Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

DIENSTAG, 3. DEZEMBER 2002 VOLKS I I IVI I 
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U LESERMEINUNGEN % Stellungnahme des GLLV zur PISA-Auswertung Der Gewerkschaftlicher Lehrerinnen- und Lehrerverhand begrilsst die Offensive der Bildungsniinisterin: Melir Durchlässigkeit im Schulsystem. Sozialarbeit an Schulen! Die anlässlich der Präsentation der PISA- Detailergcbnisse für Liechtenstein genann­ ten Handlungsfelder finden die Unterstüt­ zung des GLLV. Angesichts der wieder ein­ mal festgestellten grossen Überlappungs- bereiche der Schiiler/-innenleistimgen zwi­ schen Ober-, Realschule und Gymnasiuni ist das Vorhaben der Bildungsniinisterin, die Durchlässigkeit auf der Sekundarstufe 1 mit weiteren Kooperationsprojekten zu optimieren schlüssig und nähert sich vor­ sichtig der Richtung des vor Jahren inner­ halb der Lehrer/-innenschaft erzielten Kon­ sens: «Kooperatives Modell der Sekundar­ stufe 1, in dem die Durchlässigkeit (jeder­ zeit) gewährleistet ist». Auch im Hinblick auf den festgestellten Mangel an Chancen­ gleichheit in der schulischen Leistungser­ bringung zwischen ärmeren und reicheren Kindern in Liechtenstein erscheinen Mass­ nahmen wie die Einsetzung von Sozialar- beiter/-innen an den Schulstandorten und die Förderung der Integration von Jugend­ lichen aus immigrierten Familien und der Ausbau von Tagesschulstrukturen sinnvoll - und entsprechen auch früher gestellten Forderungen des Verbandes. Laut Bil­ dungsniinisterin habe das Schulamt nun den Auftrag, konkrete Massnahmen auf Projektbasis zu erarbeiten und der Regie­ rung zu unterbreiten. Der GLLV hofft, dass dabei bereits im Entstellen begriffene Initiativen von Leh- rer/-inncnteams (Beispiel Triesen) miteinbe­ zogen werden, und dass es sich bei der im nächstjährigen Budget geplanten Kürzung des Topfes «Schulprojekte» um 150 000.- (!) Franken nur um ein übles Gerücht han­ delt ... Thomas List, GLLV-Gcschäftsleitung m ...' 
 s vH.> I > 'f > * >„ , x r I LESERMEINUNG Kritik ist doch keine Beschimpfung Wenn ganz normale Stimmbürger den Ver­ fassungsänderungen von Fürst und FBP nichts abgewinnen können und sachlich, wohl aber kritisch, dazu Stellung nehmen und sogar alternative Vorschläge unterbrei­ ten, darf dies nicht als Beschimpfung, wie es David Vogt aus Balzers nennt, abgetan werden. David Vogt zitiert im Volksblatt vom 29.11.02 namentlich Carl Walser als solchen Beschimpfer der FBP sowie weiterer Leute. Tatsache ist jedoch, dass eine Reihe besorgte FBP'ler am 7. November anläss­ lich einer Aussprache mit der eigenen Par­ teileitung klar machten, warum sie mit dem Vorgehen der Partei in der Durchsetzung der Fürstcninitiative und dem Verhalten einzel­ ner Mandatare der Partei nicht einverstan­ den sind. Gerade Carl Walser hat sich damals bei diesem Treffen sehr bemüht, während des ganzen Abends nihig und sach­ lich zu bleiben. Auch spätere Äusserungen in der Öffentlichkeit waren seitens Carl Walser meines Erachtens überhaupt keine Beschimpfungen, sondern Ausdruck der Sorge um das Land, aber auch der eigenen Partei. Die kontroverse Auseinandersetzung muss in einer Volk'spartei, wie es die FBP sein will, doch möglich sein, ohne dass man deswegen Verdächtigungen und Beschimp­ fungen ausgesetzt wird. Als einer, der eben­ falls bei der Aussprache mit der FBP dabei war, ersuche ich die FBP-Leilung, die Unterstellungen von David Vogt öffentlich richtig zu stellen. Hugo Walser, Schaan 
Gemeinsam gegen das Verbrechen Schweizer Bundesanwalt Valentin Roschacher zu Besuch VADUZ - Die Schweiz und Liech­ tenstein haben eine Fortset­ zung ihrer engen Zusammenar­ beit im Kampf gegen die Geld­ wäscherei, das organisierte Verbrechen, die Terrorismusfi­ nanzierung und die Korruption vereinbart. Bundesanwalt Valentin Roschacher orientierte am Montag die stellver­ tretende Leitende Staatsanwältin des Fürstentums Liechtenstein, Alma Willi, bei einem offiziellen Arbeitsbesuch in Vaduz unter anderem über die Neuerungen bei den Frmittlungs- und Anklagckom- petenzen der Bundes, die mit der Effizienzvorlage Anfang dieses Jahres in Kraft getreten sind. Damit wird die grenzüberschreitende Zusammenarbeit auf Schweizer Seite vermehrt auch die Bundesan- waltschaft (BA) betreffen, während früher vor allen die kantonalen Strafverfolgungsbehörden An­ sprechpartner der liechtensteini­ schen Staatsanwaltschaft gewesen waren. Bei den Gesprächen, die auch ein Treffen mit 
Justizministe-Der 
Schweizer Bundesanwalt Valentin Roschacher besuchte gestern mit einer Delegation das Fürstentum Liech­ tenstein. Im Bild von links Dietmar Baur, Staatsanwalt, Alma Willi, Stellvertreterin des leitenden Staatsanwalts, Valentin Roschacher, Bundesanwalt, Justizministerin Rita Kleber-Beck, Michel-Andre Fels, Staatsanwalt, Claude Nicati, Stellvertretender Bundesanwalt, und Hansjörg M. Wiedmer, Informationschef Bundesanwaltschaft. rin Rita Kieber-Beck umfassten, standen vor allem strafprozessuale Fragen im Vordergrund. An dem 
ganztägigen Arbeitsbesuch nahmen auf Schweizer Seile auch der Stell­ vertretende Bundesanwalt Claude 
Nicati und der Leiter des Rechts­ hilfevollzugs der BA. Staatsanwalt Michel-Andre Fels, teil. 520 Jahre im Dienste der Vereine Ehrung der Triesner Vereinsjubilare TRIESEN - Am vergangenen Freitag hatte Triesens Gemeinde­ vorsteher Xaver Hoch anlässlich einer kleinen Feierstunde im Hotel Schlosswald die angenehme Auf­ gabe, 17 Frauen und Männer für ihre langjährige Mitgliedschaft in verschiedenen Triesner Ortsverei­ nen mit Ehrennadeln in Silber und Gold sowie weiteren Präsenten zu ehren. Die Geehrten bringen es zusammen auf 520 Jahre Mitglied­ schaft in den tradilionsreichcn Ver­ einen Harmoniemusik, Feuerwehr, MGV Sängerbund, Gesangverein, Trachtenverein, Weinbauverein, Samariterverein und Turnverein. Für ihren wertvollen Beitrag zum Dorfleben sprach Xaver Hoch den Jubilarinnen und Jubilaren im Namen der Gemeinde Dank und Anerkennung aus. Im Bild von links Alexandra Müller, Albert Kindle, Elisabeth Erne, Jakob Ernc, Silvia Konzett, Josef Len- herr, Irene Eberle, Alois Erne, Ella Risch, Pepi Frömmelt, Karin 
Thöny, Gemeinderat Gebhard ger, Hermi Hefti, Adolf Risch, Hoch. Auf dem Bild fehlt Maria Kindle, Isolde Risch, Bernd Essin- Judith Hoch und Vorsteher Xaver Telser. LESERMEINUNGEN Oben am jungen Rhein... Wo stehen wir, ich am Ende 2002? Soll aus Dankbarkeit gegenüber den Vorfahren unserer Fürsten das Volk bei Selbstbcstimmungsfragen sich unter den Mantel des Fürsten einhüllen und schweigen? Wird der Bevölkerung das Ver­ trauen geschenkt, die massgebli­ chen ausschlaggebenden gegen­ sätzlichen Textpassagcn Fürsten­ haus und Volksvertreter vor der Kompromissfindung originalge­ treu zu publizieren? Kann in Zukunft nicht bei unüberwindbaren Hindernissen zwischen Regierung und Fürsten­ haus das Volk aufgeklärt und die Frage anschliessend in Abstimmung einer Volksabstim­mung 
zugeführt werden? (Le­ bendige Kleinstaat-Demokratie im dualen System ohne Richter­ staat.) Stichwort Monarchie, duale Balance zwischen Fürstenhaus und Volk. Ist die Aufhebung der jetzi­ gen Staatsform vom Volk jemals zur Debatte gestanden? Wollen wir Liechtensteiner ein solches monar- chieabschaffendes Verfahren heute verankert haben? Wird da schon der Grundstein für das spaltende letzte Machtwort gelegt, woraus zwei anschliessende Verlierer resultieren? Erweisen wir dem Heimatlande unter diesen Voraussetzungen einen guten Dienst, durch Aufhe­ bung der bestehenden Volksrechte? Wenn diese durch andere Artikel, in denen das Aufeinanderzugehen und die inneren Werte nicht mehr 
unbedingt erforderlich sind, erset­ zen? Elmar Bürzle, Heraweg, Balzers FL-Info Der Fürst lehnt die meisten Geset­ ze ab, die vom Landtag und vom Volk beschlossen wurden. Der Fürst erklärt mindestens jedes Jahr den Notstand. Der Fürst lehnt alle Richter ab, die er nicht selbst vorgeschlagen hat. Der Fürst löst immer wieder den Landtag auf. Der Fürst entlässt immer ohne Angabe von Gründen die Regie­ rung. Der Fürst überlegt den ganzen Tag, wie er sein Volk unterdrücken kann. Das alles könnte man glauben, 
wenn man die FL-Info liest. Selbstverständlich ist man aber nicht monarchicfeindlich und bedauert das schlechte Klima im Land, das nur von den rückgratslo­ sen Befürwortern/-innen der Fürs­ teninitiative verursacht wurde. Gleichzeitig wird erklärt, dass bei einer Annahme der Fürsteninitiati­ ve der Kampf fortgesetzt wird. Ein sehr eigenartiges Verständnis von Demokratie und Frieden. PS: Laut FL-Info sollen Leser- bricfschrciber, die den Fürsten unterstützen, Dankesbriefe vom Fürsten erhalten. Ich werde sofort reklamieren, da ich trotz mehrerer Leserbriefe noch keine Post aus dem Schloss bekommen habe. Oder ist in der FL-Info etwa gar nichts wahr? Peter Marxer, Werdenbergerweg 7, Vaduz
	        

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