Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

40 Donnerstag, 7. Februar 2002 
LETZTE SEITE Liechtensteiner VOLKSBLATT Weniger Sträs- senverkehrstote im 
Jahr 2001 BERN: trotz Gotthard- Katastrophe und anderer spektakulärer Unfälle ist in der Schweiz die Zahl der Strassenverkehrstoten im Jahr 2001 
auf das Rekord­ tief von 543 gefallen. In den vier Jahren zuvor war die Zahl der Verkehrstoten bei knapp 600 stagniert. Im Jahr 2000 waren noch 592 Strassenverkehrstote gezählt worden, 8 Prozent mehr als im Jahr 2001. Schweres Zugunglück DURBAN: Nach einem schweren Zugunglück in Südafrika ist die Zahl der Todesopfer am Mittwoch auf 22 gestiegen, darunter 16 Kinder. Weitere 117 Menschen wurden bei dem Unglück vom Dienstag ver­ letzt. Ein Personenzug, in dem Schulkinder nach Hau­ se fuhren, kollidierte mit ei­ nem Güterzug. Sechs Wag­ gons entgleisten. Eine Spre­ cherin der Bahngescllschaft Metrorail in Durban erklär­ te. kurz vor dem Unfall sei eine Signaleinrichtung ge­ stohlen worden, die den Zugführern freie Fahrt oder Anhalten anzeigte, Winona Ryder bekennt sich «nicht 
schuldig» fcjl :.;;f LOS ANGELES: Schauspie­ lerin Winona Ryder, die letzte Woche in Los Angeles wegen Ladendicbstahls und anderen Straftaten ange­ klagt wurde, 
hat sich am Dienstag vor einem Gericht in Beverly Hills «nicht schuldig» bekannt. Eigent­ lich sollte Ryder erst am Freitag dem Haftrichter vor­ geführt werden. Nach US- Medienberichten muss der Hollywoodstar, der gegen eine Kaution auf freiem Fuss ist, zu einer weiteren Anhörung am 11. März vor einem Richter erscheinen. 
Botschaft der Queen Goldenes Thronjubiläum im Zeichen von Multimedia LONDON: «Dieser Jahres­ tag ist für uns eine Gele­ genheit, unseren Dank auszusprechen für die Loyalität und Unterstüt­ zung, die wir von so vie­ len Menschen erhalten haben, seit ich 1952 den Thron bestieg.» Mit dieser Botschaft hat die bri­ tische Königin Elizabeth II. zu ihrem Goldenen Thronjubiläum Neuland betreten. Denn ver­ breitet wurde sie nicht in den Zeitungen oder im Fernsehen, sondern im neuesten aller Mas­ senmedien, dem Internet. Einen Bruch mit der Tradition stellte auch der Besuch der Queen in einer Krebsklinik in King's Lynn dar. Elizabeth II. hat den Tag ihrer Thronbesteigung in den letzten 50 Jahren fast 
immer im engs­ ten Familienkreis auf Schloss Sandringham in Norfolk ver­ bracht. Dort war König Georg VI. am 6. Februar 1952 seinem Lungenkrebs erlegen, während sie in Kenia weilte. Öffentliche Feiern hatte sie stets abgelehnt, da sie diesen Tag 'zuerst mit dem Tod ihres Vaters verband und weniger mit dem Beginn ihrer Regentschaft. Das hat sich auch im Jahr des Goldenen Ju­biläums 
nicht geändert, doch konnte die Öffentlichkeit dies­ mal an dem trauernden Geden­ ken der Queen teilhaben. Die Eröffnung einer Krebsstation hatte dabei natürlich eine hohe symbolische 
Bedeutung. Auch Georg VI., ein notorischer Ket­ tenraucher, war kurz vor sei­ nem Tode auf einer solchen Station behandelt worden. Die Ärzte entfernten ihm schliess­ lich den linken Lungenflügel. Die Operation war an sich er­ folgreich, doch bildete sich ein Blutgcrinscl, das eine Throm­ bose und schliesslich Herzver­ sagen auslöste. Auch in der neuen Klinik von King's Lynn sollen Patienten mit Lungen­ krebs behandelt werden - ein Karzinom, das heute noch bei 95 Prozent aller Erkrankten zum Tode führt. Das Macmillan Centre für Krebstherapie ist dem Queen Elizabeth Hospital in der nahe von Schloss Sandringham gele­ genen Stadt angegliedert. Seine Errichtung hat 1,2 Millionen Pfund (rund zwei Millionen Eu­ ro) gekostet. Die Königin wollte mit der Eröffnung des Zent­ rums auch die Arbeit der Ärzte und des Pflegepersonals auf Krebsstationen würdigen. Dass Elizabeth II. die Bedeutung von Helfern im sozialen Bereich 
sehr zu schätzen weiss, wurde auch in ihrer Internet-Bot­ schaft deutlich: «Insbesondere ist es eine Gelegenheit, all de­ nen unter Ihnen zu danken, die mit öffentlichem und ehren­ amtlichem Engagement in ihren Kommunen ihren Mit­ menschen helfen. Ich würde mich freuen, wenn diese Arbeit im Jubiläumsjahr spezielle An­ erkennung findet.» Dankbarkeit steht 
für die Königin also im Vordergrund an ihrem Ehren­ tag. Sic will sich nicht selbst feiern lassen, sondern zollt ihren Untertanen Anerken­ nung. Und sie bleibt ihnen nicht fern, wofür sie in den letzten Jahren oft kritisiert wurde, sondern geht direkt auf sie zu - auch unter Ausnutzung der Neuen Medien. So gibt sie sich als moderne Monarchin, die dem Volk ver­ bunden sein will. Dazu passt der abschliessende optimisti­ sche Ausblick auf die Zukunft: «Ich hoffe auch, dass diese Zeit der Feiern im Vereinigten Königreich und im gesamten Commonwealth nicht nur An- lass zur Nostalgie über die Ver­ gangenheit gibt. Ich glaube, dass wir alle, ob jung oder alt, genau so viel Grund haben, mit Hoffnung und Zuversicht in die Zukunft zu schauen. 
Gestern jährte sich fiir die britische Königin Elizabeth 50. Mal der Tag der Thronbesteigung. 
II. zum Mediziner nähen Mann abgetrennte Hand wieder an Mehr als 24 Stunden nach dem Unfall - «Es hat nur ein bisschen wehgetan» SEATTLE: US-Medizinern ist es gelungen, einem Unfallop­ fer nach mehr als 24 Stunden die abgetrennte Hand wieder anzunähen. Patrick Laulu war auf hoher See beim Verarbeiten von Fisch mit der Hand in eine Säge gera­ ten, wie die Seattle Post am 
Mittwoch berichtete. Kollegen leisteten erste Hilfe, banden Laulus verletzten Arm ab, ga­ ben ihm Morphium gegen die Schmerzen und legten die Hand auf Eis. Bis der Schwerverletzte vom Fischtrawler vor der Westküste Alaskas geborgen werden und in ein entsprechend ausgestat­tetes 
Krankenhaus gebracht werden konnte, verging ein ganzer Tag. Am Freitag nähten Ärzte die Hand wieder an. «Ich dachte die Hand wäre verloren» Die Mediziner zeigten sich optimistisch, dass die Hand nicht wieder abgestossen wird. 
Feinmotorischc Funktionen wie Schreiben werden mit der ope­ rierten Hand aber nicht mehr möglich sein. Der operierende Arzt Dr. Tom Trumble sagte, ihm sei nicht bekannt, dass es schon einmal gelungen sei, nach so langer Zeit abgetrenn­ te Gliedniassen wieder an­ zunähen. 
Der 37-Jährige Laulu sagte: «Ich dachte, die Hand wäre ver­ loren. Aber so ist es nicht, des­ wegen bin ich glücklich.» Den Unfall selbst habe er als nicht so dramatisch erlebt: «Ich habe nicht gewusst, dass die Hand ab ist. Es hat ;iuch nur ein biss­ chen wehgetan, dann habe ich nichts mehr gespürt.» Simpler Buchstaub Kein Anthrax auf Swissairflug 
Flitterwochen Niederländisches Prinzenpaar in St. Moritz ZÜRICH: Nichts als Buchstaub: Das anthrax-verdächtige weisse Pulver, das ein Passa­ gier am Dienstag im Swissair- Flug von Kairo nach Zürich in einem Buch vorfand, hat sich nach einer Laboruntersuchung als harmlos erwiesen. «Beim Binden eines Buches fällt Staub an, und der Passagier hielt ein neues Buch in den Händen», erklärte Philippe Hauenstein von der Baudirekti- on des Kantons Zürich, die Ent­ warnung, die das Amt für Ab­ fall, Wasser, Energie und Luft (Awel) am Mittwoch gab. Of­fenbar 
sei der Fluggast er­ schrocken, als er sein neues Buch aufschlug und das weisse Pulver sah. Deshalb gab er es der Crew weiter. Das Buch mit dem anthrax-verdächtigcn Pul­ ver wurde schliesslich von Spe­ zialisten im Kantonslabor in Basel analysiert. Die Polizei hatte nach der Landung des Swissair-Flugs von den insge­ samt 76 Passagieren die Perso­ nalien aufgenommen. Sic konnten aber wie geplant Wei­ terreisen. Der Airbus wurde gereinigt und blieb am Boden, bis Klarheit über das gefundene Pulver bestand. ZÜRICH! 500 Franken Busse muss der Crossair-Pilot zah­ len, der am 19. Januar als Fluglehrer mit einer Cessna auf dem gefrorenen Pfäffi- kersee gelandet war. Ausser­ dem darf er während eines Monats nicht als Fluglehrer arbeiten. Der Pilot habe die filr die Not- landeübung notwendige Be­ willigung bei der zuständigen kantonalen Behörde nicht ein­ geholt, erklärte Daniel Göring, Sprecher des Bundesamts für Zivilluftfahrt (BAZL), am Mitt­woch 
gegenüber dem Zürcher .Lokalsender «Hitradio Z». Der Pilot hat die beiden vom ßAZL verhängten Sanktionen ak­ zeptiert. Der 35-jährige Cross­ air-Pilot hatte mit seinem Flugschüler eine Notlandung auf dem gefrorenen Pfäffiker- see im Zürcher Oberland • geübt. Die einmotorige Cessna wendete auf der gesperrten Eisfläche und hob nach weni­ gen Minuten wieder ab. Nach dem Vorfall wurde der Cross- air-Pilot von seinem Arbeit­ geber vorübergehend beur­ laubt. V 
Das holländische Thronfolgerpaar Prinz Willem-Alexander und Prinzessin Maxima geniessen derzeit ihre Flitterwochen mit Ski­ fahren am Corviglia in St. Moritz. Die beiden Frisclwermählten sind Gäste in der Villa des Bierkönigs Heineken. Königin Beatrix macht derweii Urlaub mit Freundinnen in Lech am Ärlberg. 
WESEL: Ein 14-Jähriger am- Steuer einer Luxuslimousine hat gestern im niederrheini­ schen Voerde einen schweren Unfall verursacht, bei dem zwei Menschen starben und vier weitere zum Teil schwer verletzt wurden. Wie die Po­ lizei mitteilte, befanden sich der 14-Jährige und drei Freunde in einem Mercedes der S-Klasse aur.der Flucht vor einer Polizeistreife, als sie mit hoher Geschwindig­ keit frontal in einen entge­ genkommenden Kleinwagen hineinrasten. Die 64-jährige Fahrerin deS .Kleinwagens war sofort tot. Auch einer der Jugendlichen starb. Der 14- jährige Unglücksfahrer selbst erlitt dagegen nur leichte Verletzungen. Der Junge war gegen 08.00 Uhr wegen sei­ ner Fahrweise einer Zivil­ streife der Polizei auf der Au­ tobahn A3 bei Hünxe aufge­ fallen. Ein Versuch, ihn; zu stoppen, scheiterte. Dänach • raste der Jugendliche so schnell davon, dass Ihn die Zivilfahnder zunächst aus den Augen verloren. Wenig später entdeckten die Beam­ ten den Verkehrsunfall. Das Auto habe sich der 14-jähri­ ge vermutlich aus der Ver­ wandtschaft besorgt, berich­ tete die Polizei.
	        

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