Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

MITTWOCH, 20. NOVEMBER 2002 FFIKFL- INTERNATIONAL DESTAGIS 
24 IN KÜRZE «Sie sind also der moderne Bond, nicht wahr?» LONDON - Königin Elizabeth II. hat erst­ mals die Weltpremiere eines James-Bond- Films besucht! Der 20. Episode mit dem Titel «Die Another Day» wurde zudem die Ehre zuteil, in der Londoner Royal Albert Hall als «Königliche Filmvorführung zur Unterstützung 
der Film- und Fernse­ hen Wohltätigkcits- fonds» gezeigt zu werden. In der als Eispalast umdekorierten Festhalle war denn auch fast die gesamte Bond-Prominenz aus 40 Jahren Filmgeschichte versammelt: Die aktuellen Hauptdarsteller Pierce Brosnan und'Halle Berry (zusammen im Bild) .stan­ den im Spalier, um die Queen und ihren Mann Prinz Philip zu begrüssen. Als sie Brosnan vorgestellt wurde, sagte die Köni­ gin: «Sie sind also der moderne Bond, nicht wahr? Ich habe die anderen drei unten getroffen.» Zur Premiere erschienen waren auch die früheren Bond-Darsteller George Lazeriby, Timothy Dalton und Roger Moore. Allein Sir Scan Connery, der erste Bond, fehlte. Irak verspricht Einhaltung der Erklärungsfrist BAGDAD - Irak will einen weiteren Punkt der jüngsten UN-Resoiution erfüllen: Die Regierung sagte zu, sie wolle die Frist bis zum 8. Dezember zur Offenlegung aller Massenvernichtungswaffen einhalten. Dies erklärte der Generaldirektor der Internatio­ nalen Ätomencrgicbehörde (IAEA), Mo­ hammed El Baradei, am Dienstag nach Gesprächen in Bagdad. Washington und die Vereinten Nationen waren sich unterdessen nicht einig, ob irakische Angriffe in den Flugverbotszonen eine Verletzung der UN- Resolution darstellten. Laut El Baradei sag­ ten die 
irakischen Gesprächspartner bereits am Montagabend zu, sie wollten sich an die Terminvprgaben des Weltsicherheitsrats hal­ ten. «Irak hat sich verpflichtet, alle seine Mas­ senvernichtungswaffen offen zu deklarieren, falls es noch welche besitzt», sagte El Bara­ dei. Demnach will das Land seine Program­ me bezüglich chemischer, biologischer und atomarer Aktivitäten offen legen, einschlies­ slich derer für zivile Zwecke. Die entspre­ chenden Berichte würden im Einklang mit der jüngsten UN-Resolution bis zum 8. Dezember vorgelegt. EU-Kommission: Defizitver­ fahren gegen Deutschland BRÜSSEL - Wegen eines übermässigen Haushaltsdefizits hat die EU-Kommission am Dienstag gegen Deutschland ein formel­ les Verfahren eröffnet. Die Behörde nahm bei einer Sitzung in Strassburg einen ent­ sprechenden Bericht von EUrFinanzkom- missar Pedro Solbcs an. Solbcs hatte das Verfahren gegen Deutschland bereits am letzten Mittwoch eingeleitet. Der Schritt muss allerdings von den EU-Finanzminis- tern noch bestätigt werden. Nach Schätzun­ gen der EU-Kommission beträgt das deut­ sche Defizit in diesem Jahr 3,8 Prozent. Schweizer trinken weniger Bier ZÜRICH - Der Bierkonsum in der Schwciz ist im Braüjahr 2001/2002 gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozent oder 13 863 Hekto­ liter zurückgegangen. Wie der Schweizeri­ sche Bierbrauerverein mitteilte, wurden ins­ gesamt 4 127 252 Hektoliter verkauft. Der Pro-Kopf-Konsum sank gemäss dem Bier- brauervcrcin um ein Prozent oc[er 0,6 Liter und liegt neu bei'56 ;6 
Liter. 
Umweltkatastrophe droht M Oltanker «Prestige» sinkt mit Zehntausenden Tonnen Rohöl an Bord MADRID - Mit Zehntausenden Tonnen Öl ist der vor Spanien havarierte Tanker «Prestige» auseinander gebrochen und im Meer 
versunken. Der Iberischen Küste droht nun eine Umwelt­ katastrophe unabsehbaren Aus- masses. Bis Dienstag liefen nach Schätzungen der Ber­ gungsfirma SMIT bereits bis zu 10 000 Tonnen Schweröl ins Meer. Beim Untergang hinterliess der .26 Jahre alte Tanker einen breiten Ölteppich. Den grössten Teil der Fracht riss er jedoch offenbar mit in die Tiefe. SMIT-Sjirecher Lars Wälder äusserte die Hoffnung, dass die Öltanks intqkt auf den 3600 Meter tiefen Meeresboden knapp 250 Kilometer vor der Küste sin­ ken würden. Dann könnten die Umweltschäden möglicherweise eingedämmt werden. Dennoch trete das Öl früher oder später aus, sagte er. ^Weltorganisationen hatten in den vergangenen Tagen immer wieder vergeblich gefordert, das Schiff leerzupumpen. Jetzt sei der Kampf gegen eine Ölpest nicht mehr, zu gewinnen, mahnte die Umweltorganisation WWF. «Wir rechnen mit 
gravieren-Oer 
Öltanker «Prestige» ist mit Zehntausenden Tonnen Litern Öl an Bord auseinander gebrochen und gesunken. den Langzeitfolgen für die Regi­ on.» Greenpeace sprach von einer «Zeitbombe auf dem Meeresbo­ den». «Das Schiff zeigte Risse in der Hülle, weil es sehr alt ist», sagte Sprecher Maria Josd Caballe­ ro. «Es gibt nichts, was uns glau­ ben macht, dass es nicht endgültig zerbricht und alles öl 
ausfliesst.» An der Nordwestküste Spaniens 
sind bereits jetzt Dutzende Strände verschmutzt, unzählige Tiere, vor allem Vögel, sind betroffen. Für die Fischer sind die wirtschaftlichen Verluste enorm. Augenzeugen zufolge ist die auf dem Meer trei­ bende Ölschicht bis zu 40 Zentime­ ter dick. Sowohl Spanien als auch Portu­ gal hatten dem unter der Flagge der 
Bahamas fahrenden Tanker die Einfahrt in einen Hafen verweigert. Der stellvertretende spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy erklärte, sein Land sei all seinen Verpflichtungen in Zusammenhang mit dem Schiffsunglück nachge­ kommen. Mit den Entscheidungen der Regierung sei eine grössere Katastrophe verhindert worden. Schäden in zweistelliger Millronenhöhe Dies allein im Bündnerland - Angst vor neuen Regengüssen CHUB - Die Unwetter vom ver­ gangenen Wochenende haben im Bündnerland Schäden in zweistelliger Millionenhöhe verursacht. Die Lage im Unwet­ tergebiet ist auch am Dienstag prekär geblieben. Vom Mittwoch an kommen 400 Armeeangehörige zum Einsatz. Nur wenige der 300 Evakuierten konnten am Dienstag wieder in ihre Häuser zurück. Die durch die Unwetter entstandenen Schäden sind nur sehr schwer abzuschätzen. Gemäss dem Bündner Oberinge- nieur Heinz Dicht werden allein die Beschädigungen der Kantons­ strasse sicher die Zehn-Millionen- Grenze erreichen. Der Direktor der Gebäudeversicherung GraubUndcn (GVA) Markus Fischer konnte die an den Gebäuden entstandenen Schäden noch nicht abschätzen. Gemäss dem Bündner Führungs­stab 
blieb die Situation auch am Dienstag prekär. 270 Menschen konnten weiterhin nicht in ihre Häuser zurückkehren, wie Othmar Schnoz vom Amt für Zivilschutz 
und. Katastrophenhilfe sagte. Eva­ kuiert blieben die Gemeinden Schlans, Pigniu und Tcrsnaus. Ein Teil der Einwohner Rucuns konnte dagegen in die Häuser 
zurückkeh- Diq Aufräumarbeiten in Graubünden sind in vollem Gang. 
ren. Am Dienstagmorgen seien in Vals und Safien knapp 1800 Ein­ wohner komplett von der Ausscn- welt abgeschnitten gewesen, sagte Schnoz. Vals konnte im Tagcsver­ lauf aber wieder erreicht werden. Ab dem (morgigen) Mittwoch sollen rund 400 Armeeangehörige bei den Aufräumarbeiten mithel­ fen. Bereits im Einsatz standen rund 300 Zivilschutzangehörige aus der Region," 50 Zivilschützer aus Basel sollten später dazustos- sen. Die Arbeiten gestalten sich aber schwierig, wie Schnoz sagte. Trotz nachlassendem Niederschlag bestehe die Gefahr, dass weitere Hänge abrutschen könnten. Die am (gestrigen) Montag zwi­ schen Sils im Domleschg und Solis von einem Erdrutsch verschüttete Albulalinic von Thusis nach Tie- fencastel konnte am Dienstagmor­ gen wieder betrieben werden. James Coburn tot US-Filmstar starb 74-jährig LOS ANGELES - James Coburn, der mit Bollen als raubeiniger Western-Bösewicht zum Hol- lywoodstär wurde, Ist tot Der Oscar-Preisträger -erlitt am Montag im Alter von 74_.Jahren einen Herzinfarkt, als-er i\iit seiner.. Frau zu Hause Musik hörte, wie sein Manager Hillard. Elkins in Beverly Hills mitteilte. Der Durch­ bruch gelang James Coburn, der am 31. August 1928 in Laurcl im US-Staat Nebraska geboren wurde und in Kalifornien aufwuchs, 1960 als schweigsamer Messerwerfer in «Die Glorreichen Sieben» an der Seite von Yul Brynncr, Horst Buch­ holz, Sieve McQueen und Charles Bronson. Er strahlte inmitten der 
Stars eine derart starke Präsenz aus, dass zahlreiche weitere Rollen als «harter Hund» folgten. Starb 74-jährig: James Coburn. 
«Jacko» in Berlin Riesenrummel um den US-Popstar BEBLIN - Riesenrummel um Michael Jackson in der Haupt­ stadt: Hunderte von Fans erwarteten den Popstar am Dienstag am Nobel-Hotel Adlon. Als «Jacko» eintraf, durchbrachen einige- von ihnen die Absperrung und gingen auf Tuchfühlung mit dem «King of Pop». Der zeigte sein Gesicht ohne den üblichen Mundschutz und hatte für seine Fans sogar ein Lächeln übrig. Auch für Umarmungen war Zeit. Aller­ dings wurden Zweifel laut, ob es Jackson selbst war - oder ein Double. Eine Sprecherin des Burda-Verlags bestätigte, dass Jackson in Berlin angekommen und im Adlon abgestiegen ist. Sie 
gab auch bekannt, dass er am kom* menden Donnerstag in . Berlin für sein Lebenswerk mit einem Ehren- Bambi ausgezeichnet werden soll.. In Berlin eingetroffen: «Jacko.»
	        

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