Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

DIENSTAG, 24. DEZEMBER 2002 
VOLKS BLATT 
WIRTSCHAFT 
GRETAG-PLEITE AUSSICHTEN 
12 PROGNOSE Die deutsche Hoffnung ruht auf dem Export FRANKFURT - Kein grosses Wachstum, aber auch keine Rezession, Iautöt die Kon­ junkturprognose der Chefvolkswirte der vier deutschen Grossbanken für Deutsch­ land 2003. Die Erwartungen liegen zwi­ schen einer «schwarzen Null» und einem Prozent nach etwa 0,3 Prozent in diesem Jahr. Dabei ruhen die Hoffnungen vor allem auf dem Export. Für einen Abbau der hohen Arbeitslosigkeit wird das moderate Wachs­ tum im kommenden Jahr nicht reichen, da sind sich die Experten einig. Erwartet wird vielmehr ein Anstieg auf 4,1 bis 4,2 Millio­ nen Arbeitslose. Am wenigsten zuversichtlich ist der Chef­ volkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter. Er rechnet beim Wachstum lediglich mit einer «schwarzen Null». Einen Impuls erwartet Walter aus den aktuell niedrigen Zinsen im Euro-Raum, die im Laufe des Jahres 2003 Investitionen begünstigen soll­ ten. Als belastende Faktoren nennt er: Der Euro dürfte eher stärker bleiben als schwächer werden und von der Finanzpoli­ tik gingen keine positiven Impulse aus. Konjunkturlokomotive dürften im kommen­ den Jahr laut Walter vor allemdie USA sein. Die Handelspartner Deutschlands in der Eurozone und EU litten dagegen unter der Wachstumsschwäche der Bundesrepublik. Knapp ein Prozent Wachstum im Euro- Raum erwartet Walter und eine ähnliche Entwicklung in der EU. Das Wachstum in der EU dürfte auch durch das erwartete Plat­ zen der Immobilienblase in Grossbritannien belastet werden. Aufwärtsbewegungen in der Weltwirtschaft erwartet der Chefvolkswirt der HypoVer- einsbank, Martin Hüfner. Vor alle der Eura- sische Raum von China bis zu Mittel-und Osteuropa und Russland wachse relativ stark, was positiv auf den deutschen Export ausstrahle, argumentiert er und betont: «Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirt­ schaft wird unterschätzt». Auch der Chef­ volkswirt von der Allianz/Dresdner Bank, Michael Heise, verweist auf die hohe Wett­ bewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen. Die Lohnkostensteigerungen seien in der Vergangenheit geringer ausgefallen als in vielen anderen Ländern. «Das macht sich im Export bemerkbar und es wäre gut, wenn sich die Tarifpartner zügeln und den Vorteil nicht aufs Spiel setzen würden», mahnt Heise. «Das Einzige, was 2003 funktioniert, sind die Exporte,» sagt Commerzbank-Chef- volkswirt Ulrich Ramm voraus. Notwendig für eine nachhaltige Erholung ist nach sei­ ner Einschätzung ein Anspringen der Inlandsnachfrage. Dafür müsse die Politik kalkulierbare Bedingungen schaffen, in denen sich Investitionen rechneten, Es müsse die Sicherheit gegeben sein; dass nicht beim nächsten Unwetter die Steuerre­ form noch weiter verschoben werde. «Mit solch einem Verhalten hat die Bundesregie­ rung einige Hoffnung zerstört», kritisiert Ramm. Er weist zudem darauf hin, dass angesichts der steigenden Steuern und Sozi­ alabgaben das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte in Deutschland 2003 geringer sein wird als 2002, was wiederum den privaten Verbrauch belasten werde. Positiv bewerten die Ökonomen die jüngs­ ten Vorhaben der Bundesregierung von Zinsabgeltungssteuer bis zur Verlängerung des Ladenschlusses. «Es gibt in der Regie­ rung jetzt das Bestreben, Probleme zu lösen» meint Hüfner. Und auch in der Bevölkerung scheine die Bereitschaft zu Veränderungen zu wachsen. Nach Einschät­ zung von Ramm sollten von den geplanten Neuregelungen «gewisse positive Signale in die Wirtschaft ausgehen». Als Risiko gilt den Experten ein möglicher Irakkrieg. Wel­ che Folgen eine militärische Auseinander­ setzung haben könnte, hängt nach ihrer Ein­ schätzung vor allem von der Dauer und dem Verlauf ab. 
Gretag Imaging am Ende Zornige Aktionäre stellten an Versammlung die Schuldfrage <<Verwaltungsrat hat gekämpft» REGENSDORF - Die über hun­ dert anwesenden Aktionäre gaben am Montag in Regendorf an einer Versammlung der Aktionäre die Schuld am Nie­ dergang des einstigen Börsen­ lieblings Gretag . klar dem Management. Einige Herren hätten beim Börsengang vief verdient, monierten sie und fragten nach der Haftung. Die lauteste Kritik richtete sich an die beiden Gründungsaktionäre Hans-Rudolf Zollinger und Eduard Brunner: Die Herren hätten in den letzten Jahren «Hunderte von Mil­ lionen Franken» verdient, kritisier­ te ein Aktionär. Laute Proteste Die 15 Mio. Franken, welche die beiden ehemaligen Manager jetzt noch in die Firma einspritzen woll­ ten, wurden von den Aktionären als viel zu wenig bezeichnet. Protest­ rufe wurden laut, als sich der anwe­ sende Brunner weigerte, auf die Vorwürfe Stellung zu nehmen. Nur die Holding in der momentanen Situation sei Gegenstand der Infor­ mation, lautete seine Begründung. Die Aktionäre, die ihr investiertes Kapital verloren haben, sahen sich vom Verwaltungsrat getäuscht. Warum habe der Verwaltungsrat noch im Sommer 2001 die Aktie in den höchsten Tönen gelobt, fragte ein entrüsteter Kleinaktionär. Viele hätten beim Höchststand von 400 Franken noch gekauft, in der Annahme, dass der Kurs weiter steigen werde. Und jetzt die Über­ schuldung, die weit mehr sofortige Mittel benötigt als die 15 Mio. Fr. 
Gretag-Verwaltungsratspräsident Felix Bagdasarjanz wird möglichst rasch dem zuständigen Bezirksgericht die Überschuldung anzeigen. der beiden Gründungsaktionäre. Wie sei es möglich gewesen, dass der Verwaltungsrat zwei Jahre lang geschlafen habe, fragte ein anderer Aktionär. Die Vorwürfe richteten sich gegen den anwesenden Präsi­ dent Felix Bagdasarjanz. Dem seit einem halben Jahr amtie­ renden ehemaligen Escc-Chef war sichtlich nicht wohl in seiner Haut. «Auch ich bin traurig, frustriert», sagte er zu den entrüsteten Aktionären. Dies seien keine schö­ nen Weihnachtsgefühle. 
Aber der Verwaltungsrat habe bis zum Schluss gekämpft. Sonnta­ gnachmittag um 15 Uhr sei dann der Entscheid gefalle^, die Holding in die Hände der Richter zu geben. Der Verwaltungsrat habe sich nicht schuldhaft verhalten, verteidigte er das Management. In den letzten Monaten habe er gekämpft, um überhaupt die Löhne der Angestell­ ten - 400 in der Schweiz und 600 im Ausland - bezahlen zu können. Die Dezemberlöhne und der Drei­ zehnte seien gesichert. Über die weiteren Zahlungen innerhalb der Kündigungsfristen werde nicht mehr er, sondern der Konkursbe­ amte entscheiden. In die Pensions­ kassen der verschiedenen Gesell­ schaften sei aber ohne Lücke ein­ bezahlt worden. Einige Aktionäre, die nicht verste­ hen konnten, warum es eine Firma mit solch ausgewiesenen Produk­ ten plötzlich nicht mehr geben soll, forderten einen letzten Rettungs­ versuch. «Wir Aktionäre sind eine Macht», sagte einer, «kämpfen wir weiter!» V»' r; j 
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