9 SAMSTAG, 14. DEZEMBER 2002 VOLKS | 
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KLEINANZEIGEN «The Pianist» - Polanskis Meisterwerk im TaKino SCHAAN - Es gibt Filme, denen bringt man nach einigen Minuten ein tiefes Ver­ trauen entgegen. So ein Film ist «The Pia­ nist» von Roman Polanski. Es ist unmittel­ bar spürbar, dass dieser Regisseur diesen Film hat machen müssen. Sei es aus biogra- fischcn oder künstlerischen Gründen oder weil es auch beim Filmemachen die kleinen Wunder gibt: Polanski hilft mit seinem Film, eine Geschichtc zu verstehen, die ansonsten vergessen würde. Dabei gibt es in «The Pianist» nichts Sensationelles, keine waghalsigen Verstösse gegen filmische Konventionen. Nur diese eine, wunderbare Geschichte über Wladyslaw Szpilman, der 1939, als Deutschland Polen den Krieg erklärte, als Pianist beim Warschauer Rund­ funk bescheidenen Ruhm geniesst. Er und seine Familie machen alle Stationen des Leidens der Juden mit: die Konfiszierungen des Besitzes und der Wohnung, die Kenn­ zeichnung mit dem gelben Davidstern, das Berufsverbot, die Umsiedlung ins Getto, Krankheit, Hunger und dann die Transporte ins Lager. Bei der Verladung ermöglicht ihm einer der jüdischen Polizisten (lie Flucht: Wladyslaw Szpilman kommt in tinem Bau­ trupp unter, beteiligt sich an dc\ Vorberei­ tung zum Aufstand und niuss dann wieder fliehen. Die polnische Untergruncjorganisa- tion kann ihn in einer leerer)-! Wohnung neben der Ghettomauer verstecken. Seine letzte Flucht führt Wladyslaw Szpilman zurück in das leere, zerstörte Ghetto. Dort wird er in seinem Versteck in einem ausge­ brannten Haus von einem SS-Mann ent­ deckt. Dieser verrät ihn aber nicht, sondern versorgt ihn mit Lebensmitteln - das letzte der Wunder, die ihn am Leben erhielten. Der Vorrat an Wundern reicht aber nicht mehr aus, um auch seinem Lebensretter das Leben zu retten. Polanski erzählt diese Geschichtc gradlinig, genau und immer aus der direkten Nähe zu seinem Protagonisten. Bewundernswert ist dabei das Mass der erzählerischen Mittel, das der Regisseur fin­ det. Polanski malt jedes Detail, die Dinge, die Körper, die Gesichter, und er schafft einen Blick, der zugleich die Enge der stän­ digen Gefangenschaft und Flucht sowie die Endlosigkeit des Terrors einbezieht. Jede Einstellung, jeder Schnitt konstruiert den Zusammenhang zwischen dieser einen wun­ derbaren Geschichte und der historischen Wahrheit der Todesmaschine. Es ist der Traum vom Leben noch mehr als der vom Überleben, der berührt. «The Pianist» ist eine Geschichte und eine Lebensstudie, die durch den grossartigen Schauspieler Adrien Brody ein Gesicht bekommt, und ein Meisterwerk der Angemessenheit, das keine Antworten gibt. Filmen wie diesem gelingt es, über Antworten nachzudenken und zeigt, wie wenig vergangen die Vergangenheit ist. «The Pianist» ist noch bis und mit kom­ menden Dienstag jeweils um 20 Uhr im Programm des Filmclubs Frohsinn im TaKi­ no zu sehen. Filmclub Frohsinn «Sternstunde» BUCHS - Am 24. Dezember, nachmittags um 16 Uhr, wenn das Warten aufs Christ- chindli so unendlich lange dauert und es noch dies und das zu tun gibt, lädt das Fabriggli Kinder ab 5 Jahren und ihre Begleiter zu einer «Sternstunde» ein. Caro­ line Capiaghi erzählt in dieser Marchcnstun- de von einem Mädchen, das zur Erlösung seiner verwunschenen Brüder Slcrnenhem- den näht. In einem orientalischen Märchen erfahren wir, wie sich der grosse Stern vor dem kleinen Stern verbeugt. Und habt ihr schon gehört, wie das Leuchtkäferchen den Tieren die Weihnacht verkündet? Musika­ lisch wird diese Erzählstundc umrahmt durch Flötenmusik, gespielt von Debora Capiaghi und Ruschka Kubik. Dauer ca. 45 Minuten. Es empfiehlt sich eine Platzreser­ vation: Dienstag bis Freitag von 18 bis 20 Uhr. Tel. 081/756 66 04  ( www.fabriggli.ch ). 
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