Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

MITTWOCH, 13. NOVEMBER 2002 VOLKS I B |V| I 
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I 1 IM LM IM U EWR-RICHTLINIEN 
4 PERSÖNLICH Herzliche Glückwünsche unseren Jubilaren Das Volksblatt gratuliert recht herzlich zum Geburtstag und wünscht weiterhin alles Gute und Gottes Segen. Heute Mittwoch Rolanda RITTER, Schönbühl 21, Eschen, zum 78. Geburtstag FRAG PATRICIA Hallo Patricia Zur Zeit habe ich das Gefühl, als ob alle auf mir rumhacken w ürden. Meiner Lehrmeisterin passen meine Gewerbeschulnoten nicht - obwohl ich noch nie eine Note unter 4,5 gehabt habe - sie hätte gerne eine richtige Strcbcrin. Mein Freund findet, dass ich viel mehr Sport treiben sollte, wenn ich schlank bleiben will Meine Freundin will, dass ich jetzt schon Pläne mit ihr mache, wo wir im kommenden Som­ mer in die Ferien fahren wollen und meine Eltern "werfen mir vor, dass ich nur zum Umziehen nach Hause komme und im Haus­ halt viel zu wenig mithelfen würde. Ich würde es ja echt gerne allen recht machen, aber wie soll ich das schaffen? Simone (16) Liebe Simone Wenn du den Rest deines Lebens mit Stress und einem schlechten Gewissen durch die Welt laufen willst, dann versuche weiterhin, es allen deinen Lieben recht zu machen! Wenn du aber ein frohes, selbst bestimmtes Leben leben möchtest, dann gewöhne dich gleich schon mal daran, dass du es nie allen recht machen kannst. Dazu gehört vor allem, ' dass du deine Entscheidungen selbst triffst und nur so viel Belastung übernimmst, wie du auch tragen kannst. Selbstverständlich sollten deine Entscheidungen immer von Verantwortungsbewusstsein und Liebe zu deinen Nächsten geleitet sein. Tönt sehr hochtrabend, gell? Im Klartext heisst das: Erkläre deiner Lehrmeisterin, dass dir das Lernen Spass macht und du dich über gute Noten - die du ja auch hast - freust, dass du aber nicht gewillt bist, jede freie Minute über den Büchern zu sitzen. Sage ihr auch, dass es dich unter Druck setzt, wenn sie nur Best­ leistungen von dir erwartet und so schwer lernen kannst. Falls es dir schwer fällt, so deutlich mit ihr zu reden, schreibe ihr einen freundlichen, aber klaren Brief. Was deinen Freund angeht, hoffe ich, dass er ansonsten charmanter ist, als wenn er dich zwecks «Formerhaltung» zum Sport antreibt. Lass dich auch da nicht fremdbestimmen. Versu­ che aber dennoch - dir und deinem Körper zuliebe - einen sportlichen Ausgleich zu fin­ den; der dir Spass macht, Nicht um deinem Freund die Angst zu nehmen, dass du zwei Kilo zunimmst, sondern weil Bewegung im Freien froh macht und gesund ist. Deine pla­ nungswütige Fregndin könntest du vielleicht ein bisschen «ablenken» in dem du ihr klar und deutlich sagst, dass du zur Zeit noch andere Dinge im Kopf hast, dich aber ganz schrecklich freuen würdest, wenn sie schon mal ein paar tolle Vorschläge ausarbeiten würde, die du dir dann nach Weihnachten oder nach der Fasnacht oder nach Ostern anschauen würdest. Wenn du all diese Sachen so in «Ordnung» gebracht hast, dann wird sich dein Hickhack mit deinen Eltern vielleicht sogar von selbst lösen. Dir bleibt dann nämlich genug Zeit und vor allem Energie - weil du dich ja nicht mehr so unter Druck setzen lässt, es allen recht machen zu müssen - Zuhause deinen Teil an der Haus­ arbeit zu erledigen und ab und zu auch ein Stündchen mit deinen Eltern zu verbringen.. Maclis gut! Deine Patricia Fragen und Unsicherheiten? Stress, Ärger oder Frust in der Liebe, in der Schule oder mit den Eltern? Dann frag Patricia per E-Mail:  fragpatricia@hotmail.com . 
50 gemeinsame Jahre Olga und Karl Haas-Forrer feiern heute goldene Hochzeit VADUZ - Das schöne Fest der goldenen Hochzeit feiern heute Karl Haas und Olga Haas-Forrer am Mühleweg 5 in Vaduz. Eigentlich war das Volksblatt schon einmal da, als Olga Haas- Forrer letzten Monat ihren 80. Geburtstag hatte. Nun feiern beide gemeinsam, und das freut sie ganz besonders. «Eva Bau m  ' Aufgewachsen ist Karl Haas zusam­ men mit fünf Brüdern und zwei Schwestern in Vaduz, genau genom­ men im Mühleholz. Stolz bezeichnet er sich als Mühlehölzler, dort wo sich damals Fuchs und Hase «gute Nacht» sagten. Die Schulzeit war ein «Muss» und Schulferien bedeu­ teten für den zehnjährigen Bub und seine Geschwister Schwerarbcit auf dem Bauernhof. Nach der Schule war er «Hüterbub», musste alles machen, das Vieh auf die Alp trei­ ben. Mit 15 Jahren begann er als Hilfsarbeiter in der damaligen Stra- gupo Polstermöbclfabrik in Schaan, wo er die verschiedenen Arbeitsgän­ ge kennenlernte. Olga Haas-Forrer erblickte das Licht der Welt ebenfalls in Vaduz 
Heute können die Eheleute Olga und Karl Haas-Forrer auf 50 gemeinsa­ me Ehejahre zurückblicken. und verbrachte ihre Jugend als Zweitälteste von vier Schwestern. Karl und Qlga kannten sich von klein auf, spielten schon als Nach­ barskinder zusammen. Als Olga zu einer flotten Frau heranwuchs und viele Kollegen ein Auge auf sie warfen, griff Karl, nachdem sie ihm ein Ultimatum stellte, noch 
schnell zu. Diese und keine andere musste es sein. Geheiratet wurde 1952 und die Hochzeitsreise führte für eine Woche nach Luzern. Aus dieser Verbindung ging eine Toch­ ter hervor. Mit dem Eintritt 1954 in die Spoerry-Fabrik begann ein neuer Lebensabschnitt für Karl Haas. 
Zuerst in der Schreinerei, dann half er 1980 mit viel Enthusiasmus beim Aufbau der Schlossforellen- Fischzucht. Noch heute verbindet die Familie Haas eine enge Freund­ schaft mit den Spoerrys. Seit dem Unfall seiner Frau, die durch einen Sturz heute behindert ist", kümmert sich Karl Haas liebe­ voll um seine Olga. Er kocht und besorgt tadellos den Haushalt, obwohl auch er sich letztes Jahr bei einem Unfall den Arm verletzte. So kann er sein liebstes Hobby, das Handorgelspielen, leider nicht mehr ausüben. Gewichtheben übte er in seiner Jugend mit Begeiste­ rung aus und Boxen fasziniert ihn noch heute. Über 20 Jahre gehörte er auch dem MGV als Bas's an. Gegensätze ziehen sich an. Karl Haas ist eine fröhliche, dominie­ rende Persönlichkeit mit harter Schale, aber weichem Kern, Olga mit ihrer ausgleichenden Art der ruhende Pol. Das ist das Geheimnis ihrer guten Ehe. Ihr grösster Wunsch sind noch viele schöne, gemeinsame Jahre; Wir schliesscn uns diesem Wunsch an und wün­ schen ein schönes Fest im Kreise der Familie und Gottes Segen. Liechtenstein im guten Mittelfeld Bericht über die Umsetzungsbilanz bei EWR-Richtlinien VADUZ - Die EFTA-Uberwa- chungsbehörde hat am 12. November Ihren zweiten Haib- Jahresbericht 2002 über den Stand der Umsetzung von EG- Rlchtlinien in den EFTA-Staaten (Internal Market Scoreboard EFTA States No 11) veröffent­ licht. Die EFTA-Überwachungsbehörde verfasst - parallel zur EU- Kom­ mission -jeweils im Frühjahr und im Herbst jedes Jahres einen Bericht über die Umsetzungsbilanz des EWR-Rechts in den drei EWR/EFTA-Staaten Liechtenstein, Island und Norwegen. Dabei wer­ den einerseits die Umsetzungsquo­ ten 
bzw. -defizite der einzelnen EWR/EFTA-Staaten im Vergleich mit den übrigen EWR-Vertrags- staaten dargestellt und andererseits Ullfällige Vertragsverletzungsver-fahren 
bekannt gegeben, die gegen Liechtenstein, Island oder Norwe­ gen aufgrund mangelnder oder mangelhafter Umsetzung der Richtlinien eingeleitet worden und zum Stichtag noch nicht abge­ schlossen sind. Per Stichtag 1. Oktober 2002 umfasste das EWR-Abkommen 1392 Binnenmarkt-Richtlinien. Auf der Basis dieser Anzahl ergibt sich für Liechtenstein eine aktuelle Umsetzungsquote von 97.9 Pro­ zent bzw. ein Umsetzungsdefizit von 2.1 Prozent. Somit rangiert Liechtenstein im Mittelfeld der 18 EWR-Staaten auf Platz 10. Norwe­ gen weist gegenwärtig ein Umset­ zungsdefizit von 1 Prozent auf, was den Norwegern den 4. Platz zuweist. Für Island ergibt sich auf­ grund des Umsetzungsdefizits von 1.4 Prozent Platz 6 bis 7. Das 
durchschnittliche Umsetzungsdefi­ zit der drei EWR/EFTA-Staaten hat sich um 0.5 auf 1.5 Prozent erhöht, wobei die EFTA-Überwa­ chungsbehörde zu bedenken gibt, dass sich das Defizit auch in den EU-Staaten im Berichtszeitraum erhöht hat (gegenwärtig 2.1 Pro­ zent). Die Zahl der offenen Vertrags­ verletzungsverfahren der EFTA- Überwachungsbehörde gegenüber den drei EWR/EFTA-Vertragsstaa­ ten hat sich auf 51 verringert: Gegen Norwegen laufen in 30 Fäl­ len, gegen Island in 13 und gegen Liechtenstein in acht Fällen ent­ sprechende Verfahren. Stichtag dabei war der 31. August 2002. Die Stichtage zeigen, dass der Bericht lediglich Anhaltspunkte für den tatsächlichen Umsetzungssta­ tus geben kann. Unbeachtet blei­ben 
dabei Richtlinien, die seit dem Stichtag bereits in nationales Recht umgesetzt worden sind, aber auch neue Richtlinien, die in der Zwi­ schenzeit ins EWR-Abkommen übernommen worden sind. Wie bisher wird Liechtenstein bei der Umsetzung der noch ausstehenden sowie der neuen Richtlinien versu­ chen, seine nationalen Interessen bestmöglich zu wahren. Wichtige Herausforderungen werden dabei zum Beispiel im Bereich des Kon­ sumentenschutzes, der Telekom-, munikation sowie der audio-visuel- len Dienste liegen. Der Halbjahresbericht der EFTA-Überwachungsbehörde ist im Internet unter  www.eftasurv.int   einzusehen und kann direkt bei der EFTA-Überwachungsbehörde bestellt werden (Telefon. +32/2/ 286 18 61). (päfl) LESERMEINUNG Logistik-Zentrum der HILTI AG - Eine Chance Die Hilti AG plant in Nendeln ein modernes Hoch- und Kleinteilela- ger, welches in einem Zwei- Schichtbetrieb (keine Nachtarbeit) und in einer Fünf-Tage-Woche betrieben werden soll. Mit dem geplanten Logistik-Zentrum Nen­ deln soll die weltweite Belieferung der Hilti Marktregionen mit Fertig­ produkten und Ersatzteilen zusam- mengefasst und künftig auch Kun­ den aus der Schweiz, Süddeutsch­ land und Vorarlberg direkt mit Hilti-Produkten beliefert werden. Durch die Konzentration der Logistik-Aktivitäten an einem Standort kann die Hilti AG die 24- Stunden-Belieferung ihrer Künden langfristig sicherstellen. Fakten die klar für ein Logistik- Zentrum Nendeln (abgekürzt LZN) sprechen: • Das LZN schafft in Nendeln 90 
Arbeitsplätze. Dabei finden Arbeit- ernehmer/-innen mit unterschiedli­ chen Qualifikationen eine Stelle: 30 kaufmännisch/technische Stel­ len, 20 Stellen für Facharbeiter, 36 Stellen für Angelernte und vier Stellen für Lehrlinge. O Das Konzept des LNZ ist öko­ nomisch und ökologisch durch­ dacht und ausgewogen. O Das LZN bietet eine attraktive und emissionsarme Nutzung des bestehenden Areals der Hilti AG in Nendeln. © Das LZN sichert der Hilti AG die hochstehende Service Qualität und leistet damit einen wesentli­ chen Beitrag .zur Zufriedenheit der Hilti Kunden weltweit. ® Das LZN ermöglicht der Hilti- Gruppe künftiges Wachstum- Hilti hat auf der Basis der Ergeb­ nisse einer umfassenden Verkehrs­ erhebung im September 2002 errechnet, dass beim Betrieb des LZN der durch die Hilti AG verur­sachte 
LKW-Verkehr in Liechten­ stein im Jahr 2005 nur um zwei Prozent wächst und die Zahl der -zurückgelegten Kilometer um 10 % zurückgeht. Dies alles bei einer im Vergleich zu heute um 26 % erhöhten Tonnage! Das von der Hilti AG geplante Logistik-Zentrum Nendeln ist ein klares Bekenntnis zum Wirt­ schaftsstandort Liechtenstein. 1 Die von der Freien Liste erhobe­ nen Anschuldigungen gegenüber liechtensteinischen Unternehmern und Unternehmen, gegen die Hilti AG im Speziellen und gegen den Liechtensteinischen Wirtschafts­ raum im Allgemeinen, entbehren jeder Grundlage. Mit der harschen Ablehnung der liberalen Wirtschaftsordnung durch die Freien Liste droht jegliche Unternehmerinitiative zu ersticken und die 
Grundlagen für eine gesun­ de Weiterentwicklung der Wirt­ schaft in Liechtenstein werden in 
Frage gestellt. Die unbestreitbare Erkenntnis ökologischer und sozia­ ler Schattenseiten des Wirtschafts­ wachstums führt bei der Freien Liste aus Mangel an Wissen und an Einsicht in die komplexen Zusam­ menhänge zwischen Ökonomie, Ökologie und Wohlfahrt in Liech­ tenstein zu einer emotionell getra­ genen Welle der Ablehnung jegli­ chen Wachstums, die in der absur­ den Forderung nach einem «Null- Wachstum» gipfelt. Es zeigt sich eine immer deutlichere Tendenz zur Übersteuerung der Freien Liste im Sinn einer kurzfristig inspirier­ ten, opportunistischen und unkriti­ schen Bejahung aller möglichen Postulate zur Wachstumsbeschrän­ kung, ohne Rücksicht auf ihre nachteiligen/von der Lösung der ökologischen Probleme weg­ führenden mittel- und langfristigen Konsequenzen. Dr. Urs Sprenger, Unternehmer, Vaduz
	        

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