Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

AG, 2. NOVEMBER 2002 BLATT 
I WIRTSCHAFT UND?CHWEIZ 
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15 LOHNDUMPING LANV für Anhebung von Miridestlöhnen TRIESEN - Mit der Personenfreizligigkeit ist die Zahl der-Zupendler aus dem Ausland in den letzten Jahren auf 45 Prozent der Arbeitsplätze angestiegen. Als flankierende Massnahme zur Bekämpfung von Lohn­ dumping fordert der LANV eine Anhebung der Mindestlöhne auf ein in Liechtenstein existenzsicherndes Niveau. In typischen Branchen mit Tiefstlöhnen liegen die Min­ destbruttolöhne derzeit bei 2100 bis 2600 Franken. Der LANV fordert daher als Mini­ malziel für die nächsten 3 Jahre eine stufen­ weise Anhebung der Mindestlöhne auf über 3000 Franken. Da sich aber insbesondere in Branchen mit einem hohen Anteil von Nied- riglohnbeziigern Gesamtarbeitsverträge nur schwer abschliessen lassen, muss das lang­ fristige Ziel sein, durch die Einführung gesetzlicher Mindestlöhne Lohndumping und damit die indirekte Subveritionierung einzelner Arbeitgeber zu verhindern. Der Liecht. Arbeitnehmerinnenverband LANV - die einzige gewerkschaftliche Organisation Liechtensteins - setzt sich für die Interessen aller Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen des Landes ein. Infor­ mationen unter  www.lanv.li und Uber info@lanv.li . 
1 Prozent mehr Lohn Forderungen des Arbeitnehmei^Verbandes LANV für die Lohnrunde 2003 TRIESEN - Der Liechtensteini­ sche Arbeitnehmerverband for­ dert In der laufenden Lohnrun­ de 2003 neben Individuellen, leistungsbezogenen Lohner­ höhungen von mindestens 1 Prozent .einen Sockelbeitrag von 50 Franken für alle Arbeit­ nehmenden bis zu einem Brut­ tolohn von 5500 Franken. Die weltweit anhaltende Rezession prägt auch das wirtschaftliche Umfeld Liechtensteins. Dennoch wehrt sich der LANV gegen die Tendenz, Grundlöhne generell ein­ zufrieren. Wenn Reallohnerhöhun­ gen bestenfalls noch individuell und leistungsbezogen weitergege­ ben werden, wird die Kaufkraft der Liechtensteiner Bevölkerung ins­ gesamt geschwächt, was wiederum einen Nachfragerückgang nach Konsumgütern mit sich zieht. Teuerungsausgleich und Kaufkrafterhalt Der geforderte Sockelbeitrag berücksichtigt die Teuerung sowie 
Der LANV wehrt sich gegen die Tendenz, Grundlöhne einzufrieren.' weiteren Faktoren, welche die Kaufkraft für das kommende Jahr beeinflussen werden. Dazu zählen die zu erwartenden Erhöhungen der Krankenkassenprämien von 8- 9 Prozent sowie Kostenanstiege bei den Mietpreisen und Autohaft­pflichtversicherungen. 
Da Liech-, tenstein kein Mieterschutzgesetz kennt Und 
alleine der Markt die Preise bestimmt, wirken sich sin­ kende Hypothekarzinsen in den wenigsten Fällen auf die Mietprei­ se aus, Anhebungen hingegen wer­den 
üblicherweise den Mietern auf­ gebürdet. Der Mietpreisindex als Bestandteil der Teuerung hingegen wird von der Schweiz übernom­ men, wo Mietzinsanpassungen nach oben wie auch nach unten üblich sind. Der geforderte Sockel­ beitrag soll unter Berücksichtigung oben genannter Kriterien die tat­ sächliche Teuerung berücksichti­ gen und vor allem im unteren bis mittleren Lohnsegment die Kauf­ kraft erhalten. Neben diesem gene­ rellen Ausgleich fordert der LANV Lohnerhöhungen von mindestens 1 Prozent der Lohnsumme, wobei die jeweiligen Lohnsysteme und betrieblichen Ergebnisse berück­ sichtigt werden sollen. Anpassung der Mindestiöhne Weitere branchenspezifische und gesamtarbeitsvertragliche Forde­ rungen betreffen die Konsolidie­ rung eines fixen 13.Monatslohns, Arbeitszeitverkürzungen und vor allem die Anhebung der Mindest­ löhne. (LANV) FINANZSPRITZE Wunschkandidat Bernard Bertossa LAUSANNE - Der ehemalige Genfer Generalstaatsanwalt Bernard Bertossa könnte die Untersuchung über die finanziell angeschlagene Waadtländer Kantonalbank (BCV) leiten. Die Antwort des Wunschkan­ didaten steht aber noch aus. Die Regierung hatte am Dienstag - parallel zur erneuten Finanzspritze von 1,25 Mrd. Franken - ent­ schieden, einen neutralen Gutachter mit einer Untersuchung zu beauftragen. Dieser soll die Verantwortlichkeiten für die Verlus­ te der Bank und deren verspäteter Wahrneh­ mung in der Bilanz aufdecken. Bernard Ber­ tossa könnte dieser Gutachter sein, erklärte Staatsschreiber Grandjean am Freitag zu einem Artikel in der Zeitung «Le Temps». Der Spezialist in Wirtschaftskriminalität scheint die ideale Person zu sein. «Er könn­ te am besten Ruhe in die Angelegenheit bringen», sagt Michölc Gay-Vallotton, SP- Fraktionschefin im Grossen Rat. Debatte verschoben Das Kantonsparlament hat die Debatte über die Rekapitalisierung der BCV vom kommenden Dienstag um eine Woche auf den 12. November verschoben. Am 5. November wird das Parlament von der Bank-, leitung Uber die Situation informiert. Staats­ rat und Finanzkommission wollen genügend Zeit für das komplexe Dossier einräumen. Mehrere Parteien, insbesondere die Libera­ len und die PdA, verlangen die Schaffung 'einer Parlamentarischen Untersuchungs­ kommission (PUK). Die SP ihrerseits ver­ langt die unverzügliche Einreichung einer Strafklage. Fragen werfen zudem die Einwände des Lausanner Ökonomieprofessors Thomas von Ungern in der Zeitung «24 Heures» vom Donnerstag auf. Von Ungern zweifelt, ob die BCV die 1,25 Mrd. wirklich benötigt. Der Staatsrat mache sich der «Leichtgläubig­ keit» schuldig, indem er die Zahlen akzep­ tiere, ohne sie zu prüfen. Die neue BCV- Direktion habe alles Interesse, die Eigen­ mittel so viel wie möglich zu erhöhen. Eine Überkapitalisierung der Bank halte die Eid­ genössische Bankenkommissiori davon ab, die Geschäftsentwicklung von nahe zu ver­ folgen, warnt der Ökonomieprofessor im Zeitungsbeitrag 
Grossdemo in Bern 20 000 Personen demonstrierten BERN - Rund 20 000 Personen haben am Freitagnachmittag auf dem Bundesplatz in Bern ihr Veto gegen die Sparpläne der Berner Kantonsregierung eingelegt. Die Grosskundge­ bung stand unter dem Motto: «Veto - Gegen die Demontage des Service public». Der Demonstrationszug - laut Angaben der Veranstalter und der Stadtpolizei Bern waren es rund 20 000 Menschen - bewegte sich um 14 Uhr von der Schützenmatt beim Bahnhof zum Bundeshaus. Dort wurden die Demonstrantin­ nen und Demonstranten von Polo Hofer und seiner Schmetterband empfangen. Die Kundgebung wurde von Gewerkschaften und Berufsver­ bänden getragen. Sie richtete sich gegen die so genannte strategische Aufgabenüberprüfung (SAR), die die Bemer Regierung im Sommer eingeleitet hat. In einem entspre­ chenden SAR-Bericht schlägt der Regierungsrat rund 400 Massnah­ men zur Haushaltsentlastung vor. Die Massnahmenpalette reicht von der Schliessung -unrentabler Busli­ nien in Randregionen über den Abbau von Polizeiposten bis zu 
Kürzungen in der Lehrerweiterbil­ dung. Die. neuerliche finanzielle Rosskur soll in den kommenden Jahren rund 570 Stellen kosten. Besonders stark betroffen sind das Gesundheits-, das Sozial- und das pildungswesen. «Kurzsichtiger Sparauftrag» «Ihr seid aufgestanden, um dem Parlament zu zeigen, dass wir den von ihm fahrlässig erteilten, kurz­ sichtigen Sparauftrag scharf verur­ teilen», rief Roland Seiler, Sekretär des bemischen Staatspersonalver­ bandes den Kundgebungsteilneh- mem zu. Mit den SAR-Massnahmen würde der Service public im Kan­ ton zu Tode gespart. Statt dem Per­ sonalmangel entgegenzutreten, wolle die Regierung weitere Mittel kürzen, kritisierten verschiedene . Rednerinnen und Redner aus dem Sozial-, Gesundheits- und Bil- dungsbereich. Er stehe nach wie vor voll hinter den SAR-Massnah­ men, sagte der bernische Finanzdi­ rektor Urs Gasche (SVP). Der Kanton brauche die Sparmassnah- men mehr denn je. Er habe aber Verständnis für die Leute, die von den Sparmassnahmen betroffen seien. 20 000 Personen demonstrierten gestern In Bern gegen die Sparpläne der Kantonsregierung. 
VERWALTUNGS- UND PRIVAT-BANK AKTIENGESELLSCHAFT www.vpbank.com VP Bank Fondssparkonto Schweizer Franken Euro US Dollar Japanische Yen Feslgeldanlanen in CHF 
4% 5% 4% 2% 30/10.2002 Mindestbetrag CHF 100 000- Laufzeit 3 Monate Laufzeit Laufzeit 
6 Monate 12 Monate 
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