Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

SAMSTAG, 16. NOVEMBER 2002 VOLKS I 
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14 GEDANKEN ZUM SONNTAG Teilen als christliches Prinzip Vergangenen Montag stand auf dem christli­ chen Kalender der Name Martin. Er erinnert an eine Persönlichkeit, die heute noch mit verschiedenen Symbolen zusammenge­ bracht wird. Hauptmerkmal ist inzwischen die Martini-Gans geworden. Jenes Feder­ vieh, das zurzeit gebraten die Speisepläne vieler Gasthöfe und Restaurants ziert. Im östlichen Raum Österreichs gibt es auch noch das Martini-Loben. Dieses Ereignis ist mit der Segnung des neuen Weines verbun­ den und weil man dort dem Wein meistens auch noch einen Namen gibt, ist es zu der Bezeichnung Wein-Taufe gekommen. Die sicher irrtümlich ist, ausser es gelingt einem Wortforscher oder Exegetcn der Spagat zwi­ schen Taufe und dem Ereignis damals bei der Hochzeit von Kana, als in ziemlich vie­ len Wasserkrügcn sich der Inhalt in herrlich mundenden Rebensaft verwandelte. Dieser Saft passt nun wieder ausgezeichnet zu dem schon erwähnten Gansl-Braten. Und wie es zu diesem gekommen ist, hat mich immer wieder in Staunen versetzt. Denn der Legen­ de nach haben die Gänse eine grosse Rolle bei der Ernennung des Offiziers des römi­ schen Heeres zum Bischof von Tour gespielt. Wissend, das das Volk ihn zum Bischof haben wollte, hielt er sich, beschei­ den wie er war, in einem Gänsestall ver­ steckt. Die Gänse verrieten aber mit ihrem lauten Geschnatter Martin an die ihn Suchenden. Martin, wurde in die Kirche geholmnd dort vom Volk und den anwesen­ den Geistlichen zum Bischof gewählt. Eine Methode also, wie sie auch heute einigen Gläubigen als wünschenswert erscheint. Aber sichtlich haben ihn die Gläubigen nicht deshalb zum Bischof gewählt, weil ihn die Gänse verraten hatten, sondern, weil im ganzen Land die Kunde ging, dass er ein volksnaher und sehr karitativer Mensch war. Bis zum heutigen Tag ist er ja das lebendige Symbol für die höchst christliche Tugend des Teilens. Und ich bin der Überzeugung, viele Probleme dieser Tage könnten auf sozialem Gebiet gelöst werden, gälte dieses Prinzip des Teilens nicht nur bei ein paar «Gutmenschen», sondern allgemein. Denn durch dieses Prinzip ist ja nicht das totale Verschenken gefordert, sondern ein Teilen mit dem/der noch nie versuchen konnte, wie ein Martini-Gansl mit einem Heurigen schmeckt. Kaplan August Patemo Computerkurs Frontpage 2002-Grundkurs TRIESEN - In diesem Kurs lernen Sic alles von der Vorbereitung über die Planung bis zur Erstellung von Web-Seiten. Weiter 1er- . nen Sie Web-Seiten zu gestalten, zu struktu- : rieren und zu organisieren. Sie erfahren, wie • man Web-Seiten mit Hyperlinks verbindet, wie man mit grafischen Elementen und mit • Formularen arbeitet, Vorlagen erstellt, mit Designs und Frames arbeitet und wie man eine Web-Seite veröffentlicht. Der Kurs 449 unter der Leitung von Wolfgang Finkele beginnt am Donnerstag, den 21. November um 18 Uhr im Inform College in Triesen. Anmeldung und Auskunft bei der Erwach­ senenbildung Stein-Egerta in Schaan, Tele­ fon 23248 22 (oder per E-Mail: info@stein- egerta.lij. (Eing.) 
Angst um das Kerngeschäft! Stellungnahme des Gewerkschaftlichen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes VADUZ - Nachstehend eine Stel­ lungnähme des Gewerkschaftli­ chen Lehrerinnen- und Lehrer­ verbandes zur Umfrage zur Berufszufriedenheit der Lehr­ kräfte Liechtenstein. Die Ergebnisse einer im Auftrag von GLLV und Schulamt durchge­ führten schriftlichen Befragung aller Lehrpersonen an öffentlichen Schulen liegen nun vor. Fazit: grundsätzliche Zufrieden­ heit (höher als in der Schweiz), aber: Angst lim das Kerngeschäft Unterricht und die Erfolge erziehe­ rischer Arbeit, kritische Bewertung von Besoldung, Mitspracherecht, Belastung, Aufstiegsmöglichkeiten und Prestige. Gleichzeitig mit der Deutsch­ schweizer Erhebung im Auftrag unserer Farmerorganisation (LCH) und mit.der dankenswerten Unter­ stützung der Regierung wurde eine Vollerhebung bei allen rund 600 Lehrpersonen des Fürstentums (inkl. Kindergarten) in Auftrag gegeben. Realisiert wurde diese vom Züricher Sozialforschungsin­ stitut Landert Farago Davatz & Partner. Die Lehrerinnen und Lehrer in Liechtenstein sind zwar allgemein in einem recht hohen Masse mit ihrer Berufstätigkeit zufrieden - das zeigt auch der Vergleich mit den Ergebnissen aus der Schweiz. Die Auswirkungen gesellschaftli­ cher Veränderungen der vergange­ nen Jahre auf den Schulbetrieb und Arbeitsbedingungen werden aber kritisch und unter feststellbarem Leidensdruck (Unzufriedenheit) betrachtet. Neu geäusserte Bedürf­ nisse (der Eltern, der Wirtschaft, der Schulverwaltung usw.) werden nur mit Mühe mit den alten zusam­ mengebracht . und schüren die Sorge um das so genannte Kernge­ schäft: den Unterricht. Diskrepanzen zwischen «Wich­ tigkeit» und «Zufriedenheit» gegenüber der im Fragebogen zu bewertenden Bereiche des Lehrbe­ rufs ergaben sich vor allem in Bezug auf die Relation von pädagogischer und Verwaltungsar­ beit, die Besoldung, das Mitspra­ cherecht, die Gesundheit und die Erfolge in der erzieherischen Arbeit. Daneben erscheint auch das Prestige in der Öffentlichkeit als problematischer Aspekt des Lehrerberufs. Weiters ist in der Zusammenfas­ sung des Institutes «... unüberseh­ bar, dass das Arbeitspensum, die Stufe und das Dienstalter - mithin wichtige Prädiktoren der Belastung - die Zufriedenheit und die 
Rcformbcreitschaft . wesentlich beeinflussen». Im Folgenden präsentieren wir einen Auszug interessanter Detail- ergebnisse - aufgelistet nach Fak­ toren: Geschlechterspezifische Unterschiede Frauen haben häufiger ein tiefes Dienstalter als Männer, ab dem 11. Dienstjahr überwiegt der Anteil der Männer. 37 % der Männer sind län­ ger als 20 Jahre im Schuldienst (Frauen: 15,8 %). Auch in Bezug auf die Aspekte, die Unzufrieden­ heit bereiten, gibt es Unterschiede zwischen Männern und Frauen sowie in Bezug auf das Arbeitspen­ sum und die Schulstufe. Frauen (23,1 %) und vor allem Kindergärt­ nerinnen (43,9 %) nehmen «Papierkram» stärker wahr als Männer (12,1 %). Umgekehrt ist es beim Lehrerimage, das vorwiegend Männer (20 %) und weniger die Frauen (9,4 %) negativ wahrneh­ men. Aiteitspensum Mit Blick auf den Zusammen­ hang- zwischen Pensenumfang und Arbeitszeit nicht überraschend ist die häufigere Thematisierung des Lohns und der Anstellungsbedin­ gungen durch die Teilzeitlehrper­ sonen (20,7 %) gegenüber den Vollzeit-Lehrpersonen (9,7 %). Schulstufe Unzufriedenheit lösen die schwierigen Schüler/-mncn bezie­ hungsweise das schwierige soziale Umfeld der Schüler/-innen über-, durchschnittlich häufig bei den Lehrpersonen der Oberschule aus (55,3 %), die Eltern und deren Erwartungen oder Vorurteile vor allem bei den Primarlehrperso- nen (23,6 %) und den Lehrperso­ nen mit Dienstalter bis zehn Jahre (18,9%). Unter dem Image des Lehrerbe­ rufs scheinen besonders die Kin­ dergärtnerinnen (19,7 %) zu leiden. «Stress/nie Feierabend» wird besonders häufig von Primar- (17,3 %) und BSM-Lehrpersonen (26,3 %) genannt. Wiederwahl des Lehrerbemfs? Zwar geben erfreulicherweise 73,4 % der Lehrpersonen an, ihren Beruf wieder zu wählen (2,7 % mehr als in der Schweiz), jedoch würden ihren Beruf besonders häu­ fig abwählen: Lehrpersonen mit 21 und m<fhr "^Dienstjahren (40 %), Reallehrpersonen (38,9 %), männ­ liche Lehrpersonen allgemein (35 %) und Fachlehrpersonen (32,6 %). 
Die häufigsten Begründungen «Schwierige Schüler/-innen, soziales Umfeld der Schüler/- innen», «keine Aufstiegsmöglich- keiten/Sackgassenberaf», «Stress» und «fehlende Anerkennung und Prestige». Empfehlungen und Fordeningen Wie viel (pädagogischer) Frei­ raum muss gewährt werden? Wo soll Kontrolle beginnen und wo muss sie aufhören? Was sind die Ziele der einzelnen Schulreformen und wie sind sie verträglich umsetzbar? Welche «Benefits» (Besoldung, Entlastung, usw.) tra­ gen - gerade in schwierigen Zeiten - zur Motivation der Lehrpersonen bei? Alles Arbeitsfragen, die uns als Gewerkschaft ebenso beschäfti­ gen wie - hoffentlich - die bil­ dungspolitischen Entscheidungs- träger. Den folgenden Empfehlungen, die aus der Studie hervorgehen, möchte sich der GLLV besonders anschliessen. Es sind Richtungs­ pfeiler, die sich mit unseren jähr­ lich publizierten «GLLV-POSI- TIONEN» problemlos in Einklang bringen lassen, an den Arbeits- schwerpunkten unserer grossen Schwester, LCH, orientiert sind - und last but not least den Traktan­ denpool der EDK bereichern. Liechtenstein ist in der EDK (Eid­ genössische Erziehungsdirektoren- konferenz) gleichberechtigt mit Sitz und Stimme vertreten.. 1. «Bessere Definition des Berufsauftrages - basierend auf realistischen Annahmen der Rah­ menbedingungen von Unterricht und schulischer Erziehung.» Die im Landtag diskutierte Vor­ lage des neuen Lehrerdienstgeset­ zes trägt dieser Forderung bereits ein Stück weit Rechnung. Um in Sachen Lektionenzahl und den Dienstauftrag überhaupt divergie­ renden Ansätzen verschiedener Lehrer/-innengruppierungen vor­ zubeugen wird der GLLV im Februar eine Informationsveran­ staltung durchführen zum Thema: «Berufsauftrag, Arbeitszeiten und Spezialaufgaben von Lehrperso­ nen». Die Arbeitgeberseite wird eingeladen, an dieser Veranstaltung auch einen Input zu leisten. Lösungsansätze lassen sich etwa im Bereich Jahresarbeitszeit (ohne «Stechuhrprinzip») finden. 2. «Überdenken des Schulbe­ reichs in Bezug auf Aufstiegsmög­ lichkeiten, Job-Enlargement und Job-Enrichment.» Der Lehrberuf ist immer noch ein Sackgassenberuf. Es gilt, inner­ halb des Berufes sinnvolle Aufga­benfelder 
zu schaffen. Neue Funk­ tionen sollen aber nicht allein wegen der Lehrpersonen geschaf­ fen werden, sondern auch den Schülern und Schülerinnen und der Schule als Ganzes einen Vorteil bringen. 3. «Massnahmen, mit denen die familiär und sozial bedingten Pro­ bleme von Kindern und Jugendli­ chen frühzeitig und kompetent angegangen werden können. Es sol­ len so Störungen des Bildungspro­ zesses reduziert und verbesserte Schulerleistungen erreicht werden.» Ganz aktuell im Zeichen dieser Forderung steht die Diskussion in Sachen Sozialarbeit an Schulen. Es gibt auch schon konkrete Initiati­ ven von Lehrpersonen (z. B. OS/RS-Triesen). Der GLLV setzt sich sehr dafür ein, dass diese - trotz der geplanten Budgetkürzung des Topfes «Schulprojekte» um 150 000 (!) Franken - von der Schulbehörde aufgegriffen und in ein zukünftiges Konzept eingear­ beitet werden. 4. «Etablierung einer starken Sozialpartnerschaft: Schulamt und Lchrpersonal haben das gleiche Anliegen - beide'sind an wirksa­ men Bildungsprözessen interes­ siert. Gespräche über die Ziele des Untemchts, über die Wege und Rahmenbedingungen, über Bil­ dungsinvestitionen sind ergebnis­ reicher, wenn sie von gut abge­ stützten und gut informierten, legi­ timierten Lehrervertretungen geführt werden.» Der GLLV vertritt seit seiner GrUndung die Position, dass es auch im Bildungswesen der politi­ schen Kultur zuträglich wäre, die sozialpartnerschaftliche Auseinan­ dersetzung (besser: Zusammenset­ zung) zwischen der Vertretung der Lehrerinnen und Lehrer und .der Arbeitgeberseite zu professionali- sieren. Im Abschlussbericht von Landert-Farago-Davatz heisst es dann auch: «Anders als in der Deutschschweiz haben die Liech­ tensteiner Lehrpersonen als Berufsleute keinen sehr hohen Organisationsgrad. Von Seiten des Schulamtes müsste es wünschens­ wert sein, dass die Lehrerschaft in einem starken Verband organisiert ist, da auf diese Weise der profes­ sionelle Diskurs (in der Lehrer­ schaft, unter den Sozialpartnern) auf höherem Niveau erfolgen kann, als bei der Alternative von verein­ zelten, nebeneinander funktionie­ rende Lehrerorganisationen. Die Lehrpersonen sind deshalb wohl beraten, ihre Energie zu bündeln.» Wir sind auf dem besten Wege! GLLV Amt für Umweltschutz auf dem Internet VADUZ - Nachdem die Aufbauar­ beiten abgeschlossen sind, kann das Amt für Umweltschutz (AFU) seine Dienste im Sinne einer Kun­ denorientierung auch über das Internet anbieten. Die Homepage ist ab sofort unter der Adresse www.umweltamt.li abrufbar. • Neben der allgemeinen Vorstellung des Amtes mit den Fachbereichen, den Aufgaben und der Vorstellung der Mitarbeiter findet der Besucher der Homepage zusätzliche Infos über Fachdaten, Formulare, Merk­ blätter und Rechtsgrundlagen. 
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Amt für Umweltschutz ni i /I H M 
IfOitfKh IM MWVadui Ttt«4U2M«1»1 hu <4212M «IM WILLKOMMEN Zusätzlich besteht die Möglichkeit Publikationen zu bestellen oder, wenn vorhanden, über das Internet herunterzuladen. Ein wesentlicher 
Aktuell werden sie über Veranstal­ tungen, Projekte etc. informiert. Die Webseiten werden laufend aktualisiert und ergänzt. (pafl) ANZEIGE Punkt ist die Möglichkeit der direkten Kontaktaufnahme zu den Mitarbeitern in den einzelnen Fachbereichen. Unter News oder 
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