Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

DIENSTAG, 24. DEZEMBER 2002 VOLKS I 
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7 WEIHNACHTEN Der Friedensherrscher SCHAAN - Ich war immer gerne in Bethlehem, jenem Ort, von dem die einen sagen, es liege in Jutla und die ande­ ren es liege in Palästina. Ich liebe seine Umgebung, sofern es möglich ist, einen Ort zu «lieben». Und die Menschen, die auf den Hirtenfeldern lebten, schienen mir beson­ ders gastfreundlich und friedlich. Und im Belli Josef, wo ich mich meistens aufgehal­ ten habe, herrschte jener Geist der Ökume­ ne, unter dessen Leitung es sicher möglich wäre, zu jener Einheit unter den Christen zu kommen, nach der sich viele Christen seh­ nen und von der wir wissen, dass sie der Wille und der Wunsch dessen ist, der vor nun mehr als 2000 Jahren in einer der vielen Höhlen nicht nur das Licht der Welt erblick­ te, sondern der selbst Licht war und zwar Licht von dem Licht, von dem wir glauben, dass in ihm überhaupt keine Finsternis ist. Und ich bin nun traurig, dass das Haus des Brotes zu einem «Haus der Missvcrsllind- nisse», «der gesuchten Auseinanderset­ zung» und sogar zu einem Haus degradiert wurde, in dem «blinde Hasser» wohnen. Aber ich habe einmal gelesen, Bethlehem sei überall, gemeint war wohl, dass überall «Menschwerdung» sich ereignen könne, heute muss ich aber annehmen, dass der Ort, an dem Friede denen versprochen wurde, die sich nicht aus dem Bereich des Göttli­ chen entfernen, zu einem Zeichen wird für Intoleranz und Kriegslüsternheit. Ich habe immer gehofft, es werde sich die Idee jenes jungen Mannes durchsetzen, der als Kind in Bethlehem zur Welt kam, und verkündete, dass die Friedfertigen und die Gewaltfreien es sind, die diese Welt bewohnbar und menschlicher machen. Aber ich glaube, sie werden sich noch ein wenig gedulden müs­ sen, bis jene einsehen, die so gerne mit den Waffen und der Gewalt spielen, dass sie aus­ gespielt haben. Und die Menschen gut ohne sie in Frieden leben können, weil da einer regiert, der für sie nicht nur Mensch gewor­ den, sondern auch gestorben ist. Und damit all das friedlose Getue ad absurdum geführt hat. Kaplan August Paterno MARLE DER GROSSTE ADVENTSKALENDER IN DER REGION iKommt vom 1. bin zum 24. Dezember nach 'Balzers und staunt! > w \Vf- <1 " Sponsor: DAv'iD VOGT & .FV\PTNE: R TreuUnlernehmen reg. . •Täglich um l?.:i() Uhr wird ein Jenster geöffnet und ein Märchen erzählt. Bei Garage Vogt ./IG, 'Balzen Medienpartner VOLKSBLATT 
Fledermaus im Vorverkauf Der Vorverkauf der Operettenbühne Vaduz ist angelaufen VADUZ - Die Operettenfreunde können sich nach 23 Jahren wieder einmal auf eine Fleder­ maus freuen! Eine Fledermaus? Nein. Die Fledermaus! Die bekannteste Operette der Geschichte im Vaduzer Saal. Im ersten Akt wird das Netz gesponnen, im zweiten zappeln alle darin und im dritten wird die Sache entwirrt. Medienpartner VOLKSBLATT Der «Schlager» «Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist», trifft dabei den Kern der Wiener Seele ebenso wie der Csardas und das Verbriiderungslied «Brüderlein und Schwcsterlein». Der Witz, Charme, Charakter der damaligen Zeit spiegeln sich unbe­ irrt in Lust, Abenteuer und der Ernsthaftigkeit des Alltags sowie in «Die Unschuld vom Lande'...». Mit Jean-Claude Bordet aus Teu­ fen (AR) ist es der Operettenbühne Vaduz gelungen einen hervorra­ genden Regisseur und Kenner des Musiktheaters zu engagieren. 
Die Operettenbühne Vaduz steckt mitten in den Proben für die berühmteste Fledermaus der Welt. Der Oberrieter Karl Heinz Dold dirigiert bereits die vierte Produkti­ on in Folge! Seine musikalische Tätigkeit führte ihn u.a. für 15 Jahre an die Volksoper in Wien. Professionelle Solisten, ein versier­ tes Orchester, der bekannte Operet­tenchor, 
imposante Bühnenbilder umfassende Technik und Security bieten dem Besucher ein komplet­ tes Paket perfekter Unterhaltung mit einem guten Stück «Wiener Atmosphäre» aus der «Guten Zeit der Feste». 
Premiere am Samstag, 18. Januar 2003! Karten sind erhältlich über Inter­ net  www.operette.li oder schriftlich bei Operettenbühne Vaduz, Postfach 29, 9490 Vaduz und bei Schuhhaus Thöny, Vaduz, Tel. +423 233 22 22. LESERMEINUNGEN Einkaufszentrum Mühleholz In letzter Zeit konnte ich oft in den Tageszeitungen lesen, das ein Ein­ kaufszentrum im Vaduzer Mühle­ holz nicht notwendig sei. Auch die neueste Umfrage der LIEWO hat anscheinend ergeben, dass 70 Pro­ zent der Anrufenden das geplante Einkaufszentrum im Vaduzer Müh­ leholz ablehnen. Alles spricht nur über die negativen Auswirkungen dieses Einkaufszentrums (Verkehr, Dorfläden, u.s.w.). Gerade in der heutigen Zeit, wo die Wirtschaft sich nur langsam erholt oder sogar stagniert, ist es doch von enormer Wichtigkeit, dass wir in Liechten­ stein nachhaltig Arbeitsplätze schaffen. Man sollte den Investo­ ren bei diesem Vorhaben nicht den Weg versperren, man sollte aktiv mitarbeiten und die Probleme lösen. Ich persönlich würde ein neues Einkaufszentrum in Vaduz als Bereicherung unseres Landes sehen. Christian Gstöhl, Badäl 93, Gamprin Historische Tage des Parlaments Das Haupttraktandum der letzten Landtagssitzung war eine Volks­ initiative des Monarchen und des Erbprinzen, mitunterzeichnet von fast 40 % der Stimmberechtigten des Volkes. Die Länge der Debatte war exzessiv. Alles lief leider wie nach einem festgelegten Szenario. Dabei hat sich unser Landesvor­ stand kaum damit befasst und der Parteitag beschäftigte sich mit den Gemeindewahlen. Die Selbststän­ digkeit unserer Fraktion ist bewun­ dernswert, wenn auch etwas statu­ tenwidrig. Die Abstimmung mit Namensaufruf, genau nach Partei­ linien, obwohl jeder weiss, dass beide Parteien gespalten sind, hin- terliess einen schalen Geschmack. Vor nicht allzu langer Zeit wurde 
ein Raumplanungsgesctz fast ein­ stimmig von den Volksvertretern angenommen und in der darauf fol­ genden Volksabstimmung mit 75 % verworfen. Und wir von der VU haben die Opposition in Landes­ vorstand und Parteitag mit 80 % beschlossen, bis uns von wissen­ schaftlicher Seite bewiesen wurde, dass zwei Drittel unserer Anhänger der Koalition den Vorzug gegeben hätten. Es gibt eben doch eine Kommunikationslücke, wenn nicht gar grundsätzliche Meinungsver­ schiedenheiten zwischen dem Volk und seinen Vertretern. Meine vor längerer Zeit gemachte Prognose von mind. 70 % Ja zur Fürsten­ initiative bleibt bestehen. Der zentrale Streitpunkt besteht darin: Ist die angestrebte Verfas­ sungsrevision eher zu Gunsten des Fürsten oder des Volkes? Der Landtagsvizepräsident hat vor nicht allzu langer Zeit in einem Interview uns wissen lassen, dass es auf den subjektiven Standpunkt ankommt, ob die eine oder andere Seite bevorzugt werde. Ein objekti­ ves Urteil gebe es nicht. Obige Darlegungen gelten nur sehr beschränkt für die Europarat- Auseinandersetzung. Dass eine reputierte europäische Organisati­ on einem Mitglied entweder keine, oder viel zu wenig Zeit lässt, um die gegen dieses Mitglied vorge­ brachten schweren Vorwürfe ent­ kräften zu können, grenzt ans Unglaubliche. Es bescheinigt die hohe Durchsetzungspotenz des Liechtenstein-Instituts als Leitstel­ le aller dieser Strategien. Das Liechtenstein-Institut und in sei­ nem Fahrwasser das Demokratie- Sekretariat, führen somit einen bis in die Details ausgeklügelten Kampf gegen unser Land, das ihm schliesslich CHF 750 000.- pro Jahr zur Verfügung stellt. Ich beschäftige mich seit fast 50 Jah­ ren mit internationalen Organisa­ tionen und bin daher höchst beein­ druckt, mit welcher Effizienz und 
Schnelligkeit die verurteilenden Meinungsäusserungen gegen unser Land scheinbar sogar beschlossen wurden. Hier ist noch etwas Wich­ tiges unklar. Eine Rückfrage in Strassburg ergab, dass die Texte der Venedig-Kommission vertrau­ lich seien bis zur Behandlung durch das Plenum. Seit die wesentlichen Fakten auf dem Tisch liegen, ist mir nicht mehr bange. Fürstlicher Rat Dr. Alfred Hilbe, Schaan. Wie die Zeit so arbeitet... «Der Kaplan ist aus gesundheitli­ chen Gründen bis zum 6. Januar 2003 krankheitshalber abwesend.» Welche Beweggründe sich dahin­ ter verbergen, welche Anreize da­ raus folgen oder welche Konse­ quenzen sich daraus ergeben, scheint für viele Triesenberger undurchsichtig zu sein. Vor einem Jahr nämlich wurde die Situation um die Triesenberger Seelsorger publik. Zu jenem Zeitpunkt wurde versucht, 
gemeinsame Lösungen umzusetzen, welche sich aus heu­tiger 
Sicht wohl kaum . bewährt haben. In welchen Händen die Verantwortung für diesen Eklat liegt, steht wohl in den Wolken. Jedoch eines scheint klar zu sein: Die Gemeindeverantwortlichen, das Erzbistum, gewisse Kreise der Einwohnerschaft, die Medien oder nicht zuletzt die Seelsorger leisten alle ihren Beitrag, um die unglück­ liche Situation noch zu fördern. Es macht für mich den Eindruck, das man um das wirkliche Problem herumspricht, und einfach die Zeit für sich arbeiten lässt, anstatt gemeinsam in die gleiche Rich­ tung zu blicken. Erneute Delega­ tionen für Gespräche oder Aushil­ fen sind wohl kaum förderlich und scheinen mehr als nur fraglich. Welches Patentrezept nun die Lösung findet, kann und möchte ich nicht werten. Eines jedoch ist für mich klar: Ein gesundes Umfeld zwischen den Seelsorgern von Triesenberg ist für die ganze Einwohnerschaft und die Seelsor­ ger von grösster Wichtigkeit, da sie sonst ihre Aufgaben nicht umsetzen können. Farbe beken­ nen!» Harald Beck, Sennwies 10, Triesenberg ANZEIGE wünschen allen ,i? Einwohnerinnen und Einwohnern ein besinnliches Weihnachtsfesi * - «V, (1 u' 
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