Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

4; Mittwoch, 6. Februar 2002 
LAND UND LEUTE 
Liechtensteiner VOLKSBLATT Volk und Herrschaft Rousseau - ein politischer Denker und Träumer Am Dienstag sprach im Liech­ tenstein-Institut Christoph Frei über Jean-Jacques Rousseau (1712 - 1778). Es war'der vier­ te Vortrag der Vorlesungsreihe «Politischer Denker des 17. und 18. Jahrhunderts». Michael Reichert Fast zwei Stunden lang referierte und diskutierte man in Bendern über De­ mokratie, Republik, Monarchie etc., aber der Begriff Liechtenstein fiel nur einmal am Rande. Dabei hätte das Thema durchaus das Zeug zum aktuel­ len Zeitbezug, denn Rousseau machte sich grundlegende Gedanken über das Herrschen, 
über das Volk und seine Regierung. Er forschte - wie schon viele Philosophen vor ihm und einige Verfassungsrechtler nach ihm - nach dem idealen Staat. Auch heute noch assoziiert man mit Rousseau vor allem die Theorie des demokratischen Absolutismus. Und die geht ungefähr so: Der Mensch ist ein selbstsüchtiges Wesen, er muss 
da­Referent 
Christoph Frei. her um des gerechten Staates willen kontrolliert werden. Allerdings lässt sich kein Mensch gerne unterdrücken. Nun, schlussfolgert Rousseau, ist ein Staat, sind seine Gesetze nur dann le­ gitim, wenn sie vom Bürger beschlos­ sen werden. Jeder Bürger ist also Herr­ scher und Beherrschter in Personal­ union. Der Souverän eines Staates ist 
das Volk. Dennoch: Dummheit ist menschlich, das wusste auch Rous­ seau, daher stellte er dem überforder­ ten Souverän einen «Gesetzgeber» zur Seite, der vorschlägt, was die Ver­ sammlung beschliesst, der die Ver­ sammlung aber auch manipulieren, oder besser: mit sanftem Druck führen kann. Das ist ein Paradoxon: Der Mensch braucht Führung, aber er ver­ trägt sie nicht. Die Lösung des Wider­ spruchs: Der Souverän darf nicht mer­ ken, dass er beherrscht wird. Er tut also, was er will, wird dabei aber von klugen Führern sanft geleitet. Das Ziel des politischen Utopisten Rousseau war es, Mechanismen für ein Machtgleichgewicht zwischen dem Volk und den politischen Eliten zu fin­ den. Um 
diesen Ausgleich zu ermögli­ chen, musste sich die unteilbare Macht im Staate stets in den Händen der Bür­ ger befinden, ein aufmüpfiger Gedan­ ke für diese Zeit der absolutistischen Monarchien. Aber - ein Trost für die Fürsten - auch ihnen gestand das sehr variable rousseausche System immer noch ein Plätzchen im Staate der abso­ lutistischen Demokratien zu. Beträchtlicher Sachschaden Zusammenstoss an der Marianumskreuzung Am Montagnachmittag kam es bei der Marianumkreuzung Schaan/Vaduz zu einer Kollision zweier Pws. Personen wurden nicht verletzt. An beiden Fahrzeugen entstand jedoch beträchtlicher Sachschaden. Ein Schulbus fuhr von der Landstrasse her über die Marianumkreuzung. Ein hinter dem Bus fahrender Pw-Lenker wollte bei der Marianumkreuzung nach links Richtung Vaduz abbiegen. Dabei übersah er den entgegenkommenden Pw, der geradeaus die Marianumkreuzung überque­ ren wollte und rammte ihn. (Ipß) 
Landwirtschaftsbetrieb, den Auhof, an der Kirchstrasse in Vaduz. Am 6. No­ vember 1952 führte er Päuly Thöny aus Vaduz an den Traualtar. Es wurde Doppelhochzeit gefeiert mit dem Ehe­ paar Felix und Theresia Real, dem Bruder von Adolf. Vier Kinder wurden der glücklichen Verbindung ge­ schenkt. Adolf, Heidi, Elisabeth und Toni machten die Familie komplett. Inzwischen wurde der liebe Verstorbe­ ne glücklicher Grossvater von neun Enkelkindern. Neben seinem wohl gut ausgefüllten Berufsleben und der Für­ sorge für seine Familie war Adolf 60 Jahre lang eifriges Mitglied des Männergesangsverein Vaduz. Drei Mandatsperioden stellte er seine poli­ tischen Interessen als Gemeinderat der Gemeinde Vaduz zur Verfügung und amtierte als Obmann der FBP-Orts- gruppe Vaduz. Über zwanzig Jahre stand er dem Liechtensteinischen Bau­ ernverband als Präsident vor. Eben­ falls führte er das Präsidium der Sen- nereigcnossenschaft. Nach der Über­ gabe des Auhofes an seinen Sohn Toni konnte er seiner Reiselust frönen. Er reiste zu seinen Verwandten in die USA und nach Brasilien. Am 2. De­ zember 2001 hat er nach einem reich­ erfüllten Leben seine letzte Reise ange­ treten. Der Herr gebe ihm die ewige Ruhe. Seinen Angehörigen entbieten wir unsere aufrichtige Anteilnahme. TODESANZEIGE Selig, die Frieden schaffen. sie werden Gottes Kinder sein. (Mt 5.9) Heute Morgen ist unsere liebe Mitschwester Sr. Fidelis Kulmus, ASC 22. November 1921 - 5. Februar 2(K)2 zu ihrem Schöpfer heimgekehrt. Sr. Fidelis arbeitete 43 Jahre im Klosler­ garten in Schaan. Sie starb im Landeskrankenhaus Feldkirch infolge eines Herzversagens. Rankweil, Schaan. Röthenbach, 5. Februar 2002 Schwestern ASC Rankweil und Schaan Angehörige Den Auferstehungsgottesdienst feiern wir am Freitag. 8. Februar um 14.00 Uhr in der Hauskapelle des Herz-Jesu-Heims, Rankweil, anschliessend findet die Beerdi­ gung auf dem Waldfriedhof statt. __ 
ZUM GEDENKEN Adolf Real, Vaduz 
t Am 2. Dezember 2001 verstarb Adolf Real sen. im Alter von 78 Jahren. Adolf war am 2. Februar 1923 als Sohn des Emil und der Isabella Real- Batliner geboren. Seine Wiege stand im Cafö-Restaurant Real in Vaduz. Dort verbrachte er mit seinen fünf Ge­ schwistern Mali, Felix, Anneli, Maria und Emil seine Kindheit. Nach dem Besuch der Volksschule in Vaduz ab­ solvierte er die Mittelschule Marianum in Vaduz und anschliessend die Land­ wirtschaftliche Schule Strickhof in Zürich. So holt er sich sein Rüstzeug für seinen Beruf als tüchtiger Landwirt in der Milchwirtschaft und im Acker­ bau. Adolf unterhielt seinen eigenen LESERBRIEFE Der wahre Kaiser... Was brauchen wir einen Fürsten, was brauchen wir einen Landtag? Wir ha­ ben doch unseren Johannes - den wahren Kaiser. Unter der Rubrik «Mein Standpunkt» punktet der Kaiser aus dem Stand und es abr aschtän- degll In einem 
wahren rhetorischen Feuenverk, sucht er nach den *wah­ ren»Gründen des Anti-Fürsten-Kurses und gibt sich und 
seinem Volke schon in den Fragen, die jeweils »wahre» 
Antwort. Hai-ai-ai. . . der hät's dann draußü! Louis Vogt, Schaan Eine glatte Lüge! Ich erkläre dir gerne, Johannes Kaiser, warum ich mich «anmasse», die Be­ richterstattung des <Volksblatts» zu kritisieren (Dein •Standpunkt» vom Dienstag, 5. Februar 2002, im *Volks- blatt'j. Die Führung der FBP, allen voran Landtagspräsident Klaus Wan­ ger, Regierungschef Otmar Hasler und Parteipräsident Johannes Matt predi­ gen bei jeder sich bietenden Gelegen?' 
Iieit, wie wichtig es sei, in der Ausein­ andersetzung um die Verfassung *fair» zu bleiben, «respektvoll» miteinander umzugehen, um nachher «einander wieder in die Augen schauen» zu kön­ nen. Ehrenwerte Vorgaben. Diesen stetig wiederholten Aussagen steht aber unter anderem eine sehr einäugige Berichterstattung im •Volks- blatt»gegenüber, die offensichtlich von Parteipräsident und Landtagspräsi­ dent direkt und aktiv beeinßusst wird. Dort wird weder besonders fair noch respektvoll mit den Ablehnern der Vor­ lage umgegangen. 
Endgültig entlarvt wird der Fair- ness-Schwindel durch offensichtlich und unterschwellig diffamierende Aussagen - solche, wie sie du in dei­ nem Standpunkt formulierst. Fast täg­ lich 
müssen sich die Verteidiger der Verfassung von 1921 - dazu gehöre auch ich! - unterstellen lassen, sie seien Monarchieabschaffer. Zwar eine glatte Lüge, aber vielleicht bleibt ja was hängen. Fair ist es trotzdem nicht. Wenn wir schon die Karten auf den Tisch legen: Dann bitte auch du, Jo­ hannes Kaiser: Namen bitte! Nicht nur andeuten! 
Welche aktuellen und ehe­maligen 
Politiker fahren einen - mich ekelts vor deiner Wortschöpfung - «Anti-Fürstenkurs?» Anonyme Unter­ stellungen sind unanständig! Nur damit es ein für alle mal klar ist: Mir liegt dieses Land am Herzen. Mir liegen, unsere demokratischen Rechte am Herzen. Mir liegt am Her­ zen, dass unsere 
Wahlzettel an der Urne eine Bedeutung haben. Mir ist eine starke Volksvertretung wichtig. Und: Mir liegt am Fürsten von Liech­ tenstein wesentlich mehr als am Kai­ ser von Mauren. Sigvard Wohlwend, Ruggell : Haus Silberhorn 9497 Triesenberg/Malbun Tel.+423/264 12 54 Fax:+423/264 12 55 
MALBUNER^ FASNACHT 2002 •A 8. Februar 20 Uhr 
Nominatlons- Versammlung zu den Malbun- Wahlen 2002 im Rest. Alpina / 0. Februar: 
14 bis 
17 Uhr Malbun-Wahlen 2002 In den Wahl' lokalen Rest Walserhof und Alpenhotel 
'Motto N ' «Baustelle v Malbun Eintritt frei! Auch Nlcht-Malbuner sind herzlich willkommen! 
SAMSTAG, 9. FEBRUAR AB 18 UHR: grosse Fasnachts-Party im geheizten Event-Zelt. Top-Unterhaltung mit: Gitti & Renate aus der Steiermark, den 
No-NameS und Überraschungsgästen. 
GIPSERGEMEINSCHAFT THEO+GEORG BECK AG 9497 TRIESENBERG TELEFON +423/262 2943 NATEL 079/404 83 83
	        

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