Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
LAND UND LEUTE Donnerstag, 7. Februar 2002 
9 Liberalisierung des liechtensteinischen Erdgasmarktes Vernehmlassungsentwurf zur Schaffung eines Gasmarktgesetzes Die Regierung hat in ihrer Sit­ zung vom 5. Februar 2002 ei­ nen Entwurf betreffend die Schaffung eines Gasmarktge­ setzes verabschiedet und inte­ ressierten Kreisen zur Stellung­ nahme bis 5. April 2002 unter­ breitet. Weitere Kreise oder Per­ sonen, die sich an der Vernehm­ lassung beteiligen wollen, kön­ nen den Vernehmlassungsbe- richt ab 13. Februar 2002 bei der Regierungskanzlei beziehen. Die Vorlage zum Gasmarktgesetz folgt den Bedingungen der Rechtsumset­ zungspflicht der Vertragsstaaten des Abkommens über den Europäischen Wirtschnftsraum, entsprechend den Vorgaben der Richtlinie 98/30 (EG) vom 22. Juni 1998 betreffend gemein­ same Vorschriften für den Erdgasbin­ nenmarkt. Der Landtag hat am 13. De­ zember 2001 dem Beschluss des Ge­ meinsamen EWR-Ausschusses zur Übernahme der Richtlinie 98/30/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 betreffend gemeinsame Vorschriften für den Erd- gasbinnenmarkt zugestimmt. Mit dem vorliegenden Gesetzesent­ wurf wird im Sinne der Richtlinie die Liberalisierung des liechtensteinischen Erdgasmarktes angestrebt. Die Vor­ schriften betreffen die Fernleitung, die Verteilung, die Lieferung und die Spei- cherung von Erdgas. Insbesondere 
Die Liechtensteinische Gasversorgung (LGV) bleibt wie bisher Versorgerßlr den Grossteil der heutigen Gasverbrauches wird die Organisation des Erdgassek­ tors, auch in Bezug auf verflüssigte^ Erdgas (LNG). der Marktzugang sowie der Betrieb der Netze geregelt. Die wesentlichen Elemente dieses Entwurfs sind der Netzzugang für Dritte, der Marktöffnungsgrad und die buchhalterische Entflechtung der ver­ schiedenen Aktivitäten im Gasbereich 
(•unbundling»). Ein weiterer Teil des Entwurfs, der sich mit dem techni­ schen Betrieb des Netzes und den da­ mit zusammenhängenden Pflichten des Netzbetreibers befasst, beinhaltet einen Auftrag zur Führung des Betrie­ bes 
nach dem Muster eines öffentlich­ rechtlichen Versorgungswerkes. Obers­ tes Gebot - für das Fernleitungsnetz 
ebenso wie für das Verteilnetz - ist die Versorgungssicherheit, jedenfalls so­ weit es die technischen Mittel (Netz­ qualität) und die betriebliche Organi­ sation (Management) des Netzbetrei­ bers betrifft. Auch die in der Vorlage verankerte Verpflichtung des Betrei­ bers des Verteilnetzes zum fortwähren­ den Ausbau lässt sich unter den Be­griff 
der Versorgungssicherheit subsu­ mieren. Abgesehen von den zugelasse­ nen Kunden, weiche ihren Lieferanten frei wählen können, bleibt die Liech­ tensteinische Gasversorgung (LGV) wie bisher Versorger für den Grossteil der heutigen Gasverbraucher. Für die meisten Kunden ändert sich somit vor­ erst nichts. 
(paß) Geregelter Schutz der Konsumenten Vernehmlassungsentwurf zur Schaffung eines Konsumentenschutzgesetzes 
REKLAME Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom 5. Februar einen Entwurf be­ treffend die Schaffung eines Konsu­ mentenschutzgesetzes verabschiedet und interessierten Kreisen zur Stel­ lungnahme unterbreitet. Weitere Kreise oder Personen, die sich an der Vernehmlassung beteiligen wollen, können den Vernehmlassungsbericht ab 13. Februar bei der Regierungs- kanzlei beziehen. Die Vcrnehmlassungsfrist läuft bis zum 5. April 2002. Im Rahmen dieser Vernehmlassung wird ein Entwurf zur 
Schaffung eines eigenen Konsumen­ tenschutzgesetzes in Liechtenstein vorgestellt. Bis heute gibt es in Liech­ tenstein noch kein derartiges Konsu- mentenschutzgcsetz. Bestimmungen hinsichtlich des Verbraucherrechts sind heute verstreut in diversen Geset­ zen zu finden. Anlässlich der Landtagssitzung vom 17. Mai 2000 reichten deshalb ver­ schiedene Abgeordnete ein Postulat ein, mit dem Inhalt, dass alle den Kon- sumcntenschutz im weiteren Sinne be­ treffenden inländischen 
Rechtsvor­schriften 
in einem übersichtlichen Konsumentenschutzgesetz zusammen- gefasst werden 
sollen. Darüber hinaus wurden in der Vergangenheit zwar zahlreiche EWR-Richtlinien umge­ setzt, verschiedene Bereiche des Kon­ sumentenschutzes (z.B. Zusammenar­ beit mit anderen Ländern bezüglich grenzüberschreitendem Handel) sind jedoch bis heute in Liechtenstein ge­ setzlich noch nicht geregelt. Der vorliegende Vernehmlassungs­ entwurf ist Bestandteil eines umfas­ senden Gesamtpaketes im Bereich des 
Verbraucher- und Konsumenten­ schutzes, welches von der Regierung in diesem Jahr dem Landtag zur Be­ handlung übergeben wird. Das Gesetz über den Verbraucherschutz bei Ver­ tragsabschlüssen im Fernabsatz, wel­ ches bereits in der Regierungssitzung vom 29. Januar 2002 zur Behandlung an den Landtag verabschiedet wurde, sowie ein E-Commerce-Gesetz, wel­ ches sich bei den zuständigen Regie- rungs- und Verwaltungsstellen in Aus­ arbeitung befindet, sind weitere Teile davon. 
(paß) 
Befehle vom Ausland! UNO-Beitritt NEIN www.uno-neln.ch SMBBBF'TODGFFIJI Die SCHWESTER LUDWIG MAKXTK DIE SCHWESTER KRIMINALROMAN Teil 27 Eigentlich war er Simone ge­ genüber dazu verpßichtet, es zu­ mindest zu versuchen. Wenn aber auch diese Verbindung auseinan­ derbrach? War ihr das zuinut- bar? Und er? Traute er es sich zu, abermals das Risiko des Verlas­ semverdens einzugehen? Es müsste doch wieder eine viel Jüngere sein - eine Fünfzigjährige oder noch Ältere nahm sich keines Schulkindes mehr an. Manchmal dachte er, er brauchte irgend einen Anstoss von aussen. Wie ein Raucher eine Krankheit, um seine Suclit aufiugeben. Aber 
die Überzeugung, was zu tun war, konnte er nur aus sich selbst schöpfen. •Papa?* *Schlaf nur weiter, Simone. Es ist erst Viertel vor sechs.* •Du, gestern bin ich im Prater auf einem richtigen Pferd geritten.* >lch weiss. 
Die Oma hat's mir er­ zählt,.« »Es war so gross ... Schon fast kein Pony mehr...» Rotler setzte sich auf die Bett­ kante und streichelte dem Kind über das Haar, bis es wieder ein­ geschlafen war. Leise nahm er seine Sachen aus dem Schrank, ging damit ins Bad, duschte, ra­ sierte sich und zog sich an. In der Küche setzte er Kaffee auf und deckte den Frühstückstisch für Simone und seine Mutter. Er ass zwei Wurstbrote, trank im Stehen ' am Fenster eine Tasse Kaffee. Jetzt sich in ein Flugzeug setzen und irgendwohin fliegen. In die Karibik. Jeder flog dorthin, Schranz letztes Jahr über die Weihnachtsfeiertage. Warum machte er das nicht? Ob Mutter daßr zu haben war? Aber Simo­ ne, die würde sich freuenI Mal wirklich etwas ganz anderes. Warum nicht? Er würde sich Prospekte besorgen. Die Vorstellung, 
mit welcher Be­geisterung 
Simone diese Idee auf­ nehmen würde, beschwingte Rot­ ter. Etwas früher als normal machte er sich auf den Weg zur Arbeit, denn er hatte beschlossen, trotz des unwirtlichen Wetters ein Stück zu Fuss zu gehen. Unangemeldet und fast schon unverschämt früh, nämlich kurz nach halb acht, betrat er das 
können mich doch nicht wie ein Kind behandeln! Was glauben Sie eigentlich, wer Sie sind? Das wird Konsequenzen för Sie ha­ ben, ich werde mich über Sie be­ schwerenl< Rotter sah sie ruhig an und Hess sie zu Ende schimpfen. Dann sagte er: »Ich würde gerne den Namen des Mannes erfahren, mit o omni 2.1 ... 
. Bücher und mehr Diesen Roman finden 3. uia-ütrasse 3/, wi tsenen Sie natürlich bei uns! leieton: +423373/184, lelefax +423373 7188' efAtf:boota2omrU titemel:wvw.omnlJI Krankenhaus des göttlichen Hei­ landes. Er traf eine von ihrem Akoholexzess gezeichnete Han­ nelore Lang an, die sich mit ei­ nem Ruck kerzengerade im Bett aufrichtete, als er In ihr Zimmer trat. *Wie konnten sie mich einfach hierher zurückbringen lassen? Sie wussten genau, dass ich das nicht wolltet Dazu hatten Sie kein Rechtl* »Die Umstände, Frau Dr. Lang, geboten es.* »Die Umstände! Mich zu betrin­ ken ist meine PrivatsacheI Sie 
dem Sie .befreundet sind.* Ihr klappte der Mund auf. »Von welchem Mann?* mühte sie sich, Ahnungsloslgkeit vorzuschützen, »wen ,meinen 
Sie? Es gibt viele Männer, mit denen ich-* »Sie 
sind, wie ich erfahren habe, seit neuestem liiert. Das wollten Sie mir verheimlichen.* »Nein, nein, überhaupt nicht ... Ich... wie können Sie so etivas behaupten, 'und... woher wissen Sie überhaupt ...?* Rotter gab ihr keine Antwort, sah; sie nur welter unverwandt an. Mit rundem Rücken sass sie jetzt 
im Bett, presste mit beiden Hän­ den die Bettdecke vor die Brust. Langsam Hess sie sich zurücksin­ ken. »Glauben Sie mir, Herr In­ spektor, es hat nichts mit... mit dem... schrecklichen Tod Tinis zu tun, dass ich es Ihnen nicht ge­ sagt habe. Bitte*, rief sie 
 au 
s> schierer Verzweiflung, »glauben Sie mirl Ich konnte es Ihnen nicht sagen! Ich dutfte nicht/ Sonst...* »Sonst?* Sie drehte ihren Kopf weg. »Sonst ist es aus*, wisperte sie, »aber das Ist es schon... das ist es schon ...* »Das müssen'Sie mir jetzt er­ klären*, sagte Rotter. Sie wandte sich ihm wieder zu. Panik stand in ihren Augen. »Er hat mir verboten, mit jemandem darüber zu sprechen. Er ist ver­ heiratet. Er will sich scheiden lassen, aber bis es offiziell ist...» »Ich verstehe*, sagte Rotter, »aber Sie verstehen sicherlich auch, dass ich damit das Thema nicht atrfsich beruhen lassen kann.* »Warum nicht? Er hat doch nichts mit Jinis Ermordung zu tunl Das kann ich beschwören!» »Dieser Mann wusste, dass Sie Bettina besuchen. Ist es so?* Sie nickte. »War er zur Tatzeit in Wien?* »Ja, aber-* 
»Sie müssen mir seinen Namen nennen. Soweit 
es möglich sein wird, werde ich diskret sein. Aber ich will den Namen wissen.* »Aber wenn ich Ihnen doch sage, dass er nichts zu tun hat mit ... allem. Er ist ein hoch angesehe­ ner Mann, Rechtsanwalt im Be­ trieb meines Vaters. Ich bitte Sie, Herr Inspektor, zwingen Sie mich doch nicht, mein privates Glück, das ich endlich gefunden habe, zu zerstören!* »Frau Dr. Lang*, sagte Rotter ver­ drossen, »ich kann Ihrer Bitte nicht entsprechen. Und je hart­ näckiger Sie sich weigern, mir zu sagen, wer Ihr Freund ist, umso mehr erregen Sie meinen Ver­ dacht, dass er mit dem gewaltsa­ men Tod Ihrer Schwester etwas zu schaffen hat.* Ihr Widerstand war gebrochen. »Er heisst Dr. Erich Luger. Er war über das Wochenende geschäfi- lich in Wien, und deshalb bin ich auch hergekommen.« »Mit wem hatte er geschäftlich zu tun?* »Mit einer alten Dame.* »Wie heisst die Dame?* »Eleonore Weissböck.* P Fortsetzüngfolgt Urheberrecht bei j Ludw ig  Marxer
	        

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