MONTAG, 4. NOVEMBER 2002 VOLKS
I El IDCnn NEUIGKEITEN AUS BLATT I CUnCUlU DER SCHWEIZ
18 Svuiss-News Jean Studer offiziell ins Bun- desrafsrennen geschickt -BERN -Mit Jean Studer ist am Wochenen de auch offiziell ein männlicher Kandidat ins Rennen um die Nachfolge von Bundes rätin Ruth Dreifuss eingestiegen. Der 45- jährige Ständerat wurde am Samstag von der Neuenburger SP einstimmig nominiert. Die SP Graubünden unterstützt die Kandi datur der Tessinerin Patrizia Pesenti. Studer bedankte sich herzlich für das Vertrauen, nachdem sich die rund 200 SPrDelegierten am Samstag an der Delegiertcnversamm- lung in La Chaux-de-ponds per Akklamati on für ihn ausgesprochen hatten. Mangels Kandidatin tritt Studer auch mit ausdrückli cher Unterstützung der Neuenburger SP- Frauen gegen seine vier bereits nominierten Konkurrentinnen an. Er erwarte nun von der SP Schweiz, dass er iin Falle einer Wahl klar unterstützt werde, .auch wenn er allenfalls nicht offiziell aufgestellt worden sei. «Ich will nicht die gleiche schmerzliche Erfah rung wie Francis Matthey machen, der sich nach seiner Wahl zugunsten von Dreifuss zurückziehen musste», sagte Studer. Bündner SP macht sich für Patrizia Pesenti stark CHUR - Der Vorstand der Bündner SP will sich bei der Geschäftsleitung der SP Schweiz für Patrizia Pesenti als Nachfolge rin von Ruth Dreifuss stark machen. Sie rea giert damit auf eine Forderung ihrer italie nischsprachigen Sektionen. Wie der Vor stand der SP Graubünden am Sonntag mit teilte, wird er bei der nationalen Partei bean tragen, für die Dreifüss-Nachfolge seien die Tessiner Regierungsrätin Pesenti und eine Frau aus der Romandie vorzuschlagen. Auch die italienischsprachigen Regionen gehörten zur lateinischen Schweiz, betonten die Bündner Sozialdemokraten. Die Sektio nen Roveredo, Mesocco und Poschiavo hat ten zuvor von der Bündner SP gefordert, sich für Pesenti stark zu machen. Sie gelangten zu diesem Schluss, nachdem die Bündner Ex-Nationalrätin Silva Semadeni auf eine Kandidatur verzichtet hatte. Motorradfahrer bekämpfen «Vision Zero» BERN - Motorradfahrer wollen das Mas- snahmenpaket «Vision Zero» des Bundes bekämpfen. In Trimbach bei Ölten SO haben sie am Samstag den Verein «IG Motorrad gegen Vision Zero» gegründet. Ihm gehören derzeit 250 Mitglieder an. Der Verein wolle die politischen Interessen der Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer wahren, teilte er am Sonntag mit. Er habe sich zum'Ziel gesetzt, «unsinnige und kon traproduktive Massnahmen der Verkehrspo litik zu bekämpfen und sich gegen die Dis kriminierung von Motorradfahrern einzuset- - zen». Im Juli beschloss der Bundesrat im Rahmen der neuen Verkehrssicherheitspoli- • tik (VESIPO) die «Vision Zero». Die Zahl der Verkehrstoten soll langfristig auf null gesenkt werden. Bis 2010 soll die Zahl der Toten halbiert werden. Auch eine Reduktion der Zahl der Schwerverletzten wird ange strebt. Sperrung des Luftraums? BERN - Der "künftige Armecchef Chris tophe Keckeis erwägt für die Dauer des kommenden Weltwirtschaftsforums (WEF) die Sperrung des Luftraums über Davos. Er habe diese Frage bereits mit dem Bundes amt für Zivilluftfahrt (BAZL) diskutiert, sagte Keckeis in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». Entschieden sei die , Frage noch nicht. «Mit einem schnellen Ent scheid für eine Sperrzone kann die Schweiz zeigen, dass sie aus dem 11. September : 2001 etwas gelernt hat», sagte Keckeis. Es herrsche ein Nachholbedürfnis im Ernstneh men terroristischer Bedrohungen. _ . _
Eldorado für Brautpaare In Bad Ragaz wurde das erste Hochzeitshaus der Schweiz eröffnet BAD RAGAZ - Bad Ragaz kann mit einer Neuheit aufwarten. Am Wochenende wurde das neue und erste Hochzeitshaus der Schweiz eröffnet. Auf drei Etagen finden Brautpaare ein fach alles, um die ganz persön liche und individuelle Traum hochzeit zu verwirklichen. • Ursula Schlege l • Vor dem Haus sind weisse Limou sinen parkiert und ein nostalgisches gelbes Postautö scheint für eine Hochzeitsgesellschaft bereitzuste llen. Man befindet sich ganz unver kennbar direkt vor dem neu eröff neten Bad Ragazer Hochzeitshaus. Erlebnis-Shopping Im Erdgeschoss produziert eine Confiserie feine Süssigkeiten, die sie in ihrem Cafd auf der Piazza anbietet. Die eigentlichen Renner sind hier die Hochzeitstorten, die in der eigenen Produktionsstätte und vor den Augen der Besucher herge stellt werden. Mittendrin lädt eine edle Kutsche zum Traum der per fekten Hochzeit ein. Aber auch ausscrgewöhnliche Dekorationen, Wunschlisten und Hochzeitskarten stehen zur Auswahl. Wer sich über die Wahl des Hochzeitessens, die Hochzeitsgestaltung oder das Ziel der Hochzeitsreise Gedanken macht, findet hier das passende Angebot. Ein Stockwerk höher
Grosses Angebot: Am Wochenende wurde in Bad Ragaz das erste Hochzeitshaus in der Schweiz eröffnet. befindet sich «Rhomberg Schmuck» mit einem breiten Angebot von Trauringen und auserlesenen Schmuckstücken. Das Geschäft betreibt hier seit einigen Jahren eine Niederlassung und ist eigentli cher Initiant der Idee eines Hoch- zeitshauses. Im oberen Geschoss dreht sich alles, um das Hochzeitskleid. Mery's Braut- und Festmode, mit Hauptsitz an der Löwenstrasse Zürich, bietet in romantischem
AmbientcTräume in Weiss an. Das breite, exklusive Sortiment enthält nicht nur fantastische Brautkleider sondern auch Festmode für die Hochzeitsgäste. Geglückter Auftakt Mit zauberhaften Modeschauen, live moderiert von Claudio Minder und im Beisein vieler prominenter Gäste - mit dabei waren Nella Martinctti, Claudio di Bartolo,
Paloma und Sun'dra - wurde die Eröffnung feierlich begangen. Ehrengast am Sonntag war die soeben zur Miss Schweiz gekrönte Nadine Vinzens. Der Unternehmer Clemens Rimol- di, zeigte sich zusammen mit den verschiedenen Ausstcllungspart- nern der Region zuversichtlich. «Wir werden mit dem ersten Hoch zeitshaus der Schweiz in eine neue Zeitepoche im Hochzeitsmarkt gehen». Kundgebung gegen Krieg in
Irak 2500 Personen fanden sich vor dem Berner Bundeshaus ein BERN - Rund 2500 Menschen haben am Samstagnachmittag vor dem Bundeshaus in Bern gegen einen allfälligen Krieg gegen Irak protestiert. Der Bun desrat wurde aufgefordert, im Fall eines Kriegs den USA und ihren Alliierten jegliche Unter stützung zu verweigern. Die Kundgebung verlief weitgehend friedlich. Die Demonstranten versammelten sich um 14.00 Uhr auf dem Helve- tiaplatz und zogen darauf zum Bundesplatz. Unter dem Motto «Nein zum Krieg gegen den Irak! Kein Blut für Öl!» forderten die Redner unter anderem, die demo kratischen Grundrechte dürften nicht länger im Namen des «Kriegs gegen den Terrorismus» einge schränkt werden. Ein Krieg gegen Irak diene nur den strategischen
Rund 2500 Personen demonstrierten gestern In Bern. '<* Zielen und Erdölinteressen der wurde sodann das Recht auf USA, wurde behauptet. Gefordert Selbstbestimmung für alle Bevölkerungen
in der Region, insbeson dere für Kurden und Palästinenser. Die Kundgebung verlief nach Angaben der Stadtpolizei mit Aus nahme von Verkehrsbehinderungen zu Beginn und am Schluss weitge hend friedlich. Zwei Vermummte, die offenbar Flaschen gegen das Bundeshaus schleudern wollten, wurden vorü bergehend angehalten. Gegen 16.15 Uhr löste sich die Demon stration friedlich auf. Hinter der Kundgebung standen unter anderen SP und Juso Schweiz, die Grünen, der Schwei zerische Gewerkschaftsbund (SGB), die Gewerkschaften GBl, VPOD und Comedia, aber auch die Erklärung von Bern (EvB), die Schweizerische Friedensbewegung sowie die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA). Klagen nach Flugzeug-Unglücken Swiss verhandelt mit Anwälten - Bund droht Klage ZÜRICH - Die Flugzeugunglücke von Bassersdorf ZH und Über lingen (D) führen zu Schadener satzforderungen. Im Fall Bas sersdorf verhandelt die Swiss mit den Anwälten der Angehöri gen. Im Fall Überlingen richtet sich die Klage gegen den Bund. Die Swiss verhandle im Zusam menhang mit dem Crossair- Absturz bei Bassersdorf vor rund einem Jahr mit Anwälten von Angehörigen der Opfer, sagte Swiss-Sprcchcr Dominique Werner
und bestätigte Berichte der «Sonn tagsZeitung» und des «Sonntags- Blicks». Die Swiss habe ein Interesse an einer aussergerichtlichen Einigung. Sie verhandle unabhängig vom offiziellen Untersuchungsbericht. Über die Höhe der Forderungen gibt die Fluggesellschaft keine Auskunft. ~ Werner bestätigte Angaben, wonach sich die Anwälte auf ein Experten-Gutachten stützen. Zum Inhalt des Gutachtens äusserte er
sich nicht. Laut den Zeitungsbe richten werden im Gutachten sowohl die Swiss als auch das Bun desamt' für Zivilluftfahrt (BAZL) und Skyguide für das Unglück ver antwortlich gemacht. Das BAZL will den offiziellen Schlussbericht abwarten. Von Schadenersätzforderungen wisse er nichts, sagte BAZL-Sprecher Dani el Göring auf Anfrage der Nach richtenagentur sda. Auch habe er keine Kenntnis vom fraglichen Expertenbericht.
Das Büro für Flugunfalluntersu chungen (BFU) will den Schlus sbericht im nächsten Frühjahr ver öffentlichen, wie BFU-Chef Jean Ovemey sagte. Bereits kurz nach dem Unglück wurde über Verant wortlichkeiten spekuliert. Die Piloten hatten mit einem Instrumentenanflug auf Piste 14 gerechnet. Sie wurden aber - bei schlechter Sicht - vom Flughafen auf die Piste 28 gewiesen, die nicht für Anflüge mit Instrumentenlan- desystem ausgerüstet ist.