Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

MONTAG, 25. NOVEMBER 2002 VOLKS 
I | AI IA l\l H KONZERTABENDO • BLATT 
I l\SB.MIlLS MUSIKSCHULFESTIVAL © POLITIK Holocaust-Forschung VADUZ 
- Prof. Dr. David Bankier von der Hebrew University in Jerusalem und Prof. Dr. Dan Michman von der Bar Ilan Univer­ sity in Ramat Gan, zwei international renommierte Holocaust-Forscher, sprechen am 27. November in Vaduz über die Holo- caust-Forschung aus internationaler und' jüdischer Sicht. Beide Vortragenden sind Mitglieder der liechtensteinischen Historikerkommission und sind Gast des im Dezember 2001 gegründeten Vereins der Liechtensteiner Freunde von Yad Vashcm. Mit dieser ersten öffentlichen Veranstaltung stellt der Verein seine Arbeit und seine Zielsetzung konkret vor. Yad Vashem wurde 1953 durch das israe­ lische Parlament in Jerusalem gegründet. Es' ist die Gedenkstätte für die sechs Millionen Juden, welche durch die Nazis während des zweiten Weltkrieges unschuldig ermordet wurden. Der Massenmord an den Juden Europas übertraf in seinen Ausmassen und seiner durchorganisierten Perfektion alles je Gesehene. Ausgelöscht wurden auch tau­ sende von jüdischen Gemeinden und Zen­ tren jüdischer Kultur. Yad Vashem ehrt die Märtyrer dieses Völkermordes, aber auch ' die Gerechten, die der Macht trotzten. Yad Vashem ist somit einerseits ein Ort des Gedenkens. Auf seinem Areal befinden sich Museen und eindrucksvolle. Denk­ mäler, darunter die Gedenkhalle mit den Namen der Konzentrationslager, die Halle der Namen der Opfer, die Kindergedenkstät­ te, das Tal der Gemeinden, das Historische Museum und das Kunstmuseum. Anderer­ seits ist Yad Vashem mit mehr als 58 Millio­ nen Dokumenten auch das weltweit umfas­ sendste Archiv über den Holocaust. In den fünfzig Jahren seines Bestehens ist Yad Vas­ hem auch zum grössten Forschungszentrum und zur wichtigsten Lehrstätte über Antise­ mitismus und Rassismus gewachsen. 1920 483 Personen besuchten im Jahre 2000 diese- Gedenkstätte, prominentester Gast von 18 Staatsoberhäuptern war Papst Johannes Paul II. Im Jahr 2001 nahmen 74 140 Studenten und 3780 Pädagogen aus aller Welt an Seminaren über den Holocaust sowie über Holocaust-Erziehung teil, 50000 israelische Militärangehörige, und 12 000 Schüler absolvierten Tagesseminare, Gedenkfeiern und andere Veranstaltungen. Der Verein Liechtensteiner Freunde von Yad Vashem wurde im Dezember 2001 im Beisein des israelischen Botschafters auf Schloss Vaduz gegründet und steht unter dem Ehrcnpatronat des Landesfürsten. Der gemeinnützige Verein setzt Sich 
für .ein friedliches Miteinander der Völker, Kulturen und 
Religionen ein. Insbesondere hat der Verein den Zweck in Verbindung mit der Gedenkstätte «Yad Vashem» in Jerusalem die Erinnerung an den Holocaust von 1933 bis 1945 aufrecht zu erhalten. . Prof. Dr. David Bankier ist Leiter der Fakultät für «Holocaust Studien» sowie der Fakultät für «Mündlich überlieferte zeit­ genössische jüdische Geschichte» an der Hebräischen Univqrsität in Jerusalem. Er leitet auch das Internationale Zentrum für Holocaust .Forschung in Yad Vashem, Jeru­ salem. • Prof. Dr. Dan Michman hat mehrere Lehr­ stühle inne. Darunter den Lehrstuhl am Institut für «Zeitgenössisches Judentum in der 
: Diaspora» sowie Lehrstuhl für die «Geschichte des. europäischen Judentums während des Holocaust» an der Bar Dan • Universität in Ramat Gan. Er ist leitender Historiker am Internationalen Institut für Holocaust-Forschung in Yad Vashem,'Jeru­ salem. . Die Vorträge finden in englischer Sprache statt. Fragen und Beiträge zur Diskussion können in deutscher Sprache vorgebracht werden.. Der Vortrag mit anschliessender Diskussi­ on findet am Mittwoch,, den 27. November um 20 Uhr im Foyer des Vaduzer Saals in Vaduz statt, der Eintritt ist frei. (pafl) 
Spielfreude und grosses Können Unterhaltsames Herbstkohzert des Musikvereins Frohsinn Ruggell. RUGGELL - Der Musikverein Frohsinn Ruggell bot mit sei­ nem Dirigenten Heiko Kleber am Samstagabend im Gemein­ desaal Ruggell ein gekonntes und unterhaltsames Herbstkon­ zert als Höhepunkt und Abschluss des musikalischen Jahres. • Gero» Hauser Der Musikverein Frohsinn Ruggell . wurde im Jahre 1885 als «Blcchin- strumenten-Musik» gegründet. Nicht ganz so lange, aber doch immerhin seit 45 Jahren, ist Franz Büchel und seit 40 Jahren Werner Büchel Mitglied des «Frohsinn», wofür sie beide vom Vereinspräsi­ denten Josef Büchel geehrt wurden. Musikgeschmack Vercinspräsident Josef Büchel hoffte in seiner Begrüssung, dass «wir mit unserem Programm Ihren Musikgeschmack treffen.» Das Programm bestand aus überwie­ gend neueren, interessanten und sauber gespielten Stücken und traf damit, wie der Beifall zeigte, den Geschmack der zahlreichen Besu- cher/-innen. Der Abend wurde eröffnet vom Jugendensemble des Musikvereins unter der Leitung von Benno Marxer mit vier jazz­ igen Stücken, die vor allem rhyth­ misch gut geboten wurden. Gute Leitung Saxophonistin Sabine Gopp sagte nicht nur die Programmpunk­ te des Musikvereins Frohsinn an, sondern gab auch Erläuterungen zu den gespielten Stücken. Der junge Heiko Kleiber aus Amtzcll im All­ gäu (seit. 1999 Leiter des Vereins, u. a. Mitglied des Landesblasor- chesters Baden-Württemberg, des Symphonicorchesters Vorarlberg und der Camerata B.regenz als Solo-Pauker und Schlagzeuger, Schlagzcuglehrer und 
Fachbe­lm 
Ruggeller Gemeindesaal lud der Musikverein Frohsinn am Samstagabend zu seinem Herbstkonzert rcichsleitcr der Fachgruppe Blech­ bläser/Schlagzeug an der Musikr schule in Bregenz, Abschluss des Studienganges Instrumental- und Gesangspüdagogc mit einstimmi­ ger Auszeichnung) leitete das reichhaltige und anspruchsvolle Konzertprogramm sicher, vergass keinen der Einsätze, gab sie deut­ lich, Qb mit .dem Taktstock,- einer Hand- oder Kopfbewegung. Das Konzertprogramm Das Konzertprogramm beinhal­ tete so unterschiedliche Stücke wie z: B. «Scleciions from Starlight Express» (arrangiert von Jerry Nowak), «Bugler's Holiday» (mit den ausgezeichneten Trompetenso­ listen Daniel Büchel, Reto Bischof und Marco Pfeiffer) oder «Jagdga­ lopp» von Josef Lanner, einem Zeitgenossen und Freund von Johann Strauss Vater, und «Wiener Melange» (Potpourri mit Walzer­ melodien von Johann Strauss' Sohn; dazu wurden Dias gezeigt 
Beim Herbstkdnzert des Musikverein Frohsinn Ruggell wurde Werner Bücher (links) für 40 Jahre Mitgliedschaft, Franz Büchel für 45 Jahre geehrt. von der Teilnahme des «Frohsinn»" am 23. Österreichischen Blasmu- sikfest in diesem Juni). Die Musi- ker/-innen zeigten bei allen 
Stücken nicht nur grosse Spielfreu­ de, sondern auch bei rhythmisch und harmonisch schwierigen Pas­ sagen, ein grosses Können. Wenn eine Geige fliegen muss Die Liechtensteinische Musikschule am Internationalen Musikschulfestival FELDKIRCH - Nachdem vor zwei Jahren das erste Internationale Musikschulfestival in Liechten­ stein stattfand, erfolgte die Fortsetzung nun Jn Feldkirch, gestaltet von den Musikschulen des Landes Vorarlberg, den Kantonen St. Gallen und Appen­ zell sowie der Liechtensteini­ schen Musikschule. »Gero» Hauter  .  • • Das Festival gibt Einblick in einen der kreativsten und spannendsten Bereiche der schulischen Arbeit, das Musiktheater. Liechtensteins Beiträge waren der Workshop «Spielen mit niX», gehalten von Georg Biedermann, und die Auf­ führung der musikalischen Ge­ schichte «Das Abenteuer der gestohlenen Geige». • Musikschuldircktor Klaus Beck sagte in seiner Ansprache am Samstagnachmittag: «Es geht um das Abenteuer einer Geige, die in /Wien gestohlen, . dann weiter gereicht wird nach Italien, nach Übersee und England, und am Schluss, wie es sich für ein Mär­ chen gehört, mit Happy End wieder in Wien, landet. Gestohlen wird aber nicht nur die Geige, gestohlen 
sind auch viele der Melodien, die zu hören sind.» Gespielt wurden die von Beethoven, Mozart usw. gestohlenen Melodien vom Mittel- stufcnorchester der Liechtensteini­ schen Musikschule unter der Lei­ tung von Markus Kessler. Die szenische Darstellung erfolgte durch die Anfängerstrei­ chergruppe unter der Leitung von Imelda Biedermann, die, zusam-. meri mit den Kindern, auch das Bühnenbild und die Ausstattung 
geschaffen hatte. Erzählt wurde die Geschichte von Teresa Goop. Mit viel Engagement zeigten die Kin­ der den Gitarrenbauer, den Dieb­ stahl der Geige durch den Tascheh- dieb Ratzepiitz, die abenteuerli­ chen Reisen mit dem Flugzeug .(dazu «flogen» die Kinder mit Modellflugzeugen. durch den Zuschauersaal), veränderten geschickt durch tragbare. Transpa­ rente die Kulissen und spielten dazu Geige bzw. Cello. Das 
Mittel- SchUlerHnnen der Liechtensteinischen Musikschule beim 2. Internatio­ nalen Müsikschulfestival Iii Feldkirch mit Ihrem Beitrag «Das Abenteuer der gestohlenen Geige». 
stufenorchester spielte sehr gut die geklauten Melodien. Es war ein intensives, aber auch unterhaltsa­ mes Wochenende in Feldkirch (Konservatorium und Pförtner­ haus). Auf die Eröffnung am Frei­ tag mit einer Podiumsdiskussion zum Thema «Künstlerisches Hän­ deln - Kulturkonsum» folgten bis Sonntagnachmittag 16 Aufführun­ gen von Schüler/-innen der ver­ schiedenen Musikschulen; dazu kamen 11 Workshops zur ' Musiktheaterarbeit an der Musik­ schule. Silicon Valley Kquities XAV(» Aiisgiihrlsoinrtiissimi) Kurs ULM 1.02 „58,16 hfiam;«» Aftrn>,K Au',lr,-|Vj4« SO V.ulu/, { n'c.f leMwi • i?3 •' 3'J'J 33 Mi It's Money www.hcrmnnnlliiancc.com
	        

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