Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

DIENSTAG, 5. NOVEMBER 2002 VOLKS 
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Win I OV#nar l UND BANKENGEHEIMNIS 
11 IN KÜRZE Benzin wird billiger ZÜRICH/BAAR - Der Treibstoff in der Schweiz wird billiger. Die führenden Mine­ ralölgesellschaften senken gemäss einer AP-Umfrage die Andienungspreise heute Dienstag beim bleifreien Benzin 95 und 98 sowie beim Dieselöl um jeweils zwei Rap­ pen je Liter. Als Gründe der von Migrol eröffneten Preissenkungsrunde wurden übereinstimmend der tiefe Dollarkurs und die gesunkenen Preise am Spotmarkt in Rot­ terdam genannt. Gemäss TCS-Statistik sind die Treibstoffpreise damit auf den Stand von Mitte vergangenem März gefallen. Im Durchschnitt müssen an den Tankstellen nun wieder folgende Preise bezahlt werden, wie ein TCS-Sprecher auf Anfrage sagte: 1,29 Franken für den Liter Bleifrci 95, 1,35 Franken für den Liter Bleifrei 98 und 1,34 Franken für den Liter Dieselöl. Arbeitsplätze gesichert GENF/BERN - Aufatmen für rund 600 Angestellte der Swiss Dairy Food (SDF) an den Standorten Ostermundigcn, Mont-sur- Lausanne und Zürich: Die Nahrungsmittel- Gruppe Laiteries Reunies Genüve (LRG) hat einen Rahmenvertrag für die Übernahme dieser drei SDF-Standorte unterzeichnet. Die LRG-Gruppe wird nach eigenen Anga­ ben vom Montag auf den 1. Januar 2003 von der in der Nachlassstundung steckenden Swiss Dairy Food die Frischmilchprodukte- und Glactfproduktion in Ostermundigcn BE, die Logistikzentralcn (Frischdienste) in Mont-sur-Lausanne und Zürich sowie alle SDF-Marken inklusive die Marke Toni übernehmen. Zum Übernahmepreis wurde nichts bekannt. Die LRG spricht in ihrer Mitteilung von etwa 600 Arbeitsplätzen, die durch die Übernahme aq den drei Standor­ ten gerettet werden können. Schwarze Zahlen für Kuoni ZÜRICH - Kuoni schreibt erstmals seit einem Jahr wieder schwarze Zahlen. Trotz schwachem Umsatz fuhr der Reisekonzern im dritten Quartal einen Gewinn von 71 Millionen Franken ein. Der schwarze Sep­ tember 2001, Überkapazitäten bei den Aus­ landtöchtern und ein teurer Machtkampf mit dem früheren Verwaltungsratspräsidenten Daniel Affolter hatten den grössten Schwei­ zer Reiseveranstalter in den vergangenen zwölf Monaten tief in die Verlustzone getrieben. Letztes Jahr klaffte ein Loch von 280 Millionen Franken in der Konzernrech­ nung, und bis Mitte 2002 fehlten erneut knapp 50 Millionen Franken. Im dritten Quartal gelang Kuoni nun entgegen den Erwartungen der Finanzgemeinde der Umschwung. Mit 71 Millionen Reingewinn wurde die Vorjahresperiode noch um 9,3 Prozent übertroffen. Die Börse reagierte euphorisch. An der Schweizer Börse schnellte der Kuoni-Kurs zeitweise mehr als 30 Prozent in die Höhe. Der Schlusskurs von 256 Franken lag 26,7 Prozent über dem Stand vom Freitagabend. Im Visier der Justiz ZÜRICH/BERN - Die Rentenanstalt ist nun auch ins Visier der Justiz geraten: Im Kanton Zürich hat die zuständige Bezirks­ anwaltschaft ein Vorermittlungsverfahren eröffnet. Von Interesse sind dabei sowohl die Vorfalle um das Investmentvehikel LTS wie auch die bedeutenden Fehlbuchungen von je mehreren hundert Millionen Franken. Die für Wirtschaftsdelikte zustündige Bezirksanwaltschaft III für den Kanton Zürich hat das Vorermittlungungsverfahren im Umfeld des Versicherungskonzerns Ren- tenanstalt/Swiss Life vor einigen Tagen eröffnet, wie der zuständige Bezirksanwalt Hanspeter Hirt sagte. Um welche mögli­ chen Straftatbestände es bei den Vorermitt- lungen der Bezirksanwaltschaft geht, konn­ te Hirt noch nicht sagen. 
Nationaler Streiktag Mehr als 15 000 Bauleute gingen gestern in der Schweiz auf die Strassen BERN - Ober 15 000 Bauleute haben sich laut Gewerkschaf­ ten am «Nationalen Streiktag» für das Rentenalter 60 auf dem Bau beteiligt. Während sich GBl und Syna mehr als zufrieden zeigten, relativierten die Bau­ meister das Ausmass der Betei­ ligung. In der ganzen Schweiz wurden am Montag über hundert Baustellen lahm gelegt. Laut Gewerkschaften handelte es sich um den grössten Streik, den die Schweiz seit Uber 55 Jahren gesehen habe. «Unsere Erwartungen sind übertroffen wor­ den», sagte GBI-Zentralpräsident Vasco Pedrina. Demgegenüber teilte der Schweizerische Baumeisterver­ band (SBV) mit, dass die Zahlen stark relativiert werden müssten. Eine Umfrage bei den SBV-Sektio- nen habe gezeigt, dass der Aufruf zur Blockade von Baustellen nur von rund 4550 Personen befolgt worden sei, was 5 Prozent der gesamten Bauarbeiterschaft ent­ spreche. Es sei zu zahlreichen Dop­ pelzählungen von «mobilen Strei­ kenden» gekommen. Zudem hätten viele bereits pensionierte Bauarbei­ ter an den Aktionen teilgenommen. Dafür seien sie von den Gewerk­ schaften mit einem Tüggeld von 120 Franken «fürstlich honoriert» worden. Der Streik sei «sinnlos, kontraproduktiv und illegal». Eine weitere Verhandlungsrunde ist am Donnerstag geplant. Die Gewerk­ schaften drohten am Montag aber 
Höhepunkt des Streiktages war die vorübergehende Blockierung des Baregg-Tbnnels. mit weiteren Streikaktionen, falls ihnen die Baumeister nicht entge­ genkämen. Der Streit dreht sich vor allem um die Höhe der Renten und die Frage, wie lange die vereinbar­ ten 5 Lohnprozente zur ihrer Finanzierung reichen. Druck auf Baumelster Die Gewerkschaften werfen den Baumeistern vor, sie hielten eine im März unterschriebene Vereinba­ rung nicht ein. Dies sei «ein Skan­ dal», sagte Gewerkschaftsbund- Präsident Paul Rechsteiner in 
Buchs SG. Das soziale Klima in der Schweiz sei in Gefahr. Die Streiks verliefen mehrheitlich friedlich. Vereinzelt kam es zu Auseinandersetzungen mit Arbeit­ gebern oder Baustellenleitem, wie es von Gewerkschaftsseite hiess. Einzelne Arbeitgeber hätten den Streikenden mit der Kündigung oder Lohnkürzungen gedroht. Baregg-ltinnei blockiert Symbolträchtiger Höhepunkt des Streiktags war die vorübergehende Blockierung des Baregg-Tunnels.. 
Bei der Autobahn-Baustelle an die­ sem. Nadelöhr versammelten sich am Nachmittag gut 2000 Arbeiter. Der Verkehr auf der AI kam während einer Stunde sowohl in Richtung Zürich als auch in Rich­ tung Bern zum Erliegen. Zuvor wurden in allen Regionen der Schweiz Baustellen und Verkehrs­ wege blockiert. In verschiedenen Städten versammelten sich Bauar­ beiter zu Demonstrationen. Allein in Bellinzona fanden sich über 3000 Personen zu einer Kundge­ bung ein. Bankengeheimnis unter ßeschuss Zehnter Swiss Business Hub in London eröffnet LONDON- Bundesrat Pascal Couchepin hat am Montag in London erneut das Schweizer Bankgeheimnis gegen die hefti­ ge Kritik aus Grossbritannien verteidigt. In der britischen Hauptstadt wurde der zehnte Swiss Business Hub eröffnet. Couchepin traf mit dem britischen Premierminister Tony Blair und Schatzkanzler Gordon Brown zusammen. Dabei wurde auch das Schweizer Bankkundengeheimnis angesprochen, das im Zusammen­ hang mit den Zinssteuer-Verhand­ lungen mit der EU unter Druck steht. In jüngster Zeit hatte sich 
Bundesrat Couchepin musste sich erneut gegen Kritik wehren. 
«London» als einer der schärfsten Kritiker des Bankgeheimnisses hervorgetan. Vor der britischen Presse sagte Blair, man wolle das Bankgeheimnis nicht unbedingt abschaffen. Bis Ende Jahr müssten die Schweiz und die EU aber eine Lösung finden. Beide Seiten bleiben hart Couchepin seinerseits erläuterte daŝ Schweizer Angebot einer Zahl­ stellensteuer zur grenzüberschrei­ tenden Zinsbesteuerung. Doch beide Seiten seien bei ihren Posi­ tionen geblieben, bilanzierte er anschliessend vor den Medien. Im Unterschied zur EU, die auf eine 
rasche. Lösung dränge, habe die Schweiz aber Zeit. Brown trifft heute in Brüssel mit den Finanz- und Wirtschaftsminis­ tern der Europäischen Union zusammen. Das Thema der grenz­ überschreitenden Zinsbesteuerung soll in dieser Runde ebenfalls erneut thematisiert werden. Hilfe, um Fuss zu fassen Am Vormittag hatte Couchepin* in London den Swiss Business Hub eröffnet. Der Stützpunkt des Osec Business Network Switzerland hilft namentlich kleinen und mittle­ ren Unternehmen, die auf den briti­ schen Inseln Fuss fassen wollen. Lufthansa auf Rang drei American Airlines und United Airlines auf Spitzenpositionen HAMBURG - Die Lufthansa Ist 2001 erstmals auf Rang drei der umsatzstärksten Airlines der Welt vorgerückt Das geht aus einer Analyse des briti­ schen Fachmagazins «Flight International» hervor. Die Lufthansa - im Jahre 2000 noch die Nummer fünf - sei 2001 nur von der American-Airlines- Gruppe AMR und United Airlines überflügelt worden." Lufthansa hatte im vergangenen Jahr den Umsatz um zehn Prozent auf 16,7 Mrd. Euro gesteigert. Im Fachma­ gazin ergab sich daraus unter Berücksichtigung der damaligen 
die Japan Airlines (13,824) vom vierten auf den fünften Rang zurück.. Die Lufthansa verbesserte sich vom fünften auf den dritten Rang. Euro-Kurse ein Betrag von 14,957 der Studie zufolge trotz eines Ein- Mrd. Dollar. AMR führt die Liste bruchs um 16,6 Prozent den zwei- nach einem Rückgang um 3,8 Pro- ten Rang mit 16,14 Mrd. Dollar, zent mit 18,96 Mrd. Dollar Umsatz Delta Air Lines (13,879) fiel vom an. Die United Airlines verteidigte dritten auf den vierten Platz und 
PanAlpina Sicav AlplnaV Preise vom 4. November 2002 Kategorie A (thesaurlerend) Ausgabepreis: € 43.00 Rücknahmepreis: € 42.07 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 41.20 Rücknahmepreis: € 40.37 Zahlstelle in Liechtenstein: Swisstlrst Bank (Liechtenstein) AQ AuStrasse 61, Postfach, FL-9490 Vaduz
	        

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