Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

DIENSTAG, 10. DEZEMBER 2002 VOLKS! 
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1 NEUER US-FINANZMINISTER 
10 IN KÜRZE Neue Distefora-Verantwortli- che schiessen zurück ZÜRICH - Der Streit um die Bcteiligungs- gesellschaft Distefora gellt in eine weitere Kunde. Die vom früheren Besitzer Patrick Hofmann angesehossenen neuen Distcfora- Verantwortlichen haben in einem offenen Brief an die Aktionäre von Hofmann erho­ bene Vorwürfe zurückgewiesen. Die Verant­ wortliehen der Distefora Holding werfen Hofmann und weiteren Kontrahenten unter anderem vor. ein finanzielles Interesse am Unternehmen zu haben, das sieh kaum mit jenem der Kleinaktionäre decken dürfte. Im Zusammenhang mit den linde letzter Woche an einer Medienkonferenz geäusserten Zweifeln an der Redlichkeit des neuen Ver- waltungsrals und der Geschäftsleitung wei­ sen sie darauf hin. dass jeder Aktionär ein gesetzliches Auskunftsreeht über getroffene Dispositionen habe. Davon habe bisher kein einziger Aktionär Gebrauch gemacht. Kritik wird auch an der von Hofmann zur Wahrung seiner Interessen eingesetzten MFC Mer- chant Bank SA in Herisau (AR) geübt. Diese wickle die Umwandlung der Inhaber in Namenaktien für die Distefora ah; ver­ tragliche Treuepflichten verböten dabei ein Tätig-Werden gegen Distefora zu Gunsten von Hofmann. Zur Klärung der Verhältnisse wurde auf kommenden 19. Dezember eine ausserordentliche Generalversammlung angesetzt. Wie berichtet, will Hofmann dann den neuen Verwaltungsrat abwählen lassen. Distefora war linde Juni überra­ schend vom Deutschen Uli Altvater und dessen Adori AG übernommen worden. Einen Monat später wurde Hofmann von seinem Posten entfernt. Hofmann ist immer noch grösster Einzelaktionär des einstigen Börsenüberfliegers. Fr wirft den Adori-Ver- tretern vor, die Gesellschaft finanziell aus­ zubluten. Kampf um Grossbank Credit Lyonnais verschärft sich PARIS - Die französische Grossbank BNP Paribas hat den Kampf um den Konkurren­ ten Credit Lyonnais (CL) weiter verschärft. Bei der Bankaufsicht CECEI beantragte BNP Paribas am Montag, den bisherigen CL-Anteil von 16,2 bis auf 20 Prozent auf­ zustocken. Die nächste Sitzung dieses Gre­ miums unter Leitung des französischen Notcnbankchefs Jean-Claude Triebet ist für den 16. Dezember angesetzt. Ausserdem fordert BNP Paribas nach eigenen Angaben zwei Sitze im Aulsichtsrat von CL. BNP Paribas war vor gut zwei Wochen hei einer Blitz.auklion zum Verkauf des Staatsanteils bei dem Konkurrenten mit 10,9 Prozent für 2,2 Milliarden Furo eingestiegen und hat seitdem weitere Anteile zugekauft. Damit kam BNP-Vorstandsehef Michel Pebereau dem CL-Aktionär Credit Agricole ins Gehe­ ge. Nach Informationen aus der Finanzbran­ che will sich das agrargenossenschaflliche Finanzinstitut keineswegs geschlagen geben. In der vergangenen Woche erhöhten die Genossenschafter ihren CL-Anteil von 10.5 auf 12,17 Prozent. Schwieriger US-Markt belas­ tet Adecco ZÜRICH - Die schwachen US-Märkte dürften laut Adecco-Finanzchef Felix Weber das 
letzte Quartalsergebnis 2002 des welt- grössten Zeitarbeitskonzerns Adecco bela­ sten. Weber bestätigt damit Vermutungen von Investoren. «Unsere interne Hoffnung und Überzeugung war, dass wir unter der Annahme, dass die US-Wirtschaft weiter wächst, ein anhaltendes Wachstum sehen werden. Dies ist jetzt nicht der Fall und hat offensichtlich Auswirkungen auf unsere Zahlen,» sagte Weher am Montag im Gespräch mit Reuters. Adecco erzielt fast einen Viertel des Umsatzes in den USA, wo die Arbeitslosigkeit im November stärker als prognostiziert auf sechs Prozent anstieg. 
United Airlines ist pleite Zweitgrösste US-Fluggesellschaft muss Insolvenz beantragen CHICAGO - Die zweitgrösste US- Fluggesellschaft United Airlines ist pleite. Der wichtigste Luft- hansa-Partner stellte am Mon­ tag in Chicago einen Insolvenz­ antrag. Vier Tage zuvor hatte die amerikanische Regierung eine Bürgschaft versagt. United Airlines und Lufthansa ver­ suchten den Schaden zu begrenzen. Sic versicherten, alle Flüge gingen weiter und Sicherheit habe oberste Priorität. Die Insolvenz von United Airlines ist die grösste Pleite in der l'S-Luflfahrtgesehichte. Die Ge­ sellschaft bietet täglich 1700 Flüge an. Das ist ein Fünftel aller ameri­ kanischen Flüge. Die Airline sah sich nicht in der Lage, Schulden von rund einer Milliarde Dollar zu begleichen. Hin Insolvenzantrag unter Kapi­ tel elf des L'S-Konkursrechts schützt das Unternehmen vor Kla­ gen seiner Gläubiger, während es versucht, seine Finanzen in Ord­ nung zu bringen und sich umzu­ strukturieren. Ein Konkursverfah­ ren ist allerdings keine Garantie fürs Überleben einer Gesellschaft. Fluggesellschaften wie Continental und America West haben es über­ standen. Pan Am und Midway nicht. Die in den USA eingeleiteten «Restrukturicrungsmassnahmen» beeinträchtigen nach Angaben von United «den Flugbetrieb von und nach Deutschland sowie die Ver­bindungen 
in alle anderen Teile der Welt in keiner Weise». Die Abläufe seien nicht gleichzusetzen mit Konkursverfahren in Deutschland oder anderswo in Huropa. Der Flugplan gelte weiter. Die Tickets würden akzeptiert. Weder die Mitgliedschaft im Ver­ bund der Star Alliance noch die Flüge mit anderen Fluggesellschaf­ ten (Codeshare) seien gefährdet. «United wird auch die Gehaltszah­ lungen und Gratifikationen an die Mitarbeiter wie gewohnt fortset­ zen.« Auch die Lufthansa betonte: «Selbstverständlich behalten alle ausgestellten Tickets ihre Gültig­keit.» 
Ebenso bleibe es weiterhin möglich, bei beiden Fluggesell­ schaften Meilen zu sammeln und einzulösen. Da United ihren Flug­ betrieb uneingeschränkt fortsetze, stehe Lufthansa-Kunden das gemeinsame Flugplanangebot mit täglich etwa 330 Flügen zur Verfü­ gung. Das wirtschaftliche Risiko für Lufthansa bezeichnete das Unternehmen als gering und beherrschbar. Lufthansa-Chef Jür­ gen Weber erklärte, er sei sich sicher, dass United die Restruktu- rierung im Insolvenzverfahren gelingen werde. «Daher prüfen wir zur Zeit,, ob wir United Airlines 
zusätzlich zu den bereits eingelei­ teten kommerziellen Massnahmen auch ohne Risiko für Lufthansa finanziell unterstützen können.» Die US-Regierung hatte Hnde vergangener Woche eine Bürg­ schaft für United über 1,8 Milliar­ den Dollar abgelehnt. United leidet unter sinkenden Passagierzahlen und der zunehmenden Konkurrenz durch Billigflieger. Im vergan­ genen Jahr wies die Airline, an der die Beschäftigten 55 Prozent hal­ ten. ein Rekordminus von 2.1 Mil­ liarden Dollar aus. In diesem Jahr könnte dieser Betrag sogar noch überschritten werden. Topmanager Snow neuer US-Finanzminister Bush schlägt Nachfolger O'IMeills vor - Senat muss Ernennung bestätigen WASHINGTON - US-Präsident George \AI. 
Bush hat am Montag den Vorsitzenden des Fracht­ konzerns CSX, John Snow, als neuen Finanzminister vorge­ schlagen. Der bisherige US- Finanzminister Paul 0'Neill hatte am Freitag nach nur zwei Jahren im Amt seinen Rücktritt erklärt. Snow arbeitete in den 70er-Jahren im Verkehrsministeriuni des dama­ ligen republikanischen US-Präsi- denten Gerald Ford. Der Senat muss seine Ernennung bestätigen. CSX betreibt das grösste Bahn- Frachtverkehrsneiz im Osten der USA. Snow habe als Unternehmer überzeugt, als F.xperte in der Wirt­ schaftspolitik und als öffentlich Beschäftigter, sagte Bush. «Hrwird ein hervorragendes Mitglied mei­ nes Kabinetts sein.» Snow zeigte sich geehrt von Bushs 
Entschei- BERN - Die SBB Cargo nimmt den grenzüberschreitenden Güterverkehr mit Norditalien selber in die Hand. Sie gründet eine eigene Tochtergesell­ schaft, nachdem auch die Zusammenarbeit mit FS Trenita- lia Cargo gescheitert ist. Die norditalienische Tochtergesell­ schaft soll im nächsten Jahr aufge­ baut werden, wie SBB Cargo am Montag mitteilte. Bereits im Dezember 2003 soll sie mit rund 100 Lokführern und Uber 50 
Mitar-George 
\N. Bush (hinten) hat John Snow als neuen US-Finanzminister vorgeschlagen. heilenden in Rangierteams mit rund 30 Lokomotiven den Betrieb aufnehmen. Rekrutiert wird das Personal in Italien. Die neue Toch­ tergesellschaft soll in Eigenregie alpenquerenden Schienengüterver­ kehr ab der .schweizerisch-italieni­ schen Grenze in den Grossraum nördlich von Mailand fahren. Für die nächsten fünf Jahre sind Inves­ titionen von insgesamt rund 200 Millionen Franken für Lokomoti­ ven vorgesehen. Das neue Tochter­ unternehmen wird seine Tätigkeit 
dung. Sollte seine Nominierung bestätigt werden, freue er sich auf die Arbeit im Team des Präsiden­ ten, erklärte er. Aus Kreisen des Weissen Hauses verlautete, der Senat werde Snow wahrscheinlich zu Finanzhilfen der Regierung für CSX sowie zu seiner Mitglied­ schaft im Golfclub von Augusta befragen. Der Club in Georgia, jährlicher Austragungsort eines der bedeutendsten Golfturniere, war in den vergangenen Wochen in die Kritik geraten, weil er keine weib­ lichen Mitglieder zulässt. Bushs Sprecher Ari Fleischer sagte jedoch, die Mitgliedschaft Snows sei kein Grund für den Präsidenten, diesen aus seinem Kabinett aus/.u- schliessen. Die Demokraten deute­ ten die Neubesetzung des Minister­ amts als Beweis dafür, dass die Steuersenkungen der Regierung der Wirtschaft geschadet hätten. auf die Produktion beschränken. Es bestehe die Möglichkeit, dass sich Dritte mit einer Minderheit an der neuen Tochter beteiligen können, schreibt SBB Cargo weiter. SBB Cargo führt derzeit bereits jeden Tag über 100 grenzüber­ schreitende Güterzüge nach Italien. Dies entspricht durchschnittlich 35 Prozent der von SBB Cargo gefah­ renen Tonnage. Gut die Hälfte die­ ser Transporte enden oder starten im Aktionsfeld der neuen italieni­ schen Tochterfirma. 
«Es sind nicht die Namen, wir sor­ gen uns um den Plan», sagte der Führer der Demokraten im Senat, Tom Daschle. Kaspar Villiger informierte BKRN - Bundespräsident Kaspar Villiger bat den Bundesrat am Montag über seine jüngsten Gespräche mit EU-Binnenmarkt- kommissar Frits Bolkestein und dem dänischen Finanzminister Thor Pedersen über die Zinsbe­ steuerung informiert. Wie Bundes­ ratssprecher Achille Casanova auf Anfrage weiter sagte, nahm Villi­ ger dabei auch eine Einschätzung der Lage vor. Beschlüsse habe der Bundesrat in dieser Sache nicht gelasst, sagte Casanova. Villiger war am Mittwoch mit den beiden EU-Vertretern zusammengekom­ men, nachdem die EU-Finanzmi- nistcr weitere Kontakte mit der Schweiz in der Frage der Besteue­ rung der grenzüberschreitenden Zinserträge gefordert hatten. PanAlpina Sicav Alpina V Preise vom 9. Dezember 2002 Kategorie A (thesaurierend) Ausgabepreis: € 44.39 Rücknahmepreis: € 43.52 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 42.59 Rücknahmepreis: € 41.76 Zahlstelle in Liechtenstein: Swissfirst Bank (Liechtenstein) AG Austrasse 61, Postfach, FL-9490 Vaduz 
SBB Cargo mit eigener Tochtergesellschaft Nach Scheitern von Zusammenarbeit mit FSTrenitalia
	        

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