Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

SAMSTAG, 16. NOVEMBER 2002 VOLKS f 
I lyi I A l\l H HOCHSCHULBILDUNG 
«O BLATT I EINE MILLION STUDIERENDE I O INTERVIEWS Auslanderfahrun- gen dank Erasmus VADUZ - Architektiir-Studentcn der Fach- hochschule Liechtenstein berichten über ihre Erasmus-Erfahrungen: Birgit Schulz: Kunst in Amsterdam In Amster­ dam habe ich eine andere Kultur und eine andere Architektur kennen gelernt. Es ist toll, wenn man die Möglichkeit hat, andere Länder und Städte anzu­ schauen und dort zu arbei­ ten. Durch das Studium in Amsterdam erhielt ich einen Einblick in die Architektur in Holland. Ich habe mich an der Akademie auf die Kunst konzentriert, weil sich Kunst und Architek­ tur in idealer Weise verbinden lassen. Bettina Komminoth: Städtebau in Paris Die Besichti­ gungen und das Studium in Paris haben mir sehr viel gebracht. Die kulturellen und 
architek- tonischen Eindrücke haben eine nachhaltige Wirkung 
bei mir hinterlas­ sen. Ich kon­ nte Projekte machen, habe Städtebau an der Universität belegt, mich mit Kunst befasst. Das Studium war eine neue Erfah­ rung für mich: weniger konstante Betreuung durch Dozenten, m6hr Sclbstorganisation, Hilfe durch ältere Studierende. Marcel Schuster: Architektur in Amsterdam Meine Aus­ bildung in Amsterdam habe 
ich berufsbeglei- t e n d gemacht, weil ich die C h a n c e erhielt, bei e i n e m renommier­ ten 
Architek­ ten zu arbei­ ten. Die andere Hälfte war Studium an der Aka­ demie. Wenn man so allein auf sich gestellt ist, stösst man oft ap. Grenzen, was eine wertvolle Erfah­ rung ist. Ich habe auch etwas die Holländer kennen gelernt, nun würde mich als Gegen­ stück ein Studienaufenthalt in Spanien rei­ zen. 
Feier an der Fachhochschule In Vaduz aus Anlass des millionsten Studenten am europäischen flustausch-Pro- grämm Erasmus. 
Eine Million Gründe, Erasmus zu feiern! Auch Liechtenstein macht am Hochschulbildungs-Programm Erasmus mit VADUZ - Erasmus steht für Mobilität in der Hochschulbil­ dung in Europa. Das 1987 in Kraft gesetzte Programm für Studenten-Austausch ist eine Erfolgsgeschichte. Eine Million Studierende haben bereits die Möglichkeiten des Austausches genutzt. Darunter auch eine stetig wächsende Anzahl von Studenten aus Liechtenstein. In Brüssel gab es eine Feier für den millionsten Studenten, der das Austausch-Programm in Europa in Anspruch nahm. Ganz Europa fei­ erte in Form einer «Erasmus- Woche» mit. In der Fachhochschu- le Liechtenstein hatten sieben Stu­ dierende der Fachrichtung Archi­ tektur, die ein oder zwei Semester als Austausch-Studenten an einer ausländischen Universität studier­ ten, im Rahmen einer Ausstellung Ende Oktober über ihre Erfahrun­ gen berichtet'. Fachbereichsleiter Hansjörg Hilti würdigte die Initiati­ ve der Studierenden, einen Teil ihrer Architektur :usbildung 
an einer fremdsprachigen Partneruniversität zu machen und ermunterte alle Stu­ dierenden, von den attraktiven Mög­ lichkeiten des Erasmus-Programms Gebrauch zu machen. Die Fach­ hochschule Liechtenstein plant ein Angebot des Architekturstudiums in Englisch, damit noch mehr Aus- tausch-Studcnten von Partnerhoch­ schulen aus ganz Europa an der Fachhochschule Liechtenstein ein Ausland-Semester absolvieren. Wertvolle Erfahrungen für Leben und Beruf Liechtenstein ist seit 1993 aktiv am Erasmus-Programm beteiligt. Trudi Ackermann, Studienberaterin im Büro für internationale Bezie­ hungen an der Fachhochschule 
Liechtenstein, bekräftigte im Rah­ men der Architektur-Ausstellung, dass mit dem Studenten-Austausch eine europäische Dimension in das Studium gebracht werde. Die sie­ ben Studierenden, die ein oder zwei Semester an einer ausländi-, sehen Universität ihre Ausbildung absolvierten, zeigten sich begeis­ tert von der Möglichkeit des Aus­ tauschprogramms. Das Kennenler­ nen einer anderen Hochschule, die Arbeit an der Architektur in einem anderen Land sowie das Leben in einem ausländischen • Umfeld betrachten sie alle als eine wertvol­ le Erfahrung für das Leben und vor allem auch befruchtend für das weitere Studium an der Fachhoch­ schule Liechtenstein. Auch Studierende aus Liechtenstein auf Wanderschaft Die sieben Architektur-Studen­ ten sind nicht die einzigen, die am Erasmus-Programm teilgenommen 
haben. Im Studienjahr 2000/01 bei­ spielsweise packten 22 Studierende aus Liechtenstein die Gelegenheit beim Schopf, um ausländische Campus-Luft zu schnuppem. Aus der Fachhochschule Liechtenstein gingen 12 Studierende aus den Bereichen Architektur und Wirt­ schaftswissenschaft auf «Wander­ schaft», nach England, Schweden, Frankreich, Italien, Holland und Österreich. Die anderen 10 Aus­ tausch-Studenten aus Liechtenstein absolvierten ganz verschiedene Studien an Universitäten in der Schweiz, Österreich und Deutsch­ land und nutzten das Angebot "des Erasmus-Austauschs. Im Studien- Jahr 2001/02 würden 21 Studenten als Erasmus-Studenten registriert, wovon 16 an der Fachhochschule studieren. Im laufenden Studien­ jahr 2002/03 haben sich 16 Studie­ rende - davon 9 aus der Fachhoch­ schule Liechtenstein und 7 von anderen Universitäten - für ein 
Ausland-Semester angemeldet. SeH 1987 t Million Austausch-Studenten Die europäische Kommission feierte Ende Oktober den Erfolg von Erasmus in Brüssel. Zu feiern war, dass im Studienjahr 2002/03 die Ein-Million-Marke erreicht wird: Das heisst, dass sich seit 1987 nicht weniger als 1 Million Studie­ rende als Austäusch-Studcnten in ein anderes Land, an eine andere Universität, in ein anderes Sprach­ oder Kulturgebiet aufgemacht haben, um dort einen Teil des Stu­ diums zu absplvieren. Nach Anga­ ben der europäischen Kommission verbringen im Jahresdurchschnitt rund-100 000 Studierende bis zu 12 Monate in einer der über 1800 europäischen Hochschul-Einrich- tungen in 30 Ländern - neben den EU-Staaten auch die EWR-Länder, einige mittel- und osteuropäische Staaten sowie Zypern und Malta. ERASMUS— HOCHSCHULEN OHNE GRENZEN Das Programm Erasmus der europäischen Kommission, um die . Mobilität unter den Studierenden zu fördern, ist zu einem Erfolg geworden. Seit der erstmaligen Durchführung im Studienjahr 1987/1988 sind europaweit 1 Mil­ lion Studierende für ein oder zwei Semester an eine ausländische Universität gegangen, um dort einen Teil des Studiums zu absol­ vieren - nach Möglichkeit in einem fremdsprachigen Gebiet. Die Studierenden, die vom Aus- tausch-Programm Gebrauch machen, werden von den nationalen Erasmus-Agenturen unterstützt. 
Auch aus Liechtenstein - entweder als Studenten der Fachhochschule Liechtenstein oder als Studenten an einer Universität in der Schweiz, Österreich oder Deutschland - haben schon viele Studierende ein Ausland-Semester absolviert. Seinen Namen verdankt das europäische Mobilitätsprogramm dem Philosophen, Theologen und Humanisten Erasmus von Rotter­ dam (1465 - 1536), einem uner­ müdlichen Kämpfer gegen Dog­ matismus in allen Bereichen des menschlichen Lebens. Getrieben von der Suche nach neuen Erkenntnissen, Erfahrungen und 
Einblicken, di<? nur durch den unmittelbaren Kontakt zu anderen Ländern gewonnen werden kön­ nen, lebte und arbeitete Erasmus in verschiedenen Teilen Europas. Die Väter des Erasmus-Programms der europäischen Kommission möchten die Studierenden ermun­ tern, im Rahmen ihrer Ausbildung dem grossen Vorbild nachzueifern und die Ausbildung an verschiede­ nen Universitäten zu absolvieren, neue Sprachen kennen zu lernen und in anderen Kulturen zu leben. Die Zielsetzung der Europäi­ schen Kommission geht aber noch einen Schritt weiter als die Mobi­lität 
der Studierenden.' Grosser Wert wird auch dem Austausch von Hochschullehrern, der transnatio­ nalen Entwicklung von Hochschul- lehrpläncn sowie europaweiten the­ matischen Netzen beigemessen sowie auf die Verwirklichung des .europäischen Hochschulraums bis zum Jahre 2010 gelegt Koniakt: SokratesaAgentur Liechtenstein Europark - Austrasse 79 FL-9490 Vaduz Telefon+423 236 67 82 Fax +423 236 67 71 Nadifie.batliner@sa.llv.li Feier in Brüssel Erasmus-Programm: VADUZ/BRÜSSEL - Nathalie Ritter - eine von 30 Studentin­ nen und Studenten, die von der EU-Kommission ausgewählt wurden, in Brüssel an der Feier «1 Million Erasmus-Studenten» mit dabei zu sein. Die Wirtschaftsstudentin aus Mau­ ren, die zur Zeit zwei Erasmus- Semester in Spanien absolviert, vertrat Liechtenstein zusammen mit Nadine Batliner von der Sokra- tes-Agentur Liechtenstein und Christoph Jenny, als Vertreter Liechtensteins im Unterausschuss für Hochschulbildung. Jedes Erasmus-Mitgliedsland 
; Erfolgsgeschichte war mit einer Studentin oder einem Studenten an der .«1 -Million- Feier» vertreten. Die Vertreter der Länder trafen mit EU-Präsident Romano Prodi zusammen und erhielten eine Erasmus-Medaille. Gemeinsam diskutierten die Stu­ dierenden an einer Podiumsdiskus­ sion die mit dem Erasmus-Pro­ gramm geschaffene Möglichkeit fies Studentenaustauschs. Die Studenten gingen auch auf ihre Erfahrungen in einem anderen Sprach- und Kulturraum ein und würdigten das Austauschpro­ gramm in einem multikulturellcn Umfeld in Europa. 
Nathalie Ritter vertrat Liechtenstein an der Erasmus-Feier in Brüssel. Neben ihr Christoph Jenny, Fachhochschule Liechtenstein, Leiter des Büros für internationale Beziehungen.
	        

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