Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

SAMSTAG, 7. DEZEMBER 2002 BLATT 
I INLAND EINE IMIKÖLAUS-BEGEGNUNG IM GESPRÄCH MIT DEM NIKOLAUS KOPF DER WOCHE ZIRKUSPROJEKT Internationale Zirkusluft schnuppern SCHAAN - Vielleicht wolltest du ja immer schon mal Zirkusluft schnuppern, in der Manege stehen und eine eigene Show auf die Beine stellen. Im kommenden Sommer hast du Gelegenheit da/u: Unter Anleitung professioneller Artisten kannst du in Frank­ reich das Innenleben eines Zirkus hautnah erleben. Vom 14. bis 27. Juli 2003 kannst du mit Jugendlichen aus Frankreich. Belgien, Deutschland, Luxemburg und natürlich Liechtenstein die Ideen für ein gemeinsa­ mes Zirkusprojekt in die Tat umsetzen und deine eigene Vorstellung vor Publikum erar­ beiten. Nebst professioneller Unterstützung durch erfahrene Artisten lernst du dabei © 
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© TIPPS UND INFOS FÜR JUNGE LEUTE Land und Leute kennen und knüpfst neue Kontakte. Ausflüge in die nähere Umge­ bung. Freizeitaktionen und natürlich auch Relaxen runden das Programm ab. Na. hast du «Lust auf Sommer», Zirkus und neue Leute, dann erkundige dich beim «aha»- Tipps und Infos für Junge Leute nach dem Zirkus-Camp. Das Camp ist übrigens für Jugendliche ab Jahrgang 1988 und iilter und kann kostengünstig angeboten werden, da das «aha» Partner des Netzwerkes «Trans- fronlalier» ist. Weitere Infos unter Tel. 232 48 24 (Peter Dahmen) oder per E-Mail: peter^aha.li. aha TOfLKSMARLE DER GRÖSSTE ADVENTSKALENDER IN DER REGION •Kommt zwischen dem 1. und 24. Dezember nach ßalzcrs und staunt! Spomor: : F FOSER Stronenbou Pflo>tonjngen 
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 (ßalzers Medienpartner VOLKSBLATT 
Verkörperung des Guten Eine besondere Begegnung mit dem Nikolaus Nicht in sein Haus im tiefen Wald lädt er mich ein. In sei­ nem hellen, grosszügigen Büro in Vaduz erwartet er mich, der Nikolaus. Eine Annäherung. • Cornelia Hofe r Ein bisschen nervös bin ich schon und einen Moment lang zögere ich, bevor ich die Bürotür öffne. Lang liegen sie zurück, meine Begeg­ nungen mit dem Nikolaus. Und so richtig daran erinnern kann ich mich nicht mehr, ausser, dass ich immer ein bisschen Angst vor ihm hatte ... Und dann stellt er plötzlich vor mir, gibt mir die Hand und fragt: «Möchtest du einen Kaffee'.'» Wir setzen uns an den grossen Biirotisch - er mit einem Kaffee, ich mit einem Glas Mineralwasser, - und ganz vertraut und ruhig erklärt mir der Nikolaus: «Diese Woche hatten wir Hochbetrieb. Überall wurden wir eingeladen: In Hiiuser, Kindergärten, Kinderhorte und Schulen. Ich nehme diese Ein­ ladungen immer gerne an, denn die Aufgabe,des Nikolaus ist eine sehr würdevolle und eigentlich könnte sie sich auch aufs ganze Jahr aus­ strecken und müsste nicht nur in der ersten Dezemberwoche im Jahr ausgeführt werden.» Noch bevor ich den Nikolaus zu seiner Aufgabe weiter befragen kann, sagt er: «Der Nikolaus ist die Verkörperung des Guten. Wir geben der Phantasie Leben und bringen Liebe, Hoff­ nung, Freude, Phantasie und Zuversicht in die Stuben. Und was gibt es Schöneres im Leben?» Keine Witz- oder Klamaukfigur Einen Moment lang hält der Nikolaus inne. Seine Augen lassen mich aber nicht los und ich spüre, dass er mir gleich noch etwas erzählen wird. «Der Nikolaus ist keine Witz- oder Klamaukfigur, und ich verabscheue jedes Lustig­ machen über den Nikolaus. Wer sich dafür vereinnahmen fässt, weiss nicht, wofür der Nikolaus steht. Der Nikolaus ist nämlich 
Nikolaus: «Es ist falsch, wenn Lehrer und Eltern ihren Kindern mit dem Nikolaus drohen. Der Nikolaus bringt nicht Strafe und Ordnung ins Haus. Der Nikolaus bringt Licht und Hoffnung zu den Kindern.» nicht witzig, sondern gütig.» Jetzt zittert die Stimme des Nikolaus. Sie hat nichts Bedrohliches an sich, im Gegenteil. Sie ist ganz warm, aber sehr bestimmt geworden. «Für mich gibt es nichts Schöneres, als grosse, staunende Kinderaugen vor mir zu haben und für ein paar Minuten nur, aber für diesen kur­ zen Augenblick doch, ein Vertrau­ ensverhältnis mit Kindern aufbau­ en zu können.» Einen kurzen Moment lang schwelge ich erneut zurück in mei­ nen eigenen Nikolauserinnerungen und als ob der Nikolaus meine Gedanken lesen könnte, sagt er: «Es ist falsch, wenn Lehrer und Eltern ihren Kindern mit dem Nikolaus drohen. Der Nikolaus bringt nicht Strafe und Ordnung ins Haus. Auch darf die Würde der Kinder nicht durch Mahnungen verletzt werden, die für das Kind 
peinlich sein könnten. Der Niko­ laus bringt Licht und Hoffnung zu den Kindern.» Kein Packesel mit Geschenken Jetzt wird das Gesicht des Nikolaus ganz weich. Ein Lächeln macht sich breit, die Augen leuchten, sein Körper wird ruhig. Noch überlegt der Nikolaus. Ordnet seine Gedan­ ken. Fasst Begegnungen in Worte und erklärt mir dann mit ruhiger Stimme: «Der Nikolaus soll auch kein Packesel mit Geschenken sein. Diese Arbeit überlassen wir gerne dem Christkind. Der Niko­ laus soll aber seine gesamte Auf­ merksamkeit den Kindern zuteil werden lassen und sein Herz für sie öffnen und ihnen Güte, Hoffnung und Liebe schenken.» Erneut hält der Nikolaus einen Moment inne. Sein Blick fixiert die Bergkette vor seinem Bürofenster. 
Er steht auf, geht ans Fenster und sagt: «Der Nikolaustag ist für die Kinder. Es ist ihr ganz spezieller Tag. Kein Kind muss sich vor dem Nikolaus fürchten, sondern jedes Kind sollte sich auf den Nikolaus freuen können.» Kein 6. Dezember-Mann Wieder gerät der Nikolaus in Bewegung. Er läuft vom Fenster zum Tisch zurück, setzt sich hin und sagt: «Der Nikolaus ist für die, die an ihn glauben.» Jetzt schaut er mich an und sagt: «Ich glaube nicht nur an den Nikolaus, weil ich ein­ mal pro Jahr von Haus zu Haus zie­ hen und in grosse, staunende Kin­ deraugen schauen kann. Ich glaube vor allem an den Nikolaus, weil ich an die Liebe, die Güte, die Zuver­ sicht, die Freude und an die Phan­ tasie glaube. Und zwar nicht nur am 6. Dezember!» IM GESPRÄCH MIT DEM NIKOLAUS Der Nikolaus über... ...den Krampus: Seine Aufgabe ist ganz wichtig, auch wenn er in der Öffentlichkeit meist ganz ruhig ist, fast nie ein Wort sagt und nur den schweren Sack trägt. Für mich ist der Krampus aber nicht nur ein wichtiger Begleiter, son­ dern auch der beste Freund. .. .die Kinder: Für mich gibt es nichts Schöneres und nichts Grös­ seres, als Kinder zu begegnen. Das ist ein Geschenk für mich, das 
mich tief erfüllt. Ich spüre meist schon an der Türe, ob Kinder Angst haben oder mir offen begegnen können. Legt ein Kind später seine Angst ab und spricht sogar mit mir, spüre ich, dass es den Nikolaus angenommen hat. Und das ist unbeschreiblich schön. .. .die Eltern: Die Eltern spielen beim Besuch des Nikolaus eine ganz wichtige und andererseits überhaupt keine Rolle. Ich gehe in die Häuser, Kindergärten und Kin­derhorte, 
weil ich die Kinder besuchen will und nicht wegen den Erwachsenen. Gerade bei kleinen Kindern sind die Eltern aber auch Schutzschilder und Begleitperäonen und es gibt nichts Schöneres, als in eine Stube her­ ein zu kommen, in der die Eltem die Kinder auf den Nikolaus vor­ bereitet haben, sich in diesem Augenblick aber zurücknehmen können. .. .den Wald: Ich wohne nicht im tiefen, dunklen Wald und der 
Krampus und ich backen auch nicht das ganze Jahr über Weih­ nachtsgebäck. Ich wohne in einem Liechtensteiner Dorf und dort gefällt es mir sehr gut. ... Geschenke: Ich mache gerne Geschenke. Ich finde es schön, Menschen eine Freude machen zu können. Dabei denke ich aber nicht an grosse und teure Dinge aus dem Einkaufscenter, sondern vielmehr an Werte, die wir alle mit uns tragen, wie Liebe, Freude, Hoffnung und Zuversicht. ANZEIGE Vom rohen Brett bis zum Parkett 
Besuchen ."H 
Sje unsere Ausstellung!. Mo-Fr 07.00- 12.00 h 13.00- 17.30 h Sa 08.00- 12.00 h oder nach Absprache Roetkle AG Marianumstrasse 27 FL-9490 Vaduz 
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