Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

MITTWOCH, 18. DEZEMBER 2002 VOLKS I 
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U WEIHNACHTEN AUF ITALIENISCH 
5 NACHRICHTEN Die Jury Wort des Jahres 2002 Ingrid Adamer,.Dornbirn Publizistin und ORF-Journalistin Daniela Clavadetschcr, Schcllenberg Leitung FL-Presseamt Michael Biedermann, Mauren Leiter der FL-Mcdienkonimission Günther Fritz, Schellenberg Chefredaktion Liecht. Vaterland Martin Frommelt, Schaan Chefredaktion Liecht. Volksblatt Daniel Hösle, Lichtcnsteig Chef Aktueller Dienst Radio L ..Günther Meier, Triesen Publizist und freier Journalist Daniel Quaderer, Schaan Organisationsbüro Wort des Jahres Fataler Verkehrsunfall durch Missverständnis VADUZ - Am frühen Montagabend kam es bei dichten Feierabendverkehr in Vaduz bei der Hauptstrasse Austrassc, Höhe Abzwei­ gung Heuweg wegen eines Missverständ­ nisses zwischen zwei Pkw-Lenkcrinnen zu einem Verkehrsunfall, bei dem eine Au- tolenkerin leicht verletzt wurde. Die eine Autolenkerin fuhr vom Heuweg gegen die Hauptstrasse Austrasse. Ein Fahrzeug, das auf der Hauptstrasse aus Richtung Vaduz kam, blinkte rechts, sodass die von der Nebenstrasse Heuweg einfahrende Lenkerin annahm, dass das Auto in den Heuweg abbiegen wolle. Dabei wollte diese Lenke­ rin nach ca. 40 Meter nach rechts in eine Tankstelle abbiegen. Die von der Neben­ strasse in die Hauptstrasse einfahrende Pkw-Lenkerin prallte mit der Front in die vordere rechte Fahrzeugecke des vorbeifah­ renden Autos. (lpfl) Velofahrer hei Verkehrsunfall mit Pkw verletzt SCHAAN - Am frühen Dienstagmorgen kam es in Schaan auf der Feldkircher Stras­ se, Höhe Abzweigung In der Specki zu einem Verkehrsunfall zwischen Pkw und Velofahrer. Der Velofahrer wurde unbestimmten Gra­ des verletzt ins Spital eingeliefert. Eine Autolenkerin fuhr von der Nebenstrasse In der Specki gegen die Hauptstrasse Feldkir­ cher Strasse und hielt an. Nachdem die Hauptstrasse frei schien, fuhr sie in die Hauptstrasse ein. Ein Velofahrer, ohne Vor­ derlicht, fuhr gleichzeitig, aus Richtung Nendeln kommend, auf der Hauptstrasse in Richtung Lindenkreuzung. Er fuhr in die linke Karosserieseite des einbiegenden Autos. Vermutliche Einbrecher mussten ohne Beute abziehen VADUZ - In der Nacht von Montag auf Dienstag drang eine unbekannte Täterschaft nach der Entfernung einer Führungsschiene durch ein geöffnetes Kippfenster in den Hei­ zungsraum eines Mehrfamilienhauses in Vaduz ein. Da die Verbindungstür zum Stiegenhaus verschlossen war, gab die Täterschaft das weitere Vorgehen auf. Sie verursachte im Heizungsraum lediglich eine Unordnung, jedoch keinen Sachschaden. (lpfl) 
Diese achtköpfige Jury hat entschieden: «Dualismus» ist das Wort des Jahres,2002. 
«Dualismus» Wort des Jahres Eine achtköpfige Jury hat am Montagabend entschieden VADUZ - «Dualismus» ist das liechtensteinische Wort des Jahres 20Ö2. Das gab die aus acht Personen bestehende Jury «Wort 2002» bekannt. Die Ver­ fassungsfrage hat nach Wer­ tung der Jury im zu Ende gehen­ den Jahr den Sprachgebrauch Liechtensteins wesentlich beeinflusst. Vier von acht Begriffen sind der Verfassungs­ diskussion zuzuordnen. Neben «Dualismus» sind dies das Unwort «Demokratieabschaffer», der Dialektbegriff «Puuralackel» und der Satz des Jahres «Ohne Fürst sind wir nichts». Dazu gesel­ len sich die Wörter: Raumplanung, Senfverbot, Air Switzerland und Little Big One. Der sprachliche Jahresrückblick «Wörter des Jahres» wurde zum erstenmal 1972 in Deutschland veröffentlicht. Ausgewählt werden Ausdrücke, welche die öffentliche Diskussion während des Jahres besonders bestimmt haben, die für wichtige Themen stehen oder sonst als charakteristisch und originell erscheinen («verbale Leitfossili­ en»). Die Aktion zum «Wort des Jahres» wurde in diesem Jahr erst­ mals auch im Land Liechtenstein durchgeführt. Unwort «Demokratieabschaffer» Zum Unwort des Jahres wurde das Wort «Demokratieabschaffer» gekürt. Beim Unwort geht es um eine sprachliche Formulierung, welche sachlich grob unangemes­ sen oder als sprachlicher Missgriff zu bezeichnen ist. Dieses Kriteri­ um erfüllt das Wort «Demokratie­ abschaffer», weil in der zivilisier­ ten Welt heutzutage grundsätzlich niemand mehr für die Abschaffung der Demokratie eintreten sollte. Satz des Jahres Zum Satz des Jahres wurde «Ohne Fürst sind wir nichts» 
bestimmt. Der Satz fiel Ende Janu­ ar 2002 in Vaduz an einer Informa- tions- und Diskussionsveranstal­ tung zur Verfassungsfrage und traf den Lebensnerv vieler. Er wurde deshalb in der Bevölkerung aufs heftigste diskutiert und ist auch von unzähligen ausländischen Medien häufig zitiert worden. Puuralackel = Bauemtölpel Zum liechtensteinischen Dialekt- Wort des Jahres wurde der Begriff «Puuralackel» bestimmt. Auch dieser Begriff fiel an einer Infor­ mationsveranstaltung zur Verfas­ sungsfrage Mitte Januar 2002 in Schaan und warf hohe Wellen. "Obwohl man dem Dialektwort auch einen bestimmten Charme nicht abstreiten kann, ist der Begriff doch eher negativ behaftet und würde in der Schriftsprache in etwa mit «Bauerntölpel» oder «Bauernlümmel» übersetzt (Tölpel = Dummkopf). Air Switzerland Zum Wirt§chaftswort des Jahres wurde «Air Switzerland» erkoren. Das nebulöse Fluggesellschafts-Projekt 
eines Liechtensteiner Jung­ unternehmers kam nie über den Planungsstand hinaus. Über meh­ rere Monate hielt der dynamische Jungunternehmer die Medien in der Schweiz und Liechtenstein mit seinem ambitiösen Projekt und sei­ ner nicht endenden Investoren- Suche auf Trab. Little Big One Das Kulturwort des Jahres ist «Little Big One». Beim Little Big One, oder kürz LBO, handelt es sich um eine dreitägige Musikver­ anstaltung im Zentrum von Vaduz. Gegen den vom Parlament geneh­ migten staatlichen Finanzbeitrag an das Festival von 750'000 Fran­ ken für drei Jahre war von privater Seite das Referendum ergriffen worden, welches mit 34 : 66 Pro­ zent auch zustande kam. Die Ver­ anstaltung konnte nur dank einer privaten Sammelaktion in diesem Jahr durchgeführt werden. Raumplanung Als weiteres Wort des Jahres wurde der Begriff «Raumplanung» definiert. Seit den 60er-Jahren sind 
in Liechtenstein Bemühungen im Gange, die räumliche Entwicklung auf Landesebene in den Griff zu bekommen. Doch mit über 74 Pro­ zent Nein-Stimmen haben die Stimmbürger eine weitere Vorlage zum Raumplanungsgesetz am 29. September in Bausch und Bogen verworfen. Senfverbot Als achtes Wort des Jahres wurde der Begriff «Senfverbot» gewählt. Eine Liechtensteiner Tageszeitung stellte im Sommer auf der Titelsei­ te die Frage: «Wann fallt das Senf­ verbot, Herr Bürgermeister?» Das war der Startschuss zu einem veri- tablen Bühnenstück, weil im Vadu­ zer Fussballstadion seit dem Bau des Stadions kein Senf zu den Brat­ würsten ausgegeben wird. In Leserbriefspalten begann sogar schon der Wahlkampf, läuft doch die zweite Amtsperiode des Vadu­ zer Bürgermeisters Ende Januar 2003 ab. Der Sportplatzchef löste jedoch die Sache schnell auf: Ver­ schmutzte Kleider und aufwändige Reinigungsarbeiten seien der Grund für das Senfverbot gewesen. Weihnachten auf italienisch Schöne Weihnachtsfeier der Missione Cattolica Italiana SCHAAN - Zusammen mit vielen kleinen Engeln feierte die Mis­ sione Cattolica italiana ein besinnliches Weihnachtsfest. Italienische Familien aus Liech­ tenstein, Werdenberg und dem Sarganserland trafen sich im Rathaussaal in Schaan. Mit silbrigen Papierflügeln, weis­ sen Kleidchen und schillerndem Lametta standen die Engel um die heilige Krippe und beteten. Kerzen brannten und der Weihnachtsstern leuchtete. Das Krippenspiel mit Kindern als Schauspielern war der Höhepunkt der «Festa natalizia 2002». Daneben sang der Chor «Tanto pe' cantä» unter der Leitung von Antonio Ranieri besinnliche Adventslieder. , Die biblische Weihnachtsge­ schichte war auch Thema eines Wettbewerbs. Rund 200 Kinder und Jugendliche malten oder erzählten die Weihnachtsgeschich­ te, wie sie sie sehen. Eine Jury beurteilte die Arbeiten und verlieh den originellsten einen Preis. Zu den Preisträgern gehörten: Enzo Rizzuti, Letizia Schlegel, Michela De Feo, Rossana Fiore, Corina Vetsch, Luca La Porta, Monica Bonanno, Valentina Servello und 
Die Missione Cattolica freute sich, Ehrengäste begriissen zu dürfen: I.D. Fürstin Marie, der Schaaner Gemein­ devorsteher Hansjakob Falk und der italienische Konsul Manllo Giuffrida zusammen mit dem Chor «Tanto pe* cantä». Luigi Sergi. Die Zeichnungen und die Texte wurden alle im Rathaus­ saal aufgehängt, wo sie von Eltern und Freunden bewundert wurden. Babbo Natale brachte Geschenke Die Missione Cattolica freute sich, an ihrem Fest Ehrengäste begrüssen zu dürfen. Fürstin 
Marie, der Schaaner Gemeindevor­ steher Hansjakob Falk und der ita­ lienische Konsul Manlio Giuffrida Hessen sich den geselligen Nach­ mittag nicht entgehen. Die italieni­ schen Familien kamen mit ihren Kindern aus Liechtenstein, Wer­ denberg, dem Sarganserland und sogar aus Vorarlberg. Der Rathaus­ saal war fast zu klein für die Feier. 
«Es war ein Erfolg», sagte Pfarrer Egidio Todeschini. «Ich danke allen Privatpersonen und den Pfar­ reien für ihre Spenden. Sie haben dieses Fest möglich gemacht.» Und was wäre ein Weihnachts­ fest ohne «Babbo Natale»? Ohne den Weihnachtsmann? Dieser kam ganz am Schluss und brachte jedem Kind ein Geschenk.
	        

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