Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

SAMSTAG, 9. NOVEMBER 2002 VOLKS I 1/1 
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REVOLUTIONÄRE BLATT I IX 
U LI Uli TAKINO 
12 VERSCHIEDENES Jazz-CD-Präsentation BUCHS - Am Samstag, den 9. November um 20 Uhr präsentiert das klassische Jazz­ trio Feigenwinter-Oester-Pfammatter im Buchser Fabriggli seine neue CD mit einer gelungenen Mischung aus Jazzstandards und Eigenkompositionen. Hans Feigenwin­ ter, Klavier, unterrichtet an den Jazzschulen von Basel und Luzern. Neben Auftritten mit vielen interessanten Schweizer Formationen verfolgt er eigene Projekte und komponiert für Rundfunk und Fernsehen. Der Berner Bassist und Absolvent der Swiss Jazz School Banz Oester ist wegen seines breiten Spektrums ein gefragter Sideman und tourte mit namhaften Künstlern (Dewey Redman) durch Europa und U.S.A. Norbert Pfammat- ter, 
Schlagzeug, ist Dozent an der Jazz- Schule Luzern. In seiner bisherigen Karrie­ re spielte er mit Grössen der amerikanischen Blues- und Jazzszene ebenso wie mit dem helvetischen Avantgardisten Hans Koch. Pfammatter ist ein fördernder und fordern­ der Musiker, der immer die Interaktion mit seinen Partnern sucht. Reservation unter Tel. 756 66 04, Dienstag bis Samstag von 18 bis 20 Uhr oder   «www.fabriggli.ch».  (Eing.) Einkaufszentrum Buchs heraus aus dem Zwielicht? BUCHS - Kundschaft und Geschäftsleute sehen für die Buchser Bahnhofstrasse «Schwarz», wenn sich nicht bald noch mehr tut, als bereits veranlasst wurde. Ein Teil der Kundschaft bleibt aus, ein Teil der Geschäftsleute traut sich nur hinter vorge­ haltener Hand von geschäftsbeeinträchti­ genden Vorgängen in der Werdenberger Metropole zu sprechen. Liechtensteiner Kundschaft fährt oftmals lieber nach Zürich, nicht nur der Auswahl, auch der Sicherheit wegen. Bringt die Asylgesetzinitiative, die am 24. November zur. Abstimmung gelangt, Licht in diese düsteren kommunalen Aus­ sichten? Bei Radio Ri diskutieren aus dem Studio in Vaduz am Montag, den 11. November von 19 bis 20 Uhr der Buchser Gemeindepräsident Ernst Hanselmann, der Präsident der FDP Werdenberg, Markus Kobelt, und Pius Müller, der an der aufwün- dig neu gestalteten Bahnhofstrasse zwei Restaurants betreibt. Die Malerei und Skulptur SCHAAN - ...in der Kunst der Renaissance und des Manierismus ist das Thema eines Seminars, das am Dienstag, 19.11. um 20.15 Uhr im Haus Stein-Egerta in Schaan beginnt. Referentin ist die Kunsthistorikerin Dagmar Streckel. Sie schreibt dazu: Man nennt das 15. Jahrhundert die Epoche der Renaissance. Das Wort bedeutet Wiedergeburt oder Wie­ derbelebung und setzt voraus, dass eine Wie­ dergeburt der Kunst nur im Anschluss an die Antike zu vollbringen sei. Die seitdem ver­ gangene, dazwischen liegende Zeit wurde als Mittelalter und finstere Epoche betrach­ tet. Man lebte in einer Atmosphäre des Alter­ tums und war bestrebt, dieses Lebensgefühl mit den christlichen Lehren in Einklang zu bringen. Im 15. Jahrhundert wird Florenz zum Zentrum des Humanismus. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts hat das päpstliche'Rom Florenz den Rang abgelaufen und ist die absolute Hochburg der Kunst. Es ist eine Zeit der Erneuerung und des Umbruchs, an deren Beginn Künstler wie Donatello und Masaccio stehen. Aus ihr geht mit der Wende zum 16. Jahrhundert ein neuer Künstlertypus hervor, der von Michelangelo und Raffaei,. Leonardo und Tizian verkörpert wird. Der künstlerischen Vollkommenheit dieser gros­ sen Meister widersetzen sich die jungen Künstler der darauf folgenden Generation im sogenannten Manierismus. Im Zentrum der Betrachtung werden Malerei und Skulptur der italienischen Früh- und Hochrenaissance stehen. Veranstaltet von der Erwachsenenbildung Stein-Egerta, mit Voranmeldung. 
Revolutionäre und Träumer «Monte Veritä», Anlaufpunkt für Lebensreformer - Vortrag von H. Szeemann VADUZ - Der Ausstellungsma­ ctier Harald Szeemann (docu- menta 5,1972; Biennale Venedig 1999 
und 2001, jüngst «Marcel Dudiamps» im Tlnguely-Museum Basel etc.) hielt, auf Einladung der Kunstgesellschaft, am Don­ nerstagabend im Kunstmuseum einen Diavortrag über den «Monte Veritä» nahe Ascona. »Gero» Hausa r Szeemann hat die Dokumente die­ ser heterogenen Gemeinschaft, die um 1900 Anlaufpunkt für Lebens­ reformer, Theosophen, Revolu-" tionäre und Künstler aller Gattun­ gen war, zusammengetragen, Gebäude aufgekauft und restauriert sowie ein Museum am Ort einge­ richtet. Sein Interesse gilt der Erhaltung des utopischen Gedan­ kenguts in seiner Vielfalt und sei­ ner anregenden Kraft für die Ent­ wicklung eines freien Denkens, einer individuellen Weltsicht in der modernen Gesellschaft. Kenner der Geschichte Harald Szeemann zeigte sich bei 
Harald Szeemann schilderte bei seinem Diavortrag Im Kunstmuseum eln- driickllch das Bemühen jener Gesellschaft auf dem «Monte Veritä» um den «neuen Menschen», geschaffen durch die Veränderung des Geistes. diesem Vortrag, zu dem er origina- le Aufnahmen aus jener Zeit zeigte, nicht nur als profunder Kenner der Geschichte und Geschichten um den «Monte Veritä», sondern auch als versierter Kunsthistoriker, der in freier Rede sein grosses Wissen informativ und unterhaltsam dar­ bietet. Eindrücklich schilderte er das Bemühen jener Gesellschaft um den «neuen Menschen», geschaffen durch die Veränderung 
des Geistes. Ideelle Weggeführten waren u. a. Nietzsche (Stichwort: Übermensch), Rousseau (Stich­ wort: zurück zur Natur) und Tols- toj, nach dessen «Mann der Wahr­ heit» sie ihren Berg in Ascona tauf­ ten. Gesucht wurde die Verwirkli­ chung der «Rückkehr iur grossen Mutter». «Das entsprach einer gewissen nietzscheanischen Auf­ fassung», so Harald Szeeman, «dass sich das Genie löst von der 
Gesellschaft, eine exemplarisches Leben führt, ein zarathustrisches, eine seherisches Leben, um gewis- sermassen auf einem Hügel für die, die unten im Tal sind, als Beispiel zu gelten.» Berühmte Leute Sieben Leute, unter ihnen Ida Hof­ mann, Henri Oedenkofen und die zwei Brüder Karl und Arthur Gräser, gründeten um 1900 die Kolonie. Viele berühmte Leute waren dort als Gäste, u. a. Hermann Hesse, Erich Mühsal, Max Bill, Otto Gross, Sophie Täuber, Hans Arp, Rudolf von Laban, Otto Schlemmer, Paul Klee und auch C. G. Jung. Im Zentrum standen eine Naturverherrlichung, spirituelle Werte aus der Theosophie und der Nudismus, die Freikörper­ kultur. Mühsam wollte man auf dem «Monte Veritä» die Republik der Hei­ matlosen, der Exilierten und Notlei­ denden sehen. Laban gab Kurse für ganzheitliches Denken. «Tanz-Ton- Wört-Form» war ein transdisziplinä- res Projekt, das morgens mit Jäten begann und abends mit einer Auswer­ tungsrunde endete. The man without a past Das Kaurismäki-Wochenende imTaKino SCHAAN - Wenn er seinen Weg konsequent fortgesetzt hätte, meinte Aki Kaurismäki, wäre nach «Julia» ein Film ohne Bild und Ton gekommen. Zum Glück hat sich Finnlands Meisterre­ gisseur eines anderen beson­ nen: «The man without a past» ist ein Film von bezaubernder Farbenpracht und einem für Kaurismäki'sche Verhältnisse geradezu gesprächigen Helden. Was selbstverständlich nicht heisst, dass M. ein Normalo ist - im Gegenteil. Schon bei • seiner Ankunft im Bahnhof von Helsinki wird der von einem eindrücklich melancholischen Markku Peltola gespielte M. niedergeschlagen. Solcherart identitäts-, gut- und erinnerungslos geworden, landet M. am Rande der Gesellschaft: bei den Tagedieben und Säufern in den Slujns des Hafens. Und nochmals überrascht Kaurismäki: «The man without a past» ist nicht nur sein seit Jahren buntester, sondern auch sein optimistischster Film. M. nämlich ist von Grunde des Her­ zens auf gut. Ehrlich. Arbeitsam. Anständig. Einer, der, selbst wenn er durch den Dreck kriechen muss oder falscherweise verdächtigt im Knast landet, sanftmütig bleibt. Nicht säuft. Sich nicht gehen lässt. Mehr 
noch: Seiner Umgebung mit leiser Lakonik begegnet. So gewinnt M. in «The man without a past» erst eine Liebe und dann langsam seine Erinnerung wieder. «The man without a past» steht ab heute Samstag bis Montag sowie kommenden Mittwoch jeweils um 
20 Uhr auf dem Programm des TaKino. Crime and punlshment Der junge Schlachthof-Arbeiter Rahikainen ermordet abgeklärt einen gut situierten Mann. Er gibt sich keine Mühe, die Spuren zu beseitigen, verliebt sich in die ein­ zige Zeugin und lässt sich auf ein eigentliches Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei ein, das er letztlich nicht gewinnen will. Nach einem kurzen Ausflug mit falschem Pass über die Grenze liefert er sich den Gesetzeshütern aus. Kaurismäkis genialer Erstling «Crime and punishment» ist heute Samstag um 22 Uhr im TaKino zu sehen. Drifing clouds Ilona ist Oberkellnerin im altmo­ dischen Restaurant «Dubrovnik», ihr Mann Lauri Trämchauffeur. Beide werden eines Tages an ihren Arbeitsplätzen nicht mehr gebraucht. Lauri ist zu stolz für den Gang zum Arbeitslösenamt. Ilona ANZEIGE % am Selm,™/liochtcnsleln Die LLB unterstützt das TaKlnder- und lugendprogramm Heute!, 17 h, TaK-Foyer, Schaan Grimm & Co. «Aschenputtel», AI) 5 Jahren So, 10.11., 11 h, TaK-Foyer, Schaan Oskar Werner zum 8p. Liechtensteiner Schauspieler gratulieren So, 10,11., 17 h, TaK,.Schaan Gardi Hutter «So «In KHscl» ivww.tak.ll  ... Immer auf dem Laufenden! Vorverkauf Mo-Fr, 10-12 +15-18 Uhr Telefon (00423) 237 5969 Fax (00423) 237 59 61 
arbeitet unter ihrem Wert und ver­ dient doch nichts dabei. Doch beide glauben an das Prinzip Hoffnung, versuchen, die drohende Bezie- hungs- und Lebenskrise abzuwen­ den, und setzen alles auf eine Karte ... «Drifting Clouds» ist ein ausser-gewöhnlicher 
Balanceakt zwischen herzzerreissendem Drama und lakonisch-knapp erzählter, anrüh­ render Komödie. «Drifting clouds» ist morgen Sonntag um 18 Uhr sowie am kommenden Dienstag um 20 Uhr im TaKino zu sehen. HAUS GUTENBERG MITTE FINDEN VERSÖHNUNG LEBEN ANMELDUNGEN UND AUSKÜNFTE: TEL 388 11 33, FAX 388 11 35 E-Mall: gutenbengQhaus-gutenberg.li - Online:  www.haus-gutenberg.il Freitag, 8. November, 19.30 Uhr - Vortrag, bis Sonntag, 10. November, 15.30 Uhr Das Thomas-Evangelium im Bibliodrama Neue Zugänge zum Christ-Wer­ den mit Prof. Dr. Gerhard Marcel Marti n Montag, 11. November, 20.00 Uhr Rituale und Mythen an Lebensübergängen Eine Abendveranstaltung sowohl für Männer als auch Frauen. Mit Gerhard M. Walch, Dipl. Leib-, Atem-, Stimm- und Psychothe- rapeu t Donnerstag, 14. November, 19.30 Uhr Gutenberg-Gespräch «Gewalt geht uns alle an» Mit Jutta Waltel, Ludwig From­ melt, Werner Hasler und Helmuth Müssner. Leitung: P. Alfons Bau- se r Freitag, 22. November, 18.00 " • Uhr, bis Sonntag, 24. Novem­ ber, 16.00 Mhr 
Heilende Meditationen Ein Wochenende ganzheitlicher Arbeit mit uns selbst. Mit Dr. Gerald Penz, Arzt fiir Allgemein­ medizin und Psychotherapie, Gestalttherapeu t Samstag, 23. November, 9.'30 Uhr, bis Sonntag, 24. Novem­ ber, 16.00 Uhr Humor als Krisenmanager nutzen Ressourcen und Kompetenzen stärken. Mit Dr. Petra Klapps, Ärztin, Therapeutin, Trainerin, Coach, Krankengymnastin, Pan­ tomime und Clown. Leiterin des Kolibri-Instituts, Köl n Das finden Sie nur im Haus Guten­ berg: Das besondere Weihnachtsessen für Ihre Firma, Abteilung, Grup­ pe, Ihren Verein... Wir gestalten fiir Sie eine adventliche Besinnung. Unsere Küche verwöhnt Sie mit einem feinen Menü Bildung im Haus Gutenberg Lustvolles Lernen ein Leben lang Werden Sie Mitglied im Verein Freunde des Hauses Gutenberg der Bildung willen - der Freundschaft willen - der Zukunft willen Auskünfte unter Telefon 00423 / 388 11 33
	        

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