Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

I SPORT.LI WM VAL DI FIEMME Noch nie so viele Medaillenanwärter Bei früheren Weltmeisterschaften standen im Männer-Langlauf in der Regel die Athleten von vier Nationen im Vordergrund. Norweger, Schweden, Finnen und Russen räumten den Grossteil der Medaillen ab. Podestplätze von Amerikanern (Bill Koch, Bronze 1992 in Oslo) oder Franzosen (Herve Bailand, Silber 1993 in Falun) bildeten die Ausnahme, sieht man einmal vom Kasachen Wladimir Smirnow ab, der noch zu Zeiten der damaligen Sowjetunion die ersten Erfolge feierte. Doch seit dem Ende der Neunzigerjahre ist die Langlaufwelt im kompletten Umbruch. Noch nie war die Zahl der Medaillenanwärter so gross wie vor diesem Titelkampf in Val di Fiemme. Dieser grundlegende Wandel wird cluirh die n Woltcupronnen des Win­ ters bis .im Schills 
1- clor zweiten Wett­ kampfperiode linde Januar illustriert. Iis gab zwölf verschiedene Sicher, was in einem auffälligen Kontrast /u jenen. Wintern stellt, als die Norweger lljom Dahlie und Vegard I llvang das Geschehen dominierten. Nur Mathiiis liedriksson (Sil) gelangen zwei lirfolge (Pavos und Oberholl. Pk' insgesamt .l'J l'odcstplatzo wurden durch 26 Athleten aus nicht weniger als zehn Nationen belegt. Line solche Vielfalt nah es int Manner-Langlauf noch nie. Wo sind die Gründe dafür zu suchen, dass in dieser erzkonservati- von Kandspnrtarl die Well plötzlich aul dein Kopfsteht und sich nach vie­ len Wintern der Lethargie plötzlich eine Aulliruchstiinuiung breit­ macht? Vorerst einmal in der liin- fuhrung neuer Weitkampfformen. Der Sprint hat einem Typus von Ath­ leten einen Auftritt verschafft, der früher kaum beachtet wurde. Dann wurden die Massenstartrennen for­ ciert, was vor allem fitr die Zuschauer in Mitteleuropa äusserst attraktiv ist und die Langläufer vor neue Aufga­ ben stellt, weil plötzlich Kennintelli- gonz lind Taktik gefragt sind. Und drittens wird mit dem doppelten Ver- lolgungsstart - je eine Distanz in klas­ sischer und freier Technik mit unmit­ telbarem Skiwechsel - der Allrounder ausgezeichnet. Und nicht unter den lisch gewischt werden darf die Tatsa­ che. dass die Dopingskandale der WM 2001 in l.ahti |l'i) sowie der Olympi­ schen Winterspiele in Salt Lake City und der endlich intensivierte und ver­ feinerte Kampf - gegen leis- tunggsteigenulc Medikamente, die ursprünglich für Schwerkranke ent­ wickelt wurden, zu einer Korrektur der Kräfteverhältnisse geführt hat. Im Verlaufe dieses Winters blieben die Norweger erstaunlich mall. 
I ruher trumpften sie im Weltcup gross auf und waren dann bei den Titolkanipfen ausgelaugt. Oh sie dies­ mal mit dem umgekehrten Weg lirlblg haben, bleibt abzuwarten. Ebenfalls noch nicht an frühere Infol­ ge anzuknüpfen vermochten die Itali­ ener. die 
beim Heimspiel unter einem besonders grossen Druck sieben. Die Linnen versuchen noch immer, ihre Mannschaft neu aufzuhauen, bisher ohne allzu grossen lirlblg. Die Küssen müssen auf das Klassiker-Duo Wassili Rotschew und Michail Iwanow ver­ trauen. Ganz klar im Aufwind befin­ den sich hingegen die Schweden. Die Krkrankiing ihres Stars l'er lilofsson - er lastet 
sich langsam wieder an die Weltspitze heran - eröffnete den Team kol legen interessanterweise neue Perspektiven. Im Mittelpunkt des Geschehens standen jetloch tlie Deutschen. Die Triumphe in Salt Lake City Italien eine riesige Begeisterung ausgelöst, die dem langlaufsport nur forderlich ist. weil es sich immerhin auch um eineil derbedeiilendslen Märkte han­ delt. Drei Weltcup-Siege (Axel Teich­ mann in Kamsau, Rene Sommerfeld! in St. Petersburg. livi Sachenbacher in Kiriina), fünf weitere l'odeslplätze sowie -17 Klassierungen in den Rän­ gen -I bis 15 bilden die llilanz lies Cheftrainers Jochen Hehle und seines Stabes. Der frühere Aktive mit einer Laufbahn von 25 Jahren Datier und der Teilnahme an sechs Olympischen Winterspielen und acht Weltmeister­ schaften steht seit zwei Jahren an der Spitze des deutschen Langlaufes. Jah­ relang galt der Willinger als notori­ scher Kritiker der Verliandsl'unk- tionäre. Jetzt kehrt er. der mit Herz und Seele Langläufer geblieben ist. alles vor, damit seine Athleten auf optimale Ik-dingungen stossen. Dazu zählte 
auch, hei der Heselzting der Trainerposten unpopuläre Entschei­ de zu treffen. Weil er aber stets im Sin-o. 
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vi iiTiHtffmr Sprunganlage der WM 2003 ne der Sache lind der Athleten han­ delte und ihm der lirlblg erst noch Hecht gab, blieben Hehles Anordnun­ gen unangefochten. Und weil seine Langhin fer/-innen schon hei Junio- ren-Titelkämpfen erfolgreich waren, verlugen sie über das Potenzial, auch ToniNötzIi(5:i|, Verheiratet, zwei Sohne Journalist Stationen: Seil 1990 Redak­ tor der Nachrich­ tenagentur Sportinformati­ on Zürich mit den Spezialgebieten Radsport' utul nordischer Skisport. Seit l'J9:i Mandat des Internationalen Ski-Verbandes l-'IS als l'ressekoordina- tor Weltcup-Langlauf. Begeisterter llobhysportler (Rad, Langlauf,Joggen. Kralt/I'itness). 
hei der lilite zu reüssieren. Der Chef­ trainer ist überzeugt davon, dass sei­ ne Athleten trotz des bisher anstren­ genden Saisonprogramms auch in Val di l ienime um die Medaillen mit­ kämpfen werden: Der lirlblg zieht lirlblg nach sich!» Das Fenster und der Innenausbau sind unser Werktag. Fordern Sie uns mit Ihren SpezialWünschen. IECHIENSTEINISCMES HOUVERAnBElIENDES GEWERBE
	        

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