Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

SAMSTAG, 28. DEZEMBER 2002 VOLKS I 
I MI A IVI n WEIHNACHTSKONZERT BLATT I 
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U LESERMEINUNGEN FORUM Venedig-Kommission: Klar­ stellung zur Ausstandsfrage Da sich das Fürstenhaus veranlasst sah, am 24. Dezember 2002 im Volksblatt und im Vaterland eine Berichtigung zu den Vor­ kommnissen in Bezug auf den Ausstand von Prof. Matscher und Dr. Gerard Batliner anlässlich der Sitzung der Venedig-Kom- mission vom 13. Dezember zu veröffentli­ chen, hat sich der Ausschuss des Arbeits­ kreises Demokratie und Monarchie bei Dr. Wilfried Hoop, der ebenfalls an der Sitzung anwesend war, über den genauen Ablauf der Sitzung und über den Ausstand der Herren Matscher und Batliner erkundigt. 
Dr. Hoop hat uns am 27. Dezember folgende Stellung­ nahme zukommen lassen: «Wenn in den liechtensteinischen Landes­ zeitungen vom 24. Dezember 2002 durch das Fürstenhaus verlautbart wurde, dass anlässlich der Behandlung des Themas Liechtenstein in der Venedig-Kommission am 13. Dezember 2002 sowohl Prof. Dr. Dr. Matschcr als auch Dr. Gerard Batliner gemäss gemeinsamer Absprache in den Ausstand getreten sind, so muss ich dazu als Teilnehmer an jener Sitzung der Venedig- Kommission Folgendes festhalten: Unmittelbar nachdem der Vorsitzende der Kommission zur Behandlung des Traktan- dums Liechtenstein aufgerufen hatte, hat Dr. Gerard Batliner dem Plenum gegenüber mitgeteilt, dass er in den Ausstand trete. Dr. Batliner war bei der Behandlung des Trak- tandenpunktes lediglich als Zuhörer anwe­ send. In der Diskussion darüber, ob der vor­ liegende Bericht zu Händen der Parlamenta­ rischen Versammlung des Europarates defi­ nitiv verabschiedet werden solle, d. h. ohne dass zuvor eine Stellungnahme der Regie­ rung abgewartet wird, oder ob er erst nach Anhörung der Regierung definitiv verab­ schiedet werden soll, plädierte Prof. Mat­ scher zweimal für eine provisorische Verab­ schiedung, solange nicht die Stellungnahme der Regierung vorliege. Nach einer einge­ henden Debatte von ca. 50 Minuten mit zahlreichen Wortmeldungen hat die Kom­ mission sich in der Abstimmung über diese Frage mit nur einer Gegenstimme (diejenige von Prof. Matscher) für eine definitive Behandlung des Berichts entschieden. Dar­ aufhin hat Prof. Matscher den Saal verlas­ sen. Der vorliegende Bericht wurde dann mit marginalen Abänderungen in der vorlie­ genden Form von den im Saal anwesenden Kommissionsmitgliedern einstimmig verab­ schiedet. An dieser Abstimmung haben weder Prof. Matscher noch Dr. Gerard Bat­ liner teilgenommen. Auch ich habe nicht an dieser Abstimmung teilgenommen. Dr. Wil­ fried Hoop» Arbeitskreis Demokratie und Monarchie ANZEIGE Erfrischend gemütlich... ging's am Wochenende zu und her. Kein Wunder, denn sie tranken kühlen Möhl-Saft aus der form­ schönen Bligelflasche. Im 
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Hoch stehende Musik Weihnachtskonzert heute Samstag in der Friedenskapelle in Malbun MALBUN - Heute Samstag, den 28. Dezember um 17 Uhr findet in der Friedenskapelle das all­ seits beliebte Weihnachtskon- zert statt. Auch heuer können sich die Konzertbesucher wie­ der auf hoch stehende musika­ lische Vorträge schönster Weihnachtsmusik in der zau­ berhaften Atmosphäre der Frie- dens-Kapelle freuen. Auf dem Programm stehen eine Auswahl herrlicher Weihnachts­ kompositionen: Die Weihnachts­ kantate «Salve Jesu» für zwei Soprane und kleines Orchester von Dietrich Buxtehude, das «Concerto Pastorale» für zwei Soloviolinen und Generalbass von Lorenzo Zavateri, die Weihnachtsarie «Hört, ihr Menschenkinder» von Georg Friedrich Händel, das Tradition seil 1895 
In der idyllischen Kapelle in Malbun Ist heute Samstag hoch stehende Musik zu hören. berühmte Adagio aus dem Violin­ konzert in G-Dur, KV 216 von 
W. A. Mozart und vom gleichen Komponisten «Et incamatus est» 
für zwei Soprane und kleines Orchester, eine Triosonate von Johann Joachim Quantz sowie Weihnachtslieder aus England und der Transkei. Selbstverständlich wird auch in diesem Konzert die Tradition fortgesetzt, dass das Publikum beim gemeinsamen Sin­ gen einiger Weihnachtslieder zur Mitwirkung eingeladen wird. Die Ausführenden sind: Sarah und Celia Längle, Soprane, Helga Frommelt, Violine, Otto Matheisl, Violine, Bettina Eberle-Frommelt, Cello, Josef Frommelt, Altflöte und Klarinette, Klaus Beck, Klarinette und Bassetthorn, und Stefan From­ melt, Cembalo und Orgel. Gäste aus nah und fern sind zu diesem Weihriachtskonzert herz­ lichst eingeladen. Eintritt frei. Kol­ lekte. LESERMEINUNGEN Sehr geehrter Herr Sommerlad, gerne bin ich bereit, die Fragen, die Sie in Ihrem Leserbrief vom 27. Dezember gestellt haben, zu beantworten. Warum erst jetzt die «Richtig­ stellung»? Meine Richtigstellung, was den Ausstand von Professor DDr. Matscher in der Venedig- Kommission betrifft, erfolgte erst am 24. Dezember, weil ich aus geschäftlichen Gründen im Aus­ land war und daher bis dahin keine Zeit hatte. Abgesehen davon tagte die Venedig-Kommission am 13. und 14. Dezember und der Vorwurf an Professor Matscher wurde erst einige Tage später erhoben, kurz bevor Ihr Leserbrief publiziert wurde. Sie bezweifeln, dass Professor DDr. Matscher in den Ausstand getreten ist, weil er an der Aus­ schusssitzung der Venedig-Kom- mission am 12. Dezember teilge­ nommen hat. Bei der Ausschusssit­ zung der Venedig-Kommission am 12. Dezember wurde die Tagesord­ nung für die Sitzung der Venedig- Kommission vom 13. und 14. Dezember noch einmal bespro­ chen. Der Ausschuss war einstim­ mig der Meinung, dass der Bericht über Liechtenstein nur zur Kennt­ nis genommen, aber nicht behan­ delt werden soll, weil wichtige Informationen in dem Bericht nicht berücksichtigt wurden und der Bericht, da erst unmittelbar vor der Sitzung fertiggestellt, von den ein­ zelnen Mitgliedern auch nicht mehr studiert werden konnte. Als die Venedig-Kommission am 13. Dezember das Thema Liechten­ stein behandelte, ist Professor Mat­ scher in Absprache mit Dr. Gerard Batliner in den Ausstand getreten. In der Sitzung selbst hat dann Albanien den Antrag gestellt, dass der Bericht über Liechtenstein trotzdem verabschiedet werden soll, offensichtlich in der Hoff­ nung, dass die Abstimmung in Liechtenstein entweder verhindert oder zumindest noch beeinfiusst werden kann. In diesem Zusammenhang darf ich doch daran erinnern, dass wir uns in Liechtenstein während der siebziger Jahre für eine Mitglied­ schaft Liechtensteins im Europarat eingesetzt haben mit dem Ziel, die Souveränität des Landes und das 
Selbstbestimmungsrecht seiner Bevölkerung in Europa länger­ fristig abzusichern. Es gab damals ernsthafte Bestrebungen, Klein­ staaten mit weniger als 100 000 Einwohnern als nicht vollwertige souveräne Staaten zu betrachten. Dass die Gegner der Monarchie hier in Liechtenstein nun versu­ chen, mit ausländischer Unterstüt­ zung über unsere Mitgliedschaft im Europarat die Souveränität des Landes und das Selbstbestim­ mungsrecht seiner Bevölkerung in Verfassungsangelegenheiten in Frage zu stellen, ist mehr als bedauerlich. Mit vorzüglicher Hochachtung Hans-Adam II., Fürst von Liechtenstein Damit uns allen ein Licht aufgehe Die Weihnachtausgaben unserer Landeszeitungen zeigen Bilder, wie das Bethlehemlicht durch die Pfadfinder nach Liechtenstein gekommen ist. Eine der Zeitungen nennt es «ein Symbol für Nächs­ tenliebe, Offenheit, Toleranz und Zusammenhalt». Ein edler Brauch von höchster Symbolkraft, den unsere Pfadfinder hier in verdan­ kenswerter Weise pflegen. Jesu Geburt möchte uns Men­ schen dazu ermuntern, Entschei­ dungen sowie begangene Fehler und Sünden zu überdenken, oder anders ausgedrückt, immer wieder einen Neuanfang zu wagen. Das Licht von Bethlehem möge uns stets dabei leuchten und über uns aufgehen. In den Zeitungen ist auch Fürst Hans-Adam abgebildet, wie er am Friedenslicht aus Bethlehem eine Kerze entzündet. Durchlaucht, ich wünsche mir und uns allen von Herzen, dass auch Ihnen immer wieder ein Licht aufgeht. Denn, ich wünsche mir für die Zukunft einen starken und visionären Fürsten, der Hand in Hand mit den gewählten Vertretern unseres starken Volkes, d. h. eines Volkes mit modernen demokrati­ schen Volksrechten, Liechtenstein weise regiert und in eine gute Zukunft führt. Ob Ihre Verfassungsvorschläge wohl dazu angetan sind, dass die­ ser Wunsch erfüllt werden kann? Horst Lorenz, Gamprin 
Schlechten Boden geschaffen Jeder Mensch hat seine Macken, keiner ist fehlerlos, dennoch wagen wir es, auf den andern rumzu- hacken und glauben, wir wären schuldlos. Schuld? Wer ist schuld, hat nur der andere gefehlt, hab nicht auch ich mich schlecht benommen, hab in Gedanken oder Taten den Nächsten gequält, will aber gezählt werden zu den From­ men? Jeder will geachtet sein, will, dass der andere ihn gespektiert. Tue ich es selbst? Habe ich Ach­ tung auch vor den kleinsten Din­ gen? Respektiere ich des anderen ehrliche Bemühen? Das Leben ist ein Wandern, ein Vortasten zu sich selbst, ein Suchen und ein Finden, ein Gewinnen und ein Versagen, hast du zu klagen, dann tue es über dich selbst. Damit wünsche ich allen ein segensreiches, friedvolles Jahr. Im vergangenen Jahr haben wir schlechten Boden geschaffen. Herta Batliner, Vaduz Die halbe Wahrheit? In seiner Antwort auf meinen 
Leserbrief vom 23. Dezember 2002 dreht der Vaduzer Bürger­ meister den Stiel um un^ wirft mir mangelnde Faimess vor. Tatsache ist, dass der Gemeinderat vorgän­ gig eine Zonenplanänderung beschliessen musste, um überhaupt eine Baubewilligung für das Ein­ kaufszentrum Möliholz (in dieser Grösse) gesetzeskonform verab­ schieden zu können. Auf diesem Areal sind nun neu 70 Prozent Gewerbefläche (statt wie bisher 60 Prozent) möglich. Dies verschweigt Karlheinz Ospelt in seinem Schreiben vom 27. Dezember 2002. Er sagt also nur die halbe Wahrheit. Wenn Bür­ germeister und Gemeinderat sich auf eine neutrale Rolle beschrän­ ken, die lediglich über die gesetzli­ che Zulässigkeit von Baubewilli­ gungen befinden, so geht das völlig in Ordnung. In diesem Fall zeigt es sich aber, dass der Bürgermeister und die Mehrheit des Gemeinde­ rats das Einkaufszentrum (in dieser Grösse) unbedingt durchsetzen wollen. Mahnende Stimmen wer­ den Verdrängt. Kritik hört niemand gerne, ein guter Umgang damit will jedoch gelernt sein. Klaus Biedermann, St. Josefsgasse 3, Vaduz ANZEIGE OIP EäRliäTfTi MB ü H NE VADUZ Aufführungen von Januar bis März 2003 im Vaduzer Saal Vorverkauf/Info:   WWW.Opefette.li Hauptsponsor / ®\ ]JJL 
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