Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

MONTAG, 4. NOVEMBER 2002 VOLKS I B/1 II Tl ID 
SINGEN UND BLATT I IxUL IUn 
AUSSTELLEN 
10 KULTUR IN KÜRZE «museumbickel» in Walen­ stadt eröffnet Wintersaison WALENSTADT - Das «muscumbickel» in Walenstadt SG hat die Wintersaison 2002/03 mit einer weiteren Karl-Bickel- Ausstellung eröffnet. Diese würdigt Karl Bickel sen. (1887 bis 1982) als philosophi­ schen Maler und Gestalter von Briefmarken. Bickel sen. wird als Schöpfer grossflächi­ ger, farbenreicher Gemälde, kraftvoller Ab­ zeichnungen und von Bergwelten präsen­ tiert. Aridere Werke stellen ihn als hervorra­ genden 
Werbegrafiker seiner Zeit vor. Inner­ halb dieser Ausstellung figuriert eine zweite unter dem Titel «Markenstecher der Nati­ on». Ausi der Sammlung des Churers Hein­ rich Moser werden sämtliche Briefmarken gezeigt, die Karl Bickel je geschaffen hat Stefan Paradowski, der Kurator dieser Aus­ stellung, spricht angesichts der milliarden- fachen Verbreitung der Marken im Katalog von der «Gezähnten Schweiz». Mühelos zugänglich Beide Ausstellungen sind mit ihren Begleittexten für den Züschauer mühelos zugänglich. Die Briefmarkenausstellung gibt eindrücklich Zeugnis vom Können des Bildhauers und Paxmalerbauers Bickel als einem, der auch mit dem feinsten Werkzeug künstlerisch schöpfen und schaffen konnte. Stefan Paradowski, promovierter Kunsthis­ toriker, hat sich mit dieser Ausstellung als Kurator des «muscumbickel» etabliert. Paradowski, aus St. Gallen stammend und in Glarus wohnhaft, ist Dozent einer Fach­ schule und hat die Kuratorentätigkeit im «museumbickel» als Teilzeitamt mit einem unbefristeten Mandatsvertrag übernommen. Wassemot und Alpen Die Ausstellung dauert bis zum 2. Febru­ ar 2003. Als nächstes ist eine Ausstellung unter dem Titel «Wasserfarben Wassemot» über das künstlerische und gestalterische Schaffen Hans Konrad Eschers von der Linth geplant. Im Mai folgt eine Wander­ ausstellung mit Künstlern aus den Kantonen St. Gallen und Graubünden, aus Vorarlberg und dem Liechtenstein, die unter dem Titel «Höhenrausch und Fernsicht» zeitgenössi­ sche Werke zu den Alpen zeigt. Kölner Kunstmesse hat die Erwartungen erfüllt KÖLN - Veranstalter und Aussteller der Köl­ ner Kunstmesse «Art Cologne» sind mit dem Ergebnis der fünftägigen Veranstaltung zufrieden. Die Optimisten seien bestätigt wor­ den, sagte der Kölner Galerist Rafael Jablon- ka am Sonntag in einer Abschlussbilanz. Mit 65 000 blieb die Zahl der Besucherinnen und Besucher nach Angaben der Veranstalter kon­ stant hoch. Nach Ansicht der meisten der 258 Galerien aus 22 Länder scheine sich die all­ gemein schlechte konjunkturelle Lage auf den Kunstmarkt derzeit noch nicht auszuwirken. Lebhaft war das Geschäft nach Angaben, der Galeristen im Preisbereich um 100000 Euro, aber auch in höheren Preissegmenten wurden Abschlüsse erzielt. So verkaufte die New Yor­ ker Galerie ein Ölgemälde von Fernand Ldger für 450 000 US-Dollar, Beck und Eggeling aus Düsseldorf veräusserten ein Ölgemälde von Marc Chagall für 250 000 Euro. Tonio Seiwart mit 106 Jahren gestorben NEW YORK - Der deutsche Schauspieler Tonio Seiwart, der einst am Broadway Erfolge feierte und auch in Hollywood-Fil­ men mitspielte, ist im Alter von 106 Jahren in New York gestorben. Seiwart erlag am Samstag in einem Krankenhaus den Folgen einer Lungenentzündung, teilten Angehöri­ ge am Sonntag mit. Der aus Wartenberg in Bayern stammende Schauspieler hatte seine grössten Bühnenerfolge in den 30er Jahren in New York erlebt. 
Ohrwürmer im Dorfsaal Herbstkonzert des Frauengesangvereins Triesenberg Das traditionelle Herbstkonzert des Frauengesangsvereins Gesenberg fand gestern abend grossen Anklang. TRIESENBERG - Unter der Lei­ tung von Dirigentin Andrea Matt und im Beisein vieler Freunde des Chorgesanges fand gestern das traditionelle Herbstkonzert des Frauenge­ sangvereins Triesenberg statt. • Ursula Schiene ! Wie jedes Jahr, haben die Trie- senberger Sängerinnen auch heuer 
zum traditionellen Herbstkonzert in den Dorfsaal eingeladen. Unter dem Motto «Ohrwürmer» begeis­ terten sie die Konzcrtbesucher mit einem bunten Strauss bekannter < Lieder und Weisen. In Ihrer Begrüssung freute sich Präsidentin Ruth Ospelt, dass trotz des nasskalten Herbstwetters die zahlreichem Besucher den Weg in den Saal fanden. «Für unser dies­ jähriges Konzert haben wir uns an die Melodien erinnert, die sich in 
unseren Ohren festkrallen und uns nicht mehr loslassen; so wie kleine <Ohrwürmer>», meinte die Präsi­ dentin einleitend zu einem gelun­ genen Abend. Auch in diesem Jahr kamen die Zuhörer in den Genuss der professionellen Begleitung von Thomas Nipp am Klavier. Abwechslungsreich gestaltete sich das Programm ausserdem durch die Einsätze von Angelika Kessel- Stingl, Klarinette, und von Tobias Schädler, Gitarre. Für viel Begei­sterung 
im Saal sorgten die ein­ fühlsam gesungenen Soli von Sil­ via Tiefenthaler mit «Memory» aus «Cats» sowie von Andrea Matt «Lied der Maria Magdalena» aus «Jesus Christ Superstar». Mit viel Freude boten die Sängerinnen ein schönes Konzert, dessen Lieder wie «Blowin'in the wind», «Yesterday» oder «When the saints go marching in» wohl in vielen Ohren noch in den kommenden Tagen nachklingen werden. Kreisbewegung um den Berg «Kailash - Schnittpunkt und Wirklichkeiten» - Ausstellung in Vaduz VADUZ - Als Schichtwechsel- Projekt zeigen Hansjörg Quade­ rer und Gert Gschwendtner ab dem 5. November Im Kunst­ raum Engländerbau in Vaduz die Installation «Kailash - Schnittpunkt und Wirklichkei­ ten». • Geroll Haute r Vreni 'Haas, Präsidentin des Ver­ eins Schichtwechsel, erklärte zur Installation: «Es gibt Fotografien vom Berg Kailash, Exponate von Tibet-Sammlungen, z.B. von Hein­ rich Harrer, Kult- und Ritualgegen­ stände aus der tibetischen Religion. Auf sechs Tafeln geben die beiden Künstler ihre persönlichen State­ ments zum Thema ab. Und es gibt einen Katalog zur Ausstellung, die am Mittwoch, 5. 11. um 18 Uhr eröffnet wird.» Versuchsanordnung Hansjörg Quadcrcr sprach von einer Versuchsanordnung, welche die Wahrnehmung des Phänomens «Heiliger Berg Kailash» zum Thema hat. «Wir beobachten Beobachter, Idealbetrachter dieses Phänomens, die wir inhaltlich dokumentieren, angefangen bei dem tibetischen Mystiker und Dichter Milarepa (1040-1123), Govinada (1898-1985), Autor des berühmten Buches «Der Weg der weissen Wolken», dem italieni­ schen Tibetologen Giuseppe Tucci 
(1894-1984), der historische und archäologische Forschungen rund um den Kailash betrieb - acht bis neun Persönlichkeiten, die sich intensiv mit dem heiligen Berg Kai­ lash in 
Tibet beschäftigt haben. Wir ordnen das in unserer Installation so an, dass eine spezifische Sichtweise des Kailash ermöglicht wird.» Religiöse Riten Gert Gschwendtner sprach von unterschiedlichen Ebenen: «Eine rein künstlerische und zwar die 
Antwort auf Kuratorenausstellun­ gen, die sich ein Generalthcma vor­ nehmen und Künstler als «Orgel­ pfeifen» verwenden, um ihre eige­ ne künstlerische Idee zu verwirkli­ chen. Hier sind wir beides, Kurator und Orgelpfeife. Das andere ist, dass die totale Installation viel­ leicht eine der Disziplinen ist, in der man künstlerische Aussagen treffen kann, die jenseits von Selbstinszenierungsgehabe liegen. Wir haben verschiedene künstleri­ sche Ausdrucksweisen zusammen­getragen, 
die eine puzzleartige Möglichkeit geben, im Denken des Betrachters ein Bild zum Kailash entstehen zu lassen. Wir bieten einen Berg an, in dem alle Vorstel­ lungen des Betrachters Platz haben. Wichtig ist, dass die Kreis­ bewegung um den Berg, wie sie in Tibet seit mehr als 1000 Jahren zum religiösen Ritus gehört, hier nachvollzogen werden kann. Damit kann eine Art Akkumulierung der Vorstellungen des Betrachters geschehen.» Als Schichtwechsel*Projekt (Vrenl Haas, Präsidentin des Vereins Schichtwechsel), zeigen Hansjörg Quaderer (rechts) und Gert Gschwendtner Ihre Installation Im Kunstraum Engländerbau in Vaduz
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.