DIENSTAG, 18. FEBRUAR 
2003 VOLKS BLATT 
WIRTSCHAFT 
ANKLAGE GEGEN MANNESMANN-VORSTAND HOHER GEWINNEINBRUCH IN KÜRZE Asuri Raghavan neu in der Konzernleitung PFÄFFIKON/SZ - Der Technologiekon­ zern Unaxis wird zum 1. Mürz 2003 die Konzernleitung mit dem 51-jährigen Amerikaner Asuri Raghavan verstärken. Raghavan werde für die Entwicklung des Halbleitergeschäfts verantwortlich sein, teilte das Unternehmen gestern weiter mit. Bisher war Raghavan stellvertretender Konzemchef beim Halblei- ter-Equipment-Hersteller Novellus Systems in den USA. Druckindustrie weiter im Krebsgang ZÜRICH -Die Schweizer Druckindustrie hat auch im vierten Quartal des vergangenen Jahres Boden verloren. Im Vergleich zum Vorquartal hat sich die Lage zwar lcicht ver­ bessert, der Saldo blieb aber negativ, wie der Branchenverband Viscom gestern gestützt auf eine Umfrage des Konjunkturfor­ schungsinstituts KOF in Zürich mitteilte. Im vierten Quartal meldeten noch gut 25 Pro­ zent der befragten Betriebe einen rückläufi­ gen Geschäftsgang, im dritten war es noch knapp die Hälfte. Ein knappes Fünftel der Betriebe verzeichnete eine Verbesserung. Porsche erzielt Rekordjahr STUTTGART - Der Sportwagenhersteller Porsche hat im Jahr 2002 in Deutschland mit 12 212 Zulassungen bislang das beste Ergebnis in der Firmengeschichte erzielt. Dies teilte das Unternehmen am Montag in Stuttgart mit. Vom Porsche 911 seien 5,9 Prozent mehr Autos zugelassen worden; vom Boxster insgesamt 3871 Einheiten. Für die dritte Baureihe, den Cayenne, der im Dezember auf den Markt kam, habe das Jahr 2003 auch viel versprechend begonnen. Mobilcom-Gründer Schmid stellt Insolvenzantrag HAMBURG - Der hoch verschuldete Mobilcom- Gründer und -Grossak- tionär Gerhard Schmid hat Insolvenzantrag gestellt. Betroffen seien private Vermögenswerte, die aus seinem Mobilcom-Aktienpaket, Grund­ stücken und Gebäuden bestünden, sagte Schmid am Montag in Hamburg. Grund für den am vergangenen Freitag gestellten Antrag sei die drohende Zahlungsunfähig­ keit bei einem weiteren Wertverfall der Mobilcom-Aktien. «Die Aktie ist nur noch halb so viel Wert wie vor drei Monaten. Mit dem Insolvenzantrag wird jetzt eine Wert­ steigerung ermöglicht», sagte Schmid. 770 Mio. Euro Flutschäden BERLIN - Dem 
.Versicherungskonzern Allianz sind im vergangenen Jahr durch Überschwemmungen in Deutschland Kosten in Höhe von 770 Mio. Euro (1,13 Mrd. Fr.) entstanden. «Bei Naturgefahren war 2002 das schlechteste Jahr seit Kriegs­ ende.» Dies sagte Allianz-Vorstand Reiner Hagemann der «Financial Times Deutsch­ land». , 
Anklage erhoben Mannesmann-Affäre: Klaus Esser bezeichnet Anklage als «willkürlich» DUSSELDORF - Wegen der Rekordprämien für Mannes- mann-Manager nach der Über­ nahme des Konzerns durch Vodafone hat die Staatsanwalt­ schaft Anklage gegen sechs ehemalige Führungskräfte und Aufsichtsräte des Konzerns erhoben. Bei den Beschuldigten handelt es sich unter anderem um Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, den früheren Man- nesmann-Chef Klaus Esser und IG-Metall-Chef Klaus Zwickel. Die Anklage soll Licht in einen der spannendsten Wirtschaftskrimis der vergangenen Jahrzehnte brin­ gen. Bei der feindlichen Übernah­ me des Mannesmann-Konzerns durch die britische Mobilfunkge­ sellschaft .Vodafone im Jahr 2000 sollen mehr als 250 Millionen Mark (rund 125 Millionen Euro) Abfindungen und Boni an führende Manager, Aufsichtsräte und Pen­ sionäre des Konzerns gezahlt wor­ den sein. Allein Esser erhielt nach eigenen Angaben rund 60 Millio­ nen Mark. Esser und Zwickel bestätigen Die Düsseldorfer Staatsanwalt­ schaft hatte zwei Jahre lang ermit­ telt, ob diese Zahlungen den Tatbe­ stand der Untreue erfüllten. Sie ist jetzt offenbar überzeugt, genug Material für eine Anklage zu haben. Mit Hinweis auf die Verfassungs­ rechte der Angeschuldigten wollte sie allerdings zunächst weder die Namen der Betroffenen, noch die 
Gehört zu den Beschuldigten: Deutsche-Bank-Chef iosaf Ackermann. gegen sie erhobenen Vorwürfen nennen. Doch bestätigten sowohl Esser als auch Zwickel, dass sie zu den Beschuldigten gehörten. Nach Angaben aus Justizkreisen richtete sich die Anklage ausserdem gegen den ehemaligen Mannesmann-Auf­ sichtsratschef Joachim Funk, den früheren Konzernbetriebsratsvor­ sitzenden Jürgen Ladberg, und den einstigen Personalvorstand Dieter Droste. Mit einer Entscheidung über die Eröffnung des Verfahrens wird erst in einigen Monaten gerechnet.. 
Esser bezeichnete die Anklage als «willkürlich». Er betonte, er habe sich im Übernahmekampf äusserst korrekt verhalten. «Es gibt nicht den geringsten Verdacht für irgendein rechtswidriges Handeln von mir.» Ackermann äusserte sich zunächst nicht, hatte die Vorwürfe in der Vergangenheit aber ebenfalls stets zurückgewiesen. Allerdings geht es bei dem nun anstehenden Verfahren wohl nicht um die ganze Summe von 250 Mil­ lionen Mark. Justizkreise bestätig­ ten gestern einen 
«Spiegel»- 94 Prozent Gewinneinbruch Agie Charmilles ZUG - Agie Charmilles hat letz­ tes Jahr nur dank massiven Kostensenkungen einen Gewinn erzielt. Der Gewinneinbruch betrug 94 Prozent. Die Georg- Fischer-Tochter glaubt sich gut positioniert, um 2003 von einem Aufschwung profitieren zu können. «Wir wollen die schwierigen Zei­ ten in Anstand hinter uns bringen, ohne Werte zu zerstören», sagte Martin Huber, Verwaltungsratsprä­ sident von Agie Charmilles, die weltweite Nummer eins im For­ men- und Werkstoffbau, gestern vor den Medien. Das Fertiguhgs- technikunternehmen hatte letztes Jahr wegen dem drastischen Rück­ gang der Nachfrage nach Investiti­ onsgütern eine Umsatzeinbusse von 19 Prozent auf 1,01 Mrd. Fr. 
knapp den roten Zahlen entkommen schenkte die Nachfrageschwäche besonders stark ein. Speziell der Hauptmarkt Deutschland verzeich­ nete einen markanten Einbruch von 21 Prozent auf 193 Mio. Franken. Talsohle In USA durchschritten Im Gegensatz dazu konnten die Schweiz (Umsatzanteil 7 Prozent) und Österreich ihre Positionen hal­ ten. Auch das Osteuropa-Geschäft entwickelte sich positiv. In Polen und der GUS wurde zudem die Marktpräsenz ausgebaut. In Nord­ amerika scheine die Talsohle nach einem Umsatzminus von 14 Pro­ zent auf 170 Mio. Fr. nun durch­ schritten, sagte Konzemchef Kurt Stirnemann. Dank dem Mehrabsatz von 21 Prozent in China und der Erholung in Korea hielt sich der Umsatzrückgang von 6 Prozent in Asien im Rahmen. 
Konzemchef Kurt Stirnemann. erlitten, der Konzerngewinn sank auf 1,5 (25,2) Mio. Franken. In Europa, wo der Konzern rund 60 Prozent des Umsatzes erzielt, 1,16 Mrd. Handytelefonierer Ende 2010 werden bis zu 2 Milliarden erwartet CANNES - Weltweit haben Ende 2002 laut EMC World Cel- lular Database bereits 1,16 Mrd. Menschen per Handy tele­ foniert Bis Ende dieses Jahr­ zehnts sollen es nach Erwar­ tung des weltgrössten Handy­ herstellers Nokia schon 2 Milli­ arden sein. Potenzial gibt es aus Sicht der Branche noch. «In Japan kauft ein Mobilfunk-Kunde bereits jedes halbe Jahr ein neues Handy, in 
Europa liegt die Erneuerungsrate derzeit noch bei knapp zwölf Monaten», sagte ein EMC-Analyst gestern beim «3GSM World Con- gress», der grössten Handymesse der Welt. Die neuen Geräte, liebevoll Smartphones genannt, punkten mit Multimedia. Fotografieren, bunte Bilder und Musik ver­ schicken, TV-Nachrichten sehen, spielen, im Internet surfen; all dies funktioniert mit den neuen Handys, die das Geschüft wieder beleben 
sollen, nicht nur für die Hersteller, sondern, auch für die Betreiber. Europa hat Nase vorne Am höchsten ist der Kundenab­ satz erfahmngsgemäss in Japan mit teilweise bereits auf 70 Euro und darüber, während Kunden in Europa im Schnitt 30 und 40 Euro pro Monat ausgeben. Was die Verbrei­ tung von Handys betrifft, hat Europa mit einer Penetration von knapp 74 Prozent oder 56,8 Millionen Kunden hingegen klar die Nase vome. 
Bericht, wonach die Staatsanwalt­ schaft einen Teil der umfangrei­ chen Vorwürfe abgetrennt hat. Nach der Neuaufteilung des Ver­ fahrens gehe die Anklage von einem Schaden zu Lasten der Man- nesmann-Aktipnäre in Höhe von rund 100 Millionen Mark aus. ANZEIGE PanAlpina Sicav Alplna V Preise vom 14. Februar 2003 Kategorie A (thesaurlerend) Ausgabepreis: € 42.10 Rücknahmepreis: € 41.24 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis:. € 40.40 Rücknahmepreis: € 39.57 Zahlstelle in Liechtenstein: Swlssflrst Bank (Liechtenstein) AG Austrasse 61, Postfach. .FL-9490 Vaduz ANZEIGE ••El Vontobel Investment Funds •H Telefon 
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