Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

DONNERSTAG, 14. NOVEMBER 2002 VOLKS I | 
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I IIMLM IMU LESERMEINUNGEN 
S 5# Lesermeinungen Richtigstellung • Im Artikel «Sehr seltsam» der Volksblatt- Ausgabe vom 13. November werde ich mit der Aussage zitiert, der Liechtensteiner Landtag hätte der Ratifizierung der Durch­ führungsprotokolle der Alpenkonvention ohne Gegenstimme zugestimmt. Dies ist nicht richtig, und das habe ich auch nicht behauptet. Die Ratifizierung der Protokolle wurde bis anhin von den Parlamenten Liechtensteins, Deutschlands und Öster­ reichs beschlossen. Während dies in Deutschland und Österreich jeweils in bei­ den Kammern einstimmig geschah, wurde im Landtag des Fürstentums Liechtenstein die Ratifizierung nur bei drei der neun Pro­ tokolle einstimmig beschlossen, während die anderen sechs Protokolle immerhin zwi­ schen 20 und 24 Stimmen erhielten, dies bei 25 Abgeordneten. Andreas Götz, Geschäftsführer CIPRA-International Geschmacklosigkeit ist Ansichtssache Mit welch grobem Geschütz Herbert Batli- ner in seinem Leserbrief vom 12.11.2002 gegen die Initianten der Initiative «Verfas­ sungsfrieden» aufführt,  f 
erstaunt. Unbe­ scholtene Bürgerinnen und Bürger dieses Landes der Geschmacklosigkeit, der Frech­ heit und des Zynismus zu bezichtigen, nur weil sie sich «erdreistet» haben, vom verfas­ sungsmässigen Recht, eine Initiative einzu­ reichen, Gebrauch zu machen, finde ich meinerseits geschmacklos. Zudem finde ich es geschmacklos, diese Initiativgruppe mit denjenigen Personen, die in Strassburg vorstellig geworden sind, gleichzusetzen. Diese 52 Personen haben sich mit der Bitte um Überprüfung der fürst- j liehen Initiative an den Präsidenten der par­ lamentarischen Versammlung des Europara- " tes und den Generalsekretär des Europarates gewandt, weil sie in Liechtenstein weder " von der Regierung noch von der. Landtags­ mehrheit Hilfe erwarten konnten. Die Unterzeichner als Nestbeschmüjzer abzu- tun, wie dies Herbert Batliner versucht, ist eine neuerliche Geschmacklosigkeit. Unter . ihnen finden sich neben anderen honorigen Personen auch ehemalige Landtagspräsi­ denten und Landtagsvizepräsidenten, ehe­ malige Regierungschefs und zahlreiche der­ zeitige und ehemalige Landtagsabgeordne­ te. Ich denke, vorab zu klären, ob die fürst­ lichen Vorschläge mit den demokratischen, rechtsstaatlichen und grundrechtlichen Regeln und Grundsätzen des Europarates übereinstimmen, ist lauter und zielführend. . Man stelle sich den Katzenjammer vor, wenn uns seitens des Europarates dereinst signalisiert würde, dass die bereits in Kraft stehenden Verfassungsänderungen des Fürsten nicht europakompatibel seien. Ausserdem erachte ich es für geschmack- - los, den Leuten, die sich gegen die fürstliche Verfassungsinitiative aussprechen, zu unter­ stellen, dass ihnen jedes Mittel recht sei, «die fürstliche Familie aus dem Lande zu vertreiben». Niemand will die fürstliche f. Familie aus dem Lande vertreiben. Vielmehr droht der Fürst seit Jahren damit zu gehen, wenn wir seinen 
verfassungsrechtlichen Vor­ stellungen nicht folgen. Dass er damit eine freie und unbeeinflusste Meinungsbildung und Abstimmung verunmöglicht, scheint ihn nicht wirklich zu kümmern. Zu guter Letzt finde ich es den Gipfel der Geschmacklosigkeit, nur diejenigen Bürge­ rinnen und Bürger dieses Landes als auf­ rechte Liechtensteinerinnen und Liechten­ steiner zu bezeichnen, die sich mit ihrer Unterschrift hinter die Initiative des Fürsten und des Erbprinzen "steljen. Diese Zweitei­ lung in gute und schlechte Liechtensteiner ist unerträglich. Aufrecht gehen auch jene, die das Rückgrat haben, «Nein» zu fürstli­ chen Verfassungsvorschlägen zu sagen, die uns um Jahrhunderte zurückwerfen und nicht in unsere Zeit passen würden. Renate Müssner, Nendeln 
Es fehlen Alternativen Forumsbeitrag der Freien Liste Es Ist bekannt, dass sich vor allem die Freie Liste für Umweltfragen engagiert - ihr Engagement deshalb als «kurz­ fristig inspiriert, opportunis­ tisch und unkritisch» zu bezeichnen, wie es Dr. Sprenger macht, entspricht mehr einer impulsiven Reaktion als einer sorgfältigen Analyse der Säch- Dr. Sprenger betet völlig unkritisch in Schützenhilfe-Manier das Zah­ lenmaterial und das Logistikonzept der Hilti AG nach. Offenbar hat er die Informationsuntcrlagen der Hilti AG vom November 2001 und das Urteil des Staatsgerichtshofes bezüglich Ausweitung der Abferti- gungszeiten vom 5. Dezember 2000 nicht oder nur unvollständig gelesen. Es besteht heute ein Konsens dar­ über, dass Konzerne für die Be­ lastungen und Hypotheken, die sie zukünftigen Generationen und der Natur hinterlassen, verantwortlich sind und deshalb auch entsprechend handeln müssen. Die Verbindung von Ökologie und Ökonomie ist weder neu noch absurd. Wer mit allen Mitteln wiederholt versucht, die Ausweitung der Abfertigungs- zeiten voranzutreiben und den Betrieb eines Verteilcrzentrums in 
der . vorliegenden Grösse aus­ schliesslich auf der Strasse abzu­ wickeln, obwohl moderne Alterna­ tiven zur Verfügung stehen würden, handelt weder sozial, noch ökolo­ gisch, noch ökonomisch verantwor­ tungsvoll. In unserer Bewertung des geplanten Logistik-Zentrums weisen'wir auf solche Mängel hin, auf Mängel, die bereits im Vorfeld festzustellen sind. In erster Linie sind es das Fehlen von Transport- alternativen und mangelnde RUck- sichtsnahme auf die Befindlichkeit der Bevölkerung. Ökonomie und Ökologie Insbesondere dann, wenn man davon ausgeht, dass die Hilti AG bei der Planung des Logistik-Zent- nims Umweltfragen diskutiert und berücksichtigt hat, ist davon in der Konsequenz nicht viel übrig geblieben. Andere vergleichbare Konzerne können bezüglich Verla­ gerung des Warentransports auf die Schiene ganz andere 
Resultate vor­ weisen. Wenn Usego willens und fähig ist, bis in drei Jahren 40 Pro­ zent ihrer Lebensmitteltransporte auf die Schiene zu verlagern, dann müsste das auch für nicht verderb­ liche Produkte und Rohstoffe mög­ lich sein. Auch wir glauben, dass das 
geplante Logistik-Zentrum ein kla­ res «Bekenntnis zum Wirtschafts­ standort Liechtenstein» ist - es ist aber vor allem ein Bekenntnis zu Gewinnsteigerung und zu Mehr­ verkehr, Die Arbeitskräfte werden zum Grossteil aus Österreich und der Schweiz rekrutiert. Das führt zum Ausbau des Pendlerverkehrs. Und auch der forcierte Ausbau des Warentransports auf der Strasse bzw. die fehlende Verpflichtung, einen bestimmten Anteil der Trans­ porte auf die Schiene zu verlagern, ist angesichts des sensiblen Lebensraums, in dem wir. leben, der bereits bestehenden hohen Belastungen und des knappen Ver­ kehrsraums eine völlig eindimen­ sionale und damit nicht zukunfts­ fähige Denk- und Handlungsstrate­ gie. «Mehr Arbeitsplätze erhöhen die Emissionen, den Ressourcen- Verbrauch, 
die Landbeanspru­ chung, die Anforderungen an und den Druck auf die Infrastruktur, sie verschärfen die Verkehrsproblema­ tik.» (LGU 2001). Wie tragbar ist man für andere? Wir müssen uns doch grundsätz­ lich fragen, wie sinnvoll der exzessi­ ve Ausbau des Wirtschaftsstandor­ tes Liechtenstein auf Dauer sein 
soll. Ertrügt der regionale Nätur- und Lebensraum dieses Wachstum überhaupt noch? Es ist zu überle­ gen, ob wir nicht als Wirtschafts­ standort denselben Denkfehler machen wie einst als Finanzhoch­ burg. Gefragt ist eine Ingenieurs­ mentalität, welche die Konsequen­ zen für andere nicht ausklammert. Es geht um Ehrlichkeit, um Integ­ rität und Faimess, vor allem aber um die Frage, wie tragbar man für andere ist. Man muss der Frage nachgehen: Was erwartet die Gesellschaft von der Hilti ÄG und anderen vergleichbaren Wirtschafts- grössen 
in Zukunft? Denn das Business muss sich vor der Gesell­ schaft rechtfertigen, und nicht umgekehrt. Es gehört zu den Kem- aufgaben der Freien Liste, ökologi­ sche Konsequenzen aufzuzeigen und Nachhaltigkeit einzufordern. . Und dies durchaus inspiriert' lang­ fristig und kritisch- Freie Liste Forum Unter der Rubrik «Forum» ver­ öffentlichen wir Zuschriften und Beiträge von Verbänden, Vereinen, Aktionen und Institutionen. Das «Forum» drückt aus, dass die in den Beitrügen geäusserten Meinun­ gen nicht mit der Haltung der 
Zei­ tung übereinstimmen müssen. Lesermeinungen «Machen Sie Platz, Monsieur» Im Rahmen der FBP-Veranstal- tungsreihe «Frauen fördern Frauen - Frauen fordern Frauen» sprachen am Montagabend die FBP-Land- tagsabgeordnete Renate Wohlwend und die SP-Nationalrätin Hildegard Fässler über ihren politischen All­ tag. Der Titel in der Berichterstattung im Volksblatt vom 12. November «Machen Sie Platz, Monsieur» hat mich irritiert. Dies war nach mei­ nem Empfinden nicht das Thema. Dieser Wahlslogan der SP Schweiz vor mehr als zehn Jahren wurde von Hildegard Fässler zwar in einem Nebensatz erwähnt, vor allem aber wurde den Frauen von beiden Referentinnen Mut gemacht für eine politische Tätigkeit. Sie berichteten mit viel Kompetenz, Gelassenheit und auch mit Humor von ihrer politischen Arbeit in ver­ schiedenen Gremien. Es war nicht von «Platzmachen» der Männer die Rede, sondern von einem guten Miteinander in der Politik. Doris Frommelt, Vizeyorsteherin, Schaan Ja sagen zu den Anliegen des Fürsten Seine Anliegen sind in der Vorlage des «Verfassungsfriedens» nicht berücksichtigt. Ihr hättet zuerst mit unserem Fürsten reden müssen und erst 
danach vom Verfassungsfrie­ den sprechen sollen, bzw. dürfen. So aber habt Ihr Euch ins Abseits gestellt. Von Verfassungsfrieden kann nicht gesprochen werden, denn der Fürst hat Euch wissen las­ sen, dass er Eure Verfassung nicht annehmen wird. Es sei eine «Tot­geburt». 
Wozu also die ganzen Aufwendungen? Zieht diese Vorla­ ge zurück! Nur damit könnt Ihr zum Frieden beitragen. Sie ist keine Alternative, sondern ein zusätzliches Problem für die Abstimmung! Bestenfalls ein Stör­ feuer. Glaubt mir, Ihr werdet Euer Ziel verfehlen. Zudem ist Eure Tar­ nung aufgeflogen. Dies nicht nur, weil Peter Sprenger und Co. in Euren Reihen sitzen, sondern weil Ihr von Verfassungsfrieden sprecht 
ohne den Fürsten auf Eurer Seite zu haben. Jürgen Hermann, Mauren x-rayed principality Die Verfassungsinitiative Fürsten­ haus schaltet Inserate mit dem Hin­ weis, 
dass «Liechtenstein die ein­ zig demokratisch legitimierte Mon­ archie der Welt ist». 
Diese Aussage ist falsch. Nach wie vor sind die Mitglieder der fürstlichen Familie ANZEIGE Investitionen mit Spareffekt Bei den meisten Firmen sinkt mit dem Konjunkturbarometer auch die InvestitionsbertitschafL Dabei trägt ein strategisch geplanter Einkauf dazu bei, die Kosten zu senken und die Produktivität zu erhfihen. Elcktroinstallationen Kommunikitionstechnik EOV-Olenstleiitungen Beritung/Outsourclng Microsoft C t ff T IFIED. Pxtrr.r CISO STSTIUS 
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Durchlaucht, also von göttlichem Licht durchdrungen und mithin durch Gott und nicht durchs Volk legitimiert. Michael Heinzel, Mauren ANZEIGE Swi s s ca Repräsentant: Hypo Investment Bank AG, iMdstr. 104,9490 Vaduz, Tel +42V7S5 58 50 Tageskurse per 13.11 2002 
a Fondsname/Währung 
Inventarwert • (netto) Swtssca Valco 222.80 Swtssca PorttoSo Fund hcomo 1)9 44 Swtssca Porfoto Fund Yleld 129.92 Swtssca Portfoto Fund (Euro) Yleld 97.97 Swtssca PorttoSo Fund Balanced 139.97 Swtssca Portfolo Fund (Euro) Boianced 8945 Swtssca Portfolo Fund Grcwth 160.73 Swtssca Porfolo Fund Iure) Growth 75.68 Swtssca Porfolo Fund Equity 167.72 Swtssca MM Fund CHF 140.47 Swtssca MM Fund USO 144.36 Swtssca MM Fund GEP 100.59 Swtssca MM Fund EUR 8985 Swtssca MM Fund JPY 10812.00 Swtssca MM Fund CAD . 158 54 Swtssca MM Fund AUO • 15105 Swtssca Bond SFr 95.15 Swtssca Bond Internafood 95.55 Swtssca Bond Invest CHF 109.99 Swtssca Bond hvestUSO 114.11 Swtssca Bond Invest GBP 6407 Swtssca Bond Invest EUR ' 44.53 Swtssca Bond Invest JPY 11847.00 Swtssca Bond Invest CAO 12V08 -Swtssca Bond Inves» AUO 121.44 Swtssca Bond Invest International 10169 Swtssca Bond Invest Medium Tom CHF 104.B9 Swtssca Bond Invest MedumTermUSO 112.96 Swtssca Bond Irrvest MocSum Tcrm EUR 105.24 Swtssca Asla 58.90 Swtssca Europa 142.85 Swtssca North America '147.80 Swtssca Austrta 44.55 Swtssca Franco 23.45 Swtssca Gormany 74.95 Swtssca Grcct Brtlain 141.25 Swtssca Hat/ 74.75 Swtssca Japan 52.45 Swtssca Nethertands 34.85 Swtssca Hgef 52.05 Swtssca Swttzotand 192.75 Swtssca SmaJ and MH Caps 145.75 Swtssca Green Invest 73 30 Swtssca Emerging MartetS Fund 0135 SwtsscaGold 40300 Swtssca Lux Fund Seck* Commurtcatton 153.90 Swtssca lux Fund Seck* Energy 379.19 Swtssca Lux Fund Seck* FViance 342.08 Swtssca lux Fund Sector HeaBh 408.19 Swtssca lux Fund Seck* letsure 239.18 Swtssca lux Fund Sedor Technology 132.03 Swtssca Hca 249.00
	        

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