Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

FREITAG, 27. DEZEMBER 2002 
 V0LK S I WIRTQ^HÄFT 
  l(R,TII( AN EU 1 A BLATT I Will IOUriMr IUHRENPRODUZENTEN ZUFRIEDEN • V 4 IN KÜRZE 90 Prozent aller in Russland verkauften Waren gefälscht MOSKAU - Fast 90 Prozent aller Waren, die in Russland verkauft werden, sind nach Schätzungen der Polizei gefälscht. Der überwiegende Teil der Nachahmer-Produkte wird ins Land geschmuggelt. Dies sagte der Chef der russischen Polizeieinheit für Wirt­ schaftskriminalität, Nikolaj Bobkow, am Donnerstag der Nachrichtenagentur ITAR- TASS. Gefälschte Haushaltsartikel und Software-Produkte kämen grösstenteils aus Südostasien. Parfüms und Spiele stammten aus China. Für die Fälschung von Lebens­ mitteln, Kleidung und Medikamenten sowie von Video- und Hifi-Produkten richteten organisierte Banden dagegen Werkstätten gleich in Russland ein. Die Hauptgeschä­ digten sind westliche Unternehmen, die ihren Schaden auf mindestens 1 Mrd. Dollar jährlich beziffern. Zölle auf Industrieprodukten aus Singapur aufgehoben BERN - Industricerzeugnissc mit Ursprung in Singapur können vom 1. Januar 2003 an zollfrei in die Schweiz eingeführt werden. Gleichzeitig werden die auf bestimmten Agrarprodukten zugestandenen Zollkonzes- sionen wirksam. Der Bundesrat setzte die Zollansätze für Waren mit Ursprung in Sin­ gapur, die sich aus dem Abkommen zwi­ schen den EFTA-Staaten und Singapur sowie aus dem Landwirtschaftsabkommen zwischen der Schweiz und Singapiir erge­ ben, auf den 1. Januar 2003 in Kraft, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft am Dienstag mitteilte. Japan erwartet Ende des Preisverfalls bis 2006 TOKIO - Die japanische Regierung erwar­ tet für das Fiskaljahr 2005/2006 ein Ende des anhaltenden Preisvcrfalls. Das geht aus dem jüngsten Wirtschaftsbericht der Regie­ rung hervor. Beim Entwurf handelt es sich um die zweite Version, nachdem eine erste bereits am 13. Dezember publik geworden war. Die japanische Regierung erstellt ein­ mal jährlich einen mittelfristigen Wirt­ schaftsausblick für das Land. Ein endgülti­ ger Bericht wird Anfang des kommenden Jahres erwartet. Bis dahin kann der Entwurf noch mehrmals revidiert werden. Aus dem Entwurfsanhang geht hervor, dass das nomi­ nale Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) im Fiskaljahr 2005/2006 etwas über dem realen BIP-Zuwachs liegen werde. Damit würde das Land die Kehrtwende schaffen und den Preisverfall stoppen. Japan wird nach Einschätzung der Regierung auf Grund der Strukturreformen und des harten globalen Konjunkturumfelds in den kom­ menden Jahren nur schwache BIP- Zuwachsraten von unter 1 Prozent verbu­ chen. Ab 2005/2006 ist die Regierung dem Bericht zufolge optimistischer und rechnet auf Grund der angestrebten Reformen mit einem realen BIP-Zuwachs von 1,5 Prozent und einem nominalen BIP-Wachstum von 2,5 Prozent. AN/.IIC.I-; Fiscainvest-Anlagestiftung Preise vom 24.12.2001,12.00Uhr Fiscainvest 12 210.45 Fiscainvest 25 263.49 Fiscainvest 40 198.74 Fiscainvest 50 176.51 Freizügigkeits-Anlagestiftung Preise vom 24.12.2001,12.00Uhr Freizügigkeit 12 1403.16 Freizügigkeit 25 1490.48 Freizügigkeit 40 987.93 Freizügigkeit 50 882.27 www.ubs.com/fiscainvest   www.ubs.com/freizuegigkeit   Teletextseite 174/Roll-Seite 6 4®ubs 
Ospel 
kritisiert EU-Steuerpolitik Für Rückzug des Schweizer EU-Beitrittsgesuchs BASEL/ZÜRICH - UBS-Verwal- tungsratspräsident Marcel Ospel hat in einem Interview die Steuerpolitik der Europäi­ schen Union (EU) kritisiert. In Bezug auf die Entwicklung der schweizerischen Wirtschaft ging er mit dem Verhalten des "Wirtschafts-Establishment» ins Gericht. Eine konjunkturelle Erholung sieht er erst im übernächsten iahr. «Ich bin entrüstet, wie die EU mit ihren kleineren Mitgliedern umspringt», sagte Ospel zum Thema Steuerpolitik in einem vorab veröffentlichten Interview der Wirtschaftszeitung «Cash». Diese würden von den zwei, drei Grossen ständig an die Wand gedrückt. Die meisten europäi­ schen Politiker seien vom schwei­ zerischen Konzept überzeugt. «Nur zwei, drei grosse EU-Länder ver­ folgen andere Ziele. Sie wollen ein Steucrkartell auf möglichst hohem Niveau und haben Appetit auf ein Stück des Finanzplatzes Schweiz», sagte Ospel. «Trotz viel Herzblut für ein gemeinsames Europa» sprach er sich dafür aus, dass die Schweiz ihr EU-Bcitrittsgesuch zurückziehe. Ein Kränzchen wand der 
UBS-«Ich 
bin entrüstet, wie die EU mit ihren kleineren Mitgliedern umspringt», so UBS-Verwaltungsratspräsident Marcel Ospel. Präsident Bundespräsident Kaspar Villiger, der mit der EU sehr gut verhandelt habe. Weniger Lob erhielten jene Schweizer Wirt­ schaftsführer, die im Laufe dieses Jahres für einige Skandale gesorgt haben. Die Schweiz sei ein kleines Land mit einer hohen Dichte an multinationalen Konzernen. Das Rekrutierungsfeld für Spitzenkräf­ te sei entsprechend klein, wenn 
man sich nur auf Schweizer Nach­ wuchskräfte konzentriere. «Man kann in diesem Zusammenhang durchaus von Filz sprechen», sagte Ospel. Es habe ein Wirtschafts- Establishment geherrscht mit gegenseitigen VR-Verflechtungen. «Das Resultat war Mittelmässig- keit in manchen Führungsetagen. Dafür haben wir jetzt den Preis bezahlt», sagte er. 
Auf das Engagement der UBS an der neuen schweizerischen Flugge­ sellschaft Swiss angesprochen sagte Ospel, dass es noch viel zu tun gebe. «Einfach gesagt: Diese Firma muss Gewinn machen, und zwar ziemlich pronto», fügte er hinzu. Ospel bekräftigte im weite­ ren, dass die UBS diese Beteili­ gung zu einem späteren Zeitpunkt abstossen wird. Pessimistisch zeigte sich Ospel beim konjunkturellen Ausblick auf das nächste Jahr. Er glaube nicht, dass die Schweiz rasch zu solidem Wachstum zurückkehren werde, sagte er. Stichworte dazu sind unter anderem Überkapazitäten in vielen Branchen, die Vernetzung des Schweizer Aussenhandels mit Deutschland sowie die Kriegsge­ fahr im Mittleren Osten. «Und so rechne ich frühestens per 2004 mit neuen Nachfragcschüben und erhöhter Produktivität, sprich wichtigen Wachstumsvoraussct- zungen», erklärte er. Auf die BÄK Konjunkturforschung Basel AG (BÄK) angesprochen, welche die. BIP-Wachstumsprognose für 2003 von 1,6 Prozent auf 1,2 Prozent gesenkt hat, sagte Ospel: «Intuitiv glaube ich, dass dies immer noch zu hoch ist.» Deutsche optimistisch Experten hoffen auf Aufschwung BERLIN - Wirtschaftsexperten schätzen die Konjunkturaus­ sichten in Deutschland für 2003 durchaus positiv ein. Der Präsi­ dent des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin, Klaus Zimmermann, sah an Weihnachten trotz des dro­ henden Krieges im Irak "Hoff­ nungszeichen durch die gute Konjunkturentwicklung in den USA». Die Wirtschaft in Deutschland könne beflügelt werden, wenn die Bundesregierung nach dem Hartz- Projekt weitere Strukturreformen anpacke, sagte er der «Bild»-Zei- tung vom Dienstag. «Die Anzei­chen 
für ein Aufwärts in 2003 sind nicht mehr zu übersehen», sagte Unternehmensberatcr Roland Ber­ ger. Er verwies auf den wieder gestiegenen Geschäftsklimaindex des Münchner ifo-Instituts. «Die Wirtschaft schaut wieder zuver­ sichtlicher nach vorne. Wenn Unternehmer die Zukunft optimis­ tischer beurteilen, werden sie bald wieder mehr investieren und dann neue Arbeitskräfte benötigen.» Bestes Indiz für einen nahenden Aufschwung sei, dass die Men­ schen wieder an eine bessere Zukunft glaubten. «Sie sind bereit, heute Einschnitte zu akzeptieren, damit es uns morgen besser geht.» 
Aufweitungsdruck Dollar nahe bei 1,40 Franken ZÜRICH/LONDON - Der Aufwer­ tungsdruck auf den Schweizer Franken hat auch über die Weihnachtsfeiertage angehal­ ten. Im Interbankgeschäft stieg die Schweizer Währung im Ver­ gleich zum Dollar auf den höchsten Stand seit fast vier Jahren. Auch gegenüber dem Euro war der Franken stark. Händler erklärten die Flucht in den Franken mit den anhaltenden Befürchtungen auf einen Krieg in Irak. Die Umsätze im Feiertagsge­ schäft waren allerdings gering. Der Dollar wurde am Donnerstag zu 1,4040 Franken gehandelt. Das waren fast, zwei Rappen weniger 
als am vergangenen Montag und entsprach dem tiefsten Stand seit dem 27. Januar 1999. Damals war die US-Valuta letztmals weniger als 1,40 Franken wert gewesen. Auch der Euro verlor weiter an Wert. Am Weihnachtstag wurde die Einheitswührung vorübergehend unter 1,45 Franken gehandelt. Der­ art schwach war der Euro letztmals nach den Terroranschlägen im Sep­ tember 2001 gewesen. Am Don­ nerstag kletterte der Euro wieder leicht Uber 1,45 Franken. Ökono­ men gehen davon aus, dass im Falle eines Irak-Kriegs eine zusätz­ liche Flucht in den Franken statt­ finden wird. Uhrenindustrie sieht sich auf Wachstumspfad Branchenverband trotz rückläufiger Exporte optimistisch BIEL - Für die schweizerische Uhrenindustrie hat die Stunde wieder steigender Exporte noch nicht geschlagen. Für 2002 rechnet der Branchenverband FH (Föderation horlogere) mit einem Rückgang von 1 bis 2 Prozent auf etwa 10 Mrd. Fran­ ken. 2003 soll im Zeichen der Stabilität stehen. «Wir gehen von einem baldigen Ende des Exportrückgangs aus. Nachdem der Rückgang in den ersten sechs Monaten im Vergleich zur Vorjahresperiode noch 4 Pro­ zent betragen hatte, hat er sich seit­ her auf 1,4 Prozent verlangsamt», versicherte FH-Präsident Jean- Daniel Pasche in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda. Pasche geht von einer raschen Normalisierung der Lage aus. Er begründet seinen Optimismus mit der Tatsache, dass die Verkäufe im letzten Quartal 2002 gut angelau­ fen seien und jene des letzten Quartals 2001 übertreffen dürften. 
Zudem rechnet er wie zahlreiche Volkswirte mit einer deutlichen Konjunkturerholung ab dem zwei­ ten Halbjahr 2003. Die «glückliche Zeit des Boom­ jahres» 2000 mit Exportzunahmen von 14 Prozent scheine weit zurück zu liegen. Die Zeit bis zu wieder FH-Präsident Jean-Danlel Pasche gibt sich optimistisch. 
kräftig steigenden Exporten werde umso länger erscheinen, als sich die Erholung der Weltwirtschaft erst nach einer gewissen Verzöge­ rung auf die Verkäufe der Uhrenin­ dustrie auswirken werde. «Die Hauptsache ist, dass wir den Exportrückgang ohne Verluste von Marktanteilen überstehen konnten», sagte Pasche weiter. Auch der wichtigste Exportmarkt, die USA, habe in den letzten Wochen und Monaten wieder ermutigende Ergebnisse erzielt. Und Asien entwickle sich gut, ins­ besondere der viel versprechende chinesische Markt. Laut Pasche haben sich die Exporte nach China im November im Vergleich zum Vorjahres beina­ he verdreifacht (+273,3 Prozent). Dabei dürfe nicht vergessen wer­ den, dass zusätzlich eine grosse Menge von Schweizer Uhren via Hongkong den Weg ins Reich der Mitte fänden. Der Beitritt Chinas zur Welthan­delsorganisation 
werde zudem bald Früchte tragen. Pasche verwies dabei auf die Zollabgaben auf importierte Uhren, die Anfang 2003 auf etwa 1 Prozent sinken sollen. Noch vor zehn Jahren belegte China die gleichen Importe mit Zollabgaben von 80 Prozent. Im chinesischen Markt gebe es jedoch noch einige Unsicherheiten juristischer und administrativer Natur. PanAlpina Sicav Alpina V Preise vom 24. Dezember 2002 Kategorie A (thesaurierend) Ausgabepreis: € 43.97 Rücknahmepreis: € 43.11 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 42.18 Rücknahmepreis: € 41.36 Zahlstelle In Liechtenstein: Swlssfirst Bank (Liechtenstein) AG Austrasse 61, Postfach, FL-9490 Vaduz
	        

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