Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

DIENSTAG, 3. DEZEMBER 2002 
0 51 INTERNATIONAL 
T0PNEVV S BLATT DES TAGES 
24 IN KÜRZE Gefährliche Seitensprünge HAMBURG - 75 Prozent der plötzlichen Todesfülle heim Sex geschehen bei ausser- ehelichem Geschlechtsverkehr. Das hat der Londoner Professor Graham Jackson am Montag auf dem Hamburger Kongress der Huropaischen Gesellschaft für Sexual- und Impotenzforsehung berichtet. Vor allem wenn ein älterer verheirateter Mann mit einer jungen Frau ins Bett gehe, drohe die Gefuhr. Insgesamt gesehen sei Sex jedoch kein akutes Todesrisiko: Weniger als ein Pro/ein der plötzlichen Todesfälle gesche­ hen hei der körperlichen Liebe, sagte der Merzspezialist. Jackson und andere Fachleu­ te wiesen darauf hin. dass Erektionssiörun- gen des Mannes oft Warnsignale für andere Krankheiten seien. So sind die Hauptgründe für Potenzprobleme dieselben wie für Herz­ krankheiten: Bluthochdruck. Rauchen, zu wenig Bewegung, zu viel Blutfett. «Fine gesunde Lebensweise führt auch zu einem besseren Sexuallehen», sagte Jackson, des­ sen Klinik sich auf die Behandlung von Männern mit Potenzproblemen spezialisiert hat. Zwei 16-jährige als Bankräuber ermittelt GERLAITNGKN - Zwei 16-Jährige haben den Oberfall auf die Raiffeiscnhank in Ger- lafingen (SO) Anfang November gestanden. Wie die Solothurner Kantonspolizei am Montag bekanntgab, handelt es sich um einen Schweizer und einen Türken aus der Region. Fin Teil der Beute wurde sicherge­ stellt. Die Raiffeisen-Filiale war am Morgen des vergangenen 8. Novembers von zwei Maskierten überfallen worden. Sie bedroh­ ten das Personal und zwei Kunden mit einer Pistole und flüchteten danach mit einigen tausend Franken Beute auf einem Motorrad. Die Grossfahndung verlief ohne Frfolg. Die Polizei stiess in der Folge und nicht zuletzt dank zahlreicher Hinweise aus der Bevölke­ rung auf einen 16-jährigen Schweizer. Fr wurde am vergangenen Samstag festgenom­ men und gab bei den Einvernahmen zu, die Straftat zusammen mit einem Kollegen begangen zu haben. Nur wenige Stunden später wurde auch der Komplize, ein gleich­ altriger Türke, festgenommen. Auch dieser gestand die Tat. Lopez und Affleck in den Fussstapfen von Pac-Man NEW YORK - Jennifer Lopez und ihr Ver­ lobter Ben Al'fleck treten in die Fussstapfen von Pac-Man und Super Mario: Die beiden Stars werden laut Presseberichten Helden eines neuen Videospiels. Im Mittelpunkt des Spiels «Jen Saves Ben» steht eine Lopez- Figur, die ihren Freund aus der Gewalt bru­ taler Entführer retten will, wie die Tageszei­ tung «New York Post» am Sonntag berichte­ te. Unterlegt ist das Abenteuer mit Musikti­ teln der Schauspielerin und Sängerin. Das Spiel ist laut «New York Post» ein Geschenk von Regisseur Kevin Smith an das_ Promi- Paar, das gemeinsam in Smith' kürzlich fer­ tig gestellten Film «Jersey Girl» zu sehen ist. Älteste Italienerin wird 113 ROM - Die älteste Italienerin hat am Mon­ tag ihren II3. Geburtstag gefeiert. In einem Glückwunschschreiben gratulierte Staats­ präsident Carlo Azeglio Ciampi der immer noch rüstigen Süditalienerin Teresa Fumaro- la. Die Frau lebt in einem kleinen Dorf bei Tarent, in der Nähe von zwei Söhnen. 1889 in San Marzano di San Giuseppe in Apulien geboren, arbeitete sie viele Jahre an der Seite ihres Mannes auf dem Feld. Ihr Ehe­ mann starb vor 41 Jahren. Als unbestrittenes Oberhaupt einer grossen Familie darf sie sich über die Glückwünsche von mindestens 150 Enkeln und Urenkeln freuen. Einen besonderen Jungbrunnen verriet die Senio­ rin nicht - neben Nudeln gönnt sie sich ab und zu mal ein Caramel- oder Schokoladen­ bonbon. 
Weiche falsch gestellt Fehler des Zugbegleiters - Noch 7 Opfer von Unfall in Wienacht-Tobel im Spital BERN - Ein Fehler des Zugbe­ gleiters hat zum Unfall des voll­ besetzten Extrazuges zum Hei- dener Weihnachtsmarkt am Sonntag geführt. Von den ins­ gesamt 41 Verletzten waren am Montag noch sieben Menschen im Spital. Oer Bund hat eine Untersuchung eingeleitet. Die Macht der Gewohnheit hat /um fatalen Unfall beim Bahnhol Wienachl-Tobel geführt, wie aus der Mitteilung der Ausserrhoder Kantonspolizei hervorgeht. Um den fahrplanmässigen Zug vorbei­ ziehen zu lassen, werden Sonder­ züge in Wienacht-Tobcl normaler­ weise auf das Ahstellgcleisc gefah­ ren. Beim l'ngliickszug war dies aber laut Mitteilung nicht nötig, weil kein Zug entgegen kam. Aus Gewohnheit habe der Zugbegleiter die Weiche aber trotzdem umge­ stellt. Der Lokomotivführer habe in der Folge seine Fahrt beschleu­ nigt und sei ins Stumpengeleise gefahren. Der im vordersten Wagen stationierte Zugbegleiter habe ihn zwar sofort per Funk gewarnt, die Kollision mit der Fels­ wand sei aber nicht mehr zu ver­ hindern gewesen. Die 
Aufprallge-Eine 
vom Zugbegleiter falsch gestellte Welche führte zum Unfall des Extrazuges in Wienacht-Tobel. schwindigkeil betrug rund fünf Kilometer pro Stunde. Der Sach­ schaden konnte auch am Montag noch nicht abgeschätzt werden. Die Zahl der Verletzten stieg auf 41 Menschen, nachdem sich im Ver­ lauf des Sonntauabends noch drei 
weitere Zugpassagiere in Spital­ pflege begeben hatten. Sieben Ver­ letzte konnten das Spital bis Mon­ tag noch nicht verlassen. Sie erlit­ ten Knochenbrüche. Zahn- und Gesichts Verletzungen, 
Hirner­ schütterungen sowie Schleuder­traumata. 
In der Chronik der jünge­ ren Schweizer Bahnunfälle sei der Unfall der Rorschach-Heiden- Bergbahn ein «schwerwiegendes Ereignis», sagte Markus Beer von der Unfalluntersuchungsstelle des Verkehrsdepartementes. Unterstützung für afghanische Armee Entsprechende Erklärung wurde gestern verabschiedet KONIGSIAIINTER - Afghanistan kann beim Aufbau seiner Armee mit internationaler Billi­ gung und Unterstützung rech­ nen. Diese Erklärung verabschiedete am Montag die zweite Petersberg- Konferenz, an der Regierungsver­ treter aus Afghanistan, seinen Nachbarländern und den Staaten teilnehmen, die Hilfe beim Wieder­ aufbau leisten. Der afghanische Präsident Hamid Karsai hatte zuvor ein Dekret unterzeichnet, wonach die Truppenstärke 70 ODO Mann nicht überschreiten soll. Die Armee ist dem Präsidenten unter­ stellt, wird aber vom Verteidi­ gungsminister geführt. Zunächst war eine nationale Armee mit 250 000 Mann im Gespräch. Die USA, die unter den Hilfsnationen 
Afghanistans Präsident Karsai zusammen mit dem Deutschen Bundes­ kanzler Gerhard Schröder und Aussenminlster Joschka Fischer. federführend bei der Ausbildung der Soldaten sind, hatten 50.000 vorgeschlagen. Weiter heisst es in 
dem Dekret, auf das in dem Kom­ munique ausdrücklich Bezug genommen wird, Afghanistan 
werde künftig eine Freiwilligen- armee haben. Ihr sollten Mitglieder aller ethnischen und sozialen Grup­ pen angehören. Zeitgleich mit der Rekrutierung und Ausbildung der Soldaten solle, mit Unterstützung Japans, ein Programm zum Ein­ sammeln von Waffen laufen. «Militärformationen, bewaffnete Gruppen und andere militärische und paramilitärische Verbände sind nicht Teil der nationalen Armee und werden verboten», heisst es weiter. Ein Teil der Milizionäre, die in der Nordallianz gegen die Taliban gekämpft haben, soll möglicher­ weise in die nationale Armee über­ nommen werden. Für die anderen sind spezielle Programme zur Wie­ dereingliederung in die Gesell­ schaft geplant. Oasis-Musiker verhaftet Wilde Schlägerei in Münchner Hotel MÜNCHEN - Oasis-Sänger Liam Gallagher (Bild) droht nach einer wilden Schlägerei mit Polizeibeamten und Gästen im Münchner Hotel Bayerischer Hof ein Prozess in Deutschland. Wie der Münchner Oberstaatsan­ walt Anton Winkler am Montag der AP erklärte, will seine Behörde voraussichtlich noch in diesem Jahr entscheiden, ob sie die vom Oasis-Managemcnt gezahlten Kau­ tionen von mehreren 100 000 Euro als Geldstrafe akzeptiert und das Verfahren einstellt oder ob Ankla­ ge gegen den Oasis-Sänger und drei seiner Bandkollegen erhoben werden soll. Liam Gallagher und sein Bruder Noel sind im Ausland und bei Flügen bereits öfter wegen rowdyhaften Benehmens und Tät­ lichkeiten aufgefallen. Die Prüge­ lei der britischen Band im Nacht- Club des Hotels halte in der Nacht 
auf Sonntag gegen 02.00 Uhr einen Grosseinsatz der Polizei ausgelöst. Laut Polizeisprecher Christoph Reichenbach waren zehn Streifen­ wagen notwendig, um die ausge- rasteten Bandmitglieder zu über­ wältigen. 
• • König besucht Olküste Ölpest vor Spanien breitet sich aus LA CORUNA - Zwei Wochen nach dem Untergang des Tan­ kers «Prestige» hat sich die Ölpest im Nordwesten Spaniens auf Küstenabschnitte von ins­ gesamt 500 Kilometer Länge ausgebreitet. König Juan Carlos besuchte am Montag die betroffenen Gebiete. Unter anderem besuchte der spani­ sche König die Fischerdörfer Muxfa und Laxe, die von der Ölpest besonders stark betroffen sind. Er sprach den Helfern, die die Strände vom Ölschlamm reinigten, und 
den von einem Fangverbot betroffenen Fischern, Mut zu. «Wir alle müssen beim Kampf gegen das Öl mithelfen», sagte er. Zuvor hatte er sich per Helikopter ein Bild vom Ausmass der Katastrophe gemacht. Einige Dorfbewohner riefen: «Es lebe der König!» Ande­ re protestierten gegen angebliche 
Fehler der Regierung bei der Bekämpfung der Ölflut. Wie der spanische Umweltminister Jaunie Matas am Montag mitteilte, wur­ den in Galicien 165 Strände ver­ seucht, davon 13 sehr stark. Juan Carlos besuchte die Ölküste.
	        

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