 10. Rang im Weltcup wurde damals als Erfolg gehandelt. Auch ein 17. Platz wurde hono­riert. 
Und dann gewann er zwei olympische Goldmedaillen und mit einem Schlag war alles anders. Jeder wollte etwas von Gold-Simi., Und alle hatten -vergessen, dass Simon Ammann zuvor noch keinen WeltcupsiCg errungen hatte und nun ein harter Weg der Bestütigung bevor stand. Die Erwartungen waren plptzlich riesig und als Simon Ammann anschliessend nicht jedes weitere Springen gewann, fragten viele: «Was ist mit Simi los?» Wenn es doch nur so einfach wäre... Was mit Simon-Ammanri in dieser Saison bisher geschehen ist, ist nichts Neues. Und bedeutet auch nicht, dass er ein Zufallsolympia­ sieger war und nie mehr ganz oben stehen wird. Oder dass .er das Trai­ ning vernachlässigt hat. Was Simon Ammann aber braucht^ ist Zeit und Ruhe. Er muss wieder zu sich sel- l)er finden. In einer Situation, wie er sie durchlebt, verlässt sich ein Ath­ let oft selber. Statt weiterhin sich selber zu zeigen, wozu'man fähig ist, will man es plötzlich allen zei­ gen. Ufid dann überlegt man plötz­ lich, was und wie man es macht.. Die Automatismen gehen verloren. Und damit auch die Freude. Dafür 
kommt die Verunsicherung. Und die Angst vor dem Versagen. Weg. ist die Lockerheit und Unbeküm- mertheit, die bisher das eigene Mar­ kenzeichen waren. Sie wissen nicht, was ich meine? Dann stellen Sie sich einmal vor, Sie wollen heute Nachmittag Rad fahren. Bis anhin sind Sie einfach aufgestiegen und losgefahren. Heute plagt Sie aber plötzlich die Frage, wo Sie die Beine positionie­ ren müssen, damit Sie in die Peda­ len treten können. Und die Hand­ haltung geht Ihnen auch nicht mehr aus dem Kopf. Wie weit fahren Sie wohl? Und wie viel SpasS haben Sie dabei? Ed Weiss, Val di Fiemme Ed Weiss ist Sportpsycho­ loge 
und wohnt in Schaan. Seit Mai 2002 arbeitet er mit dem Schwei­ zer Langlauf- Nationalteam. In unregelmässi­ gen Abständen schreibt er für das Volksblatt. 
Erstes Gold für Ackermann VAL DI FIEMME - Weltcup-lea- der Ronny Ackermahn (Bild) hat bei den nordischen Ski-WM im Val di Fiemme den Titel in der Kombination gewonnen. Andreas Hurschier als 17. erreichte die beste Klassierung eines enttäuschenden Schwei­ zer Quartetts. Ackermann, zweifacher Olympia­ zweiter von Salt Lake City, hatte auf der Normalschanze als Einzi­ ger zweimal. die 100-m-Marke übertroffen und vor seinem Team­ gefährten Georg Hettich bereits für eine klare Ausgangslage gesorgt. Die starken Läufer Samppa Laju- nen (Fi/6, nach dem Springen) und Felix Gottwald (Ö/7.) gingen mit über zwei Minuten Rückstand auf die Strecke. 
Ackermann, elffacher Weltcupsieger, sicherte sich damit seine erste Goldmedaille an einem Grossanlass. I I 
V
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.