Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

SAMSTAG, 28. DEZEMBER 2002 BLATT 
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44 IN KÜRZE Post verarbeitet über 15 Millionen Weihnachtspakete BERN - Weihnachtszeit - «Päcklizeit»: Die Post hat im Dezember über 15 Millionen Pakete befördert. Die meisten Pakete verar­ beiteten die Postangestellten am 17., 18. und 19. Dezember. An diesen Spitzentagen durchliefen je 1,1 Millionen Pakete die Sor­ tieranlagen der Post, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Das ist gut doppelt so viel wie an normalen Arbeitstagen. Starfotograf Herb Ritts ist tot LOS ANGELES - Der amerikanische Starfotograf Herb Ritts (Bild) ist im Alter von 50 Jahren in Los Angeles gestor­ ben. Ritts, der mit vielseitigen Porträts von Stars und Politi­ kern zu Weltruhm gelangte, starb nach Angaben seines Publi­ zisten Stephen Huvane am Donnerstag an den Folgen einer Lungenentzündung. Ritts Bilder erschienen in allen grossen Mode- und Lifestyle-Magazinen. Vor seiner Linse standen Showgrössen. von Elizabeth Taylor bis Madonna Modell. Aber auch Politiker und religiöse Führer verewigte er auf seinen Fotos, darunter Ronald Reagan und den Dalai Lama. Brosnan hat genug von 007 NEW YORK - Pierce Brosnan, gerade zum vierten Mal als Geheimagent Ihrer Majestät im 
Leinwand-Einsatz, will offenbar nicht länger James Bond sein. «Es wäre interes­ sant zu wissen, wie ich mit dem Ende klar käme», sagte der 49 Jahre alte Schauspieler jüngst zu Reportern. «Und zwar bevor jemand anders sage, ich solle als 007 abdan­ ken.» Die Rolle nehme ihn schon sehr in Beschlag, besonders bei einem so grossen Erfolg wie zur Zeit mit «Stirb an einem anderen Tag». Einen Nachfolger hat er sich offenbar schon ausgeguckt: Colin Salmon, der schon in Bond-Filmen mitwirkte, «ist ein grossartiger Darsteller». Brosnan schlüpfte erstmals 1995 in «Golden Eye» in die Rolle des Geheimagenten aus der Feder von lan Fleming. Zuvor hatten schon Geor­ ge Lazenby, Timothy Dalton, Roger Moore und Scan Connery als 007 die Welt gerettet. Queen soll Prinz Charles Fuchsjagd verboten haben LONDON - Königin Elizabeth II. (Bild) hat Angst, dass die Vorliebe der Royais für die Fuchsjagd dem Image der britischen Monarchie schaden könnte. Sie soll nach einem Bericht des «Daily Mirror» Thronfol­ ger Prinz Charles aufge­ fordert haben, künftig auf diesen Sport zu ver­ zichten. «Der Prinz würde seinen Ruf ruinie­ ren, falls er sich über den Willen des Volkes hin­ wegsetzen sollte», sagt ein ranghoher Hofbediensteter gemäss dem Blatt. Charles ging am zweiten Wcihnachts- tag auf Schloss Sandrigham (Norfolk) mit seinen Söhnen William und Harry mit dem Gewehr auf die Jagd. Keiner der Roy als wurde laut «Daily Mirror» bei der umstritte­ nen Fuchsjagd mit Hunden gesichtet. Lan­ desweit waren am Donnerstag mehr als 250 000 Jäger zur traditionellen Fuchsjagd am zweiten Weihnachtstag, dem Boxing Day, ausgeritten. Auch Camilla Parker Bowles, die Jagd besessene Freundin von Charles, wurde der Zeitung zufolge nicht auf dem Pferderücken gesichtet. Die Veranstaltungen wurden vielerorts von Jagdgegnern gestört. Charles dürfte die von seiner Mutter gege­ bene Anweisung höchst peinlich sein, berichtete der «Mirror» am Freitag. 
Erstes Klon-Baby Amerikanerin soll geklonte Tochter geboren haben - Mutter und Kind wohlauf HOLLYWOOD - Eine Firma mit Verbindungen zur UFO-Sekte Raelistische Revolution hat nach eigenen Angaben das weltweit erste menschliche Baby geklont. Das Mädchen sei am Donnerstag geboren wor­ den, erklärte die Vorsitzende von Clonaid, Brigitte Boisselier, am Freitag bei einer Pressekon­ ferenz in Hollywood/Florida. Es handele sich um den Klon einer 31-jährigen Amerikanerin, die für die Erzeugung des Kindes ihre DNS zur Verfügung gestellt habe. Beweise legte Boisselier nicht vor. Auch wo das Baby geboren wurde, sagte sie nicht. Die 31-Jährige habe es nach neunmonatiger Schwan­ gerschaft per Kaiserschnitt zur Welt gebracht, sie sei wohlauf. Sie habe sich zu dein Schritt entschlos­ sen, weil ihr Partner unfruchtbar sei. Die Eltern seien glücklich, und dem 3,2 Kilogramm schweren Kind - von den Wissenschaftlern «Eve» genannt - gehe es sehr gut. Es werde in drei Tagen nach Hause entlassen. 
Ein unabhängiger Wis­ senschaftler werde ihm DNS-Pro­ ben entnehmen, Ergebnisse 
könn-Verkiindete 
gestern die Geburt des ersten Klon-Babys: Brigitte Boisselier, die Vorsitzende von Clonaid. ten dann binnen einer Woche bezweifelten, dass Clonaid über­ erwartet werden. Andere Forscher haupt in der Lage sei, Lebewesen reagierten zunächst skeptisch auf zu klonen. Klonen ist die Herstel- die Ankündigung. Viele Experten lung eines genetisch gleichen 
Nachkommens von Pflanze, Tier oder Mensch. Aus dem Tierreich wurden bislang Schafe, Mäuse, Kühe, Schwcinc, Ziegen und Kat­ zen geklont. Boisselier ist nach eigenen Angaben Chemikerin, aber keine Spezialistin in Reprodukti­ onsmedizin. Clonaid wurde 1997 auf den Bahamas von dem früheren französischen Journalisten Claude Vorilhon gegründet, dem Anführer der Sekte Raelistische Revolution. Vorilhon will in den 70er Jahren von Ausserirdischen besucht wor­ den sein, die ihm erklärt hätten, dass das Leben auf der Erde von ihnen mit Hilfe der Gentechnik erschaffen worden sei. In den kom­ menden Wochen würden vier wei­ tere geklonte Babys geboren - eines aus Nordamerika, eines aus Europa und zwei aus Asien, sagte Boisselier. Die Paare, darunter ein lesbisches, hätten für die Behand­ lung nichts zahlen müssen, einige hätten aber in Clonaid investiert. Wo die Firma ihre Experimente durchführt, wollte sie nicht sagen. In den USA ist das Klonen von Menschen nicht ausdrücklich ver­ boten. USA: Rekordschneefälle Millionenloch in den Stadtkassen NEW YORK - Die Rekordschnee­ fälle im Nordosten der USA reissen Millionenlöcher in die Kassen der Behörden. Allein die Stadt New York geht von rund zwei Millionen Dollar für die Räumung der verschneiten Strassen aus. In Albany im Staat New York, wo der Wintersturm die erste weisse Weihnacht seit 17 Jah­ren 
brachte, schätzt die Stadtver­ waltung die Kosten auf 250 000 Dollar. In dem Sturm, der Uber Weihnachten aus dem Westen her­ anzog, kamen mindestens 23 Men­ schen ums Leben, die meisten bei wetterbedingten Verkehrsunfällen. Tausende Haushalte von Massa­ chusetts bis Pennsylvania waren auch gestern noch ohne Strom. 
Spektakulärer Einbruch Halbe Mio. Franken Beute in Lenzerheide LENZERHEIDE - Unbekannte Täter haben am Freitagmorgen bei einem Einbruch in ein Bijou­ teriegeschäft in Lenzerheide Gegenstände im Wert von über einer halben Million Franken gestohlen. Vor allem teure Uhren und Schmuck wurden von den Einbre­ chern mitgenommen. Mit einem in 
Tiefcncastcl entwendeten Liefer­ wagen hatten die Einbrecher am frühen Morgen rückwärtsfahrend das Eckfenster des Geschäfts durchbrochen, wie die Kantonspo­ lizei Graubünden am Freitag mit­ teilte. Nachdem die Täter von Pas­ santen auf frischer Tat ertappt wur­ den, ergriffen sie in einem dunklen Wagen die Flucht. 46 Tote bei Selbstmordanschlag in Grosny Zwei Lastwagen mit Sprengstoff auf Regierungsgelände gefahren MOSKAU - Zwei Monate nach dem Moskauer Geiseldrama sind bei einem Selbstmordan­ schlag tschetschenischer Extre­ misten mindestens 46 Men­ schen ums Leben gekommen. Mehr als 70 wurden nach Behör­ denangaben' verletzt. Die beiden Täter stiessen mit zwei Lastwagen auf den Sitz der von Russland ein­ gesetzten Regierung in Grosny vor und brachten eine halbe Tonne Sprengstoff zur Explosion. Dabei wurde ein sechs Meter breiter Krater in den Boden geris­ sen und ein Flügel des Regierungs­ gebäudes zerstört. Vom Hauptge­ bäude blieb nur die Fassade stehen. Der Anschlag ereignete sich kurz nach der Mittagspause, als sich 
rund 200 Personen in dem Verwal­ tungszentrum aufhielten. Unter den 
Verletzten sind die stellvertretende Ministerpräsidentin Sina 
Batische- Bild des Grauens: Ein Selbstmordanschlag in Grosny forderte fast 50 Tote. 
wa und der Vorsitzende des tschet­ schenischen Sicherheitsrats, Rud- nik Dudajew. Im Fernsehen waren Bilder von blutenden und unter Schock stehenden Menschen zu sehen, die aus den Trümmern des Gebäudes liefen. Der Selbstmordanschlag war der grösste Angriff tschetschenischer Rebellen seit der Geiselnahme im Moskauer Musical-Theater Ende Oktober. Bei der Erstürmung des Gebäudes waren die 41 Rebellen und 129 ihrer Geiseln ums Leben gekommen. Den letzten grösseren Anschlag in Grosny selbst gab es ebenfalls im Oktober. Bei einer Bombenexplosion in einer Polizei­ station kamen damals mindestens 25 Menschen ums Leben. t
	        

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