Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

FREITAG, 6. DEZEMBER 2002 VOLKS | lAflDTCI^LI A CT 
EZB-ZINSSENKUNG BLATT I VVlii I öV/nMr I 
SIEMENS-ZAHLEIM 
10 IN KÜRZE Julius Bär Bank erwartet weniger Gewinn ZÜRICH - Die Bank Julius Bär sieht sich mit schwindenden Kundenvermögen und tieferen Gewinnen konfrontiert. Kosten wer­ den eingespart. Stellen gestrichen und die Strukturen zentralisiert. Wachsen will sie nur noch organisch. «Wir müssen gewisse Restrukturicrungen durchführen. Der Fokus liegt aber auf dem Wachstum», sagte Finanzchef Rolf Aeberli am Donnerstag an einer Medienkonferenz in Zürich. Rund 150 Arbeitsplätze von 2324 Stellen per Ende Juni sollen gestrichen wer­ den. die Hälfte davon in der Schweiz in nicht- kundenhezoge- nen Bereichen. In der Boompha­ se seien die Kosten überpro­ portional gestie­ gen, sagte Aeber­ li weiter. Die Kündigungen sollen «auf ein Minimum» beschränkt sein, so Aeberli. Der Abbau, der im August angekündigt worden war, werde im nächsten Sommer abgeschlossen. Etwa 75 Stellen sind bereits abgebaut. Zusammen mit den Sachkosten sollen rund 10 Prozent oder 70 Mio. Fr. (ohne Boni) eingespart werden. Konzernchcf Walter Knabenhans (Bild) warnte gestern vor zu hohen Gewinn- erwartungen. Der Reingewinn werde in die­ sem Jahr «etwas unter 200 Mio. Fr.» zu lie­ gen kommen, nach 225 Mio. Fr. im Vorjahr. Analysten waren von etwa 2!0 Mio. Fr. aus­ gegangen. Julius Bär selbst hatte im Früh­ jahr noch 300 Mio. Fr. prognostiziert. Breton will France Telecom aus Krise führen PARIS - France Telecom hat einen 45-Mii- liarden-Euro-Sanierungsplan zur Bewälti­ gung seiner dramatischen Schuldenkrise aufgelegt. Der neue Konzernchef Thierry Breton erklärte am Donnerstag in Paris, der Hauptaktionär Staat schiesse seinen Beitrag an einer geplanten Kapitalerhöhung in Höhe von neun Milliarden Euro kurzfristig vor. Finanzminister Francis Mer stellte erstmals eine Privatisierung des Unternehmens in Aussicht. Bretons Dreijahresplan ruht auf drei Säulen: Massive Einsparungen etwa beim UMTS-Ausbau und Umstrukturierun­ gen sollen eine Verbesserung des operativen Ergebnisses um 15 Milliarden Euro ermög­ lichen. Eine Kapitalerhöhung in gleicher Grössenordnung ist beschlossene Sache, aber noch nicht terminiert. Zudem soll eine Umschuldung von 15 Milliarden der insge­ samt 70 Milliarden Euro Schulden dem Konzern Luft verschaffen. Ende von Bankgeheimnis unwahrscheinlich ZÜRICH - Die Abschaffung des Schweizer Bankgeheimnisses ist nach Ansicht der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) in den nächsten 10 Jahren unwahrscheinlich. «Bei den Verhandlungen Schweiz- EU müs­ sen wir sehen, was passiert», sagte S&P- Kreditanalystin Diane Hinton in Zürich. Die Meinung von Standard & Poor's sei, dass beim Bankgeheimnis mindestens in den nächsten zehn Jahren nichts passieren werde. Es gebe keinen Druck derzeit, die Ratings der Banken in diesem Zusammen­ hang anzupassen, sagte Hinion an einem Hintergrundgespräch vor den Medien in Zürich. Im Falle einer grossen Slcucram- nestie in der Europäischen Union wären die beiden Grossbanken UBS und CSG sehr wahrscheinlich am besten positioniert für eine schnelle Erholung. Denn sie könnten durch ihre Filialen im Ausland einen guten Teil der Gelder wieder zurückgewinnen, die aus der Schweiz abflössen. 
Deutliche Zinssenkung EZB-Rat senkt Leitzins um ein halbes Prozent auf 2,75 Prozent FRANKFURT - Mit einer deutli­ chen Zinssenkung um einen halben Prozentpunkt hat die Europäische Zentralbank am Donnerstag auf die trüben Kon­ junkturaussichten im Euroland reagiert. Der entscheidende Leitzins liegt nun bei 2,75 Pro­ zent. EZB-Präsident Wim Duisenberg sprach in Frankfurt am Main von einem enttäuschenden Bild der Wirtschaftslage. Die Abwärtsrisi­ ken seien nicht verschwunden. Nächstes Jahres sollte sich die Konjunktur jedoch auch dank der niedrigen Zinsen zunehmend erho­ len. Laut Duisenberg lag das Wachs­ tum im Euro-Raum nach ersten Schätzungen von Eurostat im drit­ ten Quartal mit 0.3 Prozent am unteren Ende der Erwartungen. Zwar habe sich die Stimmung in der Wirtschaft verbessert, dafür habe sich das Vcrbrauchcrvertrauen weiter verschlechtert. Das Wachs­ tum dürfte auch in den nächsten Monaten gedämpft bleiben. Das enttäuschende Bild wider­ spiegle anhaltend hohe Unsicher- heil angesichts der weltpolitischen Spannungen, der 
Kapitalmarktent-Der 
EZB-Rat nahm gestern eine deutliche Senkung des Leitzinses auf 2,75 Prozent vor. wicklung und des schwachen Wachstums der Weltkonjunktur. Die Ungewissheil über die weitere Entwicklung, belaste das Konsum- verhalten, die Investilionsbereit- schaft und den Arbeitsmarkt im Euro-Raum. Der Zinsentscheid soll laut Duisenberg dazu beitragen, die wirtschaftlichen Aussichten zu ver­ bessern und ein Gegengewicht zu 
vorhandenen Konjunkturrisiken zu bilden. Die weitere Entwicklung hänge aber auch von der Fiskalpo­ litik der Mitgliedstaaten im Euro- Raum ab, betonte Duisenberg. Er verwies auf die enttäuschende Ent­ wicklung in einigen Staaten, dar­ unter auch Deutschland, dessen Defizit die Maastricht-Kriterien dieses Jahr übersteigen wird. 
Zuversichtlich äusserte sich Dui­ senberg, dass die Inflation im gemeinsamen Währungsraum 2003 unter die von der EZB als Preissta- bilität definierte Marke von zwei Prozent sinken dürfte. Die deutsche Wirtschaft nahm die Zinssenkung positiv auf. Sie sei stahilitätspoli- tisch vertretbar, hiess es in einer AP-Umfrage. SNB hält an 
bisherigem Leitzinsniveau fest Trotz Zinsschritt der EZB - Zustimmung von Ökonomen ZÜRICH - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) reagiert vorerst nicht auf die Leitzins­ senkung der Europäischen Zen­ tralbank (EZB). Sie beiiess ihr Leitzinsband am Donnerstag bei 0,25 bis 1,25 Prozent, wie SNB-Sprecher Werner Abegg auf Anfrage sagte. In einer AP- Umfrage erntete die SNB Zustimmung. Führende Ökonomen zeigten sich in der Umfrage vom Entscheid der SNB nicht überrascht, obwohl die EZB ihren entscheidenden Leit- zinssatz um einen halben Prozent­ punkt auf 2,75 Prozent senkte. Laut 
Rudolf Walser, dem Leiter Wirt­ schaftspolitik des Wirtschaftsdach­ verbandes economiesuisse, ist die derzeitige SNB-Politik «der jetzi­ gen und der absehbaren Konjunk­ tur angemessen». Der Franken sei in letzter Zeit gegen den Euro rela­ tiv stabil gewesen, und der Wech­ selkurs habe in einer relativ engen Bandbreite über 1,4650 Franken gependelt. Dies dürfte bis auf wei­ teres so bleiben, sagte Walser. Laut Walser hat die SNB noch Munition, um gegen eine allfällige Franken-Aufwertung zu kämpfen, etwa durch weitere Zinssenkungen. Wenn alle Stricke rissen - etwa bei 
einem Irak-Krieg - werde sie wohl nicht vor Wcchselkursmassnahmen wie Devisenmarkt-Interventionen oder Wechselkurszielen zurück­ schrecken. Auch Alois Bischofberger, der Chefökonom der Credit Suisse Group, zeigte sich von der Haltung der SNB nicht überrascht. «Wenn es nicht zu einer Franken-Aufwer- lungswelle kommt, ist das derzeiti­ ge Zinsniveau angemessen», sagte er. Sonst könnte die SNB weitere Zinssenkungen vornehmen. Bei diesjährigen Leitzinssenkungen sei die SNB sehr pragmatisch vorge­ gangen und habe jeweils die Wech­selkursentwicklung 
berücksichtigt. Eine Wechselkursfixierung wäre laut Bischofberger aber problema­ tisch. Gewerkschaftsbund-Sekretär Serge Gaillard forderte eine Fort­ setzung der lockeren Geldpolitik der SNB. Dies müsse aber nicht zwingend in eine weitere Senkung des Leitzinsbandes münden, da die Zinssenkung der EZB auch zu einer Stärkung des Euro und damit zu einer Entlastung des Frankens führen könnte. «Die EZB hat nun endlich Handlungsfähigkeit demonstriert», sagte Serge Gail­ lard. Siemens rechnet mit höherem Ergebnis IMeue Handys sollen Weltmarktanteil steigern MÜNCHEN - Trotz anhaltender Konjunkturflaute will der Tech- nologie-Riese Siemens 2003 sein Rekordergebnis des abge­ laufenen Geschäftsjahrs über­ treffen. Mit weiteren Umbau- und Spar- massnahmen könnten die meisten der 14 Sparten ihre vorgegebenen Renditezicle erreichen, kündigte Firmenchef Heinrich von Pierer an. «Wir sind auf einem guten Weg. Und das macht mir Freude.» Ver­ besserungen erwartete Pierer etwa beim Mobilfunk. Mit neuen Handy- Modellen soll der Wellmarktanteil von 7,8 auf über neun Prozent stei­ gen. Wie Pierer erläuterte, wird der Umsatz wegen der Probleme in der High-Tech-Branche und der welt­ weiten Wirtschaftsflaute sinken. Ein einschneidender oder gar dau­ erhafter Rückgang sei dies «natür­ lich nicht», betonte der Firmenchef. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2001/2002 fiel der Umsatz um drei Prozent auf 84,016 Milliarden 
Euro. Ohne Währungs- und Konso- lidierungseffekte liegt der Wert laut Pierer aber auf Vorjahresniveau. Rund 80 Prozent des Umsatzes erzielte Siemens im Ausland. Der Auftragseingang knickte bereinigt um fünf Prozent auf 86,214 Milliar­ den Euro ein. Das Ergebnis nach 
Steuern schnellte um 24 Prozent nach oben - auf 2,597 Milliarden Euro. Damit fuhr der Konzern nach eigenen Angaben das zweitbeste Ergebnis der Firmengeschichte ein. Hohe Sondererträge fielen bei­ spielsweise beim Verkauf von Infi­ neon-Aktien an. 
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