Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

SAMSTAG, 14. DEZEMBER 2002 BLATT 
I INTERNATIONAL DES'TAG!S 
36 IM KÜRZE Uschi Glas stürmt mit Weihnachts-CD die Charts HAMBURG - Die Schauspielerin Uschi Glas stürmt die Charts. Ihre erstes Album «Uschi Glas singt die schönsten Weih­ nachtslieder» sei in diesem Jahr die bestver­ kaufte Weihnachts-CD, teilte die Hamburger Plattenfirma Edel Records am Freitag mit. Bisher seien bereits über 60 000 CDs ver­ kauft worden. Langfristig sei jetzt sogar eine goldene Schallplatte für das Album möglich, das diese Woche bereits in die Charts ein­ stieg. Zu den von der Schauspielerin ausge­ wählten Stücken gehören unter anderem die Weihnachtsklassiker «Stille Nacht, heilige Nacht». «Oh du Fröhliche» und «Ihr Kin­ derlein kommet». Die Lieder auf ihrem Album seien «klar, ohne Getue und unver­ fälscht», hatte Glas beim Verkaufsstart erklärt und angekündigt, bei einem Erfolg könne sie sich vorstellen, noch eine weitere CD einzuspielen. Bewährungsstrafe für Nolte MALIBU - US-Schauspieler Nick Nolte ist gestern wegen Fahrens unter Drogcneinfluss zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wor­ den. Nolte hatte den Drogenkonsum zuvor eingeräumt. Sein Anwalt sagte, der Schau­ spieler habe die Drogen unwissentlich zu sich genommen. Das Gericht im US-Bun­ desstaat Kalifornien setzte die Bewährungs­ zeit auf drei Jahre an. Nolte muss sich zudem einer Drogentherapie unterziehen. Der 61 -Jährige war im September im kali­ fornischen Malibu festgenommen worden, weil er auf einem Highway in Schlangenli­ nien gefahren war. Einem Test zufolge hatte Nolte die Party-Droge GHB eingenommen. US-Kardinal beugt sich dem Druck der Kirchenbasis ROM - Die Sexskandale in der katholi­ schen Kirche der USA haben den Erzbischof von Boston um Amt und Würde gebracht. Nach einem letzten Gespräch mit dem Papst erklärte Kardinal Bernard Law (Bild) am Freitag in Rom sei­ nen Rücktritt. Der 71-Jährige stand seit Monaten unter mas­ sivem Druck der Kirchenbasis, weil er wiederholt an Kindern schuldig gewordene Priester in andere Gemein­ den versetzt hat. Papst Johannes Paul II. nahm die Entschei­ dung des Geistlichen an und beauftragte Auxiliarbischof Richard Lennon, die Diöze­ se bis auf weiteres zu leiten. In seiner Umge­ bung hiess es, der Papst sei Uber die ganze Sache zutiefst betrübt. Mutmasslicher Smart- Betrüger in Thailand verhaftet BANGKOK - Der 40-Jährige mutmassli­ che Smart-Betrüger ist in Thailand verhaftet worden. Er soll rund 3000 Smart-Fans her­ eingelegt und Kautionen in der Höhe von vier Millionen Franken kassiert haben. Beamte der Zuger Kantonspolizei sind nach Thailand gereist, um vor Ort zu ermitteln. Das BJ wird ein Auslicferungsbegchrcn stel­ len. Der Mann wurde gemäss der thailändi­ schen Polizei auf Ersuchen der Schweizer Behörden am (gestrigen) Donnerstagabend in seinem Haus verhaftet, das er in der Pro­ vinz Khon Kaen, 390 Kilometer nordöstlich von Bangkok zusammen mit seiner thailän­ dischen Freundin bewohnte. Im Haus des Schweizers seien 48 000 Franken gefunden worden. Der Mann war um die Jahreswende untergetaucht. Das Bundesamt für Justiz wird auf Antrag der zuständigen Untcrsu- chungsrichtcrin ein formelles Ausliefe- rungsbegehren stellen, wie die Zuger Behör­ den am Freitag mitteilten. 
EU besiegelt Erweiterung Polen, Ungarn, Tschechien stimmen Finanzpaket nach zähen Verhandlungen zu KOPENHAGEN - Die Europäische Union hat die grösste Erweite­ rung ihrer Geschichte besiegelt. Als letzte der zehn Beitrittskan­ didaten stimmten Polen, Ungarn und Tschechien einem Finanzpaket auf dem EU-Gipfel in Kopenhagen am Freitag­ abend zu. Neben diesen drei Ländern werden Estland, Lettland, Litauen, die Slo­ wakei, Slowenien, Malta und Zypern der EU am I. Mai 2004 beitreten. In einer EU-Hrklürung hiess es: «75 Millionen Menschen werden als neue Bürger der Europäischen Union willkommen sein.» Bundesausscnminister Joschka Fischer sprach von einem «historischen Tag». Mit der Erwei­ terung sei das Ende des Kalten Krieges besiegelt. Der Wert der Erweiterung sei «in Geld gar nicht auszudrücken», betonte Fischer. Dennoch stimme auch die finanzi­ elle Seile. Das Finanzpaket umfasst nach Auskunft aus Diplomatenkreisen rund 40.8 Milliarden Euro für die Jahre 2004 bis 2006. Ursprünglich hatten sich die EU-Staats- und Regierungschefs in Kopenhagen 
Zufriedene Gesichter nach dem EU-Gipfel in Kopenhagen. Von links: Der türkische Premierminister Abdullah Gul, Deutschlands Bundeskanzler Gerhard Schröder und Frankreichs Präsident Jacques Chirac. auf eine Ausgaben-Obergrenze von rund 40,42 Milliarden Euro ver­ ständigt. Vor allem wegen der beharrlichen Forderungen Polens sattelten die EU-Chefs drauf. Wie es in diplomatischen Kreisen hiess, bekommt Polen von der EU zusätz­ liche 133 Millionen Euro. Auch 
Ungarn und Tschechien hatten bis zuletzt um weitere Zugeständnisse gerungen. Die EU ist auch der Türkei auf dem Weg zur Aufnahme von Bei- trittsvcrhandlungen weiter entge­ gengekommen. Wenn die politi­ schen und die wirtschaftlichen Kri­terien 
im Dezember 2004 erfüllt sind, dann sollen die Verhandlun­ gen «ohne jede Verzögerung» auf­ genommen werden. Auf diese For­ mulierung verständigten sich die EU-Chefs auf dem Gipfel in Kopenhagen am Freitagabend, wie Fischer mitteilte. Arafat darf nicht nach Bethlehem reisen Häuser in Hebron zerstört - Hamas feiert 15-jähriges Bestehen HEBRON - Knapp zwei VUochen vor Weihnachten ist die Lage im Nahen Osten unvermindert angespannt. Israel erklärte am Freitag, der palästinensische Präsident Jassir Arafat dürfe auch in diesem Jahr nicht an der Christmette in Bethlehem teilnehmen. Nach jüngsten Terrordrohungen sei ein Rückzug der Streitkräfte aus der Stadt im Westjordanland nicht möglich. Im Gazastreifen feierte die radikalislamische Hamas bei einer Kundgebung mit mindestens 30 000 Teilnehmern den 15. Jah­ restag ihrer Gründung. Ein israeli­ scher Regierungssprecher erklärte, man wolle über Weihnachten nach Möglichkeit die Ausgehverbote lockern und den Zugang zur Geburlskirche ermöglichen. Er betonte allerdings gleichzeitig: «Das Letzte, was wir wollen, ist ein Selbstmordanschlag am 
Heili-Skeptischer 
Blick von Jassir Arafat: Israel will dem Palästinenser-Präsi­ dent den V\leihnachtsbesuch in Bethlehem verweigern. gen Abend.» Papst Johannes Paul Bethlehem vor Weihnachten gebe- II. hatte den israelischen Staatsprä- ten. Katzav sagte dies unter der sidenlen Mosche Katzav am Don- Bedingung zu, dass Israel keine nerstag um einen Rückzug aus neuen Warnungen vor Terroran­schlägen 
erhalte. Arafat hat seit 1995 wiederholt an den Weih­ nachtsfeierlichkeiten in Bethlehem teilgenommen. Er steht jedoch schon seit etwa einem Jahr unter Hausarrest in seinem Hauptquartier in Ramallah. Bei einer israelischen Razzia im Flüchtlingslager Nur Schams im Westjordanland wurde der Militär­ führer der Hamas in Tulkarem, Tarek Abed Rabbo, getötet. Sechs weitere Palästinenser seien von Soldaten verwundet worden, hiess es aus palästinensischen Kreisen. In der Nähe von Bethlehem erschossen israelische Soldaten einen mutmasslichen palästinensi- • sehen Extremisten, der sich nach Armeeangaben seiner Festnahme entziehen wollte. Im Stadion von Chan Junis im Gazastreifen hielt die Hamas unterdessen ihre Gross­ kundgebung vor mehr als 30 000 Sympathisanten ab. Shakira begeisterte 14 OOO Besucher in der Kölnarena KÖLN - Niemand kann so sin­ gen und tanzen wie Shakira, hat Literatur-Nobelpreisträger Gabriel Garcia Marquez über die kolumbianische Musikerin einmal gesagt. .14 000 Besucher konnten .sich davon am Donnerstagabend in Köln überzeugen. Beim einzigen Deutschlandkonzert ihrer «Tour of the mongoose» und ihrem ersten Konzert in Deutschland überhaupt bot der südamerikanische Super­ star in der Kölnarena zwei Stunden lang 
eine wilde Mischung aus Rock, Tango und arabischen Ein­ flüssen. Mit La-Ola-Wellen und «Shakira»-Rufen verlangte das Publikum nach der Sängerin mit der blond gefärbten Löwenmähne. 
Sängerin Shakira begeisterte die Fans in Köln. 
Nur ein Opfer? Spekulationen im c<Kannibalen-Fall» KASSEL - Bislang gibt es keine Hinweise, dass der mutmassli­ che Kannibale von Rotenburg weitere Menschen getötet und aufgegessen hat. Das teilte gestern der Kasseler Staatsan­ walt Michael Geidies mit. Mcdienberichte über weitere Opfer seien reine Spekulation. Die Spu­ rensicherung habe Leichenteile gefunden, die von einem Lei­ chenwagen am Freitag abtranspor­ tiert worden seien. Derzeit würden die Leichenteile identifiziert. Der 41-jährige mutmassliche Täter Armin M. soll im vergangenen Jahr über mehrere Kontaktanzei- gen im Internet jemanden gesucht haben, der sich freiwillig vor lau­ fender Videokamera von ihm töten 
und aufessen lassen wollte. Der 42- jährige, seit letztes Jahr als vermis- st gemeldete Berliner Bemd Jürgen B. hatte sich daraufhin gemeldet. Der mutmassliche Armin M. 
Kannibale <
	        

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