Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MONTAG, 17. FEBRUAR 2003 
VOLKS I 
IIVII A M n WELTWEIT GEGEN KRIEG BLATT 
I IIMLMIll \J MIT SPORT ZUM FRIEDEN 
9 LESERMEINUNG Bald werden wir wissen, wie viel uns unsere Volksrechte wert sind! Verehrter Landesfürst, in weniger als einem Monat,' am 14./16. März, werden wir darüber abstimmen, ob wir unsere modernen demokratischen Volksrechte teilweise aufgeben wollen oder ob Sie als Fürst und Staatsoberhaupt in Zukunft das Land von Wien aus regieren werden. Beides wollen wir nicht. Zum Glück bleiben uns die Optionen «Verfas­ sungsfrieden» und «Beibehaltung der heuti­ gen Verfassung von 1921» (zu erreichen mit einem doppelten Nein auf dem Stimmzet­ tel). Die Initiative «Verfassungsfrieden» wurde von besorgten Bürgerinnen und Bür­ gern lanciert, indem sie von einem Recht Gebrauch machten, das jedem Liechtenstei­ ner zusteht, nämlich, Initiativen zu starten - mit dem gleichen Recht haben Sie und der Erbprinz Ihre Verfassungsvorschläge eben­ falls als Initiative lanciert. Sie betonen fast unermüdlich, dass Ihre Verfassungsvor- schlüge die Demokratie und damit die Volksrechte stärken. Gleichzeitig aber bezeichnen Sie die Initiative «Verfassungs­ frieden», die auf dem gleichen legalen, ver­ fassungsmässigen Weg zu Stande kam wie die ihrige, als Kasperletheater und Totgeburt und drohen, diese nicht zu sanktionieren, selbst wenn sie vom Volk angenommen wird. Solche widersprüchlichen Aussagen lassen verständlicherweise Zweifel aufkom­ men an Ihrem Demokratieverständnis und sind deshalb für die meisten schwer zu ver­ stehen. 
Wundem Sie sich, wenn dadurch Misstrauen, nicht gegen das Fürstenhaus und die Monarchie, jedoch gegen Ihre Per­ son, entsteht? Sie beschimpfen alle, von Liechtenstein bis Strassburg, die in Bezug auf Ihre Verfas­ sungsvorschläge Ihre Meinung nicht teilen, als Monarchieabschaffer und Feinde der heutigen Staatsform. Lieber Landesfürst, ich wünsche Ihnen und dem Land Liechten­ stein, dass Sie durch Ihre unverständlichen Widersprüche und Ihre traurigen, beleidi­ genden und menschenmissachtenden Äusse­ rungen, die eines Landesvaters und Staats­ oberhauptes nicht würdig sind, nicht eines Tages selbst zum Monarchieabschaffer wer­ den. Horst Lorenz, Gamprin ABSCHLUSSPROJEKT «Gum-O-Mat» und «Mini-Soccen> BUCHS - «Mini-Soccer» und «Gum-O- Mat» heissen die beiden interdisziplinären Projektarbeiten (IPA) der Berufsmatura- Maschinenbauklassen und des Freifachkur- ses «IPA-Automation». Sechs Monate lang galt es zu planen, entwickeln, fertigen und montieren. Am Freitagabend fand die Prä­ sentation im Interstaatlichen Berufsbil­ dungszentrum Buchs statt, mit einem locke­ ren «Spielchen», an 
dem die Spieler auch zu «kauen» hatten. Polymechanikerlehrling Pascal Söldi aus Vaduz zeigt mit Stolz den «Gum-O-Mat», den er zusammen mit wei­ teren Lehrlingen während 80 Lektionen in einem Automationsprojekt realisiert hat. 
Weltweit gegen Krieg Millionen von Menschen protestieren weltweit gegen Krieg VADUZ/LONDON/BERUN/NEW YORK/MADRID/BERN - Aus Pro­ test gegen einen drohenden Irak-Krieg sind am Wochenen­ de Uber sechs Millionen Men- gegan- }ls Kap­ stadt, von Moskau bis New York fanden Demonstrationen unter dem Motto «Kein Krieg» statt. 
sehen auf die Strasse gen. Von Skandinavien bf - Zu Grosskundgeburigen kam es unter anderem in New York, Lon­ don, Rom, Sydney, Madrid und Berlin. Auch in der Schweiz ver­ sammelten sich am Samstag über 40 000 Menschen unterschiedli­ chen Alters und politischer Aus­ richtung auf dem Berner Bundes­ platz, um bei eisigen Temperaturen gegen den drohenden Irak-Krieg zu demonstrieren. In der grössten Demonstration seit dem zweiten Weltkrieg hatten sich am Samstag in Berlin mehr als eine halbe Million Menschen ver­ sammelt. Unter den Teilnehmern war auch der deutsche Bundesprä­ sident Wolfgang Thierse. Bei einem Friedensgebet im Berliner Dom rief der evangelische Bischof Wolfgang Huber zu einer weltwei­ ten «Koalition der Friedensstifter» auf. Gegen Reglerungskurs In den USA, Grossbritannien, Spanien und Italien zogen Kriegs­ gegner auch aus Protest gegen die Unterstützung ihrer Regierungen für den harten US-Kurs in der Irak- Krise auf die Strasse. 
Hunderttau-Ober 
40 000 Menschen versammelten.sich am Samstag auf dem Berner Bundesplatz, um gegen den drohen­ den Irak-Krieg zu demonstrieren. sende von US-Amerikanern protes­ tierten in New York, Chicago, Detroit, Miami und anderen Städ­ ten gegen einen Krieg. Allein in New York nahmen laut Polizei am Samstag 100 000 Menschen an einer Kundgebung teil, darunter Südafrikas Friedensnobelpreisträ­ ger Bischof Desmond Tutu. Mit Spruchbändern wje «Macht Tee, keinen Krieg» und «Kein Blut für öl» zogen in London bei der grössten Demonstration in der bri­ tischen Geschichte mehr als eine Million Briten zum Hyde Park. Dabei marschierten sie an der Downing Street, dem Sitz der Regierung, vorbei. 
-In Spanien gingen fast vier Mil­ lionen Menschen - mehr als in jedem anderen Land - gegen einen Krieg und gegen die Unterstützung ihrer Regierung für den US-Kürs auf die Strasse. Barcelona erlebte mit 1,3 Millionen Teilnehmern die grösste Kundgebung der Geschich­ te. In Madrid zogen eine Million Menschen durch die Hauptstadt. Gegen Berlusconi In der italienischen Hauptstadt Rom machten die Bürger wie in Spanien bei einer der grössten Demos in der Geschichte des Lan­ des Front gegen die Regierungspo­ litik von Silvio Berlusconi. Die 
Polizei sprach von einer Million, die Organisatoren von drei Millio­ nen Teilnehmern. Bei der grössten Protestkundgebung 
in der Geschichte Australiens demons­ trierten am Sonntag in Sydney mehr als 200 000 Menschen gegen einen möglichen Krieg in Irak. In zahlreichen anderen Städten des Fünften Kontinents gingen die Pro­ teste indes weiter. Protest In Bagdad Auch in der irakischen Haupt­ stadt Bagdad sowie .in Beirut, Kairo und Damaskus "demonstrier­ ten Hunderttausende gegen einen befürchteten Angriff. '' Mit Sport zum Frieden Friedensförderung durch Sport - Konferenz für Sport und Entwicklung eröffnet MAGGLINGEN - In Magglingen hat am Sonntag die erste inter­ nationale Konferenz für Sport und Entwicklung begonnen. Auf Initiative von Adolf Ogl debat­ tleren bis Dienstag rund 200 Persönlichkeiten über die För­ derung des Friedens durch Sport. Bundesrat Samuel Schmid hielt in seiner Eröffnungsansprache fest, dass das gesamte Potenzial des Sports genutzt werden müsse, um soziale Probleme abzufedern. Sport habe universellen Charakter. Trotz der Eigenheiten jeder Nation seien die Regeln des Mannschafts­ sports überall gleich. Rogge, Fetisov, Piccard und Popov unter den Gästen Der Schweizer Sportminister rief die Konferenzteilnehmer gemäss Redetext dazu auf, den Sport vor Gefahren wie Doping, Gewalt und Kommerzialisierung zu schützen. Die Konferenz wird von Alt-Bun­ desrat Adolf Ogi in seiner R:olle als Sonderbeauftragter von UNO- Generalsekretär Kofi Annan ge­ meinsam mit der Direktion für Ent­ wicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und dem Bundesamt für Sport (BASPO) durchgeführt. Sie bringt zum ersten Mal rund 200 Vertreter aus UNO, Politik, Sport, Wissenschaft und Wirtschaft zu­ sammen. Unter den Eingeladenen befinden sich zum Beispiel IOC- Präsident Jacques Rogge, 
UNI-SPORT 
AND DEVELOPMEt^ 7- r —• ?-*•» n ; -r i 
•-"> ? r- r~\ v r 
r Auf Initiative von Adolf Ogl hat am Sonntag in Magglingen die erste Inter­ nationale Konferenz für Sport und Entwicklung begonnen. CEF-Direktorin Carol Bellamy, der russische Sportminister Vyaches- lav Fetisov, Ballonfahrer Bertrand Piccard und Schwimm-OIympia- sieger Alexander Popov. Für Möglichkeiten des Sports sensibilisieren • . Im Vorfeld der Veranstaltung 
hielt Ogi fest, dass die Konferenz in Magglingen dazu beitragen solle, dass das Potenzial des Sports künftig systematisch und nachhal­ tig genutzt wird. Ziel sei es, alle Akteure für die Möglichkeiten des Sports zu sensi­ bilisieren und konkrete Strategien zu entwickeln. 
Deklaration ran Magglingen geplant In Workshops werden sich die .Teilnehmenden mit den Themen «Sport und Persönlichkeitsent­ wicklung», «Sport und sozioöko- nomische Entwicklung» sowie «Sport und Friedensförderung» beschäftigen. Geplant ist die Erar­ beitung einer «Magglingen Decla- ration on Sport and Development» und 
einer Liste mit Empfehlungen zuhanden von UNO-Generalsek- retär Kofi Annan. Alt-Bundesrat Adolf Ogi war vor zwei Jahren von Kofi Annan zum «Sonderbeauf­ tragten für Sport im Dienst von Entwicklung und Frieden» ernannt worden. Es gehört zu seinen Auf­ gaben, in der Sportwelt das Ver­ ständnis für die Ideale der UNO zu fördern und Sportorganisationen in UNO-Programme einzubeziehen. Silicon Valley Kquitics NAV | + Atiŝ.ihrktntiniissimO Kurs I-1.2.0:» 45,78 Heim.'inn Iiikiw;»« 
. I n?ir.htt'nstein t,.)!•»<-•* . i;\* 
/ ;vvj *>«; It's Money www.liennnnnlinance.com
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.