Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

MONTAG, 4. NOVEMBER 2002 VOLKS | IVICI I A I IETOITT 
HINTERGRÜNDE ZUR BLATT 
IIVjCUMUr I Iii I I NEUEN ZEITUNG 
3 ZUSAMMENSPIEL Professionelles Zusammen­ spiel ist entscheidend Das Zusammenspiel zwischen Werbung,. Redaktion, Druckerei, Vertrieb und schluss- endlich Ihnen als Leser ist täglich ein neues Abenteuer. Überall arbeiten Menschen und Maschinen (vor allem Computer) und übe­ rall können Fehler oder Aussetzer passieren. Obwohl hier so viele Prozesse aufeinander abgeglichen werden müssen, liegt die Feh­ lerquote relativ tief und ist die Zuverlässig­ keit hoch. Wenn einmal eine Farbe eine kleine Abweichung hat, zwei bis drei Abonnenten Ihre Zeitung nicht im Briefkasten haben, dann ist das für den Einzelnen zwar ärger­ lich. Wenn man aber die gesamten Abläufe dahinter kennt, hat man dafür gewisses Ver­ ständnis. Selbstverständlich bietet das Volks­ blatt hier einen professionellen Service an und versucht, die täglich auftauchenden Pro­ bleme und Problemchen zu lösen. 
35 Minuten für 18 800 Exemplare Der Druck des «neuen» Volksblatts im Zeitraffer Am Samstag haben Sie zum ersten Mal das «neue» Volks­ blatt in Ihrem Briefkasten vor­ gefunden. Ausser samstags werden in Chur Nacht für Nacht über 100 000 Zeitungsexempla­ re gedruckt Wir waren beim Druck des «neuen» Volksblatts dabei. *Danl Slge l Am vergangenen Freitag ging die erste «neue» Zeitung in Produktiv on. Normalerweise werden die fer­ tigen Seiten vor Mitternacht in die Druckerei geschickt. In der Nacht von Freitag auf Samstag dauerte es bis kurz nach 02.00 Uhr bis die letzten Seiten in der Schaaner Redaktion kontrolliert, für gut befunden, und per ISDN nach Chur übermittelt wurden. In Chur lief alles am wie Schnürchen Am Samstagmorgen 03.15 Uhr liefen die Druckmaschinen an. And­ rea Götz, Chef des gesamten Print- bereiches der Südostschweiz, liess es sich nicht nehmen, selber beim ersten Druck des «neuen» Volks­ blatts dabei zu sein, um zum Rech­ ten zu schauen. Der Druck der ins­ gesamt 18 800 Exemplare dauerte gerade einmal 35 Minuten. Um 04.00 Uhr war die Druckerei bereits wieder menschenleer. Alle 
Zeitun-Volksblatt-Produktlonschef 
Markus Marxer, Südostschweiz Printctiaf Andrea 
Götz und 
Volksblattmitaiteiter Fritz Gauer mit dem frischgedruckten VolksblatL gen, welche die Maschine laufend ausspuckte, wurden sofort verpackt, in Autos verladen, und an die ent­ sprechenden Orte gefahren, wo sie die Frühzustellungsboten übernah­ men. Andrea Götz zum «neuen» Volksblatt: «Eine frische, moderne, sehr ansprechende Zeitung. Mir gefällt sie gut.» 
Die Herstellungskosten einer Zeitung sind enorm Der finanzielle und personelle Aufwand für das betreiben einer Zeitung ist enorm. Druckkostcn, Belichtungen und Frühzustellung kosten jährlich gegen drei Millio­ nen Franken. Dazu kommen noch 
Personalkosten, Miet- und Unter- haltskostcn u.v.m. Die Printmedi­ en verschlingen zusammen mit dem Femsehen enorm viel Geld; Radio oder Internet sind dagegen günstig. Die jährlichen Herstel­ lungskosten einer Zeitung liegen etwa um das siebenfache über den Kosten einer Radiostation. REAKTION Alois Ospelt Regierungsrat Zeitungen erfüllen seit ihrer Entstehung eine öffentliche Aufgabe. Sie entfalten sich Hand in Hand mit der Entwicklung der bür­ gerlichen Freiheiten. Auch in Liechtenstein hängen die Entwicklung freiheitlicher Rech­ te und Zeitungsgeschichte eng zusammen. Demokratische Teilnahme an den öffentli­ chen Angelegenheiten bedingt Meinungs­ und Pressefreiheit. 1863, ein Jähr nachdem das liechtensteinische Volk in der Verfas­ sung demokratische Mitwirkungsrechte erhalten hatte, erschien das erste Presseor-. gan unseres Landes. Der Geburtstag des Liechtensteiner Volks­ blatts fällt auf den 16, August 1878. Es hat mittlerweile zwei Jahrhundertschwellen, überschritten und in dieser langen Zeit Poli­ tik und Gesellschaft in unserem Land wesentlich mitgeprägt. Als "Blatt des Volkes", so wie es sich von Beginn an ver­ stand, soll es dies auch in Zukunft tun. Die­ ses Festhalten am grundsätzlichen Auftrag verlangt ständigen Wandel und Anpassung an veränderte Formen der Meinungs- und Informationsvermittlung. Das neue Erschei­ nungsbild ist eine von vielen solcher Anpas­ sungen in der Geschichte des Volksblatts. Ich wünsche der neu gestalteten und konzi­ pierten Zeitung den erwarteten Erfolg und gutes weiteres Gedeihen, vor allem eine zwar kritische, aber letztlich zufriedene Leserschaft. VOLKSBLATT 
Impressum Verlag: Presseverein Liechtensteiner Volksblatt Feldkircher Strasse 5, 9494 SCHAAN Verlagsleiter: Dan) Sigel Chetredoktor: Martin Frommelt www.volksblatt.li   Tel. 00423/237 51 51 
Am Anfang war die Verfassung Mediengeschichte: Der Werdegang des «Liechtensteiner Volksblatt» Die Entstehung des Zeitungswe­ sens In 
Liechtenstein ist eng verbunden mit der Verfassung. Duplizität der Ereignisse: Das Jahr 2003 ist nicht nur für die Verfassung bedeutend, sondern auch für das «Volksblatt»: Als älteste Zeitung des Landes kann unser Blatt nächstes Jahr sein 125-jähriges Bestehen feiern. • Martin Frommel t Ein Jahr nachdem das Land 1862 die konstitutionelle Verfassung erhalten hatte, erschien 1863 mit der «Liechtensteiner Landeszei­ tung» das erste Presseerzeugnis im Land. Ihr Gründer, Dr. Karl Schäd- ler, vertrat die Ansicht, dass die lebendige Teilnahme der Bevölke­ rung am politischen Leben geför­ dert werden müsse, wenn man dem Volk schon die Mitwirkung an den Gesetzen gewähre.. Diese Landes­ zeitung erschien zweimal pro Monat. Nach fünf Jahren wurde sie 1868 - aus vermutlich wirtschaftli­ chen Gründen - eingestellt. 1873 lancierte sodann Dr. Rudolf Schädler die «Liechtensteinische Wochenzeitung». Doch auch dieses Blatt verschwand 1877 nach fünf Jahren von der Bildfläche. «Volksblatt»: Die Geburtsstunde Die: dritte Zeitungsgründung schliesslich brachte den Durch- brufch: Am 16. August 1878 grün­ dete der Vaduzer Hofkaplan Johan­ nes Franz Fetz das «Liechtenstei­ ner Volksblatt». Der Zeitungsgrün- der wollte zunächst unabhängig bleiben. Um die finanzielle Zukunft zu sichern, hat er die verle­ gerischen Rechte schliesslich aber an einen Garantieverein abgetreten: 
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cvrsi « > wtp.-aJfCr iitUs {j t Das Erscheinungsbild zwischen 1912 und 2002. an den heutigen «Presseverein Volksblatt». Am Anfang erschien das «Volks­ blatt» einmal pro Woche jeweils am Freitag. 36 Jahre lang blieb das Blatt die einzige Zeitung im Land. 1914 wurden dann von Wilhelm Beck die «Oberrheinischen Nach­ richten» gegründet, die zum Sprachrohr der Volkspartei (VU) wurden und 1936 in «Vaterland» umgetauft wurden. Parteien und Zeitungen Bemerkenswert, dass die beiden Parteien Bürgerpartei und Volks­ partei (VU) erst 1918 gegründet wurden. Beide Parteien sind mehr oder weniger aus dem Umfeld der Zeitungen heraus entstanden! 
Bndnickllche Entwicklung Wie erwähnt erschien das «Volksblatt» in den ersten Jahr­ zehnten einmal pro Woche. Ab den 20er-Jahren waren es drei Ausga­ ben pro Woche. Seit 1985 erscheint das Blatt sechsmal pro Woche. Das sind rund 295 Ausgaben pro Jahr mit insgesamt rund 9600 Seiten! Zum Vergleich: Früher waren es gerade einmal 320 Seiten Umfang pro Jahr. Innerhalb der letzten 20 Jahre wurde das Seitenangebot ver­ doppelt; allein innert den letzten fünf Jahren konnte der Umfang um 50 Prozent gesteigert werden. Diese gewaltige Umfangsteige­ rung benötigt natürlich auch ent­sprechende 
personelle Ressourcen. Beschäftigte das «Volksblatt» anfangs der 80er-Jahre noch vier Redaktoren, so sind es heute deren 13. Mit insgesamt 32 Arbeitsplät­ zen ist das «Volksblatt» ein bedeu­ tender Arbeitgeber. «Jubiläumskleid» Im Verlauf der Jahrzehnte hat das «Volksblatt» sein Kleid mehrfach dem Trend der Zeit angepasst Die­ ser fortlaufende EntwicklUngspro- zess hat nun im 125. Jahr des Bestehens zum vorliegenden «Jubiläumskleid» geführt. Höhe­ punkte des Jubiläumsjahres wird im Frühjahr 2003 zweifellos der Umzug ins neue «Volksblütt»-Haus an der Zollstrasse in Schaan sein.
	        

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