Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2003)

MITTWOCH, 12. FEBRUAR 2003 BLATT 
I INTERNATIONAL DESTAGES 
24 IN KÜRZE Storch Max wieder in Europa FREIBURG - Der mit einem Peilsender ausgestattete Schweizer Weissstorch Max ist ; wieder unterwegs. Er fliegt zum vierten Mal 7 in seinem Leben von Afrika nach Europa. Das Her wurde vor drei Jahren auf Initiative des Naturhistorischen Museums Freiburg als erster Storch in der Schweiz mit einem Sen­ der versehen. Seither können seine Reisen über Satellit genau verfolgt werden. Nach­ dem Max 13 Wochen in Guercif im Nordos­ ten Marokkos überwintert hat, verliess er am 7. Februar 2003 sein Quartier und flog 60 km westwärts über Taza nach F£s, wie das Museum am Dienstag mitteilte. Am 9. Februar änderte er seine Zugrichtung, näher­ te sich Gibraltar und überflog am folgenden Tag die Meerenge. Max ist 1999 in Avcn- ches VD geboren und verliess die Schweiz im August des gleichen Jahres. Musikvideo von Madonna mit Bekenntnis gegen Krieg NEW YORK - Schon einen Monat vor Ver­ öffentlichung des neuen Musikvideos von Madonna sorgt der Clip für Gesprüchsstoff. Unter dem Titel «American Dream» werden . i unter anderem die Schrecken des Krieges gezeigt, wie Madonnas Pressesprecherin Liz f Rosenberg erklärte. Es gehe aber nicht nur um einen möglichen Irak-Krieg und Kritik an US-Präsident George W. Bush, sondern auch um andere Themen der amerikanischen- Kultur. Das Video soll Mitte März erschei- ; nen, das neue Album von Madonna ist für > den 22. April angekündigt. DiCaprio sammelt Spielzeug MÜNCHEN - Leonardo DiCaprio hat eine grosse Leidenschaft für Kinderspielzeug. L Der 28-jährige Hollywoodstar verriet der deutschen Zeitschrift «Glamour»: «Meine ; grösste Schwäche ist meine Impulsivität. . Zum Beispiel verschwende ich endlos Zeit damit, jedes Spielzeug zu sammeln, das ich immer schon haben wollte. Mein dunkelstes Geheimnis: Ich sammle Kinderspielzeug.» Ausserdem ist er.ein glühender Umweltakti­ vist. Er fährt einen batteriebetriebenen Toyota Prius. «Wenn ich mit meinen Freun­ den durch die Gegend fahre, beschimpfen wir andere Autofahrer: <Ihr Umweltver­ schmutzer! Ihr vergiftet uns alle!>.» Über • seine private Zukunft sagte DiCaprio, er hätte eines Tages geme Kinder «und eine Beziehung, in der man sich auch nach eini­ ger Zeit noch.mit Respekt behandelt». I Betrügereien im grossen Stil in Feldkirch aufgeflogen • FELDKIRCH *- Ein Mann und eine Frau • sind bei einem dubiosen Autokauf von der !• Feldkircher Polizei auf frischer Tat ertappt ? worden. Laut ihrer Mitteilung vom Dienstag : hat das Paar von 1998 bis 2003 Betrügerei- [ en im Wert von 1,2 Mio. Franken begangen. Die beiden schlössen Kaufverträge für Häu- ! ser, Grundstücke und Fahrzeuge ab und % führten Warenbestellungen durch. Teilweise | "bedienten sie sich gefälschter Einzahlungs- | belege, um die Einzahlung des geforderten Betrags vorzutäuschen und so die Waren in , ihren Besitz zu bringen. | Sechsjähriger in | Hochsicherheits-Gefängnis £ LUSAKA - Die Inhaftierung eines sechS- ^ jährigen Jungen in einem sambischen Hoch- i-, sicKerheits-Gefängnis hat Empörung und I Protest von Menschenrechtsgruppen aus- %• gelöst. Das Kind war im vergangenen Jyni, erst fünfjährig, unter dem Verdacht festge- | nommen worden, ein dreijähriges Mädchen | getötet zu haben. Seitdem wurde der Junge | von einem Gefängnis des afrikanischen $ Staates zum anderen verlegt. Schliesslich landete er in der besonders gesicherten § Mukobeko-Strafanstalt 200 Kilometer nörd- | lieh der Hauptstadt Lusaka. 
Weiterhin Uneinigkeit London weist Vorschlag für strengere Waffenkontrollen zurück - Kritik von Bush WASHINGTON - Der britische Aussenmlnister Jack Straw hat den Vorschlag für eine Ver­ schärfung der Waffenkontrol­ len in Irak als nicht hilfreich zurückgewiesen. Die entspre­ chende gemeinsame Erklärung Deutschlands, Frankreichs und Russlands sei «ein Rezept zur Verschleppung und Verzöge­ rung», sagte Straw gestern in London. In Brüssel berieten die NATO-Bot- schafter erneut über den Wunsch der Türkei nach Beistand im Kriegsfall. Die Sitzung wurde auf heute Mittwoch vertagt. «Nichts an dem Benehmen Saddam Husseins deutet darauf hin, dass die Vor­ schläge sein Verhalten ändern wür­ den», sagte Straw. Die Entsendung weiterer Waffeninspekteure sowie die Ausweitung des Flugverbots auf das ganze Land seien daher nicht praktikabel. Falls die UN- Chefinspekteure Hans Blix und Mohammed ElBaradei in ihrem Bericht an den Weltsicherheitsrat am Freitag feststellten, das? Irak, seinen Verpflichtungen nicht nach­ komme, müsse es eine zweite UN- Resolution geben, erklärte Straw weiter. Wenn Saddam Hussein 
US-Präsident George Bush wandte sich gegen den Vorschlag Deutsch­ lands, Frankreichs und Russlands. nicht entwaffnet werde, könne er Massenvernichtungswaffen an ter­ roristische Gruppen weitergeben. Der irakische Staatschef habe schon in der Vergangenheit solche Organisation unterstützt. Straw 
betonte, ein Krieg sei nicht unaus­ weichlich. Es werde jede Anstrengung unternommen, um eine bewaffnete Auseinandersetzung zu verhindern. Saddam Hussein habe die Mög­ lichkeit, ins Exil zu gehen. NATO-Sprecher 
Yves Brodeur sagte, alle Mitglieder arbeiteten hart, um eine Lösung zu finden. Deutschland, Frankreich und Belgien halten wei­ ter an ihrem Veto dagegen fest, dass die NATO mit den Planungen für den Schutz der Türkei beginnt. Nach 
Angaben Brodeurs' beraten die Hauptstädte pausenlos, um einen Durchbruch zu erzielen. Dies werde auch in der Nacht andauern. Bush enttäuscht US-Präsident George W. Bush hatte Deutschland, Frankreich und Belgien vorgeworfen, mit ihrer ablehnenden Haltung der NATO zu schaden. 
Er sei enttäuscht darüber, dass die drei Staaten nicht zu einer Beistandserklärung für die Türkei .bereit seien, und habe kein Ver­ ständnis für diese Entscheidung, sagte Bush am Montagabend. Er wandte sich zugleich gegen den Vorschlag Deutschlands, Frank­ reichs und Russlands, die Zahl der UN-Inspekteure in Irak zu erhöhen. Es würden auch nur ein oder zwei Inspekteure genügen, wenn der ira­ kische Staatschef Saddam Hussein darauf verzichten würde, weiterhin Massenvernichtungswaffen zu ver­ stecken, erklärte Bush. «Chicago» geht als klarer Favorit ins Rennen 13 Oscar-IMominierungen für Musical - Aber Gere geht leer aus BEVERLY HILLS - Das Musical «Chicago» geht als klarer Favo­ rit ins diesjährige Rennen um die Oscars. In gleich 13 Katego­ rien wurde das Kinospektakel gestern nominiert, darunter als bester Film. Hauptdarstellerin Renäe Zellweger wurde zudem als beste Schauspielerin vorge­ schlagen. Drei ihrer Mitspieler - Queen Lati- fah, Catherine Zeta-Jones und John Reilly - erhielten Nominierungen als beste Nebendarsteller. Auch Deutschland wird am 23. Mäcz im Oscar-Rennen sein: mit «Nirgend­ wo in Afrika» von Caroline Link, der als bester ausländischer Film nominiert wurde, und mit dem Trickkurzfilm «Das Rad»'. Dage­ gen ging «Chicago»-Hauptdarstel- ler Richard Gere bei den Nominie­ rungen in diesem Jahr leer aus. 
«Chlcago»-Hauptdarstellerin Renäe Zellweger wurde nominiert. Dafür erhielt aber der Musical- Regisseur Rob Marshall eine Nominierung. Ausserdem vorge­schlagen 
in der Kategorie Bester Film wurden das Gangsterepos «Gangs of New York», das Drama 
«The Hours», der Fantasy-Film «Herr der Ringe: Die zwei Türme» und die Holocaust-Saga «The Pia­ nist». Caroline Links Epos muss im Kampf um die Auszeichnung als bester ausländischer Film gegen Konkurrenten aus China, Finnland, Mexiko und den Niederlanden antreten. «Nirgendwo in Afrika» erzählt aus dem Leben einer deutsch-jüdischen Familie im Exil. Im vergangenen Jahr wurde die Verfilmung von Stefanie Zweigs autobiografischem Roman bei der Verleihung des Deutschen Film­ preises insgesamt fünf Mal ausge­ zeichnet. Link war bereits 1998 für ihren Film «Jenseits der Stille», der die'Geschichte eines musikalisch begabten Kindes gehörloser Eltern erzählt, für einen Oscar nominiert worden, aber schliesslich leer aus­ gegangen. Bewegende Gala Berlinale mit Hollywoodstars BERLIN - Stars wie George Clooney, Roger Moore oder Faye Dunaway haben am Mon­ tagabend für Glanz und Gla­ mour bei der Berlinale-Gala «Cinema.for peace» gesorgt. Einen Höhepunkt markierte Dustin Hoffmans Rede gegen einen dro­ henden Irak-Krieg: «Ich bin nicht Ahtiamerikaner, aber ich bin gegen die amtierende amerikanische Regiehing», sagte der Hollywood­ star unter dem Jubel der 600 Gäste im Berliner Konzerthaus am Gen­ darmenmarkt. Die Benefizgala erbrachte einen Erlös von 250 000 Euro für das UNICEF-Projekt «Kinder in Kriegsgebieten». Der Oscar-Preisträger Danis Tanovic wurde während der Veranstaltung mit dem Friedensfilmpreis ausge­zeichnet. 
Mit seiner Kriegssatire «No Man's Land» habe er sich um Humanität und Verständigung ver­ dient gemacht, sagte der Laudator Sir Bob-Geldof. Roger Moore und Faye Dunaway. 
Möllemann-Rückzug es auf Dauer unmöglich sei, seine Mandate im nordrhein-westfäli- schen Parlament und im Bundestag «gleichzeitig angemessen wahrzu­ nehmen», schrieb Möllemann. 
IMicht mehr im Deutschen Bundestag DÜSSELDORF - Der frühere stellvertretende FDP-Vorsitzen- de Jürgen Möllemann hat über­ raschend seinen Rückzug aus der Bundespolitik angekündigt. Er gab gestern bekannt, sein Bun­ destagsmandat im März niederzu­ legen. Möllemann kam damit einem möglichen Fraktionsaus- schluss zuvor. Der Streit zwischen ihm und der Bundes-FDP ging dennoch weiter. Die Berliner Frak­ tionsspitze 
bestand weiter auf einem formalen Rauswurf des umstrittenen FDP-Politikers. Möl­ lemann begründete seine Entschei­ dung in einem Brief an Fraktions­ chef Gerhardt. Nach ausführlicher Diskussion im engsten Familien­ kreis und mit guten Freunden habe er die Erkenntnis gewonnen, dass 
Kündigte Rückzug aus Bundestag an: Jürgen Möllemann.
	        

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