Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

SAMSTAG, 28. DEZEMBER 2002 
VOLKS I I EVI I AIVIR NEUER RADIO-L-CHEFREDAKTOR BLATT I IIMLMIML/ 
FBP-TERMINE 
5 FBP-TERMINE Neujahrsapero BALZERS - Erstmals organisiert die Orts­ gruppe der FBP Balzers am Sonntag, den 5. Januar 2003 ab 11.00 Uhr im kleinen Gemeindesaal Balzers einen Neujahrsap<5ro mit anschliessendem Mittagessen, wozu wir die Einwohnerinnen und Einwohner von Balzers herzlich einladen. Für die musikali­ sche Unterhaltung sorgt Peter Nachbauer auf seiner Zither. Kommen Sic in den Gemeindesaal und stossen Sie mit der FBP Balzcrs auf ein neues, erfolgreiches Jahr 2003 an. Aus organisatorischen Gründen bitten wir um telefonische Anmeldung bis 3. Januar 2003. (Helmuth Büchel, Tel. 384 26 30). Ein Abholdicnst kann auf Wunsch orga­ nisiert werden. FBP-Ortsgruppe Balzers FBP-Zuieri TRIESEN - Die FBP-Ortsgruppe Triesen veranstaltet vor den Vorsteher- und Gemein- deratswahlen, die am 31.1. und 2.2.03 durchgeführt werden, einen FBP-Zvieri in der alten Weberei. An diesem Anlass besteht noch einmal die Gelegenheit, die Kandida­ tinnen und Kandidaten besser kennen zu ler­ nen und mit ihnen direkt ins Gespräch zu kommen. Wir freuen uns auf zahlreiches Erscheinen und interessante Diskussionen am Samstag, den 25. Januar um 17 Uhr in der alten Weberei in Triesen. FBP-Ortsgruppe Triesen 
% «Das Kollektiv ist alles» Warum ORF-Mann Jürgen Schenkenbach als Chefredaktor bei Radio L einsteigt TRIESEN - Andere gehen In seinem Alter in den Ruhe­ stand, er stellt sich einer neuen Herausforderung: Der bald 61-jährige Jürgen Schen­ kenbach, ab Januar neuer Chefredaktor bei Radio L. «Martin Frömmel t  • Volksblatt: Jürgen Schenken- bach: 60 Jahre und kein biss­ chen leise: Warum tun Sie sich den Chefredaktorjob bei Radio Lan? Jürgen Schenkenbach: Für mich ist es nach über drei Jahr-, zehnten Radio- und Fernsehtätig­ keit beim ORF einfach eine inte­ ressante Herausforderung. Ich fühle mich zu jung, um in den Ruhestand zu gehen. Es soll auch eine Ermunterung für Gleichalte- rige sein, dass man mit 60 auch noch eine neue Aufgabe anpacken kann. Das mit dem Alter ist eine Frage der Einstel­ lung, man kann sich auch jung fühlen. Sie hätten vor einigen Jahren auch Chefredaktor des Aktuel­ len Dienstes im ORF Vorarlberg werden können: Damals haben Sie sich nicht beworben, warum dann jetzt diese Zusage? Ich war damals stellvertreten­ der Chefredakteur und habe mich entschieden, diese Position zu behalten und das für mich inte­ ressantere Offert anzunehmen, erster Korrespondent für die Schweiz und Liechtenstein zu DAS KNUSPRIGSTE BROT D M UECHTHMSTEHXI HEU T E IN DEN MIGROS BALZERS UND VADUZ 1 BROT FÜR 1 FRANKEN 
«Ich sehe kein Generationenproblem»: Der knapp 61-jährige künftige Radio-L-Chefredaktor Jürgen Schenken­ bach. VADUZ VOLKSBROT POWERED BY VOLKSBLATT 
werden. Damals hatte ich ehrlich gesagt auch Mühe mit dem Gedan­ ken, vom Vollblutjournalisten quasi zum Schreibtischtäter zu werden. Sie könnten den meisten Radio-L- Mitarbeitern Vater sein und gehören mit ihrem Alter nicht ein­ mal mehr zur Zielgruppe des Sen­ ders: Sind das gute Voraussetzun­ gen für den Chefredaktorposten bei einem so jungen Sender? Ich glaube schon. Erstens bin ich Vater von zwei Kindern im Alter von 32 und 29 Jahren und habe ein exzellentes Verhältnis zu beiden. Ich habe auch beim ORF nie Prob­ leme gehabt im Umgang mit jun­ gen Leuten. Ausserdem gibt es auch eine Zielgruppe von älteren Hörern. Ich möchte einfach den Leuten, die schon jetzt gutes Radio machen, helfen, noch besser zu werden. Auch im ORF wird täglich versucht, sich zu verbessern. Ich sehe kein Generationenproblem. Im Gegenteil: Man kann von beiden Seiten das Beste herausnehmen und gut kombinieren, einerseits also jugendlicher Elan und ande­ rerseits Erfahrung und Routine. Sie haben einen sehr guten Ruf zu verlieren, was aber können Sie als Chefredaktor bei Radio L gewinnen? Nachdem ich beim ORF schon jahrzehntelang Führungspositionen inne hatte, möchte ich einfach so weilerarbeiten, wie ich es gewohnt gewesen bin. Es gibt keinen Ruf zu verlieren. Ich möchte meinen Ruf hier durch gute Arbeit aufrechter­ halten. Was hat Sie denn gereizt, vom renommierten ORF zu einem Lokalsender zu wechseln? Es war seit langem absehbar, dass meine Tätigkeit beim ORF mit Ende dieses Jahres aufhört, denn bei uns geht man mit 61 Jah­ ren in den Ruhestand. Dann kam auf einmal dieses Angebot. Nach reiflicher Überlegung habe ich 
zugesagt. Für mich ist es einfach eine reizvolle Aufgabe, bei einem nach Jahren noch jungen Sender ein gutes Programm zu machen. Nicht zuletzt auch, weil ich Liech­ tenstein gut kenne, dentis das Land 
L hat in den letzten Jahren zu meinen Hauptaufgaben gehört. Ich denke, dass es keinen ausländischen Jour­ nalisten gibt, der so viele Beiträge über das Land gemacht hat, wie ich. Ein beliebtes Lockmittel ist ein guter Zahltag... Ich bin materiell unabhängig. Natürlich arbeite ich nicht umsonst, aber Geld war nicht das Motiv, um hier herzukommen. Ich hatte ganz andere Angebote im PR- Bereich von äusserst renommierten Institutionen und Firmen in Vorarl­ berg und der Ostschweiz, die finanziell viel interessanter gewe­ sen wären. Radio L hat ein Führungsprob­ lem: Wie sind Ihre Kompetenzen beispielsweise in der Abgrenzung zum Intendanten? Von einem Führungsproblem habe ich bisher nichts gemerkt. Was beim Sender gewesen ist, hat mich nicht zu interessieren. Ich möchte die Arbeit meines Vorgän­ gers in keiner Weise negativ bewerten. Meine Kompetenzen sind klar abgegrenzt, über Details dazu möchte ich mich jetzt hier nicht auslassen. Vor allem habe in einer der besten Nachrichtenredak­ tionen beim ORF gelernt, dass das Kollektiv alles ist und der Einzelne nichts. Ich habe diesbezüglich mit Prof. Oswald Mayer und Dr. Wolf­ gang Burtscher hervorragende Lehrmeister gehabt. Auch ich lege grossen Wert auf die Arbeit im Kollektiv. Was sind Ihre Ziele? Ich will mit einem jungen Team im Kollektiv noch besseres Radio machen, als dies jetzt schon der Fall ist. Den Newsbereich möchte ich ausbauen und die Nachbarregi­on 
verstärkt einbeziehen. Das Lan­ desstudio Vorarlberg ist innerhalb des ORF nur so erfolgreich, weil es für das Land, die Region und die Leute da ist. Das ist auch hier ganz • wichtig: Die Liechtensteiner müs- • • • • - » ^ 
 1 i .•; iJ > sen sich mit dem Sender identifi-. zieren können. Planen Sie Umstrukturierungen? Soweit bin ich noch nicht. Ich muss mir jetzt während ein paar Wochen das Ganze gut anschauen. Ich will mir im Januar intern ein Bild machen. Und wie lange wollen Sie den Chefredaktorjob bei Radio L machen? Maximal zwei bis drei Jahre. Eine Hauptaufgabe wird für mich auch sein, einen Nachfolger als Chefredakteur aufzubauen. Ich werde zuerst schauen, was diesbe­ züglich im Haus vorhanden ist, danach wird man sich auch aussen umsehen müssen. ZUR PERSON Jürgen Schenkenbach, geboren am 12. Januar 1942, verheiratet, Vater zweier erwachsener Söhne, Wohnhaft in Altach. Der ausgebildete Textiltechni- ker und Industriekaufmann arbeitete 13 Jahre lang in leiten­ der Funktion in der Skiindust­ rie, u. a. in der Öffentlichkeits­ arbeit und im internationalen Rennsportmanagement. Für das ORF-Landesstudio Vorarlberg war Schenkenbach 33 Jahre lang journalistisch tätig, zuletzt als stellvertreten­ der Chefredakteur des Aktuellen Dienstes und Ressortverant­ wortlicher für Wirtschaft und Wirtschaftspolitik in Liechten­ stein und in der Ostschweiz. In seiner über drei Jahrzehnte langen ORF-Tätigkeit hat er rund 2500 TV- und 4000 Radio­ beiträge produziert.
	        

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